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MITTHEILUNGEN
DER
K. K. UIISTEIIR. MUSEUMS
FU
KUNST UND INDUSTRIE.
MONATSCHRIFT FÜR KUNSTGEWERBE.
,m2
NEUE FOLGE. SIEVBENTER JAHRUANG. HEFT III.
WIEN x892.
COMMlSSIONS-VERLAG VON CARL GEROLDS SOHN.
Verlag von Carl Ger01d's Sohn inWien.
Seit Beginn des Jahres t888 erscheint dem Wunsche zahlreicher Fachmänner, Alter-
thumsfreunde, Sammler und Künstler entsprechend
Alt-Wieniin 111m und wir
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthumsvereh
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener lllustrirten Extrablattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, welche je Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erlauternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim. Hauser, Lind, Lüwy, Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert llg übernommen.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verkehr-es, und so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweise mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreichehistorische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit auf immer verloren. Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in sAlt-Wienc enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet fi. 10 kr., mit franltirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt fi. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des ln- und Auslandes.
Jede Lieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen beträgt
nur 10 kr.
lnhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Künigseggache Gartenpalais in Gumpendorf. Die Fassziehergasse. Die alte Universität.
Die Salzgries-Kaserne. im Auwinkel Blatt. Der alte Kleppersteig. Das alte
Generalcommando-Gebäude auf der Freyung. Die Srubenthormühle. Das Haus szum
goldenen Fasane am Minoritenplatz. Der Calvarienberg in Hernals.
lnhalt der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jacoberhof. Haus in der Rnssau. Die Rosalien-Capelle im Freihaus auf der Wieden.
Der Gasthof nzum wilden Manns. Die Pfarrkirche auf dem Schottenfeld-Das alte kaiserliche
Rüdenhaus in Erdberg. Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. Das'Kipfelhaus
in der Grünangergasse und das Steindelbäckhaus auf der Landstrasse. Die Thury-Capelle.
lnhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspitsl. Das Schottenstift.
Die Schanzel-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Das Haus nzum Pelikan;
in Neulerchenfeld. Die alte Verpfiegsbäckerei im unteren Arsenal. Zum Primas von
Ungarn. Das Haus wzum schwarzen Bären am Lugeck. Das Haus rzur goldenen Entec.
Die alte Universitäts-Bibliothek. Der Pestgiebel an der Carlskirche.
lnhalt der vierten Lieferung Sculpturwerk am Stephansdom. Das Haus xzum rothen
Igels am Wildpretmarkt. Die Schönlaterngasse. Hof im alten Rathhaus. Das Schwabische
Haus, genannt adie Schwabenburgc. Das fürstlich Liechtensteinkche Palais in deriRossau.
Das Haus vzum rothen Apfels. Das rHert-schaftshausc in der Augartenstrasse. Da"! ehe-
malige Schloss am Hundsthurm. Das ehemalige Eszterhazy-Palais in der Mariahilferstrasse.
Das Haus und Gasthaus nur deutschen Eiche auf der Brandstatt. Die früher bestandene
lohanneskirche in der Jägerzeile.
lnhalt der fünften Lieferung Das Kloster der Siebenbüchnerinnen Blatt. Die
Schönlaterngasse. Die Weissgarberkirche. Das sogenannte xrothe Haus in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss Hnndsthurm. Das ranzosenhaus. Das Rothenthurmthor. Die
Mechitaristvnkirche. Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theater. Die
Reiudorfer Kirche.
lnhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil des Salzgries. Das herrschaftliche
Brauhaus in Margarethen. Der Jacoberhof. Die Jacoberbastei. Die Hemslaer Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasse. Der rothe Hof. Grab-Platte des Grafen Salm.
Das Haus xzum schwarzen Bockc. Die Kirche in Dornbach. Der Katzensteig. Das alte
Rathhaus. Das neue Thor.
lnhalt der siebenten Lieferung Der alte Minoritenplatz an der Ostseiye. Die
iCWIHlG Blatt. Die Pfarrkirche in Heiligenstadt. Der polnische Hof. Wqildrei
Tonen auf der Wieden. Ober-St. Veit. Die Wiedener Hauptstrasse. Dsi
in de? Taborstrasse. Der Ledererhof. Aus der Magdalenenstrasse im V1. Bezfk
sägt; Hauaaisrjer Leopoldstadt.
Ji lt dp- acimeu "Liebrnngi Der Apöllosava.
aaaäigwiphxergosse. Die St. Lnrenzkir bej
MB; e. Das ßefveüere. Qjiüekseiu der irche-"zßjh "all. i-Qopol fitis läeßez
Die antun i'd-lau?
iwnenfehL-y- nysthlrgfinz
er isnd-hof. Die St". Annsliimlser- Da grithkolowräxjache Gebäudb auf. L5
statte. Aus der Liechtensteinstraase. Ecke der Kliebergasse.
MITTHEILUNGEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschriiäcßufliimlafistgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverhag von Cnrl Gerold's Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 75. 318.r7 wmw, im. .892. N. vn. Jahrg.
lnhnlt Ueher Freiheit und Gesetzmäßigkeit der kirchlichen Kunslformen. Von Dr. PLSwnbada. Form
Ueber den Eiuiiuss der Nnlurliebe auf die Entwickelung des FlorenlinerRcliefornumentes im
15. Jahrhundert, Von J. Folnesicl. Schlum Angelegenheiten des Oeucrr. Museums und der
mil denuelben verbundenen lnllitule. Limraturbericht. Bibliogrnplnie des Kunugewerbu.
Notiz.
Ueher Freiheit und Gesetzmässigkeit der kirch-
lichen Kunstformen.
Von Dr. H. Swoboda.
Furtselzungq
Dem Innern aber entspricht, nach einer alten ästhetischen Regel,
auch das Aeußere. Darum rnusste in der äußeren Erscheinungsgeschichte
der Kirche wie der Kunst diese innere Wesensverwandtschaft der Beiden sich
ausprägen und dabei konnte ebenso selbstverständlich die Superiorität der
übernatürlichen Ideenmacht über ihren Abglanz, den natürlichen Idealen
in der ganzen Kunstgeschichte, nie als Störung empfunden werden. Ja
es hieße geradezu die edelsten Perioden der Kunstgeschichte detaillirt
vorführen, wollten wir den Freundschaftsbund zwischen Cultus undv
Kunst, wie er zu allen Zeiten bestand, schildern. Begnügen wir uns mit
einem flüchtigen Hinweis auf die beiden auserwählten Völker vorchrist-
licher Cultur, nicht ohne vorher der merkwürdigen Doppelströmung
zu gedenken, welche auf ägyptischem Boden auch nur in der höheren
Einheit religiöser Anschauung klar wird. Wir meinen bei den Aegyptern
die hieratische Strenge einer monarcliisch-priesterlichen Kunst und zu
gleicher Zeit die lebenathmende Naturwahrheit der Porträtdarstellungen.
Die Sorgfalt und Treue der letzteren wurzelt in der Idee, dass das
ungetrübte Fortleben des Geistes an die Unversehrtheit und Erhaltung
des ihm zugehörigen Leibes sich binde. Mehr aber als blos historisches
Jlhrg. 189i.
Anklingen an ägyptische Art enthalten jene Nachrichten über Kunst und
Kunstgewerbe beim israelitischen Volke, wie sie uns in ca. io Capiteln
des Buches Exodus überliefert werden. Diese Stellen der heiligen Schrift
sind von großem Interesse für die älteste Geschichte des Kunstgewerbes,
das nach Material und Technik seine Würdigung findet. Dabei ist aber
der Bau der Stiftshütte und damit der spätere Tempel strenge bis in's
kleinste Detail an jenes Vorbild gebunden, das der Herr dem Moses auf
dem Berge, also in der Vision gezeigt hatte nEin Heiligthum sollen sie
mir machen, nach dem Vorbilde des Zeltes, das ich dir zeigen werdeß
Dieser strengsten Gesetzmäßigkeit steht aber eine Bemerkung zur Seite,
welche an die Künstlernamen eines Beseleel und Ooliab anderthalb-
tausend Jahre vor Christus geknüpft wird nDer Herr hat den Künstler
erfüllt mit dem Geiste Gottes und mit Weisheit und mit Verstand und
mit Wissenschaft und aller Erkenntniss, zu erdenken und zu machen das
Werk in Gold und Silber und Erz und Stein zu schneiden und Holz-
werk zu zimmern. Was man künstlich erfinden kann, gab er in sein
Herz. Auch den Ooliab vom Stamme Dan's Beide versah er mit Weis-
heit, um Zirnmerwerk zu machen, Kunstweberei und Stickerei, Hyazinth
und Purpur, auch zweimalgefärbten Carmosin und Byssus und um Alles
zu weben und allerlei Neues zu erfindenm Gewiss eine in ihrer directen
Beziehung auf Gottes Geist erhabene Auffassung des künstlerischen, ja
sogar des kunstgewerblichen Berufes, um so auffälliger bei einem Volke,
das, wie die Juden an bildender Kunst, im Gesetze und in der Praxis
gleich arm erscheint. Das auserwählte Volk der Kunst aber waren die
Hellenen; ihnen war die natürliche Offenbarung der Schönheit zu Theil
geworden. An Stelle hässlicher Götzenbilder streben sie menschlich schöne
Forrnen an, mehr als irgendwo ist bei ihnen der hohe Stil der Kunst
von der religiösen Auffassung untrennbar. Mit dem Aufgeben des alten
naiven Götterglaubens trat in ihrer Kunst an Stelle der selbstlosen
Schönheit und einfacher Hoheit das Streben nach spannender Wirkung
und damit der Beginn des Verfalles ein. Sehen wir von der griechischen
Tempelarchitektur ab, da sich die Culthandlung doch außerhalb derselben
abspielte und hören wir den Römer Vitruv, wo er von der satzungs-
mäßigen Richtung der Altäre und der Tempel spricht und im äaimtzdpdg
verlangt, man möge die Säulenordnungen nach dem psychologischen
Charakter der Götter auswählen. Die dorische Ordnung, also Strenge
und robuste Kraft der Formen, verlangt er für Minerva, Mars und Her-
kules, während Venus, Flora, Proserpina in korintisch-graziöser Archi-
tektur und die ernste Juno, Diana, Liber Pater und ähnliche Götter in
den jonischen Formen die gebührende Bauweise finden sollen; ein Ver-
langen allerdings, dem die Monumente widersprechen. Vitruv aber sieht in
diesem Öefzandpögßlatiü oder consuetudo seu natura, in dieser satzungs-
mäßigen, wie von Natur aus gebotenen Bauweise die Vollendung aller
architektonischen Rücksichten. Selbstverständlich scheint uns bei all'
diesen Dingen das zu sein, dass auch die Kunst, wie alles Irdische
absoluter Freiheit entbehre.
Beim unbefriedigenden Ausklingen der Antike setzt nun das Christen-
thum ein und nimmt willig in seiner Kunst die Schönheitsfarm griechisch-
römischer Bildung auf für seine Bauten, Sculpturen, Katakombenmalerei,
die Kleinkunst und liturgische Kleidung, in welch' letzterer sich Tunica
und Pallium, Senatoren- und Consulenabzeichen in mehr oder weniger
veränderter Form bis heute erhalten haben. Und wenn unser großer
Fübrich die griechischen Götter gewissermaßen Prophezeiungen der
Menschwerdung nennen darf, hat er damit das antike, historisch-sym-
bolische Fundament für die christliche Idee vom göttlichen Berufe
wahrer Kunst ausgesprochen. Schon durch das Hinzutreten verklärter
Schönheitsfarm erhält die Materie eine höhere Weihe und wird im
Christenthum für den Dienst des wahren Gottes und durch denselben
geheiligt, nconsecrirtu und dem profanen Gebrauche entzogen. Auf diese
principielle Auffassung stützt sich das praktische Vorgehen der Kirche,
wenn sie ihre, nunmehr näher zu behandelnden Vorschriften, traditionellen
Forderungen und Wünsche dem Künstler gegenüber geltend macht. Wie
dieses Princip also nicht auf einem Gegensatze sondern geradezu auf
dem wechselseitigen Bedürfniss zwischen Religion und Kunst beruht,
kann auch in der Praxis durchaus kein Gegensatz bestehen; ja wich-
tige Detailfragen, besonders der Architekturgeschichte und der kirchlichen
Kleinkunst Veränderungen der Choranlage, Altarformen, Entwickelung
der Monstranze etc., sind ohne Rücksicht auf die Umbildungen der
Liturgie nicht zu verstehen. Die Geschichte der Liturgie ist vielfach
geradezu der Leitfaden in der Architekturgeschichte.
Geschriebene und ungeschriebene Quellen sind es, aus denen
die liturgischen Gesetze fließen. Zu den ungeschriebenen gehören die
wissenschaftlich nachweisbaren Traditionen in der Baukunst, in der Sym-
bolik, in der Formenentwickelung jeder Art. Mehr an locale Grenzen
gebunden, werden die Traditionen richtiger Gewohnheit, consuetudo
vigens genannt und bilden eine überaus wichtige Quelle liturgischen
Rechtes. Diese Ueberlieferungen oder Gewohnheiten spielen in der
Kirche, wie in ihrer gesammten Rechtsordnung so auch beim Gottes-
dienste und seiner Kunst eine große Rolle und mit Recht. Auf dem
Wege des factischen Gebrauches, in engeren oder weiteren Kreisen ein-
geführt, sind sie vielfach durch ausdrückliche kirchliche Gesetzgebung,
wie z. B. in den Bullen und Bestimmungen Pius V. oder Benedict XIV.
schließlich zur allgemeinen verpflichtenden Rechtsnorm erhoben worden.
Der Werth einer Tradition ist selbstverständlich ein um so größerer,
je mehr dieselbe dem apostolischen und katholischen Charakter der
Kirche entspricht, das heißt, je ungetrübter sie auf apostolische Anordnung
zurückgeht, je älter sie ist; aber auch je leichter und allseitiger der
Geist einer solchen selbst den modernsten Bedürfnissen anbequemt werden
3m
44
kann. Wir bemerken dieses nicht ohne Absicht. Seit einigen Jahrzehnten
wurde nämlich besonders in Deutschland die Anschauung beliebt das
eigentliche für die kirchliche Tradition maßgebende Alterthum sei das
Mittelalter. Es wird mittelalterliche Kunst mit kirchlicher Kunst vQllig
identisch gebraucht. Allerdings die bequemste Lösung unseres Problems,
von welchem Versuche wir freilich glauben, dass hiedurch die künstle-
rische Freiheit in Einseitigkeit verwandelt und ihre Gesetzmäßigkeit auf
Willkür gegründet werde. Letzteres deshalb, da sich die erwähnte schrolfe
Stilwahl auf keine geschriebene oder ungeschriebene kirchliche Entschei-
dung stützen kann. Auch das Mittelalter hat in seinen, durchaus nicht
zufälligen Formen seine Traditionen beachtet und hat diese selbstver-
ständlich aus einer vorausgegangenen Zeit als deren ehrwürdige Reliquien
überkomrnen. Nach einem richtigen Worte Springers war das Mittelalter
antiker als die Renaissance. Und so wie wir durchaus nicht jede Cultur-
form des Mittelalters für eine ideale oder allgemein berechtigte halten
können, wüssten wir auch keinen Grund, die mittelalterliche Kunstform
schon an sich über jede andere zu setzen. Bei aller Anerkennung ihres
individuellen Schönheitsgehaltes kann sie einer Praxis von anderthalb-
tausend Jahren gegenüber doch nicht als ausschließlich kirchliche und
einzig berechtigte Kunst gelten!
Wir sehen allerdings gleich hier, dass der Begriff der Tradition an
sich zu schwankend wäre, wenn wir allein auf diesen uns angewiesen
fänden. Doch sind auch schriftlich fixirte Gesetze für die liturgische Kunst
vorhanden. Sie finden sich zum großen Theile in den mehr systematisch
angelegten Ritualbüchern der Kirche in Missale Romanum, im Pontißcale,
Caeremoniale episcoporum und in den betreffenden Ritualien der römischen
wie der außerrömischen Diöcesen. Verstreut in diesen Büchern vorzu-
finden, folgen sie oft weniger zahlreich als wünschenswerth der An-
ordnung nach Materien oder gottesdienstlichen Functionen. Eine andere
Gruppe dieser Codificationen sind die Concilsbeschlüsse für die Gesammt-
kirche oder für kirchliche Provinzen. Ich nenne für uns besonders das
Provincialconcil von Wien und Prag, sowie das zu hoher Autorität ge-
langte 4.. Mailänder Concil des hl. Karl Borromäus mit dessen lnstructio
fabricae et supellectilis ecclesiae, oder es sind Entscheidungen der Con-
gregatio Rituum in Rom. Durch diese eigens für solche Zwecke eingesetzte
Ritencongregation spricht die päpstliche Autorität, also die des obersten
liturgischen Gesetzgebers für die Gesammtkirche. In den einzelnen Diö-
cesen haben die Bischöfe das liturgische Recht zu vertreten, soweit da-
durch die Allgemeinbestimmungen nicht beeinträchtigt werden. Sonstige
von Privaten, von Gelehrten wie Künstlern, auch einzelnen Geistlichen
ausgesprochene Ansichten oder Forderungen wollen freilich oft als all-
gemein kirchliche Norm gelten, haben aber nur den Werth der betref-
fenden Autorität oder der dafür erbrachten Beweise und genau citirbaren
Belege.
Für die Praxis nun können wir drei allgemeine Grundsätze fest-
stellen r. Wo keine traditionelle oder officiel kirchliche Bestimmung
nachgewiesen werden kann, ist der Künstler "freie. z. Erscheint eine
solche Vorschrift unsicher oder irgend ein Zweifel berechtigt, gilt das
inquirendum est, d. h. es ist in den oben angeführten Werken und den
Zusammenstellungen solcher Entscheidungen nachzuforschen oder es soll
bei der entsprechenden kirchlichen Autorität angefragt werden; bleibt
der Zweifel, so ist der Künstler frei erkennt man aber, dass nicht
förmliche Gesetze, sondern nur der Geist anderer, verwandter Vorschriften,
Dies oder Jenes wünschenswertb erscheinen lassen, dürfte es der Künstler-
natur wohl nicht schwer fallen, dem Geiste sich zu fügen. 3. Besteht
aber irgend wofür eine autoritative Norm, sei es nun aus geschriebenen
oder ungeschriebenen Quellen, so ist diese im richtigen, liturgischen und
historischen Versländniss genau zu beachten. Nur zwingende Gründe
können auch hier, wenn in der Entscheidung nicht ausdrücklich das
Gegentheil gesagt ist, eine Ausnahme gestatten, wie z. B. von der tradi-
tionellen Orientirung eines Kirchenbaues mit dem Altare nach Sonnen-
aufgang, Abstand genommen wird, wenn der dafür vorhandene Bauplatz
es verlangt. Schluss folgt.
Ueber den Einfluss der Naturliebe auf die Entwicke-
lung des Florentiner Reliefornamentes im 15. Jahrh.
Von los. Folnesics.
Fortsetzung und Schluss.
ln den Umrahmungen von Lunetten und Medaillons mit Madonnen-
darstellungen ist die Lilie als Symbol der Jungfräulichkeit ein beliebtes
Decorationsmotiv; mit Rosen abwechselnd umkränzt sie das Tympanon
Luca's ober der Kirchenpforte von San Pierino, und ganz besonders
wirksam ist sie verwerthet in dem prächtigen Halbkranz, der die Ma-
donnenlunette in der Via dell'Agnolo umgibt. Hier wie dort zeigt sich
noch das Streben, in der Anordnung eine gewisse Symmetrie einzuhalten
und blos im Detail volle Freiheit walten zu lassen. Dagegen bemerken
wir an Luca's Medaillon mit dem Wappen des Königs" Rene im South
Kensington-Museum, das vermuthlich vom Jahre 1453 stammt, bereits
ein Hinneigen zu üppiger Fülle und malerischer Unregelmäßigkeit in
der Anordnung des Kranzes, wie es von nun an Regel wurde.
Luca's Neffe, Andrea, hält im Allgemeinen an den Traditionen seines
Lehrers fest. Die symmetrische Anordnung der Früchte und Blumen
hatte schon Luca in seinen späteren Arbeiten aufgegeben; Andrea lässt
nun auch gelegentlich die feste architektonische Umrahmung des Kranzes
bei Seite und legt denselben ohne sichtbares Gerüst um sein Relief.
Merkwürdig genug finden wir in solchen Fällen, gleichsam als Rudera
einstiger Architektur, akroterienartig angebrachte Palmetten, die ganz
unvermittelt auf dem naturalistischen Kranze aufsitzen.
Langsam fortschreitend werden die Robbianischen Fruchtkränze
immer reicher und üppiger. Auf dem Höhepunkte ihrer Entwickelung
sehen wir sie bereits an dem berühmten Lavatojo in S. Maria Novella
vom Jahre 1497, wo neben dem Kranz im Halbrund noch freistehende
Putten üppige Gehänge tragen. ln den ersten Decennien des 16. Jahr-
hunderts findet diese Gattung an den Medaillons am Spedale del Ceppo
in Pistoia ihre Fortsetzung. Diese farbenprächtigen Umrahmungen bieten
eine solche Fülle unmittelbar der Natur entnommener Details, dass sie
den Kunsthistoriker förmlich auffordern, mit dem Botaniker über die
Namen der Blätter, Blüthen und Früchte, die da vorkommen, zu Rathe
zu gehen. Professor Josef Bayer hat in dieser Zeitschrift interessante
Einzelheiten über die Pflanzenarten in jenen Frucbtkränzen mitgetheilt.
Diesen zufolge sind außer den bereits erwähnten Pflanzen noch der
Hibiscus, die gefüllte sowie die l-Ieckenrose, die Mