475 aoll für den Schüler rzunlchst Nebensache sein, die Hauptsache bleibt die saubere, gleichmäßige Ueberführung der Farbe auf das Papier mittelst des Pinaelsc. Sobald der Anfang des Malens gemacht wird, erhalten die Schüler aus dem vom Lehrer zubereiteten Vorrathe dünnflüssiger Farbe entsprechende Quantitaten in ihre Napfchen und beschaf- tigen sich nun damit, Iden Pinsel gleichmäßig zu füllen, ohne Unterbrechung zu arbeiten, die Umrisse genau au beachten und die Farbe gleichmäßig und sauber aufzutragenu. wSind die Schüler bereits etwas fortgeschritten, so kann ihnen das Verdünnen der Farbe mit Wasser und später auch das Einreiben der Farbe selbst überlassen werden: Offenbar um von der Praxis in ihrer reinsten Form so wenig als möglich abzugeben, sollen die Schüler zunächst nur Abstufungen einer und derselben Farbe, höchstens Zu- sammenstellungen verwandter Farben benützen. Nachdem die hier angeführten Uebungen ausschließlich mit Benutzung lasirender Farben gehörig vorgenommen sind, erweitert sich im zweiten Jahre (l) das Programm durch die nunmehr gestattete Verwendung deckender Farbstoße. Doch soll auf dieser Stufe des Unterrichts noch durchaus nicht verlangt werden, v-dass der Schüler allein, ohne Hilfe des Lehrers eine bestimmte Farbe im Ton treffe und wiedergeben. Als Aufgabe der dritten Stufe (im dritten Jahre?) wird das Verwaschen be- zeichnet; hier soll der Schüler die umatten Uebergange der Farbtöne: kennen lernen. lm dritten oder vierten Zeichenjahre (l) endlich mag der Schüler versuchen, einen gegebenen Farbenmn nachzuahmen. Erst jetzt kann, nach des Verfassers Aus- spruch, -die Kenntniss der Farben und deren Mischung so weit fortgeschritten sein, dass der Schüler anfangen darf, selbständig mit derselben umzugehen. Dieses Farbenlreffen wird eine längere Uebung erfordern und überhaupt auf der Schule nicht von jedem Schüler vollkommene Sicherheit darin erreicht werden; als Ziel aber muss es geltenu. So weit gehen im Wesentlichen die Grundzüge der empfohlenen npraktischenu Farbenlehre. Ob nach einer solchen, zwar wenig intensiven, dafür aber desto mehr in die Lange gezogenen Propldeutik den Schülern überhaupt noch Zeit und Fähigkeit verbleibt, weiters noch die nFarbenlehre im engeren Sinne: zu pflegen, dürfte wohl anzuzweifeln sein. H. Macht. Bibliographie des Kunstgewerbes. (Vom 15. Juli bis 15. August 1895.) 1. Technik u. Allgemeines. Aeslhetik. Kunstgewerblicher Unterricht. Arcelin, A. Quelques problemes relatifs "a Fnntiquite prehistorique. Bruxelles, Pol- leunis ex Ceutenck. 5'. 11 p. fr. 1. Arulllni, V. A. Unrle e la sua funzione nellu vita. Aoan, tip. L. Mensio. 16'. . 35. Aupsbildnnß, Die, der Bijoulerie-Gehilfen in Engllnd. (Mmheil. des Mlhr. Gewerbe- Museums in Brnnn, 7; n. nlournal für Goldschmiedekunstu.) Bnes, Edg. Le but de l'un. (La Fäden- lion artisnque, 39.) - - Lu formation d'un slyle. rllibn nrlislique, 35.) Bnöylgs, W. The wimess of an. 3'. p. uo. s . Burma, G. J. Glossnry of lechnical terms used in architeclure und 1h: building trades. 8'. p. 14.4 Spon. 3 sh. 6 d. Denkmäler, Aelxere, der Baukunst und des Kunstgewerbes in Helle a. S. Herausg. von dem Kunslgewerbeverein für Halle u. den Regierunglhezirk Mersehurg. 1.Hfl. gr. 4'. 4 S. mit x; Lichidn-Taf. Halle, M. Niemayer. M. 4. (L1 Fede- E. L. Merveilles de l'un chrelien. Peimure, seulpture, archixecture. Tournai, Cnster- man. 8'. 210 p. grav. fr. z. Fonck, L. Bibel und nltcbrisll. Kunst. 1. (Stimmen lus Maria-Lauch, 6.) Fourcaud, L. de. Les uns demrnlifs aux Snlons de 1895. (Revue des ans decoran, n.) Fraipont, G. Le Deuin I1 l: plume. Ouvr. nccomp. de 5a desains meam de Feuleur e: d'une planche en (einte. 3'. 71 p. Paris, Laurens. fr. z. Furtwängler. Orientalische Alxerthümer in Berlin. (Allgem. Ztg., Beil. 171.) Genuys, Ch. La recherche du slyle nou- veau. (Revue des uns decorun, 11.) Hart, E. Stencils of old Jipan. Wilh an introduclory note. obl. Ful. x08 p. Vir1ue. 2.1 sh. HIIIOH, R. G. Figure-Drawing und Com- position: being a number of hints for the siudent und designers upon 1h: lreat- rnent of 1h: human ügure. Wilh nume- rous illusir. 8'. p. 3:8. Chapmnn. 9 sh. llg, A. Kunslhislorilche Notizen aus der Umgebung von Innsbruck. (Minheil. der k. k. Centraleommiss, XXl, 3.)