ausgegeben yon Friedrich Heyer v.Rosenfeld. Zehnte, vollständig umgearbeitete und vielfach vermehrte Ausgabe. Frankfurt a. M.. Heinrich Keller, 1895. gr. 4". 3 Lieferungen, ä M. 4. Zum bequemen Handgebrauche aller Kunstübungen, die mit Wappendarstellungen zu thun haben, erscheinen die vielbegehrten und vielbenützten Tafeln wieder, und zwar in schönster, brauchbarster Form. Bei den - um praktischen Bedürfnissen Rechnung zu tragen -- verhaltnissmaßig klein gehaltenen Darstellungen ist gleichwohl jedes, auch das zarteste Detail, bei reicher farbiger Ausstattung von ausnehmender Scharfe und Klarheit. Die Vertrauenswürdigkeit des Gebotenen wird allein schon durch den Namen des Herausgebers bezeugt. M-t. 8 - Neue Publiicationen aus dem Verlage von A.Schroll tSt Co. in Wien. Der ansehnlichen Zahl von Verlagswerken dieser Firma, die sich mit der heimatlichen Kunst der Gegenwart befassen, hat sich vor Kurzem eines angereiht, das sich auf die Kunst der Vergangenheit, und zwar auf die kirchliche Kunst bezieht: nlnterieurs von Kirchen und Capellen in Oesterreichu und nAltare und andere kirch- liche Einrichtungsstticke aus Oesterreich- sind die Titel dieser Doppel- Publicatinn. Es ist eine hübsche Auswahl von Werken kirchlicher Kunst aus allen Epochen, die in den 50 bereits erschienenen Heliogravuren nach photographischen Auf- nahmen von O. Schmidt vorliegt, und durch den erklärenden Text von A. Ilg in jenen lZusammenhang mit der Kunstgeschichte Oesterreichs gebracht wird, der das Interesse aür die einzelnen Objecte steigert, indem er ihnen die richtige Stelle im Gesammtbilde lnweist. Zahlreiche Detailangaben erhöhen den Werth dieser kurzen und dennoch ebendig geschriebenen Erläuterungen. Jede Abtheilung des Werkes soll too Blatter umfassen und in vier Lieferungen zu z; Blatt erscheinen. Die ersten Lieferungen beider Abtheilungen bringen Aufnahmen aus Tirol und Einiges aus Salzburg und Steiermark. Es ist durchwegs darauf Rücksicht genommen, nur Werke von höherer künstlerischer Bedeutung zu reproduciren. Aus der Reihe der Interieurs mochten wir betonders hervor- heben die Innenansicht der farbenprächtigen, um die Mitte des vorigen Jahrhunderts voll- endeten Kirche in Neustift bei Brixen, den prachtvollen, im reichsten italienischen Hoch- renaissancestile durchgeführten Centralbau der Wallfahrtskirche all'lnviolatn in Riva, die originelle romanische Stiegenanlage an der Wand des linken Seitenschilfes im Dome zu Trient und die zierliche gothische Blumendecnration im Netzgewölbe der Pfarrkirche in Castelfondo. - Unter den Aufnahmen von Altaren sind besonders erwähnenswerth die beiden Flügelaltare bei den Franciscanern und in St. Johann mit vorznglicheniächnitze- reien aus dem Ende der gothisclten Periode, der durch feine und reiche Ornamentatton hervorragende St. Anna-Altar der Pfarrkirche in Schwaz, ein Werk des tSJahrhunderts, der bisher wenig beachtete, aber ein kostbares Schnitzwerk der Gothik darstellende Flugelaltar der Caesarius-Kirche in Laatsch und eine Reihe von Barock-Altaren, unter denen namentlich die von Castelfondo, Caldes und Brixen besondere Beachtung ver- dienen. Der Preis jeder der acht in Aussicht genommenen Lieferungen betragt EGulden. l wDie englischen Caricaturisten des 18. Jahrhunderts in der Samm- lung Graf Harrachu. Unter diesem Titel ist im Verlage von Alfred Holder soeben eine sehr lesenswerthe Studie von Dr. Jos. Dernjac erschienen (als Separat-Abdruck aus der rWiener Zeitga). Beide Richtungen der Caricatur, die politische und die sociale, haben ihre Pflege vorzugsweise in England gefunden, und die reiche Kupferstichsammlung des Grafen Johann Franz von Harraclt in Wien besitzt nahezu viertausend Blätter der großen englischen Caricaturisten des vorigen Jahrhunderts, der Hogarth, Sayer, Row- landson, Gillray, Cruikshank u. A. Die historische Bedeutung dieser Blätter ist eine hervorragende und ihre Stelle in der Geschichte der graphischen Künste eine besondere. Den großen Kreis vun Kunstfreunden in Wien auf diesen in seiner Art geradezu einzigen Kunstbesitz als Erster hingewiesen zu haben, ist das Verdienst des Verfassers der vor- liegenden Studie, welche dem Leser in groiien Zttgen die Entwicklungsgeschichte der englischen Caricatur im 18. Jahrhundert übersichtlich vor Augen stellt. i - Der Verein für österreichische Volkskunde in Wien hat kurz nach seiner Con- stituirung eine mit Illustrationen versehene Z e its c h r i ft für österreichische Volkskunde begründet, ein von Dr. Mich. Haberlandt redigirtes Monatsblatt, das sich bereits in den ersten Nummern durch Form und Inhalt als würdiges Organ dieses allgemein als höchst zeitgemäß anerkannten Unternehmens darstellt. - Der weite Rahmen der etbnographischen Disciplin bringt es mit sich, dass diese Zeitschrift auch nach kunst-