freien Raum gewähren würde, der theils sofort für das Naturstudium benützt, theils für die zukünftige Ausgestaltung der Anstalten reservirt werden könnte, damit diese nicht dereinst in die bedrängte Lage der Technischen Hochschule gerathen. ln Würdigung dieser Verhältnisse haben Se. k. und k. Apostol. Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 15. Februar 1896 zur Allerhöchsten Kenntniss zu nehmen geruht, dass der zwischen dem Gebäude des Oesterr. Museums für Kunst und Industrie und der Kunstgewerbeschule einerseits, dann dem Wienflusse anderseits gelegene, dem Wiener Stadterweiterungsfonds theils schon gegenwärtig gehörige, theils nach Durchführung der Wienregulirung noch weiters zu erwerbende Baugrund für Zwecke der Unterrichtsverwaltung gewidmet ist. Demzufolge hat das Curatorium dem Vk. k. Ministerium für Cultus und Unterricht einen auf Grund des neuesten Regulirungs- planes ausgearbeiteten Verbauungsplan unterbreitet, in dem sowohl die gegenwärtigen, als auch die mit Sicherheit zu erwartenden späteren Be- dürfnisse des Museums und der Schule volle Berücksichtigung gefunden haben. HoEentlich wird die Förderung der Regulirungsarbeiten es ermög- lichen, die Durchführung des Projectes bald in Angriff zu nehmen. Die Weihnachts-Ausstellung des Wiener Kunst- gewerbe-Vereines. Die diesjährige Weihnachts-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbe- Vereines unterscheidet sich von ihren Vorgängerinnen durch zwei Merk- male: sie ist nur auf die Vereinsmitglieder beschränkt und hat durch die Arbeiten aus dem Hoftiteltaxfonde glänzende Bereicherung erfahren. Als der Verein im Jahre 1890 die Veranstaltung dieser Ausstellungen vom Oesterr. Museum übernahm, wurde ihm die Verpflichtung auferlegt, sie zunächst in dem bisherigen größeren Rahmen zu erhalten. Die Direction des Museums verfolgte mit dieser Ueberantwortung des Unternehmens den Zweck, eine allmälige Reformirung dieser Ausstellungen anzubahnen, zunächst aber die Ungleichmäßigkeit aufzuheben, welche sich seit der Begründung des Vereines bei den Weihnachts-Ausstellungen dadurch er- geben hatte, dass die Mitglieder des Vereines in geschlossener Masse in den Vereinslocalitäten aufzustellen pflegten, während die Räume, welche das Museum regelmäßig für diese Ausstellungen zur Verfügung stellte, die Säle VI und Vll - abgesehen von Lobmeyr, V. Mayer und Bollarth, welche von jeher im Saale VI auftraten, - fast ausnahmslos von Arbeiten jüngerer, zum Theil sehr tüchtiger, aber noch nicht völlig ausgebildeter Kräfte belegt wurden. Man hoffte das Gesammtniveau der Ausstellungen zu heben, indem man dem Kunstgewerbe-Vereine die Besorgung des ganzen Arrangements überließ, und es zeigte sich sofort, dass diese Er-