zu,
mm FOLGE. ACHTER mmamc. HEFT
an
thumsfreunde, Sammler und Künstler entsprechend
ßAltt-Wißll ein Bill nlwtilß
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthumaverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener IllustrirfarfExtrablattes vereinigt
und sollen Lieferungen in' zwangloser Folge" herausgegelien werden, welehe 12 Blitterent?
halten. Jeder Darstellungwird ein fachlich erläuternder Text Jveigegeben; als bfMitarheiter sind"
bisher die Herren-Boeheim, Hauser. Lind, Löwy, Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
bei Beginn des Jahres 1888 erscheint dem Wunsche zahlreicher Fachmänner, Alter?
.Die Redaction hat Herr Dr. Albert Ilg übernommen.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischenfiStatten' und Bauten immer
mehndahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigertenverkehres,Aund so
manche andere Umstände bringen es unaulhaltsamerweiae mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange-von denSceue abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit. auf immer verloren. Viele dieser
der Detnolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in sAlt-Wient enthaltene Abbildung die einzige, "welche von denselben existirtw
Die einzelne Lieferungkostet fl. 10 kr., mit frankirter Zusendung auf Rolle gut"
verpackt H. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Huchhandlungen des ln- und Auslandes.
Jede Lieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen beträgt
nur10llr.
Inhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhivirtlihauses auf der Wieden. Das-
Königsegglsche Gartenpalais in Gumpendorf.' Die Fassziehergasse. Die alte Universität.
Die Sulzgries-Kaserne. Im Auwinkel Blatt. Der alte Kloppersteig. Daxalte"
Generalcommando-Gebäude auf der Freyung. Die Stubenthortnühle. Das Haus "vzum
goldenen Fasane am Minuritenplatz. Der Calvarienberg in Hernals. jr
Inhalt der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jacoherhof. Haus in der Rosaau. Die Rosalien-Capelle imbFrelhause auf der Wieden.
Der Gasthof vzum wilden Manna. Die Ffarrkirche auf dem Schottenfeld. Das alte kaiserliche
'Rüdenhaus in Erdlierg. Das Küssdenlifennighausl- St. Anna-Gebäude. DasKipfelhaus.
-in der Grünangergasae und" das Steindelbäclthaus auf der Landstrasse. Die Thury-Catielle."
Inhalt der dritten Lieferung MariaaStiegen. Das Bürgerspital. Das Schottensrift.
Die Schanzel-Capelle.- Die letzten Restejder Mölkerbastei. Das Haus szurn Pelikan
in Neulerchenfeld. Die alte Verpflegsbickerei im unteren Arsenal. Zum Primus von
Ungarn. Das Haus rzum schwarzen Bären am Lugeck. -'Das Haus nur goldenexfEntecy
Die alte Universitits-Bihliothek..- Der Festgiehel an der Carlskirche.
Inhalt der vierten Lieferung Sculpturyverk am Stephansdom. Des Haus szurn rothe
Igel am Wildpretmarkt. Die Schdnlazerngasse. Hof im alten Rathhaus. Das Schwabische-
Haus. genannt ndie Schwahenburgc. Das fürstlich Liechtensteidsche Palais in dersRossau. 14
Das Haus xzum rothen Apfelt. Das rHerrscl-taftshaus in der Augarteusuasse. Das ehe-
malige Schloss am Hundsthurm. Das ehemalige Eszterbäzy-Palais in der Mariah'ilferrtrasse.'
Das Haus und Gasthaus nur deutschen Eichel auf der Brandstatt. Die früherbeßtandene
Johanneskirche in der Jägerzeile.
"Inhalt der fünften Lieferung Das Klosterder Siebenhüchnerinnen Blati.' Die
Schünlaterngassm-J Die Weisagirherkirche. Das sogenannte rrothe Haus in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss l-Iundsthurm. Das Franzoseahaus". Das Rothanthurmthor. Die
Mechitariatenkirche. Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Karnthnerrhorsffltcater. Die
Reindorfer Kirche.
'lnhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil des" Salzgries. Das herrschaftliche
Brauhaus in,Margarethen. Der. Jacoberhof. Die Jacoberbastei. Die Hemalser Linie.
Das Lannerhaus In der Mechitariatengaase". Der rothe Hof. Grab-Platte des Grafen Salm.
-Rathhaus. Das neue ffhor.
Das Haus szum schwarzen Bocltc. Die Kirche in Dornbach
Der Katzensteig. Das alte
Inhalt der siebenten Lieferungi Der alte Minoritenplatz an deriöstseite. -b-ADie
Schleifmuhle" Blatt. Die Pfarrkirche in Heiligenstadt. Der polnische Hotiä- Die vdrei
Ironen auf der Wieden. OberÄSt. Veit. Die Wiedener Hauptstraße. Das Bitenhnus
sRothe Stern-Haus in der Leopoldstadt.
starte. ä-Aus der Liechtensteinstrnsae. Ecke der? Kliebergasse.
in der Taborstrasae; Der Ledererbuf. Aus der" Magdalenenstraase inrYl. Beziüe. Dar
Inhalt der achte-n LieferungeDer Apollosaal, Die Landstrasser llairptstrasse. Der
Lazzenhof und die Wächtergnsse. DieStÄLorenzltirche in Schotteufeld. RrivsthiU-iyl; im
IX. Bezirke. Das-Belvedere. Rückseite dervPfarrküche zum IILILGQPOIITIIU U1 531'39-
Der Reisnerhof. Die StfAnnakirche. Das grid. KplowrafsychoäGehiudejuufder Seiler-
Inhalt der neunten Lieferung DieSildaeite des Michaelerplatzel aßlatt. Da
Recepthaus in der Kleinschmiedgasse. --Daa' Schottenthor. Das Augustinerkloster auf der
Landst-raaseiund St". Dorothea in der Stadt. Das Franzensthor Blatt. Du Haus xzum
Kegels. St. Johann in Siechenala und dasBäclienhiusel. Die Capellev an der I-Iundsthurmer
L.
Das "Asyl und Werkhaus Qin der Leoooldstadt. Die Capelle an der Nussdorfer
Linie. Das getnaite Haus.
MITTHEILUN GEN
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift klvlylblstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direcxion des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Cnrl Gerold's Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 87. 330. WIEN, März 1893. N. F. VIII. Jahrg.
Inhnlt Die Pariser Ausstellung weiblicher Kunsmrbeiten. Von Alois Riegl. Die Naluriormcn und
die Ornamenlik. Von Prof. Hans Macht. Angelegenheileu des Oeslerr. Museums und der
mit demselben verbundenen Innitnte. Litleratnrberichl. Bibliogrlphie des Knnelgewerbß
Notizen.
Die Pariser Ausstellung weiblicher Kunstarbeiten.
Von Alois RiegP.
In wenigen Wochen jährt sich zum siebenten Male der Tag, an
welchem im k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie eine Aus-
stellung weiblicher Handarbeiten erölfnet wurde. Zweck derselben war,
zu zeigen, wie weit die kunstgewerbliche Reform zu jener Zeit bereits
auf das speciiisch weibliche Kunstschaffen Einfluss genommen hatte. Vom
Standpunkte dieses Programrnes hätte man an Stelle des Wortes Hand-
arbeiten ebensogut die allgemeinere Bezeichnung Kunstarbeiten wählen
können. Denn das eigentliche historische Gebiet weiblichen Kunstschalfens
deckt sich ja ziemlich genau mit demjenigen, was wir unter weiblichen
Handarbeiten zu verstehen pflegen. Es sind dies Arbeiten, welche die
Herstellung und Verzierung des zum häuslichen Bedarfe gehörenden
textilen Hausraths zum Gegenstlande haben. Diese Arbeiten bildeten we-
nigstens bei den europäischen Völkern seit jeher das sozusagen privi-
legirte Schaifensgebiet des weiblichen Geschlechtes. Bezeichnete das Schwert
den Mannsstamm, so wurde die weibliche Linie durch den Spinnrocken
charakterisirt. Zwar haben auch auf diesem Gebiete die Veränderungen
in den wirthschaftlichen Verhältnissen im Laufe der letzten Jahrhunderte
manchen Wandel herbeigeführt. Insbesondere wo eine Abkürzung der Ar-
Vortrag, gehalten im k. k. Ocsterr. Museum am 26. Januar 1893.
Jnhrg. 1893.
318
beitszeit durch Anwendung mechanischer Hilfsvorrichtungen möglich war
also hauptsächlich bei den mit der Weberei zusammenhängenden Techniken
da ist man im europäischen Westen schon vor Jahrhunderten zum
gewerblichen Betriebe übergegangen, was die überwiegende Heranziehung
männlicherArbeitskräfte zur Folge hatte. Aber gerade jene textilen Techniken,
welche zugleich künstlerische Bedürfnisse zu befriedigen hatten, erwiesen
sich vielfach bis in die neueste Zeit den Versuchen einer Einführung me-
chanischer Verfahren gegenüber spröde, wo nicht unzugänglich. Freilich
haben die wirthscbaftlichen Revolutionen in fortgesetztem Ansturm auch
vor diesem Bollwerk urweiblicherThätigkeit nicht völlig Halt gemacht; aber
im Allgemeinen lässt sich doch sagen, dass die Kunststickerei und die Spitzen-
erzeugung imWesentlichen selbst heute noch das durch die Tradition privile-
girte Arbeitsgebiet des weiblichen Geschlechtes geblieben sind. Damit erscheint
zugleich der Schauplatz umgtenzt, auf dem sich das specifisch weibliche
Kunstschaffen zu entfalten hat, wo wir weibliche Kunstarbeiten im eigent-
lichsten Sinne des Wortes zu suchen haben. Vom Stande dieser hat nun
das Oesterr. Museum im Jahre 1886 ein übersichtliches und lehrreiches
Bild zu entwerfen gesucht wie sie in den Schulen gelehrt werden, wie
sie am Familientische von den sogenannten Dilettantinnen ausgeführt
werden, wie sie endlich von den mit weiblichen Arbeitskräften versehenen
Verkaufsgeschäften auf den Markt gebracht werden. Die wenigen Arbeiten
nicht-textiler Beschatfenheit, die daneben zur Ausstellung gelangten
einige Fayenceteller und Emailmalereien dienten eigentlich blos dazu,
um neben dem Althergebrachten, durch Jahrtausende währenden Brauch
Sanctionirten, auch die künstlerischen Früchte einer neuen, Stände und
Geschlechter nivellirenden Tendenz nicht völlig unvertreten zu lassen.
Man beschränkte sich aber diesbezüglich wenigstens auf kunstgewerbliche
Erzeugnisse was an Werken der sogenannten hohen Kunst, insbesondere
an Tafelgemälden aus weiblichen Händen in Oesterreich hervorging, das
urtheilte man hatte seinen Platz in Künstlerhäusern und Kunst-
vereinen und sollte demgemäß auch mit entsprechend anderem Maße,
als demjenigen einer specifisch weiblichen Arbeit gemessen werden.
Ganz anders fasste die Sache das Comite auf, das die vorjährige
Exposition des arts de la femme im Pariser lndustriepalast veranstaltet
hat. War die Auffassung, auf der sich die Wiener Ausstellung gegründet
hatte, eine sozusagen historische gewesen, so könnte man die Pro-
grammbasis für die Pariser Ausstellung eine moderne nennen. Nicht
blos was die Frau an Schaffensgebiet als Erbschaft aus früheren Jahr-
hunderten überkommen hat, sondern Alles was sie heute an Kunst-
arbeiten verfertigt mag es nun dem Manne oder der Frau näher-
liegend, grob oder fein, textil-fiacher oder plastischer Natur sein Alles
dies sollte der Anschauung und Beurtheilung durch das Publicum in
übersichtlicher Weise zugänglich gemacht werden. Hatte die Ausstellung
im Oesterr. Museum mit all' ihrer erschöpfenden Fülle innerhalb der
51H
erwähnten Beschränkung in einigen wenigen Sälen das Unterkommen
gefunden, so beanspruchte die Pariser Ausstellung einen ganzen Palast,
der seinerzeit, im Jahre 1867, genügt hatte, um eine ganze Weltaus-
stellung zu beherbergen.
Einen so ausgedehnten Raum zu füllen wäre aber selbst bei einem
solchermaßen erweiterten Programm nicht wohl möglich gewesen. Dem
Arbeitsgebiet der Frau waren hienach kaum welche beengende Grenzen
gezogen; aber man ist doch heutzutage selbst in Paris noch nicht so
weit, dass man auch schon die vollen praktischen Consequenzen aus der
theoretischen Ausgleichung zwischen Männer- und Frauenarbeit gezogen
hätte. Die Kunstarbeiten, die durch die Frau gefertigt werden, geniigten
also selbst in der gekennzeichneten Ausdehnung nicht, um das Palais de
l'Industrie vollständig und unterVermeidung von bedeutungsloser Dutzend-
waare zu füllen. Man that nun ein Uebriges und fasste den Begriff der
weiblichen Kunstarbeit nicht blos subjectiv, sondern auch obiectiv nicht blos
was durch die Frau, sondern auch was für die Frau an Kunstsacben
erzeugt wird, sollte in die Ausstellung Aufnahme finden. Da aber die
künstlerischen Bedürfnisse bis auf geringe Ausnahmen Männern und
Frauen gemeinsam sind, so erweiterte sich die Frauenarbeits-Ausstellung
geradezu zu einer allgemeinen Kunstausstellung. Ein Correctiv gegen die
Ausdehnung in's Uferlose fand das veranstaltende Comite das muss
zugegeben werden in einer sorgsamen Auswahl der zur Betheiligung
zugelassenen Firmen. Es sind größtentheils die Träger der bestbekannten
und klangvollsten Namen der Pariser Kunstindustriellenwelt gewesen, die
das ganze weitgedehnte Erdgeschoss des lndustriepalastes mit ihren Pa-
villons gefüllt hatten. Und noch eine zweite, rein praktische Erwägung,
die auch außerhalb Paris in ähnlichen Fällen oft recht ausschlaggebend
zu wirken pBegt, mag auf die bezügliche Entschließung der Union cen-
trale des arts decoratifs, die die Ausstellung in's Werk gesetzt hat, be-
stimmenden Einfluss geübt haben die Erwägung nämlich, mit der hieraus
zu gewärtigenden Platzmiethe einen großen Theil der nicht unbeträcht-
liehen Kosten der Ausstellung zu decken.
