der Werthpapiere, in Herstellung von Wasserzeichen und Aehnlichem.
Da jedoch der Schwerpunkt auf technischer Seite liegt, haben wir uns
nicht eingehender mit dieser Ausstellung zu befassen. Es genügt, zu con-
statiren, dass die photographischen Reproductionsarten hier mit demselben
Eifer und Erfolg gepflegt werden, wie im übrigen Europa.
In nächster Nachbarschaft der Petersburger Staatsdruckerei befindet
sich das Sensationsobject der Ausstellung, die great attraction für die
große Menge, das Geschenk der russischen Damen an Madarne Carnot.
Ein opulent ausgestattetes Album, nach russischen Motiven componirt,
mit 30 Aquarellen und zahlreichen Unterschriften.
Mehr Ordnung als in der großen Halle, deren jahrmarktähnliches
Ensemble sich nur durch das Fernbleiben der Maschinenindustrie ent-
schuldigen lässt, herrscht in den Räumen des ersten Stockwerks. Hier
empfängt uns ein hoher, freundlich decorirter Saal, in dem der Cercle
de la Librairie sich niedergelassen.
Die Wände schmücken Gobelins, hier und dort steht ein Werk
figuraler Plastik, dazwischen einiges Grün und in Vitrinen, sowie frei auf
großen Tischen finden wir die neueren Erscheinungen des französischen
Buchhandels, vertreten durch etwa 30 Firmen. Bequeme Stühle und
schwellende Fauteuils laden den Besucher ein, sich niederzulassen und
die aufliegenden Werke und Zeitschriften eingehender zu würdigen. Man
meint, sich im Bibliothekszimmer eines vornehmen Bücherfreundes zu
befinden und vergisst allrnälig das Unbehagen, das der bisher durch-
wanderte Theil der Ausstellung in Folge seiner absoluten Systemlosigkeit
hervorgerufen.
Aus diesem Raume führen Thüren in die zu beiden Seiten sich
anschließenden Ausstellungssäle. Links gelangt man zunächst in einen
kleinen Saal, wo neue Erfindungen gezeigt werden, und von hier in den
Saal der v-Originaux d'artistesß, eine ansehnliche Sammlung von Feder-
und Kreidezeichnungen, Aquarellen und geluschten Blättern, Originale
der in den letzten Jahren in Frankreich erschienenen Illustrationswerke.
Leider befinden sich keine Druckproben neben diesen oft hochinteressanten
Blättern, und auch das Werk, für das sie bestimmt waren, ist selten ange-
geben. Die trefflich geschulte und von aller Schwerfälligkeit befreite
Künstlerhand des französischen lllustrators lässt sich aber hier an vielen
Hunderten brillant concipirter Blätter bewundern. Die trefilichen Zeich-
nungen für den Holzschnitt von Riou, die in der wChasse illustreeu und
in der Sammlung vTour du Monde-A erschienen sind, die kräftig hinge-
worfenen Compositionen von Rochegrosse, die Vignetten aus Peters-
burg von Lanos, die köstlichen Einfälle von Robida und vieles
Andere ist geeignet, unseren Neid zu erwecken gegen einen Buchhandel,
der jaliraus iahrein die elegante Welt mit einer Fülle luxuriös ausge-
statteter Werke zu unglaublich billigem Preise zu überschütten vermag.
Weitere zwei Säle sind für eine Ausstellung alles dessen, was die fran-