Angelegenheiten des Oesterr. Museums und derumit demselben verbundenen Institute. Die Spanien-Ausstellung von farbigen Kupferstlohen im k. k. Oesterr. Museum wurde am 3i. v. M. eröffnet. Die Ausstellung ist in zwei große Gruppen getheilt , deren erste unter den oberen Arkaden, im Sitzungssaal und im Vorlesesaal, die zweite aber im Saal IX chronologisch aufgestellt ist. Die erste Gruppe umfasst die Abdrücke von einzelnen mit Farben bemalten Platten, und zwar i. Grabstichel- arbeiten; 2. Radirungen; 3. Schabkunst: 4. englische Punktirmanier; 5.Aquatinta. Die zweite Gruppe enthält die Abdrücke von mehreren speciellen Farbenplatten: i. die Le Blon'sche Manier (Schabkunst); z. die Kreidezeichnungsmanier; 3. die Tuschmanier, Aquatinta. Zur Durch- führung der Ausstellung hatte sich ein Comite gebildet, bestehend aus dem Director des Museums, Hofrath J. v. Falke, und den Herren: Dominik Artaria, Kunsthändler in Wien; Bruno Bucher, Regierungsrath und Vice-Director des k. lt. Oesterr. Museums; Eduard Chmelarz, Custos der k. k. Hofbibliothek; Vinceiiz Graf Baillet-Latour, Ministerialrath im k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht; Franz Ritter, Biblio- thekar-Scriptor am k. k. Oesterr. Museum; Joseph Schön brunner, Inspector der Erzherzogl. Kunstsammlung vAlbertinau; C. J. WHWIE. Kunsthändler in Wien. Der am Erölfnungstage ausgegebene, von Franz Ritter redigirte Katalog zählt 5i2 Nummern und enthält als Einleitung eine Uebersicht der Geschichte des Farbenstiches von J. v. Falke. Der Katalog ist im Verlage von C. Gerold's Sohn erschienen und dort wie "auch im Oesterr. Museum uin den Preis von 60 kr. zu beziehen. - Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig hat am 4.. d. M. die Special-Ausstellung und am Abende desselben Tages die Vorlesung des Custos Chmelarz über die farbigen Kupferstiche des 18. Jahr- hunderts mit seinem Besuche ausgezeichnet. Null ausgestellt. Säulenhof: Büste des Dr. Hermann Rollett von Lambcrt Glasek, in Baden. - Saal I: Armband aus goldenen Alexandermunzen in Empirefassung; Kaffee- kanne und Zuckerschale, Silber, Augsburg i8. Jahrhundert, z. Hälfte; Bischofsring, rut- sisch; Ring mit Smaragd und Email; kleinere Gnadenmtinze auf Kaiserin Maria Theresia von M. Donner; Medaille auf Van Swieten, von Widemann 1756. - Saal ll: Figur eines Schäfers, Porzellan, Ludwigsburg; Figur einer Rettigvcrkauferin, Porzellan, Fraukenthal i774. - Saal IV: Schrank, siiddeutsch, t. Halfte des 17. Jahrhunderts; - Saal V: Zinnteller vom Jahre 1696; Medaille auf Leopold l. und Josef l.. von Phil. Heinr. Müller (t65o[i7i8) Randschrift von Friedr. Kleinert (tfig4fi7t4); Schlüssel, Gusseisen. - Saal Vl: Zwei Vor- hänge mit persischer Stickerei und zwei persische gestickte Polsterdeeken, Eigenthum der Frau Ernestine Süß,- chinesisehe Stickereien; Collection von mittelalterlichen und Renais- saace-Stotfmustern; zwei gestickt: Siebe von alten Caselii, i7. Jahrhundert, weiße Seide in Gold und bunter Seide, gestickt von Frl. Chlebowska, Lehrerin in Krakau. - Saal VlI: Cassette für Photographien, von den Mitgliedern des Hofburgtheaters im Jahre 1875 Franz v. Dingelstedt gewidmet, gearbeitet von Groner in Wien, Geschenk der Baronesse Dingel- stedt an das Museum. - Sitzungssaal: Kaifeegeschirr in Silber getrieben von Hirsch und Smejda, Schüler der Kunstgewerbeschule, auf Kosten des Hoftiteltaxfonds. Basnoh des lnseums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat Januar von 8818, die Bibliothek von 2389, die Vorlesungen von 554.: Personen besucht. Vorlesung. Am 7. Januar hielt Architekt Professor v. Feldegg einen Vortrag über -Rhythmus, Symmetrie und Proportion in Natur und Kunstu, dessen Inhalt, kurz- gefasst, der nachfolgende war: Einen ähnlichen Formenreichthum wie die Natur bietet uns auch die Kunst dar; und gleichwie wir jene in ein System zu bringen vermögen, in welchem wir zu ge-