Von Demjenigen nun, was infolge dessen an Arbeiten fü die Frau im
Erdgeschosse des Palais de l'Industrie ausgestellt gewesen ist, zu sprechen,
hieße ein Urtheil über den gegenwärtigen Stand der kunstgewerblichen
Production in Paris überhaupt fällen. Wir haben aber von unserem
Standpunkte an die Ausstellung blos die Erwartung geknüpft, uns darin
über den Stand der von der Frau geleisteten Kunstarbeiten unterrichten
zu können. Wir wenden uns daher, indem wir die sachliche Bericht-
erstattung im Einzelnen aufnehmen, sofort nach dem ersten Stockwerke,
wo die weiblichen Kunstarbeiten im subjectiven Sinne allerdings, wie
wir sehen werden, auch nicht ohne gewisse Einschränkungen und Aus-
nahmen in einigen dreißig Sälen zur Aufstellung gebracht waren.
21'
OIU
Auch da muss gleich Eingangs eine Erweiterung des Programmes
der Pariser Ausstellung gegenüber demjenigen der Wiener von 1886 zur
Sprache gebracht werden. Bei uns hatte man den lehrhaften und wenn
man will, praktisch-schulmäßigen Gedanken in den Vordergrund gestellt.
Man wollte sehen, inwieferne die weibliche Handarbeit mit der allgemeinen
Geschmacksreform Schritt gehalten hatte, um danach eventuell seine
Maßnahmen zu treifen und an zurückgebliebenen Punkten bessernd ein-
zugreifen. Dazu bedurfte es keiner Schaustellung älterer Arbeiten aus
früheren Jahrhunderten; man hätte damit das Programm um ein sehr
Beträchtliches erweitert, ohne den besonderen Zweck wesentlich zu
fördern. Nur eine einzige Ausnahme wurde zugelassen und diese Aus-
nahme bestätigte sozusagen die Regel zwei Säle wurden den Stickereien
und Spitzen der sogenannten nationalen Hausindustrie eingeräumt. Wir
wissen doch, welche eigenthümliche historische Stellung diese Arbeiten
einnehmen sie sind zugleich uralt und ewig neu. Durch Jahrhunderte
hindurch fast unbeirrt durch die Stilwandlungen der internationalen
Kunstentwicklung ragen sie in unsere Zeit herein als rudimentäre Ueber-
bleibsel-längst verilossener künstlerischer und wirthschaftlicher Perioden
und verrathen doch andererseits allenthalben eine Frische und Jugend-
lichkeit, die ihnen selbst heute, wo wir hinsichtlich der künftigen Kunststil-
Entwicklung völlig vor einem Fragezeichen stehen, eine sichere Zukunft
zu verheißen scheint.
Dem gegenüber war im Programm der Pariser Ausstellung für eine
Abtheilung älterer Kunstarbeiten, eine Section retrospective, ein breiter
Raum vorgesehen. Nicht blos nationale Stickereien, sondern auch solche,
die aus der großen internationalen Kunst ihren Inhalt geholt hatten,
waren zur Aufnahme zugelassen. Eine besondere Unterabtheilung inner-
halb dieser Section bildeten jene Objecte, die dazu bestimmt waren, die
Geschichte des weiblichen Costüms zu illustriren. Eine systematische Be-
richterstattung über den Inhalt der in Rede stehenden Ausstellung wird
sich somit naturgemäß erstens in eine Betrachtung der Seclion retro-
spective, zweitens in diejenige der Kunstarbeiten der heutigen franzö-
sischen Damenwelt gliedern lassen, an welcb' letztere sich eine vergleichs-
weise Erörterung der wenigen vertreten gewesenen ausländischen Arbeiten
anreihen wird.
Von der Section retrospective lässt sich vorn Standpunkte desjenigen
Besuchers, der etwa mit der Absicht sich zu unterrichten gekommen war,
im Allgemeinen vorausschicken, dass die Aufstellung eines rechten Systems
entbehrte. Freilich hängt dies schon einmal mit der Art und Weise zu-
sammen, in welcher das Arrangement dieser ganzen Abtheilung zu Stande
gekommen war. Die Pariser Sammler, welche die Gegenstände collections-
weise beisteuerten, mussten auch für die Aufstellung ihrer Collectionen
selbst sorgen. Hieraus ergab sich schon die unausweichliche Folge, dass
die Gegenstände im Allgemeinen nicht nach sachlichen Gruppen, und
3,21
auch nicht nach einer chronologisch geordneten Entwicklungsreihe, son-
dern nachvEigenthümern zusammengestellt erschienen. Es ist aber höchst
fraglich, 0h die Veranstalter sowohl als die einheimischen Besucher im
Ganzen genommen den beregten Mangel der Aufstellung als solchen em-
pfuuden haben. Die Pariser Zeitungen wenigstens, die sich mit der Aus-
stellung in einer auch für nichtfranzösische Verhältnisse höchst nach-
ahmungswürdigen eingehenden Weise beschäftigten, ließen von derlei
Wahrnehmungen nichts merken, und wussten ganz andere Punkte zur
Zielscheibe ihrer Kritik zu nehmen. Dieser Umstand ist aber zugleich
charakteristisch für das französische Ausstellungswesen überhaupt. Nicht
der lehrhaft-praktisclxe Zweck war es, den man so wie bei uns bis zur
Greifbarkeit deutlich in den Vordergrund stellen wollte, sondern der-
jenige der Unterhaltung mittels gefälliger Schaustellung, wodurch man
gleichwohl anzuregen und zu bilden gedachte.
Uebrigens entbehrte auch die Gruppirung der Gegenstände nach
Eigenthümern nicht eines gewissen Reizes und dürfte denselben nament-
lich bei den Parisern nicht verfehlt haben, denen ja die einzelnen Aus-
steller vielfach persönlich bekannt sein mussten. Es war nämlich mit-
unter höchst ergötzlich zu beobachten, wie sich die individuellen Nei-
gungen und Geschmacksrichtungen der Sammler in ihren Ausstellungs-
objecten verriethen, erstaunlich auch die Specialisirung, die man da
antrelfen konnte und die einen Rückschluss zulässt auf die immense
Menge alten Kunstkrams, der in den Wohnungen der Tausende von
großen und kleinen Sammlern in Paris und auch draußen in der Provinz
aufgestapelt ist. So hat sich z. B. ein solcher Liebhaber in den Kopf
gesetzt, eine möglichst große Anzahl von Muscatnuss-Reibern zusammen-
zubringen, wie man sie im 17. und 18. Jahrhundert, namentlich in
Elfenbeinschnitzerei, zahlreich hergestellt hat. Dies zugleich zum Beweise,
dass man auch da vielfach unterschiedslos Arbeiten für die Frau neben
solchen von Frauenhand antreffen konnte.
Eine Aufzählung der solchermaßen zur Ausstellung gelangten älteren
Kunstgegenstände erscheint für unseren Zweck wohl überflüssig. Es seien
daher aus der bunten schwer übersehbaren Menge blos einige Gegen-
stände herausgegriffen, die insbesondere den österreichischen Besucher
nicht ganz gleichgiltig lassen konnten. Erstlich einige Reliquien der
Königin Maria Antoinette, die ja, wie die französischen Schriftsteller heute
einstimmig zugeben, im Kunstleben ihrer Zeit, und zwar ganz besonders
soweit dasselbe die Frau betraf, eine tonangebende, ja führende Rolle
gespielt hat. Das mit feinen Streublümchen übersäete Ruhebett der
Königin, das sich im Besitze einer französischen Adelsfamilie erhalten
hat, war schon früher durch Abbildungen bekannt geworden. Daneben
hing in der Ausstellung ein großer Teppich in Straminstickerei, weniger
bedeutsam durch das großblurnige Streumuster als durch die beglaubigte
Thatsache, dass derselbe von der unglücklichen Königin in den zwei
322
schicksalschweren Jahren vor ihrer Hinrichtung, gemeinsam mit Madame
Elisabeth gestickt worden ist. Einen Ehrenplatz hat ferner in der Section
re uspective die Abtheilung des bekannten Wiener Sammlers Herrn
Dr. Albert Figdor behauptet, von dessen Ausstellungsobjecten die Pariser
Kritik das Urtheil gefällt hat, dass dieselben den clou, den Nagel dieser
ganzen Section gebildet hätten.
Von retrospectivem Standpunkte pflegen wir auch die Arbeiten
einerseits der sogenannten tiationalen HLILISlDLllJSIFlC, oder sagen wir besser
der Volkskunst, andererseits der exotischen Productionsgebiete, vornehm-
lich des Orients, zu betrachten. In ersterer Beziehung hatte man von
dem zweifellos interessantesten Staatsgebiete, das da in Frage kommt,
von Oesterreich-Ungarn, ausgiebige Betheiligung erwartet. Aber gerade
die an solchen Arbeiten reichere Reichshälfte, die ungarische, hatte über-
wiegend Stickereien internationalen Charakters eingesandt, die allerdings
eine höchst werthvolle Bereicherung der retrospectiven Abtheilung nach
anderer Seite bedeuteten. ln der diesseitigen Reichshälfte war es das
Lemberger Museum, das in ähnlicher Weise zwar prunkvolle Sticke-
reien, aber wenig eigentlich Nationales eingesendet hatte. Dagegen
war das böhmisch-mährische Gebiet von Prag aus mit einem eigenen
Pavillon vertreten; von kroatisch-serbischen Arbeiten hatte das Agramer
Museum eine gewählte Anzahl beigestellt. Eine Auswahl aus sämmt-
lichen Gebieten Oesterreich-Ungarns, wo, sei es ein nationales Costüm,
sei es eine eigenthümliche locale Textilkunsl existirt, hatte entsprechend
seiner centralen Stellung und Aufgabe das Oesterr. Museum zur Aus-
stellung gebracht, wobei es vom Olmützer slavischen Museum, den
Herren v. Fedorowicz Galizien, Dr. v. Zotta Bukowina u. A. düflkßllS-
werthe Unterstützung gefunden hatte.
Der eigentliche Orient, d. i. Westasien, war durch Beiträge des
k. k. österreichischen Handelsmuseums sowie einiger privater Sammler
vertreten. Einen sehr genussreichen Anblick gewährte die Exposition der
französischen Colonialregierutig mit ihren Arbeiten aus Tonking. Dieser
Reichthum an Farben und Formen, diese unendliche Abwechslung an
Techniken, wie wir sie an den ostasiatischen Arbeiten zu schätzen gelernt
haben, hier aber in sorgfältiger und geschmackvoller Auswahl zusammen-
gestellt! Der Schmuck allein verdiente ein eingehendes Sonderstudium,
ebenso eine Anzahl überraschender Steinschneidearbeiten. Figurenreiche
Gemälde auf Seide schilderten das weibliche Leben in Ostasien. Weniger
unmittelbares Kunstmaterial boten die übrigen Colonien, namentlich
Afrika und Westindien. Da nahm man die Zuflucht zu den gewaltthätigsten
Dehnungen und Streckungen des Programmes. Ein Reisenecessaire hatte
z. B. Aufnahme gefunden, weil die Rohmaterialien, aus welchen sein
Inhalt gefertigt war Elfenbein, Schildkrot, Perlmutter von den
Colonien geliefert wurden. Da hätte man offenbar ebensogut Kaffee und
Pfeffer ausstellen können. Mit etwas mehr Berechtigung hatte eine An-
zahl Stillleben Platz gefunden, die eine Dame unter Zugrundelegung der
tropischen Flora der französischen Colonien gemalt hatte.
Das echt moderne Interesse für veraltete culturhistorische Eigen-
thümlichkeiten, das fast in allen europäischen Ländern die Pflege der
sogenannten Folklore in's Leben gerufen hat, ist auch bei den Franzosen
erwacht und hat zur Gründung einer eigenen Gesellschaft geführt, die
sich das Studium der traditions populaires, der Volksüberlieferungen zur Auf-
gabe gemacht hat. Allerdings scheint der hiefür durch und durch historische
Boden Frankreichs kein recht dankbares Gebiet mehr zu bieten, was auf
der Ausstellung besonders daraus ersichtlich wurde, dass die französischen
Folkloristen sich in auffälliger Weise für die außerhalb ihres Heimat-
landes beobachteten Erscheinungen zu interessiren schienen, was dem
Geiste französischer Forschung im Allgemeinen bekanntlich durchaus
nicht entspricht. Und von allen Gebieten volksthümlicher Ueberlieferungen
scheint dasjenige der Kunst im modernen Frankreich das allerwenigste
Beobachtungsmaterial darzubieten. Uebrigens scheint dieser Zweig ethno-
logischer Forschung in Frankreich noch völlig in den Kinderschuhen des
Dilettantismus zu stecken.
Eine eigene Unterabtheilung der Section retrospective bildete, wie
schon erwähnt, die Geschichte des weiblichen Costüms. lllustrirt
erschien dieselbe natürlich zum überwiegenden Theile durch Abbildungen;
nur die allerneueste Zeit, seit etwa hundert Jahren, war auch durch leibhaftige
Costüme vertreten. Hier war eine chronologische Anordnung durch den
Zweck unbedingt geboten und auch leidlich durchgeführt. Je weiter
gegen das Alterthum zurück, desto lückenhafter erwies sich das bei-
gebrachte Material; dagegen war das specihsch französische Costüm sehr
reich und aufklärend vorgeführt, insbesondere für die letzten Jahrhunderte
des Mittelalters. Hatte man es bis etwa 1500 n. Chr. hauptsächlich mit Ab-
bildungen nach Sculpturen, zum Theil auch nach Malereien zu thun, so
traten dafür mit der Renaissancezeit Originaldarstellungen ein, zum Theil
Kupferstiche, zum Teil Gemälde. Unter jenen boten für das 17. Jahrhundert
namentlich Hollafs Theatrurn mulierum, und die großen Stecher unter
Louis XlV., für das 18. Jahrhundert die farbigen Kupferstiche ein vortreff-
liches Material. Vom Ende des 18. Jahrhunderts ab lagen bereits mehrfache
nach Jahren geordnete Serien von Modebildern vor. Braun in Doruach hatte
die Porträt-Reproductionen seines Verlages, sofern dieselben costümlich
interessant schienen, zur Ausstellung gebracht, und zwar als Gruppe für
sich außerhalb des chronologischen Zusammenhanges, so dass diese
Collection eigentlich mehr genuss- als lehrreich wirkte. Endlich war
eine Auswahl von künstlerisch meist unbedeutenden Porträts von Seiten
mehrfacher Privater behufs Vervollständigung dieser costümgeschichtlichen
Revue beigestellt worden.
Die Histoire du costume sollte ergänzt werden durch eine Histoire
de la coiffure. Zu dem Zwecke hatte sich die Genossenschaft der
Pariser Friseure zusammengethan, um auf 66 Wachsbüsten die weiblichen
I-Iaartrachten von antiker Zeit an bis auf unsere Tage zu plastischer
Darstellung zu bringen. Dass es in diesem Wachsiigurencabinet nicht
völlig historisch treu hergieng, lässt sich denken. Ferner gehören hieher
zwei lebende Gemälde, um sie so zu nennen, die aber durch Wachs-
figuren bestritten waren. Sie sollten die Mode im vorigen und in unserem
Jahrhundert an lebensgroßen, in Zeittracht gekleideten weiblichen Figuren
zur Darstellung bringen, und wurden von einem Pariser Atelier für Wachs-
figurenerzeugung beigestellt.
