236 Bucher's auf das russische Email a jour aufmerksam gemacht worden und pflegt es mit großem Geschicke; die Anwendung auf Broschen ist vielleicht nicht ganz entsprechend, da die Transparenz beim Gebrauche gehindert wird, aber die Arbeiten sind gut und viel billiger als die rus- sischen. Höchst originell sind bei Andersen die ZuckerlöHel und -Zangen, bei Hammer die Geräthe in Vikingformen, welche eine große Rolle spielen. Anderes übergehend, wollen wir schließlich einen Blick auf die öster- reichische Abtheilung werfen, von welcher schon berichtet wurde, dass ihre Installation allgemeine Anerkennung gefunden hat. Ohne die Mit- wirkung des Kunstgewerbevereines, des Oesterreichischen Museums und des Central-Spitzencurses wäre diese Abtheilung wohl überhaupt nicht, keinesfalls aber zum Ruhme Oesterreichs, zu Stande gekommen. Wir waren von vorneherein nicht sehr begeistert für die Ausstellung, weil wir auf keine materielle Unterstützung der Regierung rechnen durften und die großen Opfer fürchteten, welche eine entsprechende, würdige Ausstellung erheischte. Andererseits mussten wir uns sagen, dass der gute Ruf, den sich die österreichische Industrie - im Jahre 1885 in Antwerpen und im Jahre 1888 in Brüssel - errungen hatte, erschüttert werden könnte, wenn die genannten Corporationen nicht wieder einträten. Denn dass irgend eine österreichische Ausstellung zu Stande kommen würde, war klar, es fragte sich nur, wie sie aussehen und wer sie leiten würde. Es ist das unbestreitbare Verdienst des belgischen Generalconsuls in Wien, Doret, die österreichische Ausstellung, wie sie ist, veranlasst zu haben, wie es das Verdienst des Kunstgewerbevereines und der einsichtsvollen Führung des Präsidenten der österreichischen Commission, Paul v. Schoeller, ist, diese Ausstellung gemacht zn haben, klein aber gut und würdig. Des Antheils des Hofraths v. Storck und des Professors Bayer wurde bereits gedacht. Wenn die lnstallationsmethode v. Storck's noch eines Beweises zu den vielen früheren bedurft hätte, dass sie die einzig gute und mög- liche ist, so_viel Sonderinteressen dabei auch verkürzt werden mögen, so hat die Antwerpener Ausstellung diesen Beweis erbracht; dies haben alle Commissionen, alle Aussteller und Besucher anerkannt. An der Collectiv-Ausstellung des Kunstgewerbevereines, welche mit den Obiecten des Oesterr. Museums und des Central-Spitzencurses den Mittelraum der Abtheilung einnimmt, haben sich betheiligt: Bakalowits, Beschorner, Dziedzinski ä Hanusch, Erdödy, Franke, Gillar, C. Haas, Ph. Haas 8: Söhne, HollenbacHs Neffen. Irmler, Kiendl, Klöpfer, Kriss, Krupp, Lobmeyr, Lötz' Witwe, Melzer St Neuhardt, Milde, Moser, Mrazek, Papke, Pilz, Politzer, Pönninger, Portois 8c Fix, Pramer, Privatatelier für Emailmalerei, Rust, Schmitt, Schneider, Schönthaler, Schwarz, Threm, Ungethüm, Wahliss und Wilhelm. Sie Alle haben ihr Bestes geleistet, viele von ihnen sind als alte Bekannte begrüßt worden. Hervorgehoben sei nur, dass die Arbeiten Pönningefs, besonders jene mit verlorener Form ge- gossenen Prachtstücke, die Bewunderung selbst der Franzosen erregten,