474 Dankbarkeit. Unser Verein, der seiner Theilnahme an der Feier ein äußeres bleibendes Zeichen zu verleihen wünschte, glaubte dies am besten durch Prägung einer Medaille zu thun. Es war nur selbst- verständlich, dass die erste dieser Medaillen mit Zustimmung Euerer kaiserlichen und königlichen Hoheit der Kunstgewerbeschule ver- liehen wurde, als Ausdruck der Dankbarkeit und der vollsten Wür- digung und Anerkennung ihrer segensreichen Wirksamkeit seitens Derer, welchen diese Schöpfung in erster Linie zu Gute gekommen ist. Der Wiener Kunstgewerbe-Verein, welcher sich auch hier als der berufene Wortführer des ganzen Standes in Oesterreich betrachten darf, spricht bei dem heutigen feierlichen Anlasse aber vor Allem auch Euerer kaiserlichen und königlichen Hoheit, als dem hohen Protector der in diesem Hause vereinigten Institute, erneuert unter- thänigen, innigen Dank aus für die gnädige Fürsorge, welche Euere kaiserliche und königliche Hoheit dem Kunstgewerbe seit der Wieder- belebung desselben in unserem Vaterlande allzeit zuTheil werden ließen. Euere kaiserliche und königliche Hoheit haben Ihre Hand stets schützend über dieses Haus gehalten, in welchem Alles, was im österreichischen Kunstgewerbe gut, erfreulich und mustergiltig ist, seinen Ursprung hat. Dem unauslöschlichen Danke hiefür Ausdruck zu geben, ist_den Kunstgewerbetreibenden Oesterreichs Ehrenpflicht und Herzensbedürf- niss, und sie vereinigen sich in dem begeisterten Rufe: Gott schütze Euere kaiserliche und königliche Hoheit und das ganze kaiser- liche Haus! Wien, am 9. October 1893. Der Wiener Kunst ewerbe-Verein. B (Folgen die Unterschriften.) Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Protector Erzherzog Rainer erwieclerte diese Ansprachen mit folgenden Worten: Gerne bin ich heute hier erschienen, um mit lhnen, meine Herren, den z5jährigen Bestand der Kunstgewerbeschule des Oesterreichischen Museums zu feiern. Es gereicht mir dies zu um so größerer Freude, als ich als Protector des Oesterreichischen Museums auch an der Gründung der durch die Gnade Seiner Majestät des Kaisers geschaffenen Kunst- gewerbeschule theilnehmen und im steten Verkehre mit dieser An- stalt ihre Entwicklung, ihren wachsenden Einfluss und die großen Erfolge beobachten konnte, auf welche wir heute mit patriotischem Stolze zurückblicken dürfen. Dank dem Wohlwollen Seiner Majestät des Kaisers und der unausgesetzten Fürsorge, welche die Unterrichtsverwaltung diesem Institute einsichtsvoll angedeihen ließ, und thatkräftig gefördert durch das Curatorium, die Direction des Oesterreichischen Museums, sowie