Wir wenden uns nun zur Besprechung der zweiten Hauptabtheilung,
die für uns von vorneherein das größere Interesse beansprucht hätte, aber
gemäß der eigenthümlichen Zusammensetzung dieser Ausstellung mit
gutem Grunde nun erst an zweiter Stelle zur Erörterung kommt zu den
daselbst ausgestellt gewesenen modernen Kunstarbeiten von Frauenhänden.
Wie schon in den einleitenden Worten angedeutet wurde, hat das ver-
anstaltende Comite in den Rahmen dieser Abtheilung vielfach Gegen-
stände aufgenommen, die wir als specifisch weibliche Arbeiten nicht
gelten lassen können und die daher an anderer Stelle, von einem anderen
Standpunkte aus Beurtbeilung verdienen. Mit Malereien, worunter ver-
hältmäßig nur wenig Fayence- und Emailsachen, und mit Sculpturen
waren die zwei längsten Säle der Ausstellung gefüllt; nur zu architek-
tonischen Entwürfen scheinen es die Pariserinnen noch nicht gebracht
zu haben. Da wir nicht über den heutigen Salon zu berichten haben, so
beschränken wir uns auf wenige Bemerkungen über das Kunstgewerbliche.
Die Emailmalereien, zumeist Porträts, erschienen von höchst verschiedenem
Werthe; der ein gewisses durchgängiges Mittelmaß von Können nach
unten bedingende Einfluß einer Schule, wie er bei uns obwaltet, war
nicht zu vermerken. Besseren Eindruck im Allgemeinen machten die
Fayencemalereien.
Und nun kommen wir endlich zu den weiblichen Handarbeiten
im eigentlichen Sinne. Versuchen wir es da, so gut es geht, die
Eintheilung zu Grunde zu legen, die von der Wiener Ausstellung 1886
adoptirt worden war die Eintheilung nach Geschäften, Dilettantinnen,
Schulen.
Was zunächst die Geschäfte betrifft, so hatten dieselben im Palais de
l'Industrie nicht im l. Stockwerke, sondern im Erdgeschosse ihren Platz.
Sie sollten den gegenwärtigen Stand der betreßenden Industrie zeigen
und im Uebrigen was eigentlich die Hauptsache war Geschäfte
machen und dafür Platzmiethe zahlen. Einen Vergleich zwischen den
Stickereien und Spitzen hier unten und den Schulexpositionen oben zu
ziehen, fiel kaum Jemandem. ein. Es hängt dies mit der Stellung der
Schule zur Industrie in Frankreich überhaupt zusammen. Die Stickerei-
geschäfte leisten mitunter ganz Tüchtiges, aber mit einem selbsterzogenen
Personal. Das Geschäft bildet seine eigene Schule, wirbt auch Fremde
an, reflectirt aber in der Regel nicht auf einen Nachwuchs von Seiten
der öffentlichen weiblichen Arbeitsschulen.
Was verbleibt hienach als besondere Aufgabe der Schulen? Sie
sollen nach Möglichkeit die traditionelle Beschäftigung des weiblichen
Geschlechtes rnit textilen Handarbeiten wach und rege erhalten und
daneben auch andere Kunsttechniken lehren. Wie weit erfüllen nun die
Schulen in Frankreich und insbesondere in Paris diese ihre Aufgabe,
und welcher ist der Stand der weiblichen Handarbeit als Resultat der
Schulthätigkeit im heutigen Frankreich?
Wir versuchen uns die Frage zuerst durch die Betrachtung der
Leistungen der Dilettantinnen als der ausgelernten Elevinnen jener
Schulen zu beantworten. Hiefür war aber auf der Pariser Ausstellung nicht
das richtige Material gegeben. Was eine Anzahl hochgeborener, in weiB
Gott welchem ausländischen Pensionate erzogener Damen mehr aus Sport
als aus wahrem Herzensbedürfniss nach Bethätigung eines echt weiblichen
KunstschaEenstriebes eingesandt hatte, wird Niemand zum Maßstab für
die bezüglichen Leistungen der französischen Frauenwelt überhaupt machen
wollen. Und dennoch waren diese prunkvollen, keineswegs einem unschein-
baren Hausgebrauche gewidmeten Gegenstände, nach einer Seite hin
bemerkenswerth und typisch mit der ausgesprochenen Tendenz auf
äußere Prachtentfaltung repräsentiren sie nämlich in der That, wie wir
gleich sehen werden, die Richtung, in der sich die bezüglichen Neigungen
der modernen Französinnen im Allgemeinen bewegen.
Sehen wir endlich, was uns die Schulen selbst mit ihren Expo-
sitionen über ihre Ziele und Aufgaben, sowie über die Mittel, sie zu
erreichen, sagten. Da ließ sich nun zweierlei beobachten. Erstens der
Umstand, dass gerade Dasjenige, was bei uns sozusagen den nationalen,
auf den Familienbegrili gebauten Grundstock des weiblichen Handfertig-
keitsunterrichtes bildet die Befähigung, den gewöhnlichen textilen
Hausrath zu eigenen Nutzzwecken in gefälliger Weise zu verzieren
dass dies von den französischen Schulen augenscheinlich gar nicht ange-
strebt wird. Leinenstickereien waren deshalb so gut wie gar nicht zu
finden; meines Erinnerns hatte derlei nur eine einzige Schule aus einer
kleinen Provinzstadt im Departement Seine-et-Oise eingesandt. Dagegen
waren es hauptsächlich Seidendecken und dergleichen Luxusgegenstände,
die schon ob ihres kostbaren Materials mehr für Repräsentation berechnet
erschienen, deren Verzierung sich die Fingerfertigkeit der Französinnen
dermalen widmet. Es ist dies übrigens eine Erscheinung, die auch auf
der weiblichen Arbeitsausstellung zu Florenz im Jahre 1890 zu beobachten
gewesen ist. Hat man dieselbe aus einer Eigenthürnlichkeit des romanischen
Nationalcharakters oder aus vorgeschrittener Nachgiebigkeit gegenüber
den wirthschaftlichen Umwälzungen unserer Tage zu erklären? Wahr-
scheinlich aus beiden.
Für's Zweite ließen die Arbeiten der französischen Schulen den
Eindruck gewinnen, dass der Lehrgang derselben ein wenig systematischer,
vielfach geradezu verwildeter sein muss. Allüberall Entwürfe, Original-
compositionen, bei auffälligstern Mangel selbst primitiver Zeichenfertigkeit!
Natürlich waren es nicht so sehr Entwürfe für Stickereien als solche
für die verschiedensten kunstgewerblichen Techniken und Materialien.
Einzelne von diesen Missgriffen und Verirrungen zum Beweise aufzu-
zählen, erscheint überflüssig, da es von den ersten Pariser Blättern ein-
stimmig anerkannt und zugegeben worden ist. Den Anstoß dazu gab
die österreichische Schulabtheilung auf der Ausstellung. Der Unterschied
war aber auch ein allzu schlagender, wenn man den Inhalt der beider-
seitigen miteinander benachbarten Ausstellungsräunie verglich, als dass
es einem Unbefangenen und halbwegs aufmerksamen Beobachter hätte
entgehen können. Es bedeutet daher einen Schlag in's Wasser, wenn der
Berichterstatter des gelesensten Wiener Journals schrieb, die öster-
reichischen Arbeiten auf der Pariser Ausstellung hätten tüchtiges tech-
nisches Können oder wie es ähnlich hieß, die französischen dagegen
Genie verrathen. Man darf diesfalls das Urtheil getrost den berufeneren
Vertretern des französischen Genies, den Pariser Journalen, überlassen, die
mit seltener Einstimmigkeit die Ueberzeugung äußerten, dass das Genie
in diesem Falle ein verbummeltes wäre, dem es noth thäte, etwas Ordent-
liches zu lernen. Auch hat sich die Union centrale des arts decoratifs bereits
an das Oesterr. Museum um Bekanntgabe des Lehrplanes jener Schulen
gewendet, die in Paris einen so schönen Erfolg davongetragen haben.
Alle mit Recht seit jeher gerühmten Qualitäten der Pariser Kunst-
arbeit gewinnt aber die Schule, sobald sie einen gewerblichen Hinter-
grund und damit eine feste Tradition zum Anhalt hat. Dies lehrte unter
Anderem die Betrachtung einiger von der Manufacture von Sevres ein-
gesandten Arbeiten, theils Vorlagen, theils ausgeführte Porzellangegen-
ständc, darunter auch solche älteren Datums, einige aber neu und von
allen den bekannten Vorzügen dieses Zweiges des französischen Staats-
luxus rühmliches Zeugniss gebend.
Es erübrigt uns noch, die Leistungen derjenigen wenigen Länder kurz
zu betrachten, die sich diesfalls mit den französischen in einen Wett-
bewerb eingelassen haben. Neben Oesterreich kommt hier blos England
und Russland in Betracht.
Quantitativ und qualitativ sehr reich war Oesterreich vertreten. Das
Gebiet der eigentlichen weiblichen Handarbeiten ward von der k. k. Fach-
schule für Knnststickerei, dem Wiener Frauenerwerb-Verein und dem
Central-Spitzencurs bestritten. Aber sowie man in Wien dem Drang des
weiblichen Elementes nach Bethätigung in anderweitigen, nicht blos textilen
Kunsttechniken bereits seit längerer Zeit entgegenkommendermaßen
Rechnung getragen hat, war man in Stand gesetzt, auch in Paris mit
solchen weiblichen Kunstarbeiten nicht-textiler Beschaffenheit auf den
Plan zu treten. Es waren dies die Emailarbeiten aus dem Atelier des
Prof. Macht, die bereits auf so vielen ausländischen Ausstellungen sieg-
hafte Anerkennung davongetragen haben, ferner die ornamentalen und
Blumenstudien aus den Ateliers der Professoren Beyer und Sturm, endlich
figurale Arbeiten aus dem Atelier des Prof. Karger. Gerade aus diesen
unterschiedlichen Atelierstudien konnte man ersehen, worauf sich die
Tüchtigkeit gründet, die an den weiblichen Kunstarbeiten textiler wie
nicht-textiler Natur aus Oesterreich in die Augen sprang, und wo ande-
rerseits die Französinnen einzusetzen hätten', um den nun auch von
ihnen erkannten Mängeln abzuhelfen.
Nächst Oesterreich hatte sich England mit seiner Exposition sehr
ehrenvoll behauptet. Fast sämmtliche kunstgewerbliche Schulen des ver-
einigten Königreichs waren durch decorative Zeichnungen und Malereien
vertreten. Darunter viel Blumenstudien nach der Natur, aber auch sorg-
fältige Copien, z. B. nach mittelalterlichen Stoffen, was den Französinnen
absolut ferne liegt. Auch für Spitzenfabrication waren Entwürfe ein-
gesandt, und zwar bezeichnendermaßen fast ausschließlich aus Irland,
dem historischen Boden dieses Zweiges weiblicher Kunstthätigkeit auf
den britischen Inseln.
Nur gering an Zahl waren die kunstgewerblichen Copien und Ent-
würfe, die von Elevinnen der kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung
der Klinste in St. Petersburg zur Ausstellung gebracht wurden; ein zu-
verlässiges Urtheil war auf Grund derselben kaum zu schöpfen, doch
befanden sich darunter recht anerkennenswerthe Leistungen.
Dies ist in großen Zügen der Inhalt, den die Exposition des arts
de la femme dem Besucher geboten hat. Ein vollkommenes Bild würde
man aber erst dann gewinnen, wenn man die lnscenirung, den decora-
tiven Apparat, die Dioramen, die täglichen Musikproductionen, die all-
wöchentlichen großen Festlichkeiten u. s. w. geblihrendermaßen in Betracht
zöge. Diese Nebenumstände werden aber geradezu zur Hauptsache, wenn
man den äußeren Erfolg der Ausstellung, sofern er sich in Besuchsziffern
und Eintrittsgeldern ausdrückt, erklären soll. Namentlich in den kühleren
Herbstmonaten war der Zuspruch des Publicums ein überaus lebhafter,
wobei gewiss neben dem unangezweifelten Interesse der Pariser für die
Ausstellung selbst auch die vorhin angedeuteten Sondergenlisse eine
wesentliche Rolle gespielt haben mögen. Wie schwer es anderwärts, z. B.
bei uns in Wien, fiele, in Dingen der äußeren Ausstattung den Parisern
nachzukommen, dies sei nur an einem einzigen Beispiele gezeigt. Der
gesammte ungeheure innere Umgang im Obergeschoss des Industrie-
palastes war mit Gobelins behängt, die das Gardemeuble national bereit-
willigst beigestellt hatte, desgleichen einzelne Säle, wie derjenige mit der
Histoire de la coiffure. Eine glänzendere Decoration als diejenige mit
diesen buntfarbigen Prachttapeten ist kaum zu denken, aber außerhalb
Paris wohl" nirgends zu erlangen. Als Denkmäler verflossener Kunst-
perioden werden die Gobelins bei wiederholtem Gebrauche zu solchen
Zwecken allerdings nicht gewinnen, unter welchem Hinblick es auch zu
billigen ist, dass die großen rnonarchischen Höfe von Europa ihren zum
Theil noch bedeutenderen Schatz an Gobelins einer solchen Benutzung
nicht freizugeben pflegen. Aber in Paris beruht der rechte Anwerth von
Kunstdenkmälern ganz wesentlich eben darin, dass dieselben sich in
lebendigen Gebrauch umsetzen lassen.
Die Union centrale des arts decoratifs mag alle Ursache haben, mit
dem Erfolge dieser ihrer Ausstellung zufrieden zu sein; aber auch das
Oesterr. Museum und die Lehranstalten, die in seinem Gefolge sich
bethciligt hatten, werden noch lange Veranlassung haben, auf diese Aus-
stellung mit stolzer Genugthuung zurückzublicken.
Die Naturforrnen und die Ornamentik.
Von Prof. Hans Macht'.
Jegliche Culturentwicklung hat von Zeit zu Zeit ihre Krisen. Jede
fortschreitende Thätigkeit des Menschen lebt sich früher oder später aus,
um einer Regeneration, einer Auffrischung und damit einer neuen
fruchtbringenden Periode entgegenzugehen. Die Verschiedenheit der An-
schauungen und der Sinnesart der Einzelnen erklärt die in solchen
Reformperioden häufig vorkommenden geistigen Kämpfe und die Er-
regung der Gemüther. Selten stehen Antheilnehmende über den Parteien,
welche einerseits keinerlei Wechsel im Bestehenden für möglich halten,
andererseits mit Ungeduld den Anbruch eines neuen Morgens herbeisehnen,
mit Begierde nach Mitteln suchend, sich für den neuen Tag zu rüsten
um vorwärts zu dringen in ein anderes, heil- und friedenbringendes
Gebiet. Freilich kann es auch kommen, dass die anscheinend hoch-
bedeutsamen reformatorischen Bewegungen im Sande verlaufen. Es gibt
eben auch falsche Krisen!
