Notizen. Farbige HBHOSTEVUTG. Den beiden irn Verlage von Artaria St Comp. in Wien erschienenen prächtigen Farbendrucken von bemalten heliographischen Platten, welche wir im Februarhefte 1893 der wMit- theilungem angezeigt haben, nämlich dem Porträt der Kronprinzessin- Witwe Erzherzogin Stephanie und dem vWiener Chocoladenmädchenn nach Liotard, hat sich soeben ein dritter zugesellt. Das "Manonu betitelte reizende Blatt, ein zierliches Bühnenfigürchen, ist in derselben Weise wie die zwei anderen nach einem Pastell von Clernens v. Pausinger durch J. Blechinger virtuos ausgeführt und gleichfalls aus dem Verlage von Artaria 6: Camp. zu beziehen. Mlthißß Puxkarthofer Am 6. v. M. starb in Wien der Bild- hauer Mathias Purkarthofer (geb. am 30. September 1827 zu St. Johann bei Herberstein in Steiermark). Der Verstorbene, ein anspruchsloser be- scheidener Mann, war ein tüchtiger und seinerzeit vielbeschäftigter Bild- haucr, der namentlich zahlreiche figurale Modelle für die Wienerberger Ziegelfabriks-Gesellschaft angefertigt hat. Von seinen größeren in Wien befindlichen Arbeiten nennen wir die Statuen des Feldmarschalls Browne im Arsenal, des Grafen Niclas Salm auf der Elisabethbrücke und RudolPs des Stifters mit zwei Wappenträgern an der Stephanskirche, vier Heiligen- figuren in der Votivkirche und zwar rechts in der ersten KreuzschiiT-Capelle die Heiligen Brigitte und Franciscus, in der zweiten Capelle die Heiligen Elisabeth und Leopold; zwei Statuen, Holbein und Rubens, auf dem kunsthistorischen Hofmuseum, drei Attika-Reliefs: Kärnten, Krain und die Stadt Klagenfurt am Reichsrathsgebäude, drei Figuren an der Fagade des Palais Coburg: Wissenschaft, Ackerbau und Gartenkunst, und die allegorischen Figuren Friede und Glück am Heinrichshofe über dem Portal. Für Kremsier hat Purkarthofer die Figuren der Maria irnmaculata und der Heiligen Elisabeth und Wenzel ausgeführt. Kasper 11'619 Am 17. v. M. starb in Innsbruck der verdienst- volle Maler Kaspar Jele, der Vater des Directors der Tiroler Glasmalerei- Anstalt, Dr. Albert Jele. Am 5. Januar 1814 in Friedsberg bei Ried geboren, kam er zwölfjährig als Lehrbursche zu dem Bauernmaler Hieronymus Schatz, wo er fünf Jahre verblieb. Auf Verwendung des Baudirectionsadjuncten Joseph Duile, dem Jele's Begabung zur Malerei aufgefallen war, erhielt er 1831 in Gebhard Flatz aus Wolfurt einen trefflichen Zeichenlehrer. Nach zweijähriger Lehrzeit bezog er dann die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er ein eifriger Schüler Ender's und Redl's wurde und in Führich und dem Galeriedirector Krafft freundliche Berather fand. lm Jahre 1838 verließ er die Akademie, von da an beginnt sein ununter- brochenes künstlerisches Schatfen. Jele's Gebiet war die religiöse Historienrnalerei, doch zeigte er auch im Genre und Porträt großes Können. Seine namhafteren Werke über- schreiten die Zahl Siebzig. Der viB0te für Tirol und Vorarlberg" zählt eine ganze Reihe derselben auf, sie zieren die Kirchen im Oberlande: zu Kematen, Flaurling, Oberhofen, Silz, Neuiinstermünz, Graun, Nassereit und Holzgau; Inn abwärts: zu Mühlau, Absam, Terfens, Jenbach, Hopf- garten und Küssen; über dem Brenner: in Schmirn, Brixen, Gries und Lienz. Für Innsbruck schuf er das Hochaltarbild der Spiralkirche und