in Gold- und Nielloarbeit von Bacher und Lustig und eine nach Prof. Kargefs Zeichnung ausgeführte Schüssel mit Niello von Lustig. Die Mehrzahl der Entwürfe rührt von Hufrath von Storck her, die Radirungen sind wieder unter Leitung des Prof. Unger ausgeführt und geben im Verein mit der discreten Anwendung von Farbe die charakteristischen Eigenschaften der StoEe mit einer Vollendung wieder, die durch kein anderes Verfahren erreichbar ist. B. Ueber Renaissance der Kunstt). Von Alois Riegl. Von einer vRenaissanceu, einer Wiedergeburt der Kunst, könnte, streng genommen, nur dann die Rede sein, wenn die Kunst einmal todt gewesen wäre. Nur in einem solchen Falle verrnöchten wir uns die zwingende Nothwendigkeit vorzustellen, dass die Kunst wwiedergeborenu werde. Aber so ganz streng wörtlich ist der Begriff der Renaissance im landläufigen Sinne allerdings nicht zu verstehen. So weit wir in der Ge- schichte des Menschengeschlechtes zurückzublicken vermögen: ganz todt, spurlos ausgerottet ist die Kunst niemals gewesen. Eine der verhängnis- vollsten Krisen für die Kunst und für die Cultur überhaupt, welche die Geschichte kennt, war diejenige, die durch die Invasion der nordischen Barbaren über das römische Reich, die sogenannte Völkerwanderung, herbeigeführt worden ist. Und doch haben selbst diese nordischen Barbaren, ja sogar die berüchtigten Vandalen, unverwüstliche Spuren ihres Kunstsinnes hinterlassen: sprechen wir doch von einem eigenen "Völkerwanderungstila. So ganz todt ist also die Kunst auf der von den Menschen bewohnten Erde niemals gewesen, dass ihre völlige Wieder- geburt aus dem Nichts nothwendig geworden wäre. Wenn wir von einer "Wiedergeburtu der Kunst in einer bestimmten Zeitperiode sprechen, so denken wir uns den Vorgang vielmehr etwa folgendermaßen. Die Einsichtigeren, die Gebildeteren, die Geschmack- volleren haben plötzlich gefunden, dass es in gewissen früheren Zeiten mit der Kunst besser bestellt gewesen ist, als in ihrer eigenen Zeit. Sie fassten die Denkmäler aus früheren, längst vergangenen Kunstperioden in's Auge, und sie wurden sich inne, dass diese Denkmäler den mensch- lichen Kunstsinn in höherem Grade zu befriedigen geeignet waren, als diejenigen Kunstwerke, die sie selbst, d. h. die Künstler ihrer Zeit und ihres Volkes hervorbrachten. Es erwachte hierauf der naturgemäße Drang, es jenen Früheren gleichzuthun; man nahm sich ihre bewunderten Denkmäler zum Vorbilde, und trachtete an den eigenen Werken die gleiche Vollkommenheit zu erreichen. Wo uns nun in der Kunstgeschichte eine solche, gewissermaßen neue, an den Denkmälern einer früheren ) Vorträge, gehalten im k. k. Oesterr. Museum am 6. und 13. Dezember 1894.