Die klimakterischen Zeiten finden sich besonders häufig im Verlaufe
der Weiterentwicklung der verschiedenen Arten bildschöpferischer Kunst,
wobei die Krise nicht selten in mehr oder minder stürmischer Weise
verläuft.
Auf dem Gebiete jener Kunstübungen, welche sich damit befassen,
bei der Hervorbringung von Erzeugnissen der Menschenhand dem Be-
dürfnisse des Schönheitsgefühles Rechnung zu tragen, der Orname ntik
im weiteren Sinne, vollzieht sich gegenwärtig, wie es den Anschein
hat, wieder eine jener Wandlungen, bei welchen von Anfang an mit
einem bestimmten Schlagworte der Angelpunkt der Sache bezeichnet
wird. Laut und lauter, wie ein Noth- und Hilferuf, ertönt die Parole
Natur! Natur!
Vortrag, gehalten im k. k. Oeslerr. Museum am 3. November 1891.
Dass diese Parole keineswegs neu ist, braucht nicht erst hervorgehoben
zu werden. Aufs Neue und mit besonderem Nachdruck ausgegeben
wurde sie vor nicht zu langer Zeit von einigen Kunststätten Mitteleuropa's.
Namhafte Schriftsteller und Künstler haben zu ihrer Verbreitung bei-
getragen und es fehlt auch keineswegs an intensiver praktischer Bethä-
tigung der in Vorschlag gebrachten Principien.
Jetzt schon die Frage des Erfolges der unternommenen Bestre-
bungen anfzuwerfen, welche dahin zielen, die moderne Ornamentik durch
die Ergebnisse eines sorgfältigen Pllanzenstudiums umzugestalten, wäre
viel zu verfrüht. Von Vortheil jedoch kann es nur sein, wenn die Aus-
sichten, welche ein solches Studium bieten kann, im Allgemeinen wohl
erwogen werden, wenn man allzu sanguinische Hoffnungen, welche mancher
nicht näher in die Sache Eingedrungene hegen mag, auf das richtige
Maß zurückführt, dagegen das, was bei Reforrnbestrebungen angedeuteter
Art nutzbringend sein muss, besonders vor Augen führt.
Zu dem Ende ernpüehlt es sich, vorerst das Ornament als solches
etwas näher in's Auge zu fassen.
So lange das Menschengeschlecht besteht, strebt der Staubgeborene,
Alles was er schafft und bildet, nicht nur brauchbar und entsprechend
dauerhaft, sondern auch schön zu gestalten. Primitive Erzeugnisse aus
prähistorischer Zeit weisen Formen auf, welche nicht einzig und allein
auf die Bethätigung des Utilitätsprincips zurückzuführen sind. Auch
schmückende Zuthat, wenn noch so einfacher Art, findet sich schon an
Producten der Stein- und der Bronzezeit, und zwar zunächst solcher
Art, dass kein noch so einfaches Beispiel der Darstellung eines pflanz-
lichen oder thierischen Wesens sich zeigt, kein noch so leiser Versuch,
in der Natur Geschautes seiner äußeren Erscheinung nach festzuhalten
und mit den zu Gebote stehenden Mitteln wiederzugeben. Bei dem Um-
Stande, dass Linien, Punkte oder Kreise u. dgL, die rudimentärsten Ele-
mente jeglicher Zier einfachster Art, auch in der Natur, verschiedenartig
aggregirt, häufig genug vorkommen, um auch gelegentlich von Menschen
nachgebildet zu werden, mag sich Mancher versucht fühlen, solche Zier-
formen als Resultate directer Nachahmung anzusehen. Gewichtige That-
sachen belehren uns jedoch eines Anderen. Nur ein paar derselben seien
beispielsweise erwähnt.
Zu den einfachsten ältesten Ziermotiven gehört unter Anderen die
Spirale, sehr oft ja in den meisten Fällen in enger, dichter, viel-
facher Windung hergestellt. Bei der Häufigkeit der Anbringung der-
selben sollte man auch auf ihr häufiges Vorkommen in der Natur
schließen können, falls sie als Urbild dieser entnommen worden wäre.
Nun finden sich aber derartige Spiralen in der Natur fast gar nicht.
Noch weniger kann für eine weitere Zierform das Urmotiv in dem sich
täglich darbietenden Schatze der natürlichen Vorbilder gesucht werden
für die Durchkrenzung zweier Liniensysteme, d. h. für die Gitterung.
Auch für das Schachbrettmuster dürfte kaum Jemand den kosmischen
Ursprung in Anspruch nehmen u. s. w. Wir wissen ferner, dass bei den
einfachsten Bethätigungen des Nachbildungstriebes das vorhandene Urbild
nur im Ganzen und Großen aufgefasst wird; dass die Fähigkeit der in's
Einzelne gehenden Betrachtung sich bei den Völkern sowohl als bei den
lndividuen nur allmälig und langsam entwickelt. Auch dieser Umstand
spricht dafür, dass wir es nur als Zufälligkeit zu betrachten haben, wenn
einzelne der primitiven Ornamentmotive mitunter eine entfernte Aehn-
lichkeit mit den feinen Detailformen gewisser Naturproducte aufweisen.
Hingegen finden wir manches einfache, von der Natur geborene, in den
Zeiten späterer Kunstentwicklung von den Ornamentikern oft angewendete
Motiv bei uralten Beispielen der Kunstbethätigung nicht vor, wie z. B.
das so dankbare, aus regulären Sechsecken zusammengesetzte Bienen-
zellenmuster.
Was geht aus alledem hervor?
Die Frage zu beantworten bietet keine Schwierigkeit.
Dass den einfachsten Kundgebungen des Schönheitssinnes der
Contact mit dem in der Natur Gebotenen fehlt; dass der auf primitiver
Stufe stehende Bildner anderen Impulsen folgt als dem Triebe, die Er-
scheinungen wiederzugeben, welche die Natur hervorbringt. An ihm
bewahrheitet sich schon, was Goethe den Kunstschüler empfinden lässt
-Die Blätter sind zu colossal,
Und ihre Schrift gar seltsam abbreviru
Zwei Arten der Bethätigung menschlichen Intellects sind es. von
denen jeder Versuch einer Kunstübung ausgeht. Diese beiden Arten der
Bethätigung, deren allgemeine Bedeutung hier nicht näher betrachtet
werden soll, heißen Auswahl und Anordnung. Wir sehen sie schon
zum Ausdruck gebracht, wenn der prähistorische Mensch nur eine Anzahl
ziemlich gleich großer Steine auf dem Erdboden aneinander reiht, um
etwa auf diese Weise den Umkreis eines besonders wichtigen Ortes zu
bezeichnen. Sie entspringen keineswegs der Willkür. Abgesehen von den
Forderungen der Zweckmäßigkeit existiren noch andere zwingende Ur-
sachen, welche das Zustandekommen jedweder menschlichen schöpfe-
rischen Thätigkeit beeinflussen und regeln. Jede Thätigkeit, deren Zweck
und Ziel dahin geht, Form und Farbe bildnerisch zu verwerthen, ist
zunächst geregelt durch die Forderungen der Sinnesorgane, welche die
Empfindungen alles Sichtbaren dem Bewusstsein übermitteln. Die Natur
dieser Forderungen zu ergründen und festzustellen ist die Aufgabe einer,
bei allem mächtigen Vordringen noch keineswegs im letzten Stadium der
Entwicklung befindlichen Wissenschaft der Physiologie in Bezug auf
das sichtbare, durch menschliche Thätigkeit hervorgebrachte Schöne,
oder mit einem kürzeren Ausdruck, der Kunstphysiologie.
Das was nun bei den primitiven Ornamenten ausgewählt und ge-
ordnet erscheint, zeigt sich zunächst unmittelbar den Ergebnissen ein-
facher technischer Proceduren entsprungen. Der erste Versuch zu schneiden
oder zu bohren; der erste Versuch, ein kleines Quantum färbender Sub-
stanz auf die Oberfläche eines Gegenstandes zu bringen, lässt auch schon
die. Elemente entstehen, welche, den Bedürfnissen der Organe des Ge-
sichtssinnes entsprechend gewählt und geordnet, zum schmtickenden Gebilde
werden. Linien und Liniensysteme, Punkte und Kreise, einzeln sowohl
als auch zu regelmäßigen Gruppen zusammengestellt und geraden Linien
oder regelmäßigen Curven folgend aneinander gereiht, Zickzacklinien etc.
finden sich häufig. Rhythmische Anordnung, Richtung andeutende Form,
symmetrische Gestaltung u. s. w. zeigt sich schon jetzt.
Unter den Versuchen, nachbildend die Erscheinung des sich phy-
sisch vor Augen Stellenden wiederzugeben, sind diejenigen besonders
zahlreich, welche sich gewisse Arten der Producte des menschlichen
Fleißes zum Vorwurfe nehmen, deren erstes Vorkommen außer allem
Zweifel nur auf Gründe der Utilität zurückzuführen ist! die gedrehte
Schnur, der geflochtene Zopf, alles Textile überhaupt. Solche Nachbil-
dungen, sowie die ältesten, kindisch-unbeholfenen Versuche, Darstellungen
von Wesen pflanzlicher oder thierischer Art schmückend zu verwenden,
finden wir gleicherweise den Gesetzen der Anordnung unterworfen, was
umsomehr in's Auge springt, als die Urbilder, wie schon früher ange-
deutet wurde, nur in der allgemeinsten Form erfasst und wiederzugeben
versucht werden. AeuBerst gering ist die Fähigkeit, Einzelnheiten zu
beobachten, dagegen die Lust zu schmücken so groß, dass die roh ge-
stalteten Menschen- und Thierfiguren, zierend verwendet, oft ihrerseits
wieder mit primitiven Ziermotiven bedeckt werden.
Die physiologisch zu begründenden Gesetze der Anordnung von
Form und Farbe sind mit dem ersten Versuche, Schmückendes und
Geschmücktes, Schöngebildetes und Verziertes zu schaffen, zur Geltung
gekommen und sie werden auch nur mit der Existenz des Menschen-
geschlechtes untergehen.
Sollte es nun nicht paradox klingen. wenn dennoch hier gesagt
wird, diese Gesetze seien nicht immer dieselben geblieben und würden
auch in Zukunft nicht dieselben sein? Keineswegs! Denn nicht von
einer Veränderung des allgemein Giltigen kann die Rede sein, sondern
nur von der Verschiedenheit der Erkenntniss desselben sowie von einem
Wechsel des Besonderen; ferner von dem Grade der Verfeinerung der
zum Bewusstsein geförderten Mittel, die Forderungen des Auges zu be-
friedigen. Die Gesetze der Linienführung, der Distribution von Form und
Farbe, des Contrasles und der Harmonie der Farben bei fortwährend
sich vermehrenden Mitteln zur Erzielung einer reichen Scala, die Modi-
ficationen, welche die Ausübung jeglicher Kunstthätigkeit durch die Ein'
wirkung endlos sich fortsetzender Reihen technischer Errungenschaften
erfahren muss, die Rücksichten endlich, welche beim Schaffen der Kunst-
gebilde auf Zweck oder Bestimmung nothwendigerweise zu nehmen sind,
alle diese Factoren mehren und verzweigen sich ohne Rast und
Aufenthalt.
Vergleiche hinken. Dennoch möchte ich die unveränderlich giltigen
Gesetze der Ornamentik mit den gleichfalls unveränderlichen, dabei aber
sich stetig weiter entwickelnden und in neuer Form sich bethätigenden
Gesetzen des musikalisch Schönen vergleichen.
Haben wir einmal das Gesetzmäßige der ornamentalen Kunst in's
Auge gefasst und uns von der Wichtigkeit desselben durchdringen lassen,
so können wir uns auch der Einsicht nicht verschließen, dass es zu
seiner Entwicklung der unausgesetzten eifrigen Pflege der Tradition
bedarf, welcher allein wir die Summe von Erkenntniss verdanken, die
aus jahrtausendelanger, schrittweise sich mehrender Erfahrung entspringt.
Das Fallenlassen der Tradition würde einen Rückschlag bedeuten, ein
Umkehren zum Stande der Unvollkommenheit. Doch nur das Fallen-
lassen der Tradition als der Lehrmeisterin des allgemein Giltigen.
Und diesem allgemein Giltigen unterordnen sich die Ausdrucks-
mittel, welche dem Künstler zu Gebote stehen. Der Formenschatz
und die Formensprache aber haben in der Ornamentik seit uralten Zeiten
gewechselt ohne Unterlass und sie werden es auch in Zukunft. Die
unabsehbare Reihe von Stilgattungen und Stilvarianten zeigen uns, in
wie mannigfaltiger Weise, beeinflusst von mancherlei Haupt- und Neben-
umständen das Bedürfniss nach künstlerischer Formenschöpfung und nach
ornamentaler Ausstattung bethätigt werden kann. Sollte auch der Gesammt-
schatz an ornamentalen Ausdrucksmitteln mit einem Schlage getilgt und
in Vergessenheit gebracht werden können, eine neue Fülle von Motiven
würde sich sofort wieder erschließen und von dem Künstler benützt
werden nach Wahl und Anordnung, zu vollkommenster Wirkung.
Und sollte er in der ihn umgebenden Erscheinungswelt nichts als Urbild
ihm Zusagendes finden können, so wird seine unerschöpfliche Phantasie
das vorhandene Geschaute umgestalten oder die tauglichen Gebilde neu-
schaifen nach Lust und Liebe.
Und Neues aus sich selbst heraus schuf und schafft er auf dem
Gebiete des Schönen zu allen Zeiten, so viel auch dagegen gesprochen
werden mag. Lehrt ihn die Natur die ersten Gesetze der Statik und
Dynamik und setzt ihn hiemit in den Stand, den Weg zu beschreiten,
welcher ihn zu baulicher Thätigkeit führt, zur Ausübung der Tektonik,
der textilen Kunst, der Metallbearbeitung u. s. w., so ist es die ihm
innewohnende, physiologisch zu begründende Nöthigung, welche ihn
allem Geschaffenen die schöne Forrn außer der nützlichen geben
lässt. Sowie das einfachste Schmuckmittel aus den Ergebnissen der
Technik allein schon entstehen kann, wird auch die Gestaltung eines
jeglichen constructiven Productes der Menschenhand zunächst abhängig
sein von den Fällen des technisch Erreichbaren, aus welchen mit Rück-
sicht auf das praktisch Nothwendige und das sinnlich Geforderte die
Wahl getroffen wird. Es ist gewiss begreiflich, wenn so oft auf das"
Vogelei, auf eine ausgehöhlte Samenkapsel, auf eine kelchartige Blumen-
krone u. dgl. als auf die Urbilder der Gefäßformen hingewiesen wird; oder
auf eine gerade emporwachsende Pflanze als Type eines Candelabers. Aber
für irgend ein, wenn auch noch so einfach gestaltetes tektonisches Gebilde,
wie es etwa ein hölzernesiSitzmöbel oder ein Behälter in Kastenform ist,
das Urbild in der Natur suchen zu wollen, scheint mir mehr als gewagt.
