von sämmtlichen auf World's Fair ausgestellten Fenstern. Es verbindet eine unendliche Weichheit in der Abtönung mit feiner durchsichtiger Behandlung, bei der doch die plastische Wirkung des Ganzen nicht ver- loren geht. Es ist meines Erachtens nur mit Wasser gemalt, denn keine Spur von Oel als Bindemittel, das sofort jedes Glas trübt, macht sich bemerkbar. Ein Rundbogenfenster ist rein ornamental in romanisirender Art behandelt und nur aus verschiedenen Variationen von hellblauen Tönen hergestellt. ' Das Land der Glasmalerei, England, glänzt durch seine vollständige Abwesenheit, wie überhaupt die englische Industrie-Abtheilung nicht der Bedeutung des Landes gemäß beschickt wurde. Die Engländer grollen begreiflicher Weise noch immer wegen des Mac-Kinley-Tarifes. Dagegen hat Canada die Ausstellung durch zwei Firmen beschickt; diese bieten jedoch das Schwächste unter sämmtlichen Glasmalereien. Jos. M. Constans 8: Son in Toronto, hat eine Darbringung im Tempel, einige Canons, zwei kleine Profanfenster, einen weiblichen Kopf und eine Schäferin. J. L. Spencer and Sons in Montreal, schickten ein kleines Fenster: Christus, der Kinderfreund; im Ton leidlich gut, die Behandlung in englischer Manier; dann ein Rundbogenfenster mit zwei allegorischen Figuren: Peace and Plenty. Stolzenberg ä Cie. in New-York stellten als Agenten einer holländischen Firma (Nicolas in Roermond?) in der holländischen Ab- theilung ein frlihgothisches Langfenster, das letzte Abendmahl, aus; die Architektur ist in Weiß und Gelb durchgeführt, der iigurale Theil etwas kühl im Ton. Ferner ist hier ein zweites Fenster in derselben Größe mit Christus dem Kinderfreund und ein dreitheiliges Fenster, Geburt Christi, zu nennen. Dies sind die Glasmalereien, die ich auf der Ausstellung gesehen. Wie schon erwähnt, hat sich gezeigt, dass viele Aussteller, vollkommen unbekannt mit dem amerikanischen Geschrnacke und den Bedürfnissen des hiesigen Marktes, wohl vergebliche Anstrengungen gemacht haben und dass sich darunter auch die große Mehrheit der sonst so verdienst- vollen deutschen Aussteller befindet. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. Wßilhllßßhtß-Allßßtßlltlng. Seine Maiestät der Kaiser ge- ruhten Freitag den 29. v. M. um u Uhr die Weihnacbts-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbe-Vereines im k. k. Oesterr. Museum zu besichtigen. Vor der anberaumten Stunde hauen sich im Säulenhofe der Director des Museums Hofraih v. Falke, Vice-Director Regierungrath Bucher, der Director der Kunstgewerbeschule Hofrath Storck und mehrere Pru- fessoren, fast sämmtliche Aussteller und viele Gäste eingefunden. Präcise Jehrg. I 894. g