ILVIITTHEILAUNGEN
K. K. UESTEBR. Musnvms
KUNST-UND INDUSTRIE
MÜÜÄTSCHRIFT FÜR KÜNSTGEWERBE.
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NEUE FOLGE. ACHTER JAHRGANG. HEFT VIÄ
iamr-i
WIEN.
CQMMISSIONS-VERLAQ VVON CARL GEROLUS SOHNI
....................u... vrnutuluu nnu lxuuatlul entsyieenene.
Alt-Wien in Bild 11ml W01?
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthumsverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener lllustrirten Extrablattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folgeherausgegeben werden, welche je Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erläuternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim, Hauser. LindgLöivy, Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert ilg übernommen
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin." Die Erfordernisse des modernenLebens, des gesteigerten Verkehres, und an"
manche andere Umstände, bringen es unaufhaltsameriweiae mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der-Seen abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit auf immer verloren. Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch" aufgenommen und öfters; ist
die in sAlt-Wiena enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet ti. 10 kr.. mit franltirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt B. 20 kt. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des ln- undAuslandes.
Jede Lieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen beträgt
nur 10 kr.
Inhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Königseggsche Gartenpalais in Gumpendox-f. Die Fasuiehergasse. Die alte Universität;
Die Salzgries-Kaserne. im Autvinkel Blatt. Der falte Kleppersteig. Das alte
Generalcorutnando-Gebäude auf der Freyung. Die Stubenthormühle. Das VHauS, xzum
goldenen Fasan am Minoritenplatz. Der Calvarienberg in Hernals.
Inhalt der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jacoberhof. Haus in der Rossau. Die Rosalien-Capelle im Freihaus auf der .Wieden.
Der Gasthof 1111m Wilden Manna. Die Pfnrrltirche auf dem Schottenfeid. Das alte kaiserliche
Rüdenhnus in Erdberg. Das Küasdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. DasKipfelhaus.
in der Grünangergaase und das Steindelbickhaus- auf der Landstrasse. Die ThurysCapelle.
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. -'Das Schottenstift.
Die Schanzei-Capelle. Die letzten Reste der Möll-terbastei. Das Haus rzum Pelikan
in Neuierchenfeld. Die alte Verpßegsbäckerei im unteren Arsenal. ZutitPrimas von
Ungarn. Das Haus vzum schwarzen Bärens am Lugeck. Das Haus xzurgoldenen Entec.
Die alte Universitäre-Bibliothek. Der Pestgiebel an der Garlsltirche.
Inhalt der vierten Lieferung Sculpmrwerk am Stephanadom. Das Haus zzum rotheu
lgelc am Wlildpretmurkt. Die Schönlaterngasse. Hofim alten Rathhaus. '--'Das Schwabiache
Haus, genannt xdie Schwabenburgc. Das fürstlich Liechtensteidsche Palais in der Rosasu.
Dasllaus szum rothen Apfalx. Das aHerrschaftshausc in der Augartanstrasse. Das ehe-
tnaiige Schloss am Hunclsthurm. Das ehemalige Eszterhdzy-Palais in der Mariahilferatraisef
Das Haus und Gasthaus gzur" deutschen Eiche auf derßrandstattl- Die früher bestandene
Jnhanneskirche in der Jägerzeile.
lnhalt- der fünften Lieferung Dasläloster der Sicbenbüchnerinnen Blatt. Die
Scbönlaterngasse. Die Weissgärberltirche. Das sugenanmefrrotlse Haus in derAlservnr-
stadt. Das alte Schloss Hundsthurm. DasFranzosenhaus. Das Rothentharmthon- Die
Mechitaristenkirche. Die Getreidemnrkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theater. Die
Reinitlmfer Kirche;
lnhalt den sechsten Lieferung Der obere Theil des Salzgries. Das herrschaftliche"
Brauhaua in Margarethen. Der Jncoberhof. Die Jacnberbaatei. Die Hernalscr Linie.
Das Laniierhaus invder Mechimristengasse; Der rothe "Hof. Grab-Platte des Grafen Salm;
Das Haus szum schwarzen Bockx. Die Kirche in Dornbach, Der Katzensteig. Das altß
Rnthhnus -'Das neu Thor.
"Inhalts der siebenten Lieferung Den alte mritenulatz an der Östseite. Die
Schleifmühlejh Blatt. Die Pfarrkvirche in Heiligenstadt. Der polnische Hof. Die xdrei
Kronen auf 'der Wieden. Ober-"St. Veit. Die Wiedener Hauptstrasse. Das ßirenhaus
in der TEDOIÄQQGBCQr-j Der Ledererhof. Ausuicr Magdalenenstrasae im YL Bezirkmy- Das
tROKDG Stern" aus in denLeopoldstadt.
Inhalt de adhtenLiefei-ung; Der Apqllosailf Die Lsndso-asser Haupkstrasse. Der.
Lazzeuhof. und dieWichtei-gasse." -,Die St. Loienzkirche in Schottenfeldi Privathäuser im
btm-ßuü-kß L. Das Balvedere. Rückseite der ijfarrkirche zum'hL'Leopold irn II; Bezirke.
Der Reisnefhof. Die St. Annakirche. Das grüß. Koiowrafsche Gebinde auf der Seiler-
stittel Aus der Liechtensteinstrasses Ecke der Klieberglsse.
Inhalt dernteunx-en Lieferung Die Südaeite des Michaelerplatzes Blatt. Das
hkecepthausin der Kleinschmiedgasse. Das Schottenlhor. Das Augustinerkloater auf der
Lnndatrasseund St. Dorothee in der Stadt. Das Franzensthor I2 Blatt. "Das Haus szum
Kegels. St. Johann in Siechenaisund das Bickenhäuael. Die Capelle an der Hundsthurmer
.Das'Asyl und Werkhaus in der Leopoldstadt. Die Capelle an der Nussdorfer
Linie. --Das gemalte Haus.
...'...v-.-Av
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
FÜR
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Kunstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
im Commissionsverlag von Carl Gero1d's Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 90. 333. wnm, 1..... .893. N. F. vm. Jahrg.
Inhalt Die Archaeclogische Auutellung im k. k. Oellerr. Museum. Von Dr. Karl Mnsner. Die illeslen
Stufen ihlischer Kunst und Industrie. Von Dr. Moriz Hoernes. Schlusm Angelegenheiten
des Oeuerr. Museums und der mil demselben verbundenen lnstilule. Liltemxurbericht.
Bibliographie de Kunltgewerbee. Notizen.
Die Archaeologische Ausstellung im k. k. Oesterr.
Museum.
Von Dr. Karl Masn er.
Die Veranlassung zur Veranstaltung dieser Ausstellung bot bekannt-
lich die 42. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner, welche
in der verHossenen Pfingstwoche in Wien getagt hat. Mehr als ein Viertel-
jahrhundert war seit jener Zeit vorlibergegangen, da zum letzten Male
eine österreichische Stadt diesen Congress in ihren Mauern aufgenommen
hatte. Der Bedeutung, welche dem bevorstehenden Feste der Wissen-
schaft überall in unserem Reiche beigemessen wurde, entsprachen die
großartigen Vorbereitungen, welche gelehrte Körperschaften, Institute
und Vereine für dasselbe trafen. In diesem Wettstreite ist das Oesterr.
Museum, welches die Pflege wissenschaftlicher Interessen immer hoch
hielt, nicht zurückgeblieben. Wir haben das Recht zu sagen, dass die
Gabe, die wir einer Versammlung darbrachten, welche so viele hervor-
ragende Archaeologen zu ihren Mitgliedern zählte, eine willkommene war.
Der kräftigen Unterstützung des Unterrichtsministeriums und den
Bemühungen des Comites ist es zu danken, dass unser Unternehmen
überall bereitwilliges Entgegenkommen gefunden hat. Fast alle Museen
Cisleithaniens wir nennen Aquileja, Bregenz, Brünn, Graz, Innsbruck,
Laibach, Linz, Prag Kunstgewerbemuseum und die archaeologische
Sammlung der Universität, Reichenberg, Salzburg und Spalato, das
k. k. naturhislorische Hofmuseum und die archaeologische Sammlung
Jlhrg. 1893. 15
der Universität Wien haben die Ausstellung mit größeren Collectionen
beschickt. Dazu kommt das erfreulich aufblühende bosnische Landes-
museum in Sarajewo mit seinen höchst eigenartigen, bisher so gut wie
unbekannten Sammlungen. Reicher und ergiebiger, als selbst der Kundige
annehmen konnte, erwies sich auch der Privatbesitz. Ausser Herrn Franz
Trau, der seine berühmte Sammlung uneingeschränkt zur Verfügung
stellte, haben die Herren Delhaes, Heckscher, Hollitzer in Deutsch-
Altenburg, Dr. Jurie von Lavandal, Graf Lanckoronski, Lanna in Prag,
Fürst Johann von und zu Liechtenstein, Baron Ludwigstorff in Deutsch-
Altenburg, Miller zu Aichholz, Dr. Much, Baron Ritter-Zähony in Görz,
Salzer, Fürst Adolf Schwarzenberg, Graf Abensperg-Traun in Petronell
und Prinz zu Windisch-Grätz werthvolle Objecte beigesteuert.
Die Ausstellung enthält Originalwerke der griechischen, römischen
und praehistorischen Kunst. Sie will vor Allem es seien hier die
Hauptpunkte des Programms kurz recapitulirt einen Ueberblick über
das gewähren, was sich namentlich von Erzeugnissen der antiken Klein-
künste außerhalb des großen kunsthistorischen Museums des Allerhöchsten
Kaiserhauses, sei es in öffentlichen Sammlungen, sei es im Privatbesitze,
vereinigt oder zerstreut vortindet. Das Unternehmen stellte sich aber auch
noch eine zweite specielle Aufgabe, indem es, soweit dies ohne die
Heranziehung größerer Monumente erreichbar ist, durch besondere Be-
rücksichtigung der einheimischen Fundorte ein Bild der Cultur, welche"
die österreichischen Länder in römischer und praehistorischer Zeit be-
saßen, zu geben beabsichtigt.