Es wäre denn, dass wir nach dem Vorgehen echter nNaturalistenv, wie
sie auch die Gegenwart mitunter zeitigt, etwa die Form des umgestürzten
Baumstarnmes für das beste Muster einer Bank, des aufgerichteten hohlen
aber für das Prototyp eines Möbels zur Bergung werthvoller Dinge gelten
lassen wollten. Diese eben gemachten Bemerkungen mögen hiureicben. Es.
wäre wohl zwecklos, Reihen von passenden Beispielen anzuführen. Eine
kurze Umschau genügt ja, um jederzeit darzuthun, dass bei mannigfaltigen
Erzeugnissen des menschlichen Kunstfleißes der Benützung vorhandener
Naturformen geradezu ausgewichen werden muss, um die zweckent-
sprechende und zugleich schöne Form zu finden. Man möge nicht ein-
wenden, dass es sich bei der Benützung der vorhandenen Naturgebilde
ja nicht blos um die Herstellung der Grundformen der zu schaffenden Ob-
jecte, sondern, vielleicht sogar hauptsächlich, um die schmückende Zuthat,
um das Ornament als solches handle! Die zweckmäßig und schön
geschaffene Form steht in so unzertrennlichem Contacte mit dem" was ihr als
Schmuck noch beigegeben werden mag, dass dieser Schmuck, das Orna-
ment, seines Wesens und seiner Bedeutung entkleidet ist, wenn wir ihn ab-
strahirend für sich selbst betrachten wollen, so dass er ohne Rücksicht auf
das zu Schmückende auch nicht zu schaffen ist. Ja es erweisen sich oft Form
und Schmuck als völlig untrennbar, so dass Eines mit dem Anderen
existirt und untergeht. Constructive und ornamentale Elemente gehen
ineinander auf. Naheliegende Beispiele zeigen sich uns in Fülle; so in
den Werken der Gothik, bei welchen wir überhaupt auch die günstigste
Gelegenheit finden, völlig ldeelles und daneben, in bestem Einklange
damit, der Natur Entnommenes, in liebevoller Wiedergabe Durchgeführtes
zu betrachten.
Die beste Bethätigung der Liebe zur Natur kommt aber" dabei
sicherlich in der Weise zum Ausdruck, dass einerseits die stotflichen
und technischen Mittel so verwendet werden, dass damit das relativ
beste Resultat gesichert erscheint, dass aber auch andererseits vollendete
Harmonie der schmückenden Formen unter sich und in Beziehung zum
Geschmückten zum Ausdrucke kommt. Ohne diese Bedingungen zur
Geltung zu bringen, gelingt es nicht, den.Schatz der Naturformen zu
heben und aus seinem unerschöpflichen Reichthum Nutzen zu ziehen.
Diesem Ausspruche mag mit dem gewichtig scheinenden Hinweis
auf Japans herrliche decorative Kunst entgegengetreten werden. Die
Japaner gelten ja als die entschiedensten Naturalisten. Der einfache Hin-
Jahrg. 1893. 22
weis auf ihre Kunst mag ja genügen, die Bedeutung so mancher alten
Kunst- und Stilregel unseres Welttheils zu nichte zu machen. Sie brauchen
ja doch nur so hören wir mitunter versichern hineinzugreifen in
die Fülle des von der Natur Gebotenen und frisch und frei zu schaden,
voll Lust und unbeirrt von Regelzwang, nur dem ihnen innewohnenden
Gefühle folgend, welches sie hinweist auf die Schöpfung selbst, die ihnen
Lehrmeisterin und Vorbild zugleich ist. Doch sehen wir nur näher zu,
so werden wir gewahr und für Wissende ist dies'kein Geheimniss
dass auch dort, wo die Kunst der Japaner nur in exacter Beobachtung
und Wiedergabe des Geschauten zu bestehen scheint, sich eine auf Jahr-
hunderte alte Schulung basirte Kunstübung zeigt, welche es versteht, nach
bewährter Erfahrung das Brauchbare vom Unbrauchbaren zu scheiden,
das Taugliche von der günstigsten Seite zu erfassen und bei der Wieder-
gabe desselben in Form und Farbe. haushaltend mit den zu Gebote
stehenden technischen Mitteln, von allem Unwesentlichen abzusehen.
Dabei ist Jegliches auf seinem Platze. So zeigt sich uns hinter dem
zufällig Gegebenen das sorgfältig Gewählte, hinter dem natürlich Günstigen
das Wohlgeordnete. Freilich sieht der in diese reine, bei allem Reich-
thum maßhaltende Kunst nicht näher eindringende Beschauer die Natur
vor Augen und nur die Natur, ohne zu ahnen, wie vieles von dem Natür-
lichen als unbrauchbar abgestoßen werden muss; mit wie Wenigem die
Kunst ihr Auskommen findet.
Dieses WNenige aber wird wieder nicht unwesentlich modificirt durch
das Materielle der Darstellungsmittel. Man betrachte, wie virtuos alle
der Thier- und Pflanzenwelt entnommenen Typen mit anscheinend un-
zureichenden Mitteln dargestellt sind; wie das Urbild, nur auf dem Wege
einer Uebersetzung wiedergegeben, dennoch den höchsten Grad der Glaub-
würdigkeit behält, ob sich der Künstler nun der kräftigen und einfachen
Formen des Messerholzschnittes bedient oder der strengen und reichen
der Nadelmalerei, oder auch der so ungemein durch die Technik ein-
geschränkten der Stegemailen u. s. w. Welches Abstractionsvermögen
ist nicht hier nöthig, um ungestört durch die verwirrende Fülle alles
Geschauten das klare Bild in seiner Allgemeinheit zu üxiren und zu
übertragen! Auch hier kann ungescheut behauptet werden, dass die wich-
tigsten Eigenthürnlichkeiten der japanischen Kunstweise nur auf dem
Wege traditioneller Verpflanzung erhalten, verbreitet und entwickelt
werden konnten.
Die außerordentlich vollkommene Beherrschung der Materie, wie
sich dieselbe bei den Kunstleistungen Japans documentirt, wurde oftmals
sogar ausschließlich in den Vordergrund zu stellen versucht.
Schluss folgt.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Auszeichnungen. Se. k. u. k. Apost. Majestät haben mit Allerh.
Entschließung vom 30. Januar d. J. dem Ministerialrathe im Handels-
ministerium und Vertreter dieses Ministeriums im Aufsichtsrathe der Kunst-
gewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums Dr. Georg Ritter v. Thaa das
Ritterkreuz des Leopold-Ordens taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht.
Se. k. u. k. Apost. Majestät haben mit Allerh. Entschließung
vom z. Februar d. J. die Dedication des von der Kunstgewerbeschule
des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie unter dem Titel
wArbeiten der österreichischen Kunstindustrie aus den Jahren r868-x8g3c
zur Feier ihres zäjährigen Bestandes in der Herausgabe begriffenen Werkes
allergnädigst anzunehmen und zu gestatten geruht, dass die Widmung
auf dem Titelblatte dieser Publication ersichtlich gemacht werde.
Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Carl Ludwig
hat am 4.. v. M. den im Oesterr. Museum ausgestellten, für die Dom-
kirche in Tarnow bestimmten Altaraufsatz besichtigt, desgleichen Se. k.
und k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Ludwig Victor am i. v. M.
Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Rainer hat am
3. v. M. den für die Domkirche in Tarnow bestimmten Altaraufsatz sowie
die Hausraths-Ausstellung im Oesterr. Museum, letztere wiederholt am
9. v. M., besichtigt.
Personalnachrichten. Se. k. und k. Hoheit der durchl. Herr
Erzherzog Rainer hat in höchstseiner Eigenschaft als Protector des k. k.
Oesterr. Museums Herrn Dr. Albert Figdor zum Mitgliede des Curato-
riums des Museums ernannt und die sämrntlichen bisherigen Mitglieder
dieses Curatoriums nach Ablauf ihrer Functionsperiode auf die Dauer
von drei Jahren in ihrem Amte neuerlich bestätigt.
Ausstellungen. Die Special-Ausstellung mittelalterlichen Haus-
raths, welche am zu. December v. J. eröffnet worden, wurde Sonntag
am 5. d. M. geschlossen. Die nächstfolgende größere Special-Ausstellung
wird den Gegenständen antiker Kunst gewidmet sein. Die Veranlassung
dazu bietet die diesjährige Versammlung der Philologen und Schulmänner,
welche während der Pfingsttage in Wien stattfinden wird. Die Tendenz
dieser antiken Ausstellung, für welche als Dauer die Monate Mai und
Juni in Aussicht genommen sind, geht zunächst dahin, den Archäologen
und Philologen jene Gegenstände antiker Kunst und Kunstindustrie vor-
zuführen, welche sich zerstreut hier oder im Lande in Privatbesitz oder
in Landesmuseen befinden. Getreu aber den Zielen des Oesterr. Museums
wird der Nachdruck auf jene Gegenstände gelegt werden, welche man
heute als kunstindustriell bezeichnet, also vorzugsweise Gegenstände von
Glas und Bronze und anderem Metall, Terracotten u. s. w. In der
Zwischenzeit findet noch eine kleinere Ausstellung statt, nämlich eine
Collection der Arbeiten des Malers Eduard Kaiser.
Besuch des Museums. Die Summluugen des Museums wurden im Monat
Februar von 6343, die Bibliothek von 1392, die Vorlesungen von 503 Personen
besucht.
Neu ausgestellt Saal Dose mit den Silhouetten der Könige Friedrich ll.
und Friedrich Wilhelm ll., Berliner Porzellan; Carabiner und Pistole von Kueheureiter,
18. Juhrh. Saul ll Suppenschßssel, Porzellan von Buen Retiro; Schüsseln und Teller,
22'
Straßburger Fayence von P. und J. Hannong; Fruchtteller, Steinzeug von Gebr. Ehlers
in Bradwell um 1700; ovale Schüssel, Kieler Fayence, 18. Jahrh. Ende; zwei Kaffee-
schalen, hollandisches Porzellan Amstel; Frühstückgeschirr mit mythologischen Darstel-
lungen auf Kobaltgrund, Frankenthaler Porzellan, Karl Theodor; Suppenschztle. Steingut,
mit der Mutter Gottes in Blau und Mangan, Salzburger Steingut. Saal VllI Tinten-
fass, Holz, I8. Jahrh. Saulenhof Fries aus Holz mit musictrenden Engeln, tcaglahrh.
Kunstgewerbeverein Cassette, Silber mit Niello und Goldreliefs, Darstel-
lungen aus der Gralsage, von C. L. Lustig, K. A. Lustig iun., R. Groß, J. J. Zapf, J. Czclott
auf Kosten des Hoftiteltaxenfonds. Arbeiten aus dem Privatatelier für Emailmalerei an der
Kunstgewerbeschule des lt. k. Oesterr. Museums letztere nur bis 14. v. M..
Vorlesungen. Am 9. Februar hielt Baurath Professor Alois Hauser einen Vor-
trug über ndie Schottenkirche in Wienu. Der Vortragende besprach zuerst die Bau-
geschichte der Kirche zum Theil auf Grund bis nun unbenützter Archivalien und kam
hierbei zum Resume, dass an der Stelle der gegenwärtigen Kirche eine romanische stand,
deren Grundriss durch den Wolmuth'schen Stadtplan im Wesentlichen gegeben ist; 1410
wurde die Kirche gothisch umgebaut unter Benutzung des alten Planes und vieler Theile
von Pfeilern und Wänden. Die alten Stadtpläne geben Ansichten dieser gothischen Kirche
in ihren oberen Theilen mit einem Dachreiter oder Vierungsthurm, Maß- und Stabwerk
in den Fenstern, aber unter geringer Charakterisirung der Strebepfeiler. Von 1633-1648
wurde der Neubau der jetzigen Kirche und zwar das Presbyterium und der hohe Thurm
von den Baumeistern Spaz und Carlon, der weitere Langbau mit den Fagadenthürmen
von Andrea Allio dem Aelteren und dem Jüngeren ausgeführt. Wie auch aus den alten
Baukontraktco hervorgeht, steht das Presbyterium auf romanischen Mauern und wird
diese abermalige Verwerthung des romanischen Unterbaues noch weiter durch die Um-
stande nachgewiesen, dass heute noch romanische Pfeiler in die Presbyteriumsmauer
eingreifen, auch die Spannung des Presbyteriums ist die gleiche mit jener der romanischen
Kirche auf dem VlfolmutHschen Plane. Querschiff, Langschißl Capellen und Facadenthürme
wurden vom Grund auf neu gebaut. Es wurde dann der Bau und die Architektur der
gegenwärtigen Kirche eingehend besprochen und in Vergleich gezogen mit anderen
gleichzeitigen Barockbauten in Wien, endlich das Proiect gezeigt und erörtert, welches
der Restaurirung und theilweisen Neugestaltung des Aeußeren gilt und das vom Vor-
tragenden verfasst wurde. Der Abschluss der ganzen Arbeit soll der Errichtung eines
Meter hohen Wandmonumentes an der Freiungseite der Kirche für den Gründer des
Stiftes und Begründer des Regentensitzes in Wien Herzog Heinrich Jasomirgott gelten.
Am I6. Februar d. J. sprach Custosadjunct Dr. Eduard Leisching über das
Thema nWie ein Kunstwerk entstehtl. Der Vortragende warf die Frage auf, ob jene
geistigen Eigenschaften, welche der Künstler zeige, von anderer Art oder nur dem Grade
nach andere seien, als die normal veranlagter Menschen. Um diese Frage beantworten zu
können, untersuchte Leisching zunachst den Begrilf der Originalität ttnd wies nach, dass
Originalität nicht völlige Unabhangkeit von Ueberlieferung, Regel und Gesetz sei, und
dass die Nachahmung der Natur und der Kunst in der Kunst eine sehr große Rolle beim
künstlerischen Schaffen spiele. Doch trotz dieser Gebundenheit wirkt im Künstler ein
subiectiver Factor von höchster Kraft; er hebt das Kunstwerk über das Gemeine und
verleiht dem Künstler seine Würde, er ist der göttliche Funke, der den todten uninteres-
santen, gegebenen Stoff zum Leben erweckt, dem Künstler seine Schöpferkraft gibt, er
ist das scheinbar Uebernatürliche, Unfassbare, Unbewusste, Damonische in ihm. Dieses
Uebermenschliche im Künstler suchte nun der Vortragende auf das richtige Maß zurück-
zuführen, indem er die Qualitäten und charakteristischen Merkmale des Genies analysirte.
Es muss erfinderisch. bahnbrechend sein, seine Leistungen dürfen nicht den Eindruck
des Erworbenen machen; das griechische Wort lPoetc, das provencaliscbe ntrouvadorst
bezeichnet dies. Aber nicht um etwas Neues handelt es sich, sondern darum, etwas zu
sagen, als'ob es nie gesagt worden wäre Goethe, das geniale Kunstwerk wird stets
Erfindung und Entdeckung zugleich sein und zwar letzteres im Sinne der Aufdeckung,
Olfenbarung eines Verborgenen. Üeber die Schranken des Herkümrnlichen wird sich das
geniale Kunstwerk stets hinwegsetzen, gleichzeitig aber den ganzen geistigen Gehalt
seiner Zeit ausschöpfen. Dazu gehört, dass sich im Künstler die höchste Steigerung der
im menschlichen Geiste ruhenden Krafte findet, dass er im höchsten Maße individuell,
charakteristisch, subjectiv ist. Die Ausprägung der Individualität erfordert aber emsigste
Arbeit; an Ausdauer und Geduld wird das echte Genie Allen voranleuchten die Alten,
Ralfael, M. Angela, Goethe. Die Künstler besitzen aber auch außerordentliche Empfang-
lichkeit und Emptindlichkeit für das Kunstgemaße, Werthvolle, sie haben die Fähigkeit
unmittelbarer Anschauung, vermoge welcher sie im Einzelnen stets eine Reihe verwandter
Erscheinungen, das Allgemeine, das daltinterliegende Gesetz, das Typische erkennen. Die
sofortige Rundung jedes Einzeleindrucks zum anschaulichen Bilde ist die höchste Steigerung
der Abstraction, welche vom Besonderen, Zufllligen, Bedeutungslosen absieht, um das
.337
.Wesentliche, Bleibende zu betonen. Hiemit steht im engsten Zusammenhange die mit
gutem Geschmack verbundene schöpferische Phantasie, welche alle Eindrücke dem
subjectiven künstlerischen Zwecke gemäß formt und neu Werthe sehaü. Diese Gabe, in
jedem Einzelnen ein Ganzes zu sehen, an jeden Eindruck eine Fülle heziehungsreicher
Associationen zu knüpfen, verleiht dem Künstler den Charakter des Unergründlichen,
Abnormalen, Wahnsinnähnlichen; nicht mit Bewusstsein, sondern kraft eines übermäch-
tigen lnstinctes scheint er zu schaffen. Dr. Leisching führte nun Beispiele an, welche dies
Unbewusste scheinbar beweisen Goethe, L. Richter, O. Ludwig u. A., er wies jedoch nach,
dass auch derNichtkünstler in beschranktem Maße schöpferische Phantasie besitze. Was das
Unbewusste betrifft, so ist dies eine Tluschung, hervorgerufen durch die Blitzesschnelle
des Gedankenverlaufs, der ldeenassociation, der Abstraction. Auch hier macht die Uebung
den Meister. Die Einbildungskraft setzt vor Allem auch Gedachtnlss voraus, welches das
Material für die Verarbeitung durch die Phantasie des Künstlers sammelt; das Gedacht-
niss des Künstlers spielt eine um so größere Rolle, je mehr sich bei ihm an jeden
Eindruck sofort suhjective Werthgefüble associiren. Der Künstler steht nach alldem nicht
außer, sondern über seinen Mitmenschen. Schon der Umstand, dass die Umgebung, Zeit,
Volk einen so großen Einfluß auf die Entwickelung seines Genies nehmen, beweist, dass
sein Geist nicht von anderer Art ist, sondern nur graduell verschieden von dem der
Nichtgenies. vJe mehr das Jahrhundert selbst Genie hat, desto mehr ist der Einzelne
geforderte Goethe.
nUeber das Technische in den Künsten- sprach am 23. Februar Architekt
Julius Leisching. Der Vortragende knüpfte an den Ausspruch A. v. Humboldfs an
i-Der Einfluss der physischen Welt auf die moralische, das geheimnissvolle ineinander-
wirken des Sioolichen und Außersinnlichen gibt dem Naturstudium, wenn man es zu
höheren Gesichtspunkten erhebt, einen eigenen, noch zu wenig erkannten Reize, und
fügte hinzu nicht blos dem Naturstudium, auch dem Kunststudium.
Wenn wir in die Anfange der Kunstentwicklung hinahsteigen, so bemerken wir,
wie langsam und tastend die Menschenhand im Kampfe mit den offen zu Tage liegenden
Kunstmaterialien jene allgemeingiltigen Formen, Ornamentmotive und Gesetze des
Schonen findet, die wir heute so oft zu vergessen uns bemühen. Wir erkennen da, wenn
wir nur das Technische in den Künsten beobachten, eine Art Stufenfolge zuerst und
gewiss am allerfrühesten das Kneten und Flechten; einen Fortschritt bedeutet schon das
Dehnen, Platthimmern und Ueberziehen eines Stoffes mit einem anderen mit platt-
gehammertem Metall etwa, aber auch mit Farbe und Stuck, und auch die Glasur gehürt
in diese Linie; nun kommt bei wachsendem Muth das Treiben der Metalle und Nieten
zu Stande; es folgt das Graviren, das eine so große Zahl kunstgewerblicher und
künstlerischer Entdeckungen, wie z. B. das Einlegen, Niello und Tauschirarbeit, lntarsia
und Email herbeiführte und auf großen Umwegen bekanntlich auch auf die Schwarz-
künste hinleitete; den größten Umsturz aber bewirkt das Gießen des Metalles,es mag das
Lothen, dem bekanntlich die Nietung zuvorging, darauf geführt haben.
Nicht auf die historische Reihenfolge kommt es hiebei an, obwohl sie ähnlich
gewesen sein muss, sondern auf die Art, wie die Stoffe als Thon, Holz, Stein und
Pflanzenfaser, Bronze und Eisen und die Edelmetalle und Edelsteine unter Geltendmachung
ihrer Eigenart in die Entwicklung des Kunstbetriebes eintreten, lehrend, anspornend,
fordernd und hemmend. Wir lernen daraus, ganz im Gegensatz zu landläufigen Anschau-
ungen, dass ohne Beherrschung des Technischen kein Kunstwerk denkbar ist, ja dass die
Künste aus dem Handwerk erwachsen sind, wie aus einem guten, tüchtig gepflügten
Boden die blühenden, fruchtreichen Aehren.
Wie die Wanderschaft der Ziermotive, die Nachbildung des Flechtwerkes in
Zickzack- und Bandlinien auf den ältesten Thongefißen und auch die nur dem Thon
eigenthümlichen concentrischen Kreise, wie sie der Finger in die weiche Masse drückt,
ebenso viele Hinweise auf das Mitsprechen des Kunststoffes enthalten, so ist es in
langst erkannt, dass eine der meist umstrittenen Fragen, die Polychromie, ihre natür-
lichste Beantwortung durch die technische Veranlassung der Bemalung findet. Die ältesten
Palast- und Tempelbauten der asiatischen wie der grIko-italischen Volker waren nicht
aus Marmor, sondern aus minderwerthigen, verganglicheren Stoffen in Assyrien aus
ungebranntem Lehm mit Alabasterplatten belegt, in Griechenland und Rom aus grob-
kornigem oder porosem, den Witterungseinllüssen leicht unterliegendem Stein, aus Kalk-
stein, Tulf u. s. w. Was der lernende Künstler an seinen schlichten Thongeflßen sich
bewahren sah, die Farbe, übertrug er nun auch auf die grüüeren Flachen seiner Bau-
werke er hüllte das schlechte Material in eine schützende, gllttende, verschonende
Haut, und mit der Farbe übersiedelten sozusagen auch die Ziermotive der Thonwaare,
die Bänder und die Zickzacklinien des Flechtwerkes, die Kreise und auch die spaterhin
aus orientalischem Kunstschatz übernommenen Thier-, Menschen- und Pfllnzenüguren
auf die Winde des geweihten Hauses.
Schwerer als bei der Architektur scheint es bei der classiachen Plastik glaublich,
dass sie bunt gewesen sei. Dass sie es aber war, was in nicht mehr bezweifelt werden
kann, verdankt sie ebenfalls dem Einfluss des Technischen. Die Stufenfolge ist dabei
folgende als man begann statt des Kalksteines beim Tempelbau Marmor zu verwenden,
da begnügte man sich zunlchst, nur hervorragende Bautheile, etwa Säulen und Giebel,
aus diesem kostbaren Stoß zu fertigen. War nun, wie es die Nothwendigkeit forderte,
der Kalkstein der Wände getüncht, gefarbt, so konnten die Msrmortheile nicht in ihrer
blendenden Weiße verbleiben; und wurden sie bunt, so durften wiederum die Giebel-
ßguren nicht weiß bleiben auch sie mussten sich dem allgemeinen, von der Natur
gleicherweise wie vom Kunstgefühl ditirten Farbengesetze unterwerfen.
Aehnliche, nicht minder folgenreiche Beeinliussung des Kunstcharakters lasst sich,
wie nicht anders zu erwarten, ebenso in der Metallbearbeitung, in der Gravirung, dem
Treiben, dem Guss erkennen. Dabei ist es lehrreich zu sehen, dass die Kunstentwiek-
lung in ihrer aufsteigenden Linie, bei den Hellenen, weit entfernt von einem realistischen
Featkleben am Stoß und an technischen Hilfrnitteln, doch jedes Material in seinen ihrn
eigenthürnlichen Eigenschaften benutzte und nach diesen zur Geltung brachte, während
mit dem Verfall der Künste gleichbedeutend die übertriebene Vorliebe ist für prunk-
volle, theuere Stoffe einerseits, für ihre Verkennung in technischer Hinsicht andererseits.
Es gab beim Sinken des Geschmackes Künstler, welche Portratküpfe aus Alabaster
anfertigten oder jenes Bauwerk für das monumentalste hielten, dessen Material am
schwersten zu bearbeiten war.
Der Helleae stand den Anfangen der Kunst selbst in der hochsten Blüthezeit
noch zu nahe, als dass er den Ursprung der Künste, ihr Herauswachsen aus dem Hand-
werk je hatte ganz vergessen können. So wenig er mit Construction und technischer
Fertigkeit zu prahlen liebte wie das Mittelalter, so gut verstand er sich doch darauf.
Er muss uns auch darin das Vorbild bleiben. Seinen Spuren folgend, dürfen wir ihn
nicht blos Äußerlich eepiren, sondern müssen wie er die Bedürfnisse, das Erdgehorene
der Kunstschbpfungen scharf ins Auge fassen, den ewig gleichbleibenden Gesetzen des
Schönen die veränderlichen Bedürfnisse und Anforderungen zu Grunde legen, in den
großen wie in den kleinen Künsten das Technische, das Constructive, Stotfliche ver-
stehen und beherrschen, es nicht negiren und nicht regieren lassen, sondern veredeln
lernen, eingedenk des SernpeHschen Wortes nDie Kunst kennt nur einen Herrn das
Bedürfnissu
Litteratur-Bericht.
Une necropole royale Sidon. Fouilles de Hatndy Bey, par O. Hamdy
Bey et Theodore Reinach. Paris, Ernest Leroux, 1892. gr. Fol.
Lief. u. M. 60.
Die vorliegende Publication ist fnr die Wissenschaft der antiken Kunst ein Ereig-
niss, das nachhaltige Wirkung ausüben wird. lm Jahre 1887 ging durch die Tagesblätter
die Nachricht, bei Salda, dem alten Sidon, der Hauptstadt Phnnikiens, sei eine Necropole
mit einer großen Anzahl antiker Sarkophage, unter welchen sich auch derienige des
großen Alexander befinde, aufgedeckt worden. Authentisches und Ausführliches über
diesen Fund erfuhr man erst durch einen Aufsatz Th. Reinach's in der nGazelte des
beaux-artsn des verflossenen Jahres. dem die erste Lieferung der Publication schnell auf
dem Fuße folgte. Es wurden im Ganzen 2a Sarkophage gefunden, 17 in einem gemein-
samen Grabe, und nach Constantinopel gebracht, wo sie nun den Hauptanziehungspunkt
des kaiserlich ottomanischen Museums bilden. Vier von ihnen sind figural verziert und
von atttschen Künstlern, aber wie sich aus bestimmten lndicien ergibt, direct fnr die
Ausfuhr nach dem barbarischen Osten verfertigt worden. lhre Bedeutung liegt darin, dass
sie alter sind als die bisher bekannten griechischen Sarkophage und dieselben, auch den
Wiener Amazonensarkophug nicht ausgeschlossen, an Kunstwerth weit hinter sich lassen.
Der älteste, welcher die aus Lykien bekannte Form hat, zeigt den Stil der Parthenon-
sculpturen in voller Reinheit, wenn auch nicht auf der gleichen Hohe. Von seinen Reliefs
sind die Centautenklmpfe der Nebenseiten indifferent Entlehnungen aus dem Repertoire
der damaligen Bildnerei, während in den Jagdscenen der Langsseiten der Grundgedanke
der alteren griechischen Grabplastik, das Streben nach einer Chnrakterisirung des Todten
innerhalb gewissen Typen, wenigstens leise auklingt. Einen neuen Weg sehen wir die
Sarkophagsculptur einschlagen an dem rasch berühmt gewordenen Sarkophag udes pleu-
reusesn, dessen Künstler in der Generation zwischen Phidias und Praxiteles zu suchen
ist. Hier ist jede Beziehung zu einem bestimmten Todten aufgegeben und durch sollen
wir sagen allegorische? Figuren, welche Trauer um den Verstorbenen zeigen, die
sepulcrale Bestimmung des Monumentes klar ausgesprochen. Die vier Seiten des Sarka-
phagknstcns sind durch jonische Halbslulen in Compartimente getheilt; in denselben
stehen, an Brüstungen gelehnt, I8 Gestalten trauernder Frauen, einzelne von einer
geradezu ergreifenden Schonheit in den Motiven, alle bewunderungswürdig in dem maß-
vollen Ausdrucke des Schmerzes. Das ganze Werk ist eine neue, herrliche Offenbarung
griechischen Kunstschaßens, die gewiss befruchtend auf unsere moderne Grabsculptur
wirken wird. Während die Darstellungen auf den zwei bisher besprochenen Sarkophagen
hellenischem Stoifkreise entlehnt sind, nehmen sie an den beiden anderen Sarkophagen,
dem sogenannten Satrapen- und dem sogenannten Alexander-Sarkophage, die dem4. Jahr-
hundert angehören, entschieden Rücksicht auf ungriechische Besteller. Dielelbea waren
sichtlich persische Unterkonige. Wir sehen sie in Kämpfen mit Griechen, auf der Jagd, beim
Mahle, thronend. Die Sarkophage werden hier in orientalischem Sinne zu Bilderchroaiken,
wie die Steinreliefs mit den Thaten der Könige des alten Aisyrienl. Der Fürst, für
welchen der sogenannte Alexander-Sarkophag mit seinen lebhaft bewegten Schlacht- und
Jagdscenen bestimmt war, ist ein Gegner und später Unterthsn Alexanders gewesen, wenn
die Behauptung richtig ist, dass eine in den verschiedenen Scenen wiederkehrende Figur
die Züge des großen Macedoniers trage. Mit seiner Verbindung von Sculptur und weit-
gehender, in vollster Frische prangender Bemalun ist der Alexander-Sarkophag ein
kunstgeschichtlich Neues; wie dieses decorative Meisterwerk das Problem der antiken
Polychrnrnie zu lösen berufen ist, wird es auch für unsere Kenntniss der Kunst im
Beginne des hellenistischen Zeitalters der Grundstein werden.
ln den bisher erschienenen zwei Lieferungen sind die vier Sarkophage entweder
schon vollständig oder wenigstens so weit abgebildet, dass man sich von ihnen eine
genügende Vorstellung machen kann. Gespannt darf man auf jene Tafeln sein, welche
uns die Polychromie des Alexander-Sarkophages vorführen werden. Die Publication ist
vornehm ausgestattet und des Gegenstandes würdig, wenn auch nicht eleugnet werden
kann, dass die Heliogravuren über ein befriedigendes Durchschnittsmaß mcht hinausgehen.
Ms.
Zum Gedächtnisse Friedrich Schmidts Urtheile und Gutachten aus der
Zeit seiner Wirksamkeit als Mitglied der k. k. Centralcommission für
Kunst- und histor. Denktnale. Wien, 1893. Verlag der k. k. Central-
comtnission. S". Vl, 92 S.
Ueber Anregung des Schülers Friedrich Schrnidtü, Baurathea Karl Rosner, stellte
die k. k. Centralcommission dem Letzteren alle jene Geschlfuatücke zur Verfügung,
welche durch die Hände des dahingegangenen Meisters gelaufen sind, und so entstand
die vorgenannte Publication. Aus den Referaten Schmidt's über die verschiedenartigsten
vaterllndischen Bauwerke, deren Gebrechen die Wohlmeinung und den Rath der k. k.
Centralcommission veranlassten, ist ebensosehr der kundige Fachmann, als auch der an
den alten Meisterwerken mit Liebe ,und Pietat hlngende Künstler zu erkennen. Ohne
viele Umschweife in lapidaren Sätzen den Kern der Sache behandelnd, umfassen diese
Referate einen Zeitraum von 30 Jahren 1860-1890 und betreffen kirchliche und pro-
fane Kunstwerke aus tt Kronlandern. H-e.
Die Büchermarken oder Buchdruclter- und Verlegerzeichen. Elsiissische
erma rken bis Anfang des 18. Jahrhunderts, herausgegeben von
Paul Heitz. Mit Vorbemerkungen und Nachrichten über die Drucker
von Karl August Barac k. Straßburg, J. H. Ed. Heitz l-Ieitz Mündel,
1892. Fol. XXXIV, 16a S., LXXVI Taf. Abbild. M. 2770.
Die der Mehrzahl nach der Glanzperiode der Bücherillustration entstarnmenden
Buchzeichen, d. h. die zumeist reich verzierten Hausmarken und Symbole von Buch-
druckern und Verlegern sind vorzugsweise durch die Werke von Roth-Scboltz und Sil-
vestre, sowie durch Dibdin's Bibliographical Decarneron dem Interesse der Kunstfreunde
und Sammler näher gerückt worden. Hinsichtlich ihrer Bedeutung als graphische Kunst-
werke und als Materiale für die Geschichte des Buchdrucks und des Buchhandels haben
dieselben in der deutschen Litteratur eingehendere Würdigung gefunden durch George
Roudolph in dem aBürsenblatt fttr den deutschen Buchhandel. 1889, Nr. 15a und 158,
in A. F. Butsch'a'Bücherornamentik, Friedrich Kapp's Geschichte des deutlchen Buch-
handels 246 G. und 822 lf., und durch Bruno Bucher in den Blättern für Kunst-
gewerbe, XVlll, 41 E. Die im Besitze des k. Oesterr. Museums befindliche, ca. 400
Signet in Einzelblattern zahlende Sammlung von Buchzeichen hat der Referent in aelnem
Illustrirten Katalog der Ornamentstichsammlung des k. k. Oesterr. Museums Wien,
R. v. Waldheim 1889 p. 215-236 verzeichnet. ln dem vorliegenden Buche, dem ersten
Theile eines groß angelegten Werkes, erhalten wir nun zum ersten Male die vollstan-
dige Sammlung der elsässischen Büchermarken bis Anfang des 18. Jahrhunderts
in getreuen Abbildungen, durchaus in Originalgroße, nebst den nothigen litterarischen
und geschichtlichen Angaben und Nachrichten über die einzelnen Drucker. ln dem Werke
sind 298 Signete VOn 7a Druckern und Verlegern dargestellt. Von diesen entfallen allein
auf Straßburg 63 Firmen mit 263 Symbnlen, die übrigen vertheilen sich auf Hagenau,
vColmar, Mühlhausen und Schlettstadt mit zusammen 35 Signeten. Ein Theil der Marken
ist von den im Besitze der Druckerei l-leitz 61 Mündel befindlichen Originalstöcken
früherer Straßburger Buchdruckereien abgedruckt, so die Symbole von Mylius, Waldt,
Dulssecker und Zetzner, die übrigen sind photuzinkographisch wiedergegeben. Die litte-
rarischen Hinweise und geschichtlichen Angaben sind überall zuverlässig und in ihrer
Kürze vollkommen zweckentsprechend. Ein alphabetisches Verzeichniss aller Drucker
und Verleger, deren Zeichen oder Namen in dem Werke erscheinen, erleichtert überdies
wesentlich die Benützung des sehr elegant ausgestatteten Buches.
Im Folgenden seien einige ergänzende Bemerkungen angeführt, welche der Re-
ferent bei der Durchsicht des mit ungemeiner Gewissenhaftigkeit, unterstützt von um-
fassender Kenntniss der einschlägigen Litteratur, zusammengestellten Werkes gemacht
hat. Sie sind nicht wesentlich und beziehen sich nur auf einzelne Daten. Bei Fig.
Taf. lV wäre nachzutragen, dass das bezügliche Signet des Joh. Schott sich auch in der
Ausgabe des Feldthuches der Wundartzney von 1530 am Schlusse findet, desgleichen
Fig. 10 von Taf. in derselben Ausgabe des genannten Buches auf der Rückseite des
sechsten Blattes. Stockmeyer und Reber irren natürlich mit der Zuschreibung des
dem M. Apiarius angehürigen Symbols vergl. die Bemerkung auf S. 43 zu Taf. XXlV,
Fig. 1-2 an Thomas Guarin aus Basel. Das Signet des Letzteren ist bekanntlich die
von ihm in verschiedenen Großen geführte, von einer Cartouche umrahmte Palme eines
der Symbole Guarins bei Dibdin ll, 190, im Wesentlichen übereinstimmend mit dem
auf Taf. Lll, Fig. als Signet von Georg Andreas Dolhoplf und Johann Eberhard Zetzner
abgebildeten Buchzeichen. Das auf Taf. XXXlV, Fig. unten rechts abgebildete Sujet
vergl. hiezu die bezügliche Bemerkung kommt schon 1559 auf einem Druck der Erben
QuenteVs vor Roth-Scholtz 491. Fig. Taf. XXXVll ündet sich auch in einem Druck
von 153g. Zu Taf. XXXVlll Fig. 10 ist zu bemerken, dass die abgebildete Randein-
fassung von Tobias Stimmer allerdings in nContrafeytungen der Römischen Bapst An-
dresen 145 angewendet ist, jedoch mit dem auf derselben Tafel Fig. dargestellten
Symbol des Bernh. Jobin in der Mitte unten. Fig. 13 Taf. XLV kennt der Referent auch
in einem Kölner Druck von 16zo. Der bezügliche Verweis auf Silvestre ist in 613 zu ver-
bessern. Das auf Taf. LII Fig. als Signet des C. Scher abgebildete Symbol führt 1608
Joachim Rhete zu Stettin, dasselbe Sujet früher schon, um die Mitte des 16. Jahr-
hunderts, Franz Beham in Mainz. Damit ergänzt sich die bezügliche Note auf Seite
XXVII des Textes. Das Signet von. Phil. Mülb und Josias Stadel, Taf. Llll, Fig. 1-3,
besitzt das Oesterr. Museum noch größer als die drei abgebildeten o,o88o,o78 in
einem Druck von 1650; ebenda Endet sich auch ein Abdruck der auf Taf. LXXl, Fig. 1o
dargestellten Randverzierung mit dem Symbol des Peter Brubach Johann Setzer und
der Jahreszahl 1529 statt 1533 in der Mitte unten. R-r.
Kirchenmöbel des Mittelalters und der Neuzeit. Chorgestlihle, Kanzeln,
Lettner und andere Gegenstände kirchlicherzEinrichtung. Herausgeg. von
Arthur Pabst. 30 Tafeln in Lichtdruck. Frankfurt a. M., H. Keller,
1893. Fol. M. 30.
Das mit der Architektur zusammenhängende und von derselben größtentheils direct
abhängige Kirchenmobiliar ist es, wovon uns da eine erlesene Anzahl vorgeführt wird.
Wie reich Deutschland an derlei Schätzen ist, hat unter Anderen namentlich das Münzen-
bergefsche Altarwerk gezeigt. Was der Herausgeber bietet, ist blos gothisches Mobel
vom 13. bis in die erste Halfte des 16. Jahrhunderts. Wenn auf dem Titel die Neuzeit
genannt ist, so bezieht sich das nur auf das nackte außere Datum einiger Spatlinge; von
Renaissance ist auch an diesen letzteren noch nicht viel zu vermerken, was eben mit
demarchitektonischen Grundcharakter dieses Mobiliars zusammenhängt hat doch die
deutsche Kircbenbaukunst bis weit in das 16. Jahrhundert hinein an den gothischen
Formen festgehalten. Ferner sind es weitaus überwiegend Gegenstände nord- und mittel-
deutscher Herkunft; von oberdeutschen Arbeiten zahlt man darunter kaum ein Dutzend.
Daneben hat eine Anzahl moderner Erzeugnisse Platz gefunden, wodurch Gelegenheit zu
lehrreichen Vergleichen geboten erscheint. Die Auswahl ist eine ganz vortrellliche; he-
zsonderer Werth war ollenbar darauf gelegt worden, möglichst viele festdatirte Beispiele
beizubringen. Namentlich für Chorgestuhle und Kanzeln finden sich zahlreiche Vorlagen;
sind dies doch diejenigen zwei Gattungen von Kirchenmobeln, auf die sich auch die mo-
derne Production erstreckt und von denen eine mustergiltige Auswahl vorzulegen ein
besonders dringendes und dankenswerthes Unternehmen erschien. Der Hauptzweck der
ganzen Publication ist eben vornehmlich ein didaktischer; es ist damit wieder ein Schritt,
und zwar ein ganz wesentlicher und gewiss erfolgreicher Schritt geschehen nach der
Richtung, welche wir schon seit einiger Zeit in den Rheinlanden, und nicht zum we-
nigsten in Küln, dem Schatfenspunkte des Herausgebers, mit Nachdruck und Eifer verfolgt
sehen nach einer fruchtbringenden Verpilanzung der modernen kunstgewerblichen Reform
auf das Gebiet der kirchlichen Kunst. Rgl.
Die Vorlagen für Galanterie-Drechsler, Entwürfe für Gegenstände aus
Elfenbein, Bein, Perlmutter, Schildkrot und Holz, im Auftrage der Handels- und Ge-
werbekammer für Oesterreich unter der Enns gezeichnet von lA. H. Bayer, Architekt
und Lehrer an der fachlichen Forrbildungsschule der Wiener Drechslergenossenachaft,
3c Tafeln, Wien, C. Graeser, 13931 bieten vorwiegend Entwürfe für Kämme, Nadeln,
Schirmgriife, Dosen, Papiermesser, Rahmen, Albumdeckel, Facher. Die Motive sind den
verschiedenen Renaissance-Stilarten bis herab zum Empire entlehnt, die Mehrzahl der
Zeit zwischen 1650 und 1750. Die Auswahl ist im Allgemeinen eine glückliche, die Be-
handlung und Zusammenstellung eine gelungene zu nennen.
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depuis la "in du quntorziäme siäele jusqu'au
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Mustcrbuch fur Zirnmereinrichtungen. gr.4'.
Nr. 32 TaL, Nr. II a4 Tal. Berlin, Gebr.
Kiesau. Nr. M. T50. Nr. II M. 3.50.
Musterbuch mit Zimmereinrichtungen, in
der Perspective gezeichnet, verbunden mit
Fenstcr-, ThOr- und Wanddecorationen in
verschiedenen Stilarten. 1. Lief. qu. F01.
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in Bd. 8'. 113, 12 u. lV, 113 S. Stutt-
gart, W. Nitzschke. M. 10.
Malschule. Sorgfaltiger Unterricht in
allen Hauptfächern der Malerei, in Aquarell
und Oelfarben nach alterer und neuester
Art etc. Mit 46 kleineren Vorlagen in-1
Buche selbst und einem Verzeichniss von
144 größeren, welche bezogen werden
können, für deren Ausführung im Buche
Anleitungen gegeben sind. gr. 8". VIII,
336 S. Stuttgart, W. Nitzschke. M. 14..
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des professeurs, des äcoles speciales dc
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Lichtdr. Hildesheim, A. Lax. 60 Pfg.
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Laurens.
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fr. 50.
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Schraud0lph's Fresken im Kaiserdom zu
Speyer. gr. 4'. 38 Lichxdruck-Tuf. mit
Bl. Text. Speyer. F. Kleeberger Nachf.
M. 50.
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Charles de France duc de Berry, de
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mit Abbild. Stuttgart, Deutsche Verlags-
anstalt. M. 1x50.
