Ä wie er, vor dem Hochaltare der Lemberger Kathedralkirche knieend, Maria als Königin von Polen anfleht. Von den großen Bildern Matejkds sind noch vorhanden: Die Schlacht bei Grunenwald und Tannenberg gegen die Deutschordens-Ritter; der Einzug der Jungfrau von Orleans in Rheims; die Schlacht bei Raclawice mit Kosciuszko; der Reichstag in Grodno, aus dem Wiener Hofmuseum, und die Lubliner Union. Der Eindruck, den die Gesammtheit dieser Werke auf den Beschauer macht, ist ein überwältigender, und mit der größten Bewundernng betrachtet man die zierliche Gestalt des Meisters, wie sie uns mit ihrem durchgeistigten Kopfe im Selbstporträt zwischen diesen seinen Werken entgegenblickt. Reich an vorzüglichen Werken polnischer Maler und Bildhauer ist ferner der Pavillon für bildende Kunst, in welchem namentlich die Werke Brandt's, Siemiradzki's und GyrimskPs hervorragen. Außer den modernen sind auch polnische Maler des vorigen und aus dem Anfange dieses Jahrhunderts, darunter namentlich Grottger und gute Miniaturmaler, ver- treten. Eine weitere Reihe von Sälen birgt eine retrospective Ausstellung, von denen einer als Novum eine Sammlung alter jüdischer Cultusobiecte der verschiedensten Art, darunter viel Interessantes, enthält. In den übrigen Sälen sind kostbare polnische Alterthümer ausgestellt: Waffen, Zautn- und Sattelzeug, Teppiche, golddurchwirkte Seidengürtel, kirch- liche Geräthe u. s. w. Wir möchten den Waffen, Teppichen und Seiden- glirteln (Pasy) aus Sluck den Vorzug geben. Eine Meisterleistung auf dem Gebiete bildender Kunst ist schließlich das von den Malern Kossak und Styka geschaffene kolossale Rund- gemälde: Die Schlachtbei Raclawice. Mit packender Wirklichkeit ist die tapfere Schaar sensenbewaifneter Krakoviaken dargestellt, welche unter Kosciuszkds Führung die feindlichen Batterien erstürmt und entwaEnet. Von besonderem Reize ist das Landschaftliche, die Umgebung von Krakau, mit dem schneebedeckten Höhenzuge der Karpathen im Hintergrunde. Ein übersichtliches Bild des gewerblichen Unterrichtswesens finden wir im Pavillon der Landescommission, woselbst sowohl die vom Staate als auch die vom Lande erhaltenen gewerblichen Schulen vertreten sind. An erster Stelle die beiden Staatsgewerbeschulen in Lemberg und Krakau, deren kunstgewerbliche Abtheilungen unter Barabasz, Lachner und RybÄ kowski sehr Anerkennenswerthes auf dem Gebiete der Decorationsmalerei aufweisen, während die älteren Abtheilungen für Tischler und Schnitzer mit guten Holzarbeiten vertreten sind. An diese großen Staatsinstitute, die sich von Jahr zu Jahr erweitern, reihen sich die staatlichen Fach- schulen für Eisenindustrie in Swiatniki und Sulkowice und für Holz- bearbeitung in Zakopane. Dazu kommen die Landesschulen für Keramik in Kolomea, Poremba und Touste, für Jacquard -Weberei in Krosno und für Teppich- (Kilim-) Weberei in Okno in Podolien, sowie zahlreiche Korbllechtschulen. Die Leistungen sämmtlicher Schulen geben Zeugniss