Diese zweite specielle Aufgabe gab die bestimmenden Grundzüge
für die Anordnung des Ganzen. Sie veranlasste zunächst, dass eine Schei-
dung der einheimischen österreichisch-ungarischen und der auswärtigen
Funde vorgenommen wurde. Ein solcher scharfer Schnitt trennte natür-
lich hin und wieder Zusammengehöriges. Aber dieser Nachtheil wird
durch reichlichen Gewinn aufgewogen. Das Material aus praehistorischer
und römischer Zeit, das von den verschiedenen Fundstätten Oesterreich-
Ungarns zusammenströmte, drängte zur Zusammenstellung localer Gruppen.
In der dadurch gegebenen Möglichkeit, solche Gruppen miteinander ver-
gleichen zu können, liegt einer der Vortheile, um derentwillen man die
Gegenstände zusammentragen durfte. In gewissem Sinne bedeutet also
die Ausstellung eine höhere Einheit gegenüber den Provinzial-Museen,
die sich auf einzelne Gebiete beschränken müssen.
In weiterer Durchführung des leitenden Gedankens hielten wir es
für das Zweckmäßigste, drei I-Iauptabtheilungen einzurichten. Die erste,
deren Anordnung Herr Dr. M. Hoernes zu übernehmen die Güte hatte,
umfasst die praehistorischen Funde. Sie zerfällt in zwei scharf ge-
schiedene Unterabtheilungen. Die eine bilden locale Gruppen aus ver-
schiedenen Fundgebieten Oestetreich-Ungarns, sowie Bosniens und der
Herzegowina, die andere Serien von Typen charakteristischer praehisto-
321
rischer Gebrauchsgegenstände Werkzeuge, Waden, Fibeln etc. in chrono-
logischer Aneinanderreihung. In diese Unterabtheilung wurden auch nicht-
österreichische Funde und als Ergänzung und Fortsetzung jeder Serie
gleichartige Erzeugnisse der griechischen und römischen Kunst mit ein-
bezogen.
In die zweite Hauptgruppe gehören die einheimischen Funde
aus der Römerzeit. Hier bot sich die Möglichkeit, drei locale Gruppen
zusammen zu stellen, welche in lehrreicher und übersichtlicher Weise die
Cultur dreier wichtiger Römerstädte Poetovio's Pettau, Brigetitfs
Ö-Szöny und Carnuntum's veranschaulichen. Die gesammte Masse
der übrigen Gegenstände wurde nach dem Materiale, aus welchem sie
verfertigt sind, in Gruppen vereinigt, jedoch so, dass innerhalb derselben
immer wieder die locale Zusammengehörigkeit zu Tage tritt.
Die dritte Hauptabtheilung bilden, nach dem Materiale geordnet,
die Antiken auswärtiger Provenienz, also jene nicht in Oesterreich-
Ungarn gefundenen Objecte griechischer und römischer Kunst, welche die
Sammellust der Gegenwart in den Besitz von Museen und Privaten
gebracht hat.
Die Ausstellung ist in den Sälen VI, VII und IX untergebracht.
Die praehistorische Abtheilung füllt einen großen Theil des Saales VII;
daran schließen sich die römischen Funde, die bis in die Mitte des
Saales VI reichen; die zweite Hälfte dieses Saales sowie der ganze
Saal IX gehören der dritten Abtheilung.
Fast gleichzeitig mit der Erölfnung der Ausstellung, die am 22. Mai
stattfand, erschien der Katalog. Leider konnte derselbe nicht in allen
Partien gleichmäßig und endgiltig abgeschlossen werden. Da die Sen-
dungen für die praehistorische Abtheilung ziemlich spät eintrafen, musste
Dr. Hoernes sich entschließen, ein provisorisches Verzeichniss zu geben.
Die Beschreibung der spätantiken Textilfunde aus Aegypten besorgte
Dr. Riegl, die der Bronzen und cisalpinen Rörnerfunde Dr. Eduard No-
wotny. Freundliche Unterstützung bei den Katalogisirungsarbeiten leistete
dem Schreiber dieser Zeilen, dem von der Direction des Museums die
Führung der Ausstellungsgeschäfte übertragen worden war, auch Dr. Ru-
dolf Mlinsterberg.
Es liegt in der Natur der Sache, dass eine archaeologische Aus-
stellung nicht in erster Linie den unmittelbaren Zielen und Zwecken eines
Kunstgewerbemuseums dienen kann. Wie die Veranlassung, um derent-
halben sie veranstaltet wurde, eine wissenschaftliche war, ist der Gewinn,
der aus ihr erwachsen wird, vor Allem ein wissenschaftlicher. An ihm
participiren, wenn wir schon ein einheitliches Ganzes auftheilen wollen,
die Urgeschichte, die classische Archaeologie und die Erforschung der
kunstgewerblichen Techniken. Gerade für dieses letztere Gebiet bietet
unsere Ausstellung viel des Interessanten. Wir werden das Wichtigste
davon in einem der nächsten Hefte der nMittheilungenu besprechen.
25'
Die ältesten Stufen italischer Kunst und Industrie.
Von Dr. Moriz s.
Schluss.
Die Lebensdauer der Terramaren fällt rund etwa in die Zeit von
1550 bis iioo oder iooo v. Chr. Geburt. Sie gewähren uns durch den
Schleier jener Veränderungen hindurch, welche die Sesshaftigkeit im
Norden der Apenninhalbinsel mit sich brachte, einen Blick in die gräco-
italische Urzeit, die vielleicht nicht chronologisch, aber nach dem Maße
des Culturfortschrittes ziemlich nahe an die genannte Periode heranreicht.
Die Einflüsse des höher entwickelten Mittelmeergebietes sind in dieser
Zeit noch äußerst gering. Zwar ist der Besitz der Bronze im Allgemeinen
dem Einfluss dieser östlichen Culturzone zuzuschreiben, und die Ver-
wendung von Bernstein in den Terramaren wäre nicht denkbar ohne das
Vorhandensein jenes großen, mitteleuropäischen Handelsweges, der von
der Bernsteinküste der Nordsee das fossile Harz zu den Umwohnern des
Aegäischen Meeres brachte. Aber weitere Folgerungen, die man in jüngster
Zeit aus dem Vorkommen der gleichen Fibelformen in mykenischen Volks-
gräbern und in einigen Terramaren, dann aus ähnlichen Schwerttypen, aus
dem Erscheinen hausförmiger Aschenurnen mykenischen Stiles in Kreta,
aus der Verschmähung der Fischkost in der Urzeit beider Halbinseln
nicht nur auf Verwandtschaft, sondern auch auf maritime Handels-
beziehungen zwischen den Mykenäern und den Terramaricolis gezogen
hat, müssen wir, leider gegen einen so ausgezeichneten Forscher wie
P. Orsi, entschieden ablehnen, ohne jedoch hier auf die Gründe unserer
Andersmeinung eingehen zu können.
Die Terramaren reichen nicht in die erste Eisenzeit hinein; ja
schon vor dem ersten nennenswerthen Auftreten dieses Culturmetalles
ist ein colossaler Umschwung eingetreten. Mit einem Schlage befinden
wir uns in einer anderen, wenn auch zum Theil benachbarten räum-
lichen Zone, nicht mehr in Venetien, der östlichen Lombardei und der
westlichen Emilia, sondern in einem viel weiteren Gebiet, das sich von
der Umgebung B0logna's zwischen dem Panaro, dem Po und der Adria
über den Apennin nach Mittelitalien, durch ganz Etrurien und noch
weiter über den Tiber bis zu den albanischen Hügeln erstreckt. Mit
einem Schlage sehen wir uns in einer expansionsfähigen, durchaus fort-
schrittlich angelegten Cultursphäre, welche nur aus geographischen
Gründen an der Adria, d. h. im östlichen Oberitalien und am Tyrrbe-
nischen Meere, d. i. in Etrurien und Latium, eine verschiedene Ent-
wicklung gefunden hat.
Hier ist ein durchaus neuer Zug in der ältesten Culturgeschichte
Italiens der Drang zur Seeküste, aber nicht um, wie die Griechen, auf
dem Meere neue Wege zu suchen, sondern blos um den Verkehr einer
reichen sesshaften Bevölkerung mit überseeischen handeltreibenden Na-
3,9
tionen anzuknüpfen. Dieser Drang wird von Außen geweckt, aber er muss
latent vorhanden sein. Bei den Terramarabauern bemerken wir nichts
davon; desto mehr bei den Etruskern. Herkunft und Abstammung
dieses Volkes sind in Dunkel gehüllt; doch ist es wahrscheinlich, gleich
den Italikern, aus dem Norden nach Italien herabgestiegen und im
n. Jahrhundert zuerst in Etrurien erschienen. Um diese Zeit enden die
Terramaren und das Gebiet derselben verödet für Jahrhunderte. Es ist
also wahrscheinlich, dass die Etrusker jenen großen Umschwung herbei-
geführt haben, indem sie die Italiker aus ihren Wohnsitzen jfortrissen
und mit ihnen, als ihr weltlicher und priesterlicher Adel, zuerst um Bo-
logna, dann auch in Mittelitalien sich festsetzten. Nach Allem, was wir
von der etruskischen Urzeit wissen, ist ihnen dies wohl zuzutrauen. Die
Etrusker waren ursprünglich ein unstetes, abenteuerlustiges Volk, das
unter kriegerischen Häuptlingen weite Landstriche durchzog, fremden
Stämmen sein Herrscherjoch auflegte und sich von ihnen zinsen ließ.
Unter den Auspicien der Etrusker gewinnt nun das italische Hand-
werk alsbald ein anderes Antlitz. Wir treten aus den absolut prähisto-
rischen Zeiträumen in relativ prähistorische Perioden ein. Mehr oder
minder wohlbekannte geschichtliche Ereignisse und geschichtliche Zustände
bestimmen den Gang der Entwicklung auch außerhalb der Erdräume,
auf die sich die historischen Nachrichten beziehen. Wir nennen kurz die
wichtigsten industriellen Faetoren, durch deren Aufnahme und ge-
steigerte Werthschätzung sich die sogenannte Villa novastufe, d. i. die
älteste Eisenzeit Italiens, von der Bronzeperiode der Terramaren unter-
scheidet. Es sind dies
i. das sogenannte geometrische Ornament, zuerst auf Handels-
waaren zur See eingeführt, dann mit großer Vorliebe in den verschie-
densten Techniken und zur Decoration der verschiedensten Gegenstände
verwendet;
z. das Eisen, sehr zögernd aufgenommen, Gold und Silber,
Glasperlen und Elfenbein, sowie Scarahäen;
3. die Fibel als eigenes Erzeugniss, vorherrschender Luxusartikel
und allgemein gebrauchter Gegenstand;
4. getriebene und genietete Arbeiten in Bronzeblech Ge-
fäße, Rüstungsstücke u. dgl.;
5. neue Thongefäßformen, die zum Theil auf bestimmte öst-
liche Culturkreise Hissarlik, Kypern, Kaukasus hindeuten.
Das ist gleichsam das Urgut der Villanovastufe. Manches Andere
weist natürlich auf die verHossene Terramaracultur zurück; so die Sitte
der Leichenverbrennung, eine gewisse Form der Schalenhenkel die ansa
lunata und Anderes, was aber nicht von so großer Bedeutung ist, wie
man vielfach glaubt. Diese Menschen hätten keine Menschen sein müssen,
wenn sie nicht im Schatten ihrer Hausindustrie manches alte Erbgut
an Formen und technischen Proceduren unbewusst behütet und bewahrt
hätten. Sind doch auch die Terramaricoli unter den Trägern der neuen
Cultur aufgegangen; dass man sie aber mit diesen letzteren ethnisch
völlig identificirt, ist ein Fehler, der sich unseres Erachtens schon da-
durch rächt, dass man die Etrusker auf diese Weise völlig aus der Ur-
geschichte Italiens hinaus destillirt und so die Stelle nicht mehr zu finden
weiß, wo die erste Erscheinung dieses Volkes auf der Halbinsel anzu-
setzen ist.
lm Anfang waren auch die Culturträger der Villanovastufe ein
halbbarbarisches Volk, das in bescheidenen Dörfern aus Lehm- und
Reisighütten ein halbvergessenes Dasein führte, dessen Industrie einen
ärmlichen, dessen Kunst einen kindlichen Eindruck macht. Die ältesten
Gräberschichten dieser Zeit finden wir bei Este, auf dem Grund-
stück Benacci bei Bologna, dann jenseits des Apennin in einigen Theilen
der Nekropolen von Vetulonia, Bisenzio, Chiusi, Corneto und Albano.
Nord und Süd zeigen soweit den gleichen Culturcharakter, dass man
erkennt, die Einnahme Etruriens hat rasch, ohne merkliche Etappen,
stattgefunden. Die untere Zeitgrenze dieser Anfangspcriode ist durch das
erste Erscheinen von Skeletgräbern neben den Brandgräbern bezeichnet.
In diesen brandlosen Gräbern und in jenen Aschengräbern, welche in ihren
Beigaben mit diesen harmoniren, erkennt man die Merkmale eines neuen,
höheren, wenn auch nur stufenweise eintretenden Aufschwunges, mit
welchem einige Gelehrte, so Friedrich von Duhn in Heidelberg, erst die
Ausbreitung der erobernden Etrusker in Mittelitalien verknüpfen möchten.
Die Keramik der ältesten ntombe pozzou, d. i. brunnenförmig
angelegten Brandgräber, zeigt noch eine ausgesprochene Familienähnlich-
keit mit der Töpferei der Terramaren. Sie ist, wie wir an zahlreichen
Aschenurnen und noch viel zahlreicheren Beigefäßen erkennen, eine recht
grobe Arbeit in schlecht gereinigtem Thon ohne Hilfe der Drehscheibe
gefertigt und am offenen Feuer ungleich gebrannt, daher dickwandig und
doch leicht zerbrechlich, missfärbig, zwischen Rothbraun und Schwarz. Die
Formen sind schwerfällig, monoton und einfach. Die Verzierungen bestehen
in und S-förmigen Figuren, Kreuzen, Hakenkreuzen, einzelnen und
fortgesetzten Mäandern, concentrischen Kreisen, Rädchen u. dgl., theils
sparsam, theils verschwenderisch angebracht und stets vor dem Brennen
mit spitzen Instrumenten in den weichen Thon eingegraben. Selten ist
die Benutzung eines stempellörmigen GriHels, noch seltener die Anwen-
dung von Farbe, Hierin liegt ein großer Gegensatz zu dem griechischen
Culturkreis, wo schon die ältesten Töpfe von Mykenä und Santorin fast
regelmäßig Bemalung zeigen.
Trotz aller Gleichheit der Technik steht aber diese Keramik doch
beträchtlich über jener der Bronzezeit. An die Stelle der baren Utilität
ist ein künstlerisches Princip getreten, und es kann nicht zweifelhaft sein,
woher dasselbe stammt. Eine Reihe neuer Formen kann nur dem troisch-
kyprischen Culturkreise des östlichen Mittelmeerbeckens entlehnt sein. Es
7395
sind diess kugelige Henkelflaschen mit schräger Mündung, thierlörmige
Gefäße, schilfchenförmige Schalen, Gefäße mit mehrfachem Recipienten
oder mit mehreren Hälsen, dann figurale Zuthaten. Die letzteren schmücken
den Rand oder bilden Henkel und Deckelgriffe der Gefäße; sie vertreten
in kindlich-naiver Weise die plastische Kunst bei diesen Etruskern und
Umbrern. Wir finden da gehörnte Thiere, Pferde, ein Gespann mit
Wagenlenker, eine menschliche Figur als Henkel, ein paar sich umarmende
Figuren als Deckelgrilf u. dgl. Jedenfalls ist all' das im Lande gemacht
und kann höchstens auf Nachahmung fremder Vorbilder zurückgeführt
werden.
Im Gegensatz zur Keramik sind Metallsachen selten und fehlen
in vielen Gräbern gänzlich. Doch findet man in einigen anderen bronzene
Gefäße und Rüstungsstücke, Waffen und Schmucksachen.
Die Gefäße zeigen meist ganz andere Typen als die thönernen. Es
sind Dreifußschalen, Henkeleimer, weitbauchige Vasen u. dgl. Völlig neu
sind auch die Rüstungsstücke aus Bronze Gürtelplatten zum Schutz
des Unterleibes, Helme mit Knauf oder mit Kamm. Die Waffen Pal-
stäbe, Schwerter, Dolche, Lanzenspitzen und Lanzenschuhe reihen sich
noch am ehesten den älteren Formen an. Doch erscheinen jetzt auch eiserne
Schwerter in Bronzescheiden und zahlreiche bronzene, selten eiserne
Pferdegebisse, die stets paarweise in den Gräbern vorkommen und sonach
wahrscheinlich nicht von Reitthieren, sondern von Doppelgespannen
herrühren.
Unter den Schmuck- und Toilettegegenständen erscheinen am
häufigsten Fibeln von gewissen einfachen und alterthümlichen Formen,
dann Rasirmesser von anderer Form als in den Terramaren, Haar-
nadeln, Lockenhälter, Armringe, Kettchen, Spiralröhrchen und Anhängsel,
welche abwechselnd an Halsschnüre aufgezogen wurden, u. dgl.
Weniges von diesen Bronzen ist gegossen, das Meiste mit Hammer,
Zange und Drahtzug hergestellt. Das Metall wurde blattdünn aus-
geschlagen, dann geschnitten und getrieben. So entstanden die kegel-,
kranz- oder schalenförmigen Gefäße und Gefäßtheile. Die Gürtelbleche,
die Rasirmesser, die Gefäßhenkel sind einfach ausgeschnitten, die Fibeln,
Lockenspiralen, Kettchen aus Draht gebogen und gewunden.
Die Löthkunst war unbekannt. Verbindungen wurden durch Falzen
oder Nieten hergestellt. Die Nietköpfe gaben wohl die erste Anregung
zur Verzierung mit kleinen Buckelchen, welche reihenweise von ein-
geschlagenen Nägelchen hervorragen oder blos von rückwärts hohl heraus-
getrieben sind. Sie gruppiren sich zu einfachen geometrischen Mustern
Bändern von mehreren Reihen größerer oder kleinerer Buckelchen, welche
durch vertretende Reifen cordoni getrennt sind. In den freien Zonen
zwischen diesen Bändern erscheinen losere Reihen concentrischer Kreise,
schlangenförmige oder Vogelfiguren. Mit den getriebenen Ornamenten
396
wechseln, auf anderen Objecten, gravirte, manchmal von erstaunlicher
Feinheit, aber nie so wirkungsvoll wie die halherhabene Decoration.
Der Uebergang von der gegossenen zur geschmiedeten Bronze voll-
zog sich ohne Zwischenstufen. Eine solche industrielle Umwälzung ist
nicht denkbar ohne den Eintritt eines mächtigen neuen Culturelementes
sagen wir eines fremden Volkes. Dieses Volk können aber nicht die
Etrusker gewesen sein; denn diese besaßen eine vielleicht etwas anders-
geartete, aber jedenfalls keine höhere Cultur als die Terramaricoli. Die
Metallkunst, von der wir eben sprachen, ist aber das Ergebniss einer
langen Entwicklung und Lehrzeit, von der in Italien alle Spuren fehlen.
Das Verhalten der Etrusker und Italiker zur Metallkunst gleicht
dem der Griechen im homerischen Zeitalter, wo bronzene Dreifüße,
Schalen, Helme, Waffen als Kampfpreise für die besten Helden aus-
gesetzt werden. Man erzählt sich die Herkunft einzelner Stücke, sei's
dass sie Hephaistos selbst geschmiedet, sei's dass phönikische Kaufleute
sie an den griechischen Küsten zurückgelassen.
Dazu kommt noch, dass man eine Reihe von Formen jener Metall-
kunst im Osten, in Griechenland und auf Kypern, wiederfindet, und dass
andere Gegenstände, welche ausschließlich neben jenen Bronzen vor-
kommen, zweifellos exotischer Herkunft sind. Hieher gehören eiserne
Schwerter und Messer mit elfenbeinverzierten Knäufen; Drähte, Nadeln,
Spiralen und Fibeln aus Gold, Goldscheiben mit getriebenen Ornamenten;
vergoldete Bronzebleche; Drähte, Fibeln, Ringe, Armbänder und getriebene
Bleche aus Silber; Anhängsel aus emaillirtem Glas, Muscheln, die im
Mittelmeere nicht vorkommen, ägyptische oder ägytisirende phönikische,
griechische Amulette und Skarabäen.
Wahrscheinlich haben phönikische Schiffer den Seehandel eröffnet,
welcher der italischen Keramik neue Vorbilder und dem italischen
Luxus Bronzevasen und Bronzegeschmeide zufiihrte, den Sinn für Plastik
weckte und in die dumpfen Hütten abendländischer Halbharbaren einen
Schimmer von der Lebensfiille des Morgenlandes warf. Tyrus und Sidon
hatten berühmte Erzwerkstätten, holten das Zinn aus dem fernsten
Westen und brachten gewiss auch viel fertige Bronze und anderen Tand
nach dem Occident. Doch werden sehr früh auch die Griechen an
diesem Verkehr theilgenommen haben. Das geometrische Decorations-
princip ist nicht eigentlich in der orientalischen Kunst zu Hause. Die
Elemente desselben sind Gemeingut vieler Völker, nicht blos der Indo-
gerrnanen, wie man früher gemeint hat; aber die Composition derselben
zu einer wohlgeordneten Buntheit, der geometrische Stil, erscheint in
seiner höchsten Ausbildung doch nur auf dem Boden Griechenlands und
seiner Inseln.
Außer dem Vorkommen verwandter Bronzen in Griechenland muss für
die Ursprungsfrage des Villanovastils noch die Summe von mehr oder minder
sicheren Nachrichten in Anschlag gebracht werden, welche einen uralten
397
Seeverkehr zwischen Griechenland und Italien bezeugen. Der
Seestaat des Minos auf Kreta, die Vertreibung der Phönikier aus dem
Aegäischen Meere, die Legenden vom Seezug der Pelasger nach Italien, die
Mythen von der Kirke, den Sirenen, von der Skylla und Charybdis
deuten einerseits auf maritime Thatkraft, andererseits auf häufige West-
fahrten. Die beiden Halbinseln liegen einander ja so nahe in wenigen
Stunden konnte das Jonische Meer durchquert und in längerer Reise, aber
in reiner Küstenfahrt, nach Nordwesten die Pomündung erreicht werden.
Dem Import fremder Fabrikate folgte bei den Bronzen viel
langsamer als bei den Thongefäßen die locale Nachbildung. Die
Scheidung derselben von der Einfuhr ist nicht so leicht, wie bei den
keramischen Producten, wo die Anwendung oder Nichtanwendung der
Drehscheibe hierüber vollen Aufschluss gewährt. Um 700 v. Chr. müssen
die Etrusker und ltaliker die Technik der getriebenen und genieteten
Bronze erlernt und als eigenen Kunstzweig ausgeübt haben.
Um diese Zeit, welche geschichtlich durch den großen Anlauf des
griechischen Handels und der griechischen Colonisation nach Westen
charakterisirt ist, in welcher namentlich die euböischen Städte Chalkis,
Eretria. Kyme, ihre Schiffe nach Sicilien und Italien sendeten finden
wir in Mittelitalien eine zweite Vorstufe im Bildungsprocess der etrus-
kischen Kunst und Cultur durch den Inhalt der sogenannten ntombe
fossau, namentlich in Corneto-Tarquinia, wo diese Gräber auch schon
regelmäßig Skelette enthalten, vertreten. Es ist keine durchaus neue
Zeit, sondern im Grunde noch immer die alte Villanovastufe mit ihrem
beschränkten Formenvorrath und ihrer geometrischen Decoration, in deren
Schema jetzt nur in reichlicherem Maße ThierI-iguren, namentlich Reihen
von Vogelfiguren, Aufnahme finden. Wir begegnen dem ersten Versuch
einer schwarzen Keramik, die sich noch nicht von den Villanovatypen
emancipirt hat, die sich aber später zu dem Kunstzweige der sogenannten
wbuccheri neria entwickelt. Den großen Unterschied bildet der Auf-
schwung des Importes, welcher das allgemeine Culturbild von
Außen her mit einer Fülle von exotischen Zügen belebt. Da sind mehrere
Classen bemalte Drehscheibengefäße, zum Theil sicher griechischer Her-
kunft, selbst schon korinthische Vasen, deren Blüthezeit bekanntlich um
650 fällt; da blendet uns der Reichthum an großen Bronzestücken und
anderen, meist kleinen, aber kostbaren Objecten aus Gold, Silber und
Glasemail. Das Eisen ist noch selten, wohl deshalb, weil es selbst in
jenen höher entwickelten, östlichen Culturkreisen, aus welchen jetzt
getriebene Goldbleche und Goldspiralen, Skarabäen aus sogenanntem
ägyptischen Porzellan mit wirklichen oder Phantasiehieroglyphen, email-
lirte Glasperlen u. v. A. auf die italienischen Märkte strömte, eine merk-
würdig geringe Rolle gespielt hat. Man neigt jetzt vielfach der Ansicht
zu, diese Einfuhrsartikel alle auf Rechnung des griechischen Handels
ZU SCIZCD.
uuv
Auf diese Periode folgt in Etrurien und Latium eine solche vor-
wiegend nicht griechischen, wahrscheinlich phönikischen Einflusses, glänzend
repräsentirt durch einige Gräber von nahezu fabelhaftem Reichthum an
Gold, Silber und Kunstgegenständen von ausgesprochen orientalischem
Charakter. Diese Gräber, auf deren lnhalt hier nicht näher eingegangen
werden kann, fallen in die Zeit um 600 v. Chr. Damals vollzog sich im
Westen des Mittelmeeres eine große politische und commerzielle Krisis.
Durch die griechische Concurrenz geweckt, entspann sich ein Kampf
zwischen den Westhellenen und den Phönikiern Nordafrikas, welcher
nach mannigfachen Siegen und Niederlagen des griechischen Elementes
mit dem Triumph desselben endete und nicht anders enden konnte. Aber
Etrurien stand in diesem Streit auf Seite der Karthager, welche nicht
eigentlich colonisirten, sondern nur Handelscomptoirs errichteten und
darum minder gefährlich schienen. Es schloss Handelsverträge mit Karthago
und ließ seine Flotten neben den punischen gegen die Griechen fechten.
Italien wird zum ersten Male der Schauplatz einer großen historischen
Entscheidung, und damit schließen sich die Pforten seiner, ältesten, 'urzeit-
lichen Kunst- und Culturgeschichte.
Was ohne den vollen Eintritt dieser weltgeschichtlichen Factoren
und ohne das Auflodern dieses großen Kampfes aus ltalien zunächst
geworden wäre, das lehrt uns einigermaßen die Betrachtung der jüngeren
Culturstufen in den Ländern nürdlich und östlich vorn
Apennin. Die Gliederung der Halbinsel durch ihr constituirendes Gebirge
hat eine starke Differenzirung der Entwicklung an den Säumen der beiden
Abdachungen herbeigeführt. Der Handelsverkehr im oberen oder östlichen
Meere, d. h. in unserer Adria, kann sich mit dem im unteren oder
westlichen, im Tyrrhenischen Meere nicht messen. Die Gründe dafür
sind mehrfacher Art; unter Anderem erklärt sich die Thatsache ent-
schieden auch dadurch, dass die nordische Volkskraft arischer Stämme
den Annäherungsversuchen südländischer und orientalischer Culturträger
hier ganz anders entgegentrat als im ligurischen und iberischen, also
größtentheils nicht arischen Westen. Auch scheint es, dass die griechischen
und phönikischen Seefahrer, welche früher die Padosmündung aufgesucht
hatten, später in Sicilien, Campanien und Etrurien bessere Märkte
fanden. Der nordische Bernstein wird gegen das Ende der Villanova-
periode in Oberitalien und an dem illyrischen Gegengestade immer häufiger,
d. h. er Endet nicht, wie früher, seinen Absatz nach dem Süden. Gleich-
zeitig verfeinern sich in den Gräbern um Bologna die Formen der
technisch noch immer sehr roh ausgeführten Thongefiißc. Die Nach-
bildung brouzener Vorbilder geht bis zur Anfertigung von Kettchen aus
Thon. Die Töpfe und Schalen stehen meist auf hohen hohlen Füßen.
Neben der eingeritzten geometrischen Decoration nimmt das mit Stempeln
eingedrückte oder mit dem Pinsel aufgemalte Ornament überhand. Es
schwelgt noch in Rädchen, Kreischen, Kreuzchen, S-förmigen, wellig
gebogenen oder rechteckig gebrochenen Linien, versteigt sich aber auch
zu Reihen entenartiger Vögel, kleiner Männchen, zuletzt sogar zu ganzen
Kriegern mit Helm, Schild und Speeren, zu Hirschen und Sphinxen.
Dabei erscheint statt der älteren missfärbigen oder ungleichen eine aus-
gesprochen rothe, braune oder schwarze Oberfiäche.
Der Haupttypus unter den Bronzegefäßen ist die unverzierte, co-
nische Situla mit zwei Henkelreifen. Die meisten anderen, in Thon vor-
handenen Formen, Reifencisten, Fußschalen, Tassen u. s. w. erscheinen
auch in Bronze, so dass man erkennt, woher die Töpfer ihre neuen
Muster nahmen. Die alterthlimlichen Palstäbe und Rasirmesser vcr-
schwinden nach und nach; dafür bietet sich zunächst eine andere leicht
gekrümmte Messerform. Die Fibeln werden viel häufiger es finden sich
bis zu zwanzig Stück in einem Grabe, was vielleicht auch mit einer
Aenderung der Tracht zusammenhängt. Neu sind die mit buntemaillirten
Perlen besteckten Gewandhaften. Ueberhaupt erscheint jetzt mehr Schmuck
aus Bernstein, Bein, Glasemail. Bronzearmbänder sind mit Biberzähnen
und Bernstein eingelegt, Halsbänder aus Glas- und Bernsteinperlen zu-
sammengesetzt.
Gold und Silber sind noch selten; doch zeigt sich schon vielfach das
Eisen, wo früher nur die Bronze angewendet wurde in Pferdegebissen,
Dolchen, Messern, aber auch im Schmuck, bei Armbändern, Fibeln,
Ringen, was wieder lehrt, dass dieses Metall doch noch eine gewisse
Kostbarkeit besaß.
Jedenfalls hat sich die Metallzufuhr gegen das Ende der Villanova-
stufe auch in Oberitalien erheblich gesteigert. Man besaß schon ein-
heimische Bronzewerkstätten. Aus einer derselben stammt der von Zannoni
herausgegebene Metallvorrath von 15.000 meist unbrauchbaren Obiecten,
welche in einem thönernen Fasse bei dem Thore San Francesco in B0-
logna geborgen waren. Diese Depotfunde, deren Zannoni in seinem Werke
über die fonderia di Bologna eine lange Reihe aus ganz ltalien, meist
aus Oberitalien, aufzählen konnte, gewähren uns eine anschauliche Vor-
stellung von der Art und Weise des vorgeschichtlichen Metallvertriebes.
Zannoni theilt sie in drei Classen. Die erste trägt den Charakter kleiner
Vorräthe herumziehender Bronzehändler, welche ihre Waare aus Furcht
oder aus anderen Gründen der Erde anvertrauten und nicht wieder be-
hoben. ln der zweiten Classe erkennt man ähnliche Depots herumziehender
Bronze te gleich den modernen KesselHickern und Zigeunerschmiedenr
Sie enthalten alle möglichen Objecte, theils ganz, theils zerbrochen und
dabei Merkmale von Gussthätigkeit. Die dritte Classe bilden endlich
solche größere Depots, welche sich nach der Menge und Verschiedenheit
der Gegenstände als Ueberreste ständiger localer Gussstätten definiren
lassen. Der Zeit nach reichen diese Hinterlassenschaften aus der reinen
Bronzezeit tief in die erste Eisenzeit hinein. Der Fund von San Francesco
ist um 600 v. Chr. unter die Erde gelangt.
ÄÄL
Um die Mitte des 6. Jahrhunderts geschah ein vorübergehender und
local beschränkter Ausgleich zwischen n0rd- und mittelitalischer Cultur
durch das Uebergreifen der entwickelten etruskischen Civilisation nach
dem Osten der Poebene. Durch das Emporblühen der Römermacht vom
Tiber zurückgestaut, wirft sich jene Civilisation auf den Norden der
Halbinsel. Der archaeologische Ausdruck für diese Thatsache sind die
Nekropolen der sogenannten Certosastufe und die Stadtruinen von Marza-
botto bei Bologna. Aber diese Episode macht einen ähnlichen Eindruck,
wie in größerem Rahmen die Aufrichtung der Rörnerherrschaft an der
Donau. Nach anderthalb Jahrhunderten verschwindet jene Ausgleichung
wieder unter dem Anprall der Kelten, welche den alten Unterschied
zwischen Nord und Slid nur noch stärker accentuiren.
Wenn wir jedoch zum Schlusse den keltischen und den im nord-
östlichen Winkel Oberitaliens erblühten, mit jenem theilweise gleichzeitigen
illyrischen Culturkreis schildern wollten, so hätten wir wohl Denk-
mäler itzilischen Fundortes, industrielle Centren auf italischem Boden,
sowie auch mancherlei Anregungen griechischer und orientalischer Pro-
venienz in Betracht zu ziehen, wir müssten jedoch ganz andere Völker-
verhältnisse als die bisher angeschauten, in's Auge fassen und weit in
die Barbarenwelt hinaufgreifen, um ein Ganzes zu überblicken. Ober-
italien als Mittelgebiet zwischen Süd- und Centraleuropa, die Cultur-
gruppen von Golasecca, von Este, von La Tene, erheischen eine eigene
Darstellung. Hier sei nur so viel angedeutet, dass sich, nach den gegen-
wärtig herrschenden Ansichten, die Golasecca- Gruppe aus der west-
lichen Pfahlbaugruppe entwickelte, wie die Villanova-Gruppe aus der
Gruppe der östlichen Pfahlbauten, dass die Cultur von Este durch
ein Nachrücken illyrischer Stämme von der Balkanhalbinsel nach dem
Angulus Venetorum zu Stande kam, und dass die Cultur von
La Tene den Triumph einer Völkerwanderung bedeutet, welche um
400 v. Chr. ganz Italien zu einem Keltenlande umzuwandeln drohte.
Am Ende aller dieser Perioden, somit in den einzelnen Theilen der Halb-
insel zu sehr verschiedenen Zeiten, löst die viel ergiebigere Arbeit der
historischen Archaeologie, im Bunde mit der Philologie, die Betrachtung
der eigentlichen Antike in Kunst und Cultur, die Aufgabe des Prä-
historikers ab und überlässt ihm zu weiterem, noch über viele Jahr-
hunderte sieh erstreckendem Studium den centralen Rumpf und die nörd-
lichen Glieder des europäischen Continentes.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Arohaeologisohe Ausstellung. Se. k. u. k. Hoheit der durch-
lauchtigste Herr Erzherzog Carl Ludwig hat Montag den 29. v. NL,
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherog Ludwig Victor
bereits am 26. v. M. die archaeologische Ausstellung im Oesterr. Museum
durch den höchsten Besuch ausgezeichnet.
Neuherstellung der Sgrailtlten am Oesterr. Museum. Die
durch die Witterungseinflüsse seit langer Zeit arg zerstörte Sgraffiten-
decoration am Oesterr. Museum, deren Verfall von Jahr zu Jahr mehr
vorschritt, wird nunmehr völlig erneuert werden. Die Renovirungsarbeiten
leitet der Professor der Kunstgewerbeschule Karger, nach dessen Skizzen
in seiner Fachschule särnmtliche Compositionen figuraler Art neu her-
gestellt werden mussten, da die von Laufberger entworfenen Cartons
der ursprünglichen Decoration in Verlust gerathen sind. Diese Compo-
sitionen umfassen folgende Darstellungen. An der Hauptfront Keramik,
Bildhauerei, Architektur, Malerei, Goldschmiedekunst und Erzgießerei;
an der Stadtparkseite Kunstschlosserei und Glasindustrie, und an der
gegenüberliegenden Seite Kunstschreinerei und Textilkunst. Die Arbeiten
sollen, wenn möglich, bis zum Beginne des Herbstes vollendet werden.
N81! ausgestellt. Saal Kanne, vergold. Kupfer, deutsch, 16. Jahrh.; Tabaks-
doae, Meißener Porzellan; Besteck, vergold. Kupfer, 13. Jahrh. Saal ll Theekanne
und zwei Schalen, Bottcherporzellan; drei Klnnchen, rothes chinesisches Steinzeug;
Kaifeeschale und flache Schale, Fürstenberger Porzellan; Sauciere, Kasseler Steinzeug;
Frauenhaud als Briefbeschwerer und durehbrochenes Gefäß, Wiener Porzellan; chine-
sischer Porzellanbecher mit silbernem Stehrande; Venus und Amor, Blumenmadchen,
Höchster Porzellan; weibliche Maskeniigürchen, Frankenthaler Porzellan; Schreibzeug
mit Laden, Holitscher Fayence; großer Fruchtkranz, Majolica, Eigenthum des Herrn
v. Mauthner-Markhof. Saal lll Zwei Aufsätze aus Muraneser Pasten, Wiener Arbeit;
Glasplatte mit eingeschliifener Landschaft, Geschenk des Herrn Dr. Figdot Schalchen
mit Untersatz, Onyxglas.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Mai von 41.59, die Bibliothek von 1325 Personen besucht.
Kunstgewerbeaohule. Die Gesellschaft zur Förderung der Kunst-
gewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums hat anlässlich der in diesem
Jahre stattfindenden Feier des zäjährigen Bestandes der Kunstgewerbe-
schule eine Summe von 2100 österreich. Kronen gewidmet, welche als
Preise für die besten Gesammtleistungen an ordentliche Schüler
der einzelnvn Fachabtheilungen und der allgemeinen Abtheilung zur Ver-
theilung gelangen sollen.
Die Preisvertheilung erfolgt auf Grund der in den letzten zwei
Jahren angefertigten Arbeiten.
Littcratur Bericht.
Holzschnitzereien. Eine Auswahl aus der Sammlung des k. k. Oesterr.
Museums, auf 55 Tafeln Lichtdruck, herausgegeben und mit einer
Einleitung versehen von Jacob v. Falke. Wien, Anton Schroll 8c Co.,
1893. 4.". 16 S. Text. M. 35.
lm verflossenen Jahre hat die Directiun des k. k. Oesterr. Museums die reiche
Rnhmensnmmlung des Institutes durch Lichtdruck vervielfältigt und sie dadurch der
Schule und dem Gewerbe unmittelbar nutzbar gemacht. Die vorliegende Publication bringt
nun in vorzüglichen Lichtdrucken die Holzschnitzwerke des Museums, zumeist auserlesene
Vorbilder für die kirchliche Kunst; streng gewandert Madonnen- und Heiligeniiguren, edel
angeordnete Reliefs, große und kleine Altäre, Crueiüxe und Engelgestalten aus dem 15., I6.
und t7. Jahrhundert, darunter die herrliche Madonna mit dem Kinde von Tilman Riemen-
schneider auf Taf. das costümlich interessante Reliquiar in Gestalt des Brusthildes
einer Heiligen auf Taf. Vl, die schöne Verkündigung auf Taf. Vlll, die Heiligen Maria und
Anna mit dem Kind auf Taf. lX und die vornehm geschnittene, in Anbetung versunkene
402
Versammlung von Mitgliedern der Kirche auf Taf. XV, lauter ausgezeichnete Vorbilder
für die Holzschnitzkunst im Dienste der Kirche, van welchen ohne Zweifel sowohl die
lndustrie als auch die mit kirchlicher Kunst sich befassenden Fachschulen und Lehr-
anstalten der Monarchie und des Auslandes Nutzen ziehen werden.
Vorwiegend ist die deutsche Hnlzschnitzkunst des I6. Jaltrhs. vertreten, jene streng
angeordneten, halb gothischen Gestalten, denen die nahende Renaissance Geschmeidigkeit
und Wohllaut verleiht, in wenigen aber guten Exemplaren auch die italienische Kunst
des 16. Jahrhs., darunter das umfangreiche, dreitheilige Altarwerk auf Taf. XlX in
schöner architektonischer Fassung mit ausgezeichnetem figuralen und ornamentalen
Schmucke. Die spanische Holzschnitzkunst der Renaissance ist durch den auf Taf. XXXVll
abgebildeten heil. Franz von Aasisi von Pedro di Mena reprasentirt.
Außer der kirchlichen Kunst ist aber auch die profane Holzschnitzkunst in dem
Werke vertreten kräftige Atlantenfiguren, bacchische Reliefs, auserlesene Truhen und
Truhenwande italienischer und deutscher Herkunft, nordische Schrank- und Getafel-
füllungen, Stuhllehnen und Architekturbestandtheile, darunter die Copie eines der herr-
lichen Pilaster aus dem Palazzo Magnifico in Siena, die von Barile geschnitzt wurden.
Specielle Angabe der Dimensionen oder Beifügung eines Mzßstabes geben Auf-
schluss über die Großenverhaltnisse der einzelnen Bildwerke. H-e.
Handbuch der Pßanzenornamentik, zugleich eine Sammlung von Einzel-
motiven für Musterzeichner und Kunstgewerbetreibende. Herausge
von Ferdinand Moser. Mit S25 Abbildungen auf x20 Tondrucktafeln.
Leipzig, E. A. Seemann, t893. 8'. 68 S. Seemann's Kunsthand-
bücher, X. M. 6.
Die schematisch gehaltenen Abbildungen pflanzlicher Gebilde Blätter, Blüthen,
Früchte etc. stellt der Autor dem Ornatnentiker neuester Schule zur Verfügung, um
ihm damit die Gelegenheit zu geben, neben den Zierformen vegetabilischer Art, wie sie
die Kunsterzeugnisse vergangener Stilperioden aufweisen, auch die als lebende Exemplare
vor Augen tretenden Pllanzenspecies als Vorbilder schätzen zu lernen. Auswahl, Zu-
sammenstellung und Art der Anbringung solcher pflanzlichen Details sind dem Belieben
und der Fähigkeit des Ausübenden überlassen und bleiben daher unerortert. Dass der
Autor eine ieigentliche Stiliairungc bei den Darstellungen dieser Motivensatntnlung nicht
beabsichtigte, ist sehr einleuchtend, doch haben sich die Stileigenthümlichkeiten,
soweit sie udurch ein bestimmtes Material und eine bestimmte Technik hervorgerufen
werden, auch hier sehr entschieden von selbst eingestellt.
Der textliche Theil enthält außer dem Vorwort eine systematische Erklärung der
Pflanzentheile im Allgemeinen, ferner im Anschlusse an dieselbe ein geordnetes, detail-
lirtes Verzeichniss der Abbildungen. M-t.
Das Email. Handbuch der Schmelzarbeit, von Ferdinand Luthmer. Mit
64 in den Text gedruckten Abbildungen. Leipzig, E. A. Seemann,
1892. 8". 204 S. Secmann's Kunsthandbücher, IX. M. 3'3o.
Auf knappem Raume finden wir in systematischer, sehr übersichtlich gehaltener
Anordnung das Wesentliche der Entwicklung der Schmelzarbeit verschiedener Art und
Abart zusammengestellt. Notizen über die Erzeugung der Glasßüsse sowie technische Er-
läuterungen sind nach den Angaben der Quellenschriften und vertrauenswerther moderner
Autoren den historischen Ausführungen beigegeben.
Wenn bei dieser Arbeit, deren unvermeidlichen Schwierigkeiten der Autor selbst
sich vollkommen bewusst war, manche Ansicht zur Geltung gebracht wird, deren Stich-
haltigkeit im Laufe der Zeit genügende, auch durch die Ergebnisse der Praxis erhartetc
Widerlegung gefunden hat, so kann dies dennoch der Brauchbarkeit des Ganzen wenig
schaden, da es sich hier ja weder um eine erschöpfende Darstellung aller bis jetzt fest-
gestellten Ergebnisse der Erforschung der einschlägigen Gebietes, noch um praktische
Unterweisung für den Ausübenden handeln konnte.
Vielleicht ist der Autor über die moderne Emailkunst zu flüchtig hinweggegangen.
Das eigentliche Goldschmiedemail erscheint hier fast ganz außer Acht gelassen, so das
ganze Gebiet der heute blühenden norwegischen Emailarbeiten. Die iour-Emaillen,
sowohl die skandinavischen als die russischen letztere bekanntlich von unübertrelf-
Iicher Vollkommenheit sind nicht genannt. Unter den Franzosen hatte der Richtung
glbßnde Lepec wenigstens Erwähnung verdient. Zu bedauern ist, dass der bescheidene,
unermüdliche Praktiker Jos. Chad der in Wien durch geraume Zeit eigentlich der
alleinige Repräsentant der decorativen, insbesondere der kirchlichen Emailkuust war,
JE
dessen Leistungen 135! auf der Londoner Ausstellung Aufsehen erregten, nicht angeführt
wird. Cbadt stellte auch das Material zu den Versuchen bei, welche Macht an der
lt. k. Kunstgewerbeschule zum Zwecke der Durcharbeitung der Limousiner Emailtechnik
vornehm und welche zu jenen Resultaten führten, die, schon vom Jahre 181! ab
ntstanden, noch heute zum Theile in ofenllichen Sammlungen erhalten sind.
Hiemit Endet auch die Angabe, es sei Macht seit 1881 in die künstlerischen
Versuche eingetreten, ihre Berichtigung. M-t.
Meisterwerke der Holzschneideltunst Verlag von J. J. Weber in Leipzig.
Die Bilder dieses Samtuelwerkes gehören bekanntlich zu den vorzßglicbsten Arbeiten der
Holzschneidekunst, um deren Hebung und Ausbildung in Deutschland der Verlag der
nlllustrirtea Zeitung sich ein hauptsächlichen Verdienst erworben hat, Der im Er-
scheinen begritfene 15. Band des Werkes bringt gegen seine Vorglnger insoferne eine
Erweiterung des lnhalts, als die Bilder um 1a Bogen vermehrt werden sollen und überdies
den einzelnen Heften je eineillustrirte Künstlerbiographie beigegeben wird. Die bisher
ausgegebenen Hefte des 15. Bandes enthalten u. A. die Biographien von Raifael, Guido
Reni, Lucas Cranach d. Ae., David Teniers d. 1., Peter v. Cornelius und Gabriel Max.
Preis jedes einzelnen Heftes Mark.
Das Adressbuch der europäischen Teppich-, Portiisrem, Möbel-
stoff-, Gardinen- und Tapeten -Fabriken zusammengestellt von Alexander
Koch in Darmstadt und versehen mit einem Adressen-Anhang von Musterzeichnern für
die genannten Branchen, sowie der deutschen Teppichhandlungen, dürfte bei der Be-
deutung, welche die bezüglichen Zweige der Textilkunst derrualen für die weitesten
Kreise der Bevölkerung gewonnen haben, von vielen Seiten mit Befriedigung aufgenommen
werden. Bis jetzt liegt mit dem Jahrgange 1892 ein erster Versuch vor; wie reich aber
das hiefür vorhandene Material ist, beweist der Umstand, dass der lnhalt des Buchleins
abgesehen von den Geschäftsanzeigen bereits 123 Seiten füllt, von denen 20 Seiten
auf zwei kurze Artikel über Themata einschllgigen Inhalts entfallen.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vorn 15. April bis 15. Mal 1893.
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik.
Kunstgewerblicher Unterricht.
Barbier de Montault, X. lnventaire
archeologique de Pnbbaye des Chätelliers.
S". p. Suint-Maixent, impr. Reversö
Extr. de la Revue poitevine sainton-
gaise.
Bonnaffe, E. Frederic Spitzer. Notcs et
Souvenirs L'Art 694,
Brauhmühl, C. v. Die Ausschmückung
der Wohnräume durch Frauenhinde. Zeit-
schrift für lnnendecon, lV, 5.
Brunn, H. Griechische Kunstgeschichte.
l. Buch. Die Anfänge und die älteste
decorative Kunst. gr. 8'. XIV, 185 S. mit
142 Abbild. München, Verlagsanstnlt für
Kunst und Wissenschaft. M. 1'511.
Carocci, G. Alcuni oggetti della rnccolts
Carrand nel Museo Naz. di Firenze. Arte
im. decor. industn, ll, 6.
am pi er, V. Uenseignement de l'air! dans
les Ezcoles. Rev. cle arts den. Fevr.
Chirtani, L. La hgurz nell' ornamento.
Arte ital. decor. indusm, ll, 5.
Collection, La, Spitzer. AmiquitQMoyen äge,
Renaissance. T. 5. Ce vol. contient les
Gemmes, notice par M. Edm. Bonnalfe;
les Horloges et les Montres, n. par M. L.
Palustre; les Instruments de mathämatique,
n. par M. A. Ernst; les Manuscrits, Minia-
tures, Dessins et Tableaux, n. par M. Aug.
Molinier; les Cires, notice pur M. G. Le
Brcton; les Etoifes et Broderies, n. par
L. de Farcy; les Cotfreta, notice pnr M. E.
Molinier les Jeux, n. pur M. E. Molinier.
Fol., 2.76 p. et 50 pl. Paris, May et Motteroz;
Libr. centrale des beaux-arts.
Cournjnd, L. Ecole du Louvre. Cours
d'histoire de la sculpture. Fragments de
lu legen professee le 14 die. 1892. 8". 12 p.
Paris, Bouillon. Extr. du nMoyen Ege-
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in Deutschland. Zeitse r. f. Innendccor,
lV, 5.
Dauerhaftigkeit des italienischen Kunstge-
werben. Wieclfs Gew.-Ztg., 17; n. Fr.
Schaarschmidt in d. i-Westermannkchen
Monatsheften...
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flrankfurt a. A. Foexsefs Nachfolger.
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mentik. Zeitschr. für Mustcrzeichner,
n. IMiltheil. des k. k. Oesterr. Museums
für Kunst und lndustrieu
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ihr Verhaltniss zur Cultur der lndo-
germanen. z. umgearb. Aufl. 8'. Xll.
376 S. m. 112 Abbild. Jena, H. Costenoble.
M. m.
Richer, P. L'Anatornie dans l'un propor-
tions du corps humain, canons arlistiques
et canons scientifiques, conference faite
lbtssociation francaise pour Pavancement
des sciences. 8'. 40 p. avec fig. Paris.
Extr. de la Revue scientifique.
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durch Bilder, Teller-Decorationen u. s. w.
Zeitschr. für lnnendecon, lV, 5.
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Kunstgewerbezeichner. Kunstgevn-Blatt,
N. F., lV, 8.
Wohnung und Heim. Bayer. Gew.-Ztg.
n. nDer Kunstwarm
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Journ. May.
Deschlmps de Paa, L. L'Eglise Notre-
Dame de Saiat-Orner, däpres les comptes
de fabriques et les registres capitulaires.
Deuxieme partie lnteriour de Veglise. 8'.
128 p. Saiat-Omer, irnpr. d'Homont. Extr.
de Mein. de la Societe des antiquaires de
la Morinie.
Einzelheiten, Architektonische. 60 Taf. in
Lichtdr. gr. Fol. Bl. Text. Berlin,
Schuster u. Bufleb. M. 5o.
Friis, F. R., und L. Fenger. Der Spring-
brunnen auf dem Alten Markt in Kopen-
hagen. lnvdanischer Sprache. Tidskr. f.
Kunstind 6.
gg- Raphael Donner, 1693-1741. Wiener
Ztg., 116.
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tung. Die Presse, 129.
Zum Jubiläum von G. R. Donner's
Geburt. Die Presse, 141.
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tecture. m1 lX-a28 p. Avec grav.
Paris, Dujardin et Cie. Extr. de l'Encyclop.
de l'archit. et de la constructiun.
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schmuck Secltau. 5.
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H. Besson. ln Abth. zo Lieferungen.
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M. i-zo.
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in S. Fermo di Verona. Arte ital. decor.
industr., ll, 5.
Lessi Otto. Schloss Ansbach. Barock- u.
Rococo-Decorationen aus dern 18. Jahrh.
100 Lichtdn-Taf. m. erläuterndem Vor-
wort. gr. Fol. Bl. Text. Berlin,W'. Schult-
Engelhard. M. loo.
Marienbildniss, Das gothische, von Wald-
slein. Der Kirchenschmuclt Seckau. 5.
Meyborg, R. Zur Geschichte der Thore
und der Thüren. ln dänischer Sprache.
Tidskr. f. Kunstind. 6.
Molinier, E. propus d'un ivoire oßert
au Musee du Louvre. L'Art 692.
orgen stern, A. Ueber die Wohnbauten
Hamburgs. Zeitschr. d. Oesterr. Ingenieur-
und Architekten- Vereines, 17.
Neu ma W. A. Der Apostel-
oder
Kaiserchor. Wiener Dombauvereins-BL,
ll, a3.
Pietsch, L. Victor Tilgncr. Nord und
Snd, Mai.
Reu re. Jean Bonnassieux, sculpteur forezien
1810-1891. 8'. 22 p. et portrait. Lyon,
Mougin-Rusand.
Rnckwardt, H. Details aus dem konigl.
Schloss zu Berlin. Portale, Thuren,
Deckenstücke, Supporteu, Kamine, Konsol-
tische, Füllungen, Reliefs, Innenansichten
etc. Photogr. Aufnahmen in Lichtdruck.
gr. Fol. 48 Taf. Berlin, Hessliug 81 Spiel-
meyer. M. 7a.
Schlumberger, G. Le tombeau d'un
Pape francais. Chronique des arts, Nr. 18.
Weber, G. Bas-reliefs de Laodicee et de
Tripolis. 8'. p. et planche. Paris, Leroux.
Revue archeol.
III. Malerei. Lackmalerei. Glas-
malerei. Mosaik.
Antony, W. Marmorvorlagen in Farben
nach der Natur. 18 Taf. nebst Beschrei-
bung zum Nachmahlen. Fol. S. München,
G. D. W. Callwey. M. 6.
Bosch, H. Geschwornenbuch der yNürn-
berger Barbierer und Wundlrzte. Mitth.
aus dem german. Nationalmuscum 1893,
Gelischizhte, Zur, und Technik der Aquarell-
malerei. Keim's Techn. Mittheil. f. Mal.,
164, aus der 5. Aufl. v. Mayefs Conver-
sationslexikon.
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Arte ital. decor. industn, ll, 5.
Lavczzari, G. Le verrate dipinte nella
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ital. decnr. industn, ll, 5.
Ltltzow, C. v. Die Mncene der bildenden
Künste im Hause Habsburg; Decken-
gemälde von Julius Berger im kunsthistor.
Hofmuseum zu Wien. Zeitschr. f. bild.
Kunst. N. F., lV, 7.
Melani, A. StoEe dipinte negli aifreschi
del palazzo Schifanoin Ferrara. Arte
ital. decor. industn, ll, 6.
Nimbi di Santi in alcuni dipinti del secolo
XIV. Arte ital. decnr. industn, ll, 5.
Oechelhauser. Zur Entstehung der Ma-
nessa-Handschrift. Neue Heidelberger
Jahrb. r.
Rham, Ferd. Ueber Marmortnalerei nebst
Anleitung zur Herstellung von Jaspisachat
und anderen feineren Marmormalereien.
Deutsches Maler-Jourm, XVl, l.
Schmarsow, A. DieCappella dell' Assunta
im Don-l zu Prato. Repert. f. Kunstwissen-
schaft, XVl, 3.
Schmidt, Alex. Keramische Wandmalerei.
Sprechsaal, I9.
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tuschen, Vogel. Lichtdtn-Taf. Dresden,
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Glas und Thon. Bezugsquellen-Anzeiger für
die gesammte Glns-, Porzellan-, Thon-
waarenindustrie, 1893. 14 Nrn. gr. 4".
Nr. 1-7. 56 S. Berlin, O. Elsner. Viertel-
iührlich M. 1.
Keramik, Die. Internationales Fachblatt für
die Porzellam, Fayence-, Maiolica, Terra-
cnttr, Glas-, Bijouteriewanrenhranche etc.
Hernusg. von H. Arendt. l. Jnhrg. April
1893 bis Mir 1894. 52 Nrn. gr. 4'.
Nr. 1. S. Zittau, Pohl. Vierteli. M. 4.
Kissling, 1., s. Gruppe V.
Olsen, B. Datirung dnnischer Fayence-
marken. ln dänischer Spr. Tidskr. f.
Kunstindq 6.
Rundschnn, Keramische. lllustr. Fachzeitung
der Porzellln-, Glas- und Thonwanren-
industrie. Red. F. C. Hönn und O. Mo-
krnuer-Maine. l. Jahrg. April 1393 bis
Mürz 1894. 52 Nrn. gr. 4'. Nr. 1. zo S.
mit 2. Taf. Coburg, Keram. Rundschau.
Vierteli. M. 2'521.
Scherer, Dr. Chr. Alt-Fürstenberger Por-
zellan. Sprechsall, 16.
Sevres-Manufactnr, Die. Das Kunstgewerbe,
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industr. ll, 6.
Falke, Jac. v. Holzschnitzereien. Eine Aus-
wahl aus der Sammlung des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie auf 55
Taf. Lichtdr. Henusg. u. mit einer Ein-
leitung versehen. gr. 4'. 16 S. Text.
Wien, A. Schroll 61 Co. M. 35.
Holzwaaren Amerikanische, in Europa.
Wr. Mdbelhalle, 9.
Kick, W. Musterhuch für Mübel- und Bau-
tischler. Eine Sammlung ausgeführter Ent-
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Möbel- und Bautiachlerarbeiten aller Art.
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M. 1-80.
Müller, H. Die moderne Möbel- und Bau-
tischlerei in einfachen Ausführungen.
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denen Stilarten. ro Lfgn. Fol. 4a lithogr.
Taf. mit 19 Detailbogen u. ro Bl. Text.
Ravensburg, O. Maier. M. 17.
Franz Jos. Wiener Vorlagen für Sitz-
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bürgerliche Wohnhaus. 1. Serie. gr. 4'.
18 farb. Tafeln mit Bl. Text. Wien,
A. Schroll Co. M. 12.
Oelmaier, W. Moderne Möbel. Eine
Sammlung von Originalentwurfen für
Kunst- und Mbbeltischler, Holzbildhauer,
Tapezierer etc. 11 Lfgn. gr. Fol. 55 Taf.
Lichtdr. mit Bl. Text. Stuttgart, K.
Wittwefs Verlag. M. 5.
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schrank aus der spätromanischen Periode.
Zcitschr. für christl. Kunst, Vl, z.
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Mustersammlung ausgeführter Entwürfe
und Zeichnungen von einfachen Schlosser-
und Schmiede-Arbeiten aller Art. 10 Lfgn.
Fol. 44 Taf. in Photolithogr. u. Steindr.
Stuttgart, O. Arndt. M. 1'512.
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407"
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Catalogue des monnaies grecques de Ia
Bibliotheque nationale. Les Perses Ache-
menides, les Satrapes et les Dynastes tri-
butaires de Iettr empireCypre et Phänicie;
par M. Ernest Bnbelon. 8". CXCIV, 418 p.
et plnnches. Paris, Rollin et Feuardent.
Prou, M. Introduction au Catalogue des
monnaies märovingiennes de In Biblio
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Museographie.
Müllner, A.
Arge, ll,4.
Reiseskizzen aus Italien.
rl in.
Ausstellung künstlerischer Lehrmittel der
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Museums zu Berlin. Deutsche Bauztg.,3t.
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Die Wunsche bezüglich des Mahrischen
Gewerbemuseums. Mittheil. des Mehr.
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Cntnlogue ofüciel french and english
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1893. Section franeaise. 8'. 259 p. Paris,
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Die Columbisehe Weltausstellung in Chi-
Art
cngo. Zeitsehr. des Oesterr. Ingenieur-
und Architekten-Vereins, 18.
C0 c.
Catalogue du musee de In ville de Cognac.
18'. 15 p. Cognac, lmpr. nouvelle.
ren z.
Czrocci, G., s. Gruppe I.
f.
Die Specialattsstellung österreichischer
Kunstgewerbe in Genf. Das Handels-
Museum, 17.
Ck.
Tiroler Landesausstcllung in Innsbruck.
Misttheil. des Tiroler Gew.-Vereins, 1891,
7.
pso W. S. St. Paul's Cuthedrsl
Library Catalogue. 8". London, Stock.
zo sh.
g.
Katalog der im germanischen Museum
befindlichen Gemälde. 3. Aufl. Anz. des
german. Nntionalmus, 1893, z.
Pa ri s.
Catalogue des monnaies grecques, siehe
Gruppe X.
Collection Spitzer, s. Gruppe I.
Exposition des arts de la femme l'Au-
triche et la Hongrie; le gant. Revue des
arts decon, Fävr.
Lostalot, A. de. Ln vente des eollec-
tions Spitzer. Gsz. des beaux-arts, Avril.
Molinier. E. La Fin d'un Musee. I.a
Vente Spitzer. UArt, 693.
Rosenberg, M. Collection Spitzer.
Allg. Ztg. 106, Beil.
Versteigerung, Die, der Sammlung Spitzer.
Des Kunstgewerbe, z. Aprilheft.
Viagneux, H. .11 vente de In collectinn
Spitzer. Revue des arts decon, Fevr.
Versa le s.
Guide au musec de Verssilles. Abrege
de l'histoire du pnlnis, Description des
appartements, salles et galeries dont on
rappelle Fancienne destination, Relation
des evenernents qui ont eu lieu, Notices
historiques retracant les faits illustres, et
lndication des principaux tablenux, sculp-
tures et obiets d'art, ainsi que les noms
des artistes. 18'. 73 p. nvee grav. et
plans. Versailles, M. Gervois, so, rue du
Peintre Lebrun. fr. 1.
Wien.
Die Adressen in der k. und k. Fidei-
commiss-Bibliothelt. Die Presse, 113.
Notizen.
Raphael Donner-Jubiläumsfeier. Aus Anlass der 200. Wieder-
kehr des Geburtstages von Raphael Donner veranstaltete die Wiener
Künstlergenossenschaft am 23. v. M. ein Festbanket. Nach den officiellen
Toasten hielt Professor Weyr die Festrede. Am folgenden Tage dem
200. Geburtstage Donner's fand am Morgen die-Beltränzung und Aus-
schmückung des Brunnens auf dem Neuen Markt von Seite der Stadt
Wien und der- Künstlergenossenschaft statt. Nachmittags wurde in feier-
licher Weise in Esslingen nächst GroB-Enzersdorf am Geburtshause Raphael
Donner's die Enthüllung einer durch die Genossenschaft der bildenden
Künstler in Wien gewidmeten Gedenktafel vorgenommen. Angesichts
einer großen Zahl der hervorragendsten Künstler, welchen sich der Gesang-
verein der Schüler der Akademie der bildenden Künste und Prof. Herder
mit 25 Zöglingen der Berliner Kunstakademie angeschlossen, hielt Bild-
hauer von Hofmann die Festrede. Unmittelbar nach derselben fiel die
Hülle von der Gedenktafel. Dieselbe, von Professor Beyer ausgeführt,
enthält folgende Inschrift nln diesem Hause wurde der große Meister
der Bildhauerkunst Georg Raphael Donner am 24. Mai 1693 geboren.
Gewidmet von der Genossenschaft der bildenden Künstler in Wien am
24.'Mai 1893.11 Nach den Ansprachen fand die Feier mit der Absingung
des Chores nDie Ehre Gottesl- ihren Abschluss.
Die Genossenschaft der bildenden Künstler Wien's hat eine Gedenk-
schrift über Georg" Raphael Donner herausgegeben, welche vom Regie-
rungsrathe Dr. Albert Ilg verfasst wurde.
Das Hahrlsohe Gewerbenmsenm In Brürm. Dem Jahresberichte dieses Insti-
tutes pro x89 und 1892 ist diesmal ein kurzer Ueberblick ober die zehnjahrige Thatig-
keit des infolge seiner Berufung nach Wien nun von Brunn scheidenden Directors
Professors A. Prokop vorangestellt. Die Vergrößerung des Museums und die Ausdehnung
seiner Wirksarnkeit ,hat während dieses Zeitraumes nach jeder Richtung bedeutend zu-
genommen, und namentlich haben die Special-Ausstellungen die beabsichtigte Wirkung
nicht verfehlt.
Der Besuch der Sammlungen des Museums belief sich im letzten Jahre auf rund
24.000 Personen und iener der Bibliothek auf 2500, während die Vorlesungen die statt-
liche Zahl von 4ooo Besuchern aufwiesen.
Infolge ungünstiger Bedingungen war bezüglich der Vermehrung der kunstgewerb-
liehen Sammlungen dem Museum eine Beschränkung auferlegt, derzufolge im Jahre 1891
blos'r37, 1891. blos 6c Objecte angekauft wurden, unter welchen namentlich die Erwer-
bungen auf dem Gebiete der Holz- und Metallarbeiten sowie der Glasmalereien Erwäh-
nung verdienen.
Der Besitz der Bibliothek ist in der Berichtsperiode von 22.73 auf 1455 Inventar-
Nummern gestiegen.
Leopold-Brunnen in Innsbruck. Im Jahre 1627 wurden im Auftrage Erzherzog
Leopolds V., des damaligen Landesfürsten von Tirol, zum Zwecke der Herstellung eines
Monumentalbrunnens durch den Bildhauer Caspar Gras in Innsbruck die Reiterstatue des
Erzherzogs und zehn Figuren, darstellend Nymphen, Tritonen und PuttPs, bossirt und
von dem Erzgießer Heinrich Reinhardt in Bronze gegossen. Infolge politischer Wirren
kam es damals, zur Zeit des dreißigjährigen Krieges, nicht zur Vollendung des Werkes,
und die bereits hergestellten Figuren wurden nun von einander getrennt im erzherzog-
lichen Hofgarten und vor dem alten Theater aufgestellt. Später wurden die Figuren
wieder entfernt und in einem Magazine im Schlosse Arnbras aufbewahrt. Vor drei Jahren
verfassten Architekt Johann Deininger und Bildhauer Heinrich Fuß in Innsbruck das
Project zu einem Monumentalbrunnen, bei welchem jene Kunstwerke aus Bronze ihrer
ursprünglichen Bestimmung gemäß Anwendung finden sollten, und im letzten Winter be-
schloss der Gemeinderaxh von Innsbruck, welchem vorn k. und k. Obersthofmeitteramte
zu diesem Zwecke die Bronzefrguren überlassen wurden, die Ausführung dieses Projectes.
Der Leopold-Brunnen wird aber nicht sofort auf seinem künftigen Stantiplatze vor den
lnnshrucker Stadtsalen aufgestellt, sondern zunachst in der diesjährigen Tiroler Landes-
ausstellurig seine Wasserkunste spielen lassen.
Für die Redution vermtwonlich J. Folluiu und F. Rdtkr.
'Selbnverllg du k. k. Oelterr. Museum lTlr Kunst und lndun
nnßnamnku-x mi Cm Demlrfn am. wx...
Einladung zur Subscription auf
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Professor du" ÄEMIICXÜC.
ALLGEMEINE KUNST-GESCHICHTE.
Die Werke der bildenden Künste vom Standpunkte der
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VDie
alten Zunft- und Verkehrs-Ordnungen
der Stadt Krakau.
112011 Bnltlasar Belnnns Codex Pintnralns in in k. k. Jagellnnisnnen Blnlilutneh
Herausgegeben von
Bruno Buchen
Mit 27 Tafeln in Lichtdruck. Format 4". Preis cartonnirt 20 Mark.
Das vorliegende Werk bringt zuni erstelunnl eine treue, auch typographisch. in ent-
sprechender Weise susgestatteze Wiedergabe der Willkür Stadt Krlknll" in dem" berühmten
vCodex pietumlusc der Krakauer Universitits-Bibliotbek, ein Unicum der selreustevrArr, nebst
den 21 Miniaturen desselben in vollendeten Liehtdruckbildern. Um eine vollständige Zusammen-
stellung der auf des Bürgerthum der damals deutschen Stadt und vornehmlich auf das Gewerbe-
wesen sich beziehenden Urkunden aus dem XIV. bis XVll. Jahrhundert zu gewinnen, sind die
Lücken des genannten Codex soviel als möglich aus anderen Quellen ausgefüllt worden. Darf
demnach des Werk als eine allgemein cultuvh, lnmst- und gewzrbgeschichtlich sehr wichtige
Erscheinung bezeichnet werden, so dürfte es namentlich auch das Interesse der Sprnchforschung
in Anspruch nehmen.
lm Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien ist soeben erschienen und"
durch alle Buchhandlungen zu beziehen
Fünfzig Ansiehtnn vnn Wien und Umgebung;
liißll Atlllüißllßll Wl I. VARRDNE llllll L. PETRUVITS lll PHTBEIMIIEK HUSEBMTI.
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Nr. 1. Wien vom Belvedere aus. Nr. z. Stefanskirche. Nr. 3. Graben. Nr. 4.
Neuer Markt, Banner-Brunnen. Nr. 5. Kupuzinerkirche. Nr. 6. Palais Albrecht und
Philippbof. Nr. 7. Hof-Operntheater Aeußeres. Nr. 8. Hof-Operntheater Inneres.
Nr. 9. Akademie der bildenden Künste und das Schiller-Monument. -'Nr. 10. Hochstxshl-
brunnen und Schwsrzenberg-Pslsis. Nr. 11. K. k. Belvedere. Nr. 11. Das k. und k. Arsenal.
Nr. 13. Theresianum. Nr. 14. Knrlskirche und Polytechnikurn. Nr. I5. Künstlerhaus
und Musikvereinsgebäude. Nr. 16. Beethoven-Denkmal. Nr. 17. Cursalon im Stadtpnrk.
Nr. 18. Schubert-Denkmal im Stadtpark. Nr. 19. Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. an.
Museum für Kunst und Industrie. Nr; 11. Tegetthutf-Denkmal. Nr. u. Fursttheater im
Prster. Nr. 23. Rotunde im Prater. Nr. 24. Wettrennplatz in der Freudenau. Nr. a5.
Hotel Metropoie. Nr. '26. Kirche MarissStiegen. Nr. '27. Knhlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneubixrg vom Knhlenberg aus. Nr. '29. Augartenbrücke und Rlldülflr
Kaserne. Nr. o. Börse. Nr. 31. Sül-mhaus. Nr. 32. Votivkii-che. Nr. 33. Universitlt.
Nr. 34. Rnth aus. .Nr.' 35. Hof-Burgtheater Aeußeres. Nr. 36. Hof-Burgtheater
Inneres. Nr. 37. Reichsrathsgebiude. Nr. 38. Uustizpalast. Nr. 39. Deutsches Volks-
theater. Nr. 40. Die Hof-Museen und das Maria Theresia-Denkmäl. Nr. 4.1. Grillpsrzer-
Monument. Nr. 45. Theseus-Gruppe. Nr. 43. Aeußerer Burgplntz mit den Reiterstatuen.
Nr. 4.4. lnnerer Burgplntz mit dem Franzens-Monumenn Nr. 45. Christinen-Denkmnl von
Csnovs Augustinerkirche. Nr. 46. Kirche in Lerehenfeld. Nr. 47. Kirche in Fimfhnus.
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