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
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nel secolo XVI. Giorn. Ligust. XlX,
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von 1567. Facsinm-Ausg. mit histor. und
ilClZlid- Anmerkungen von J. v. Zahn und
A. v. Siegenfeld. gr. 8'. XIV, 180 S. und
168 Bl. Grez, U. Moser. M. a5.
Calmette, L. Lumiere, Couleur et Photo-
graphie. 8'. 115 p. avec tig. Paris, Societä
d'6ditions scientiüques.
wCamera-i. Monatschrift für Photogn, Licht-
druck, Zinltographie, Autotypie und ver-
wandte Zweige. Redig. von G. H. Emme-
rich. x. Bd. 1893. 1a Hefte. gr. 8'. 1. Hfr.
36 S. mit Abbild. u. Heliogr. München,
Seitz 61 Schauer. Vierteljährl. M. l'S0.
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graphen. 1. Jahrg. 1893. z4. Nrn. Bg.
gr. 8'. Halle a. 5., H. Peter. M. a.
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Text. Leipzig, Justel 8x Gottel. M. to.
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Schongauefs Meisterwerke. a4 Blltter mit
31 Kupferstichen nach den Originalen ge-
stochen von A. Petralt, mit erlaut. Text
von L. R. v. Kurz zu Thurn u. Golden-
stein. a. umgearh. Aufl. Fol. S. Tül-
Regensburg, Verlagsanst. M. 15-
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guisa d'en colpio cristiano rinvenuto entro
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Einweihung der Weltausstellung in Chi-
cago. KunstgewerbebL, N. F. IV, 4.,
Franco-Amerieain 1776-1893. Expo-
sition de Chicago, paraissant le et 15
de ehaque mois. 1er annee. janvier
1893. Fol. col., Paris, impr.
Picquoin, 71, rue de Grenelle. Abonnes
ment France et union pnstale, un an
fr.; mois fn; mois fr. Un
numero 10 cents.
Führer. lllustrirter deutsch-englischer,
nach Chicago und zur Weltausstellung.
8'. 151 S. Chicago, L. A. Twietmeyer.
M. 1'511.
-Haenle, F. Die Weltausstellung in
Chicago und ihre Bedeutung für das hei-
mische Kunstgewerbe. Mit 17 erläuternden
Abbild. gr. 8. 39 S. Berlin, M. 1.
Hesse-Wartegg, E. v.
ausstellung in Chicago.
Meer, zßgzjgg, 6.
Reigersberg, K. Die kommende
Weltausstellung in Chicago. Deutsche
Revue, Febr.
Von der Weltausstellung in Chicago.
Ackermann's llllISlf. Wr. Gewerbe-Ztg.,
189a.
Dresden.
Berling, K. Von der Dreadener Elfen!
bein-Ausstellung. Vom Fels zum Meer,
1391193.
Florenz.
Karoly, K. Guide 10 the Painungs
of Florence. 12'. p. 356. London, Bell
81 Son. sh.
Gnesen.
Gdeczyk St. Geschichtliche Merkwür-
digkeiten der Stadt Gnesen und ihrer
Kirchen. 12'. IV, 9a S. mit Abbildungen.
Gneeen, J. B. Lange. M. 1.
B2 udenkmaler siehe
Die Welt-
Vom Fels zum
Lille.
Gonse, L. Le Nouveau Palais des
Beaux-Arts. Chron. des ans, 1893, 4.
Leroi, P. Vandalisme Le Palais des
Beaux-Arts Lille. L'Arr, 688.
Lim oges.
Leymarie, C. Adrien Dubouche et le
Musee ceramique de Limoges. L'Art, 688.
Ma ri d.
Mazerolle, F. lfexposition d'art retro-
spectif de Nladrid. Gaz. des beaux-arts,
JanvJ
ai Iand.
Frizzoni, G. La Pinacoteca di Brera
il suo nuovo Catalogo. Archivio storico
dell' arte, 6.
unchen.
Das neue Bayerische Nationalmuseum.
Allgem. Ztg. 1893, 11.
Paris.
Lefebure, E. Les Travaux d'art femi-
nins modernes Vexposition des arts de
la femme, conierence faite au palais de
l'industrie, le deeernbre 1391. 4'. 31 p.
et planehe. Paris, May Matteroz.
Philippopel.
Bericht über die Ausstellung.
wirthsehaftl. Wochenschn, 474.
Reichenberg.
Das Nordbohrnisclie Gewerbemusenm in
Reichenberg. Centralbl. für Glasind. und
Keramikjag; n. A. Hofmann im wWestd.
GCWCTDCDLI
ei s.
Jadart, H. Les bienfaiteurs du Musäe
de Reims 17gz--189z. Reunion des So-
eietes des Beaux-Arts des D6p., XVlC Sess.
S. 150.
Stockholm.
Ossbahr, s. Gruppe VIII.
Vistrand, P. G. Katalog der Runen-
stabe im Nordischen Museum in schwed.
rache. Samf. für Nordiske Mus. irämj.
9a.
Wien.
Ausstellung des Aquarellistenclubs im
Knnstlerhause. Allgemeine Kunstchronik,
XVll, 3.
Frimmel, Th. v. Mittheilungen aus
den Gemildesammlungen von Alt-Wien.
Grafl. Schonbornäche Galerie. Berichte
u. Mittheil. des AItertn-Vereines zu Wien,
XXVllI.
Würzburg.
Stamminger, J. R. Würzbur sKunst-
leben im 13. Jahrhundert. gr. 47 S.
Würzburg, L. Woerl in Comm. 60 Pfg.
Volks-
Notizen.
Altar für Tarnow. Je seltener heutzutage unserer Kunstindustrie
Gelegenheit geboten wird. ihr Können auf dem kirchlichen Gebiete zu
bethätigen, um so erfreulicher ist es, eine große und schwierige Auf-
gabe von ihr so trefflich gelöst zu sehen, wie von Brix 8t Anders in
dem Altaraufsatze für die Domkirche zu Tarnow, der kurze Zeit im
Museum ausgestellt war. Die vom k. k. Professor von Zachierewicz in
Lemberg herrührende Composition bewegt sich in den Formen der ver-
schiedenen Perioden der Gothik mit gleichzeitiger Benutzung romanischer
Motive, und stellt in ihrem architektonischen und ornamentalen Theile
wie in den von Joseph von Gasser modellitten Engelgestalten hohe An-
forderungen an die technische Durchführung. Das Werk besteht aus einer
dreigiebeligen Arca. über deren mit oxydirten Platten belegtem Sattel-
dache sich das Tabernakel als durchbrochener Thurm erhebt. Die Vorder-
seite der Arca ist durch drei Emailrunde mit dem Monogramm Christi,
dem Lamm und dem Pelikan und durch künstliche Steine belebt, eben-
solche sind in den freiausladenden Giebelblumen angebracht. An dem
Mittelgiebel befindet sich ein Elfenbein-Christus, 18. Jahrhundert, aus dem
Domscliatze. B.
Ein Soluiftwark von Siemer. Münsignore Franz Techet, fürstbischofl. Rath
und Stadtpfarrer zu Graz, besitzt eine interessante Handschrift des Kalligraphen Eberhard
Siemer vom Jahre 1606, ein reich ausgestattetes Buch, auf das hier mit einigen Worten
aufmerksam gemacht werden soll. Wie aus dem lnhalt zweifellos hervorgeht, ist das Buch
für Kaiser Rudolf ll. geschrieben worden. Der Schreiber nennt sich selbst Eberhard Siemer
und gibt mehrmals die Jahreszahl 1606. Auch erwähnt er. dass er 29 Jahre alt war, als
er das Buch schrieb. Das Handzeichen ES kehrt fast auf jeder Seite wieder. Die Starke
des Ganzen liegt in der Feinheit und reichen Verzierung der Schrift, wogegen die in
Federzeichnung beigefügten Figürchen von geringer Bedeutung sind. Der kleine Band
mag als Probe für Kaiser Rudolf geschrieben worden sein. Siemer scheint aber nicht
unter die Hofkünatler Rudolfs aufgenommen worden zu sein, da er im Hofstaat des
Kaisers nicht aufzufinden ist. Wie aus einem ltandschriftlichen Vermerk erhellt, war das
Buch spltestens schon 1619 in fremdem, nicht kaiserlichem Besitz.
Dr. Th. v. Frimmcl.
Ausstellung für lalteohnlk. Die aDeutsche Gesellschaft zur Beförderung ratio-
neller Malverfahrena in München halt heuer eine Ausstellung von alten und neuen
Gemälden und decorativen Malereien, Werken der polychromen Plastik und Architektur,
unter besonderer Berücksichtigung der bei denselben in Anwendung gekommenen Materi-
alien und Verfahrungsarten, der bezüglichen Restaurirungs- und Conservirungamittel und
der salnmtlichen auf die Mal- und Farbentechnik bezüglichen Hilfs- und Lehrmittel,
Utensilien etc., in München ab. Die Ausstellung umfasst das gesammte Gebiet der
Malerei. Es wurde beschlossen, während der Dauer der Ausstellung einen Congresa der
Gesellschaft abzuhalten. Die Durchführung beider Unternehmungen ist durch die von
der kgl. bayerischen Staatsregierung gewährte Unterstützung gesichert. Die Gesellschaft
ladet daher die lntereasenten, Künstler, Decorationsmaler, Fabricanten, Erfinder, die
Materialiem, Kunst- und Lehrruittelhandlungen etc. zur Beschickung der Ausstellung
wie zur Theilnahme am Congresse ein. Anmeldungen sind bis I5. Mai an den Schrift-
führer der Commisaion, den Chemiker Herrn Adolf Wilhelm Keim in Grünwald bei
München einzuaenden, welcher alle weiteren die Sache betreüenden Aufschlüsse ertlieilt.
311111501165 Nßtlonalmnaanm. ln München soll die Erbauung eines neuen
Nationalmuseums mit Beginn der Bauzeit in AngriE genommen werden. Die von den
Kammern dafur bewilligte Summe betrügt 4,8oo.ooo Mark. Der Bau soll so durchgeführt
werden, dass von vornherein auf einen Zuwachs der bisherigen Sammlung ausgiebig
Bedacht genommen wird. Auch soll die Möglichkeit von späteren Annexbauten des mit
der Front nach Süden liegenden Baues offengehalten werden.
Für die Retlaction verantwortlich J. Fnlnerict nnd F. Rnler
Selbstverlag des k. Oeaterr. Mnaenma für Kunst und Industrie.
Buchllrnckerd von cut Gernltfa au... n. m".
Verlag von Carl Gero1d's Sohn in Wien.
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Die
alten Zunft- und Verkehrs-Ordnungen-
der Stadt Krakau-
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Herausgegeben von
Bruno Buchen
Mit. 27 Tafeln in Lichtdruck. Format 4.". Preis cartonnirt 20 Mark.
Das vorliegende Werk bringt zum eratenmal eine treue, auch typogrnphisch in ent-
lprechender Weise ausgestaltete Wiedergabe der Willkür der Still! Kflltlll" in dem berühmten
uCodex pidurntusc der Krakauer Universitäre-Bibliothek, ein Uuicum der relrevxsten Art, nebst
den 27 Miniaturen desselben in vollendeten Lichtdruckbildern. Urn eine vollständige Zusammen-
stellung der auf das Bürgerthum der damals deutschen Stadt und vornehmlich auf das Gewerbe-
weaen sich beziehenden Urkunden aus dem XIV. bis XVll. Jahrhundert ztrgewinnen, sind die.
Lücken des genannten Codex soviel als möglich aus anderen Quellen ausgefüllt worden. Darf
demnach das Werk als eine allgemein culrng, kunst- und gewerbgeschiehtlich sehr wichtige
Erscheinung bezeichnet werden. so dürfte es narnentlich auch das Interesse der Sprachforschung
in Anspruch nehmen.
Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien ist soeben erschienen. und
durch alle Buchhandlungen zu beziehen
Fünfzig Ansißhten vnniWien "und Umgebung.
llllill Aquarellen Yüll I. llnllllllllll llltl L. PETlllWlTS lll Partetlruct lllßßtllllli.
Verzaiohnlss und Reihenfolge der Ansichten.
Nr. x. Wien vom Belvedere aus. Nr. 2. Stefanskirche. Nr. 3. Graben. Nr. V4.1
Neuer Markt, Donner-Brunnen. Nr. 5. Kapuzinerkirche. -,1Nr. 6. Palais Albrechtlund
Philipphbf. Nr. 7. Hof-Operntheater Aeußeres. Nr. S. Hof-Operntheater inneres.
Nr. g. Akademie der bildenden Künste und das Schiller-Monument. Nr. m. Hochstnthlß
brunnen und Schwarzenberg-Pnlais. Nr. u. K. k. Belvederef- Nr; m. Das k. und k. Arsenal.
Nr. I3. Theresinnum. Nr. 14. Karlskirche und Pnlytechnikutn. Nr. I5. Künstlerhaus
und Musikvereinsgebäude. Nr. 16. Beethoven-Denkmal. "Nr. 17. Cursalon im Stadtpnrk.
Nr. I8. Schubert-Denkmal im Stxdtpark. Nr. 19. Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. 10.
Museum für Kunst und Industrie. Nr. 11. TegetthotT-Denkmal. Nr. 22. Fürsttbeater im
PflIGf.'- Nr. 23. Rotunde im Prater. Nr. 24,. Wettrennplatz in der Freudenau. Nr. 125.
Hbtel Metropole. Nr. '26. Kirche Maria-Stiegen. Nr. '27. Kahlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneuburg vom Kahlenberg aus. Nr. '19. Augartenbrücke und Rudolfs-V"
Kaserne. Nr. 30. Börse. Nr. 3x. Sühnhaus. Nr. gzLyVotivkii-che. Nr. 33. Universitlt.
Nr. 34. Rathhaus. Nr. 35. Hof-Burgtheater Aeußeres. Nr. 36. Hof-Burgtheater
inneres. Nr. 37. Reinharathsgebiude. Nr. g8. Justizpalast. Nr. 39. Deutsches Volks-
fheater. Nr. 40. Die Hof-Museen und das Maria Theresia-Denkrnal. Nr. 4x. Grillparzer-
Monument. Nr. 4a. Theseus-Gruppe. Nr. 43. Aeußerer Burgplatz mit den Reiteratntuen.
Nr. 4.4.. Innerer Burgplatz mit dem Franzens-Monument.-- Nr. 45. Christinen-Denkrnal von
Cinovn Auguatinerkirche. Nr. 4.6. Kirchezin Lerclxenield. Nr. 4.7. Kirche in Fünfhaue.
Nr.48. Schünbrunner-Schloasgarteit. Nr,v49. Luxenbnrg. Nr. 1'511. Singerfestlnlle x89-
Die .mit bezeichneten Fünf Ansichten sind nach Originalen von L. Petrovits, die.
llbrigen nach Aquarellen von J. Varrcne.
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