__ äai Deutsche Schmiedearbeiten aus fünf Jahrhunderten. Ausgewählt und herausgegeben von Adalbert Roeper mit einem Vorwort versehen von Hans Bösch, zweiter Director des Germanischen Museums in Nürnberg. So Tafeln Photographie und Lichtdruck von Josef Albert. München, J. Albert, o. J. (1896). Folio. M. 30.-. Die letzten Jahre waren ungewöhnlich productiv an deutschen Publicationen auf dem Gebiete des Schmiedewesens. Manche von ihnen waren bescheidensten Charakters. Die vorliegende Sammlung von mehr als zoo verschiedenen Objecten verdient aber deshalb größere Beachtung, weil die Reproductionen gut und die Gegenstände aus den an prächtigen Stücken reichen Museen Süd-Deutschlands, namentlich Nürnbergs und Münchens mit Sachkenntniss und Geschmack ausgewahlt worden sind. Unter den Zeugen deutscher Handiverkstüchtigkeit vergangener Jahrhunderte nehmen die Schmiedearbeiten eine hervorragende Stelle ein. Der deutsche Schmied des Mittelalters und der Renaissance ist nicht zum wenigsten deshalb eine so eminent poetische Figur, weil die Werke, die er geschaffen, voller Poesie und kräftig entwickelter Eigenart sind. Thür und Thor, Schloss und Schlüssel, Gitterwerk, Schleudern, Schilder und Dachrinnentrlger, nicht minder die lustigen Wetterfahnen und Firstverzierungen sind Zeugen seiner Kunst. Ebenso haben sich aus Küche und Stube noch zahlreiche Stücke, zierliche Dreifüße. Pfannen - Knechte Walfeleisen und Bratspieße, Kastchen und Ciissen erhalten, die einer nie versiegenden Phantasie ihre zierlichen Formen verdanken. Besonders das Germanische Museum in Nürnberg und das Gewerbemuseum daselbst haben viele derartige Beitrage geliefert. Mehr als die Hälfte der Objecte entstammt diesen Sammlungen. im Uebrigen haben das Bayerische Nationalmuseum in München, die ehemalige Sammlung Riedinger in Augsburg, sowie das Maximilians-Museum, die Sammlung Stohr und die Fürst Fugger-Sammlung Beitrage geliefert; einiges Vorzügliche auch die Städtische Kunstsammlung in Bamberg und das Museum zu Sigmaringen. - Als Werke von hervorragendem künstlerischen Werthe dürfen aus der chronologisch angeordneten Sammlung mehrere Tliürbeschlage des 15. und 16. Jahrhunderts im Münchener National-Museum und im Germanischen Museum, Dreifüße aus der Riedinger- und Fürst Fugger-Sammlung, ein Renaissance- Thürltlopfer vom alten Zeughause in Nürnberg und ein Thürklopfer des Hofschlosser- meisters J. Ch. Bockel in Cassel aus dem I8. Jahrhundert, bezeichnet werden. Fs. Die Bronze-Epitaphien der Friedhöfe zu Nürnberg. Photographische Auf- nahmen, zusammengestellt und herausgegeben von Martin Gerlach. Mit textlichen Erläuterungen von Hans Bösch. 60 BI. Licht- und Tondrucke. Wien, Gerlach St Schenk. Fol. Lfg. i. M. 5. Es ist einer jener glücklichen Griffe, die dem genannten Verlag bereits wiederholt gelungen, die Bronze-Epitaphien der Friedhof: St. Johannis und St. Rochus in Nürnberg herauszugeben. Und wie jeder Kunstfreyund das Unternehmen an sich mit Freude be- grüßen wird, so wird er auch volle Befriedigung darüber empfinden, dass Hans Bosch, der zweite Director des Germanischen Museums, es unternommen, die textlichen Erlau- terungen hiezu zu geben, wodurch den trelflichen Reproductionen von vorne herein ein mit ebensoviel Warme als Sachkenntniss verfasster litterarischer Theil gesichert ist. Die erste Lieferung des Werkes, zwei Texthlltter und sechs Tafeln mit zusammen a7 Abbildungen umfassend, macht uns bereits mit einer Reihe ganz vorzüglicher und in vieler Hinsicht interessanter Arbeiten der im Erzguss weithin berühmten Nürnberger Meister bekannt. Es sind jene meist in ziemlich bescheidenen Dimensionen gehaltenen klar gezeichneten und kraftig modellirten Bronzeplatten des t6. und I1. Jahrhunderts, wie sie zu Hunderten auf den nach alter Sitte horizontal liegenden Grabsteinen der enannten Friedhüfe befestigt sind. Die Zusammenstellung der Blatter zeigt uns zugleich. nach welchen Gesichtspunkten man die Auswahl treffen will. ln erster Linie sind es natürlich die künstlerisch hervorragenden Stücke, die Berücksichtigung finden, sodann alle jene Platten, deren textlicher lnhalt sich auf bedeutende Männer bezieht, auch wenn sie nach künstlerischer Seite wenig bieten; ferner alle Epitaphien, die ihrer Form wegen als typisch angesehen werden müssen, und endlich solche, die durch Sehriftfurm. Wappens oder Handwerker-Embleme beachtenswertli sind. Das Werk erscheint in iz Lieferungen mit je 5 Kunst- und einer Anzahl illu- arme,- Tgxngfgln, Eine 13. Schlusslieferung wird ein Personen- und Wappenregiater sowie ein Verzeichniss der Handwerker-Embleme umfassen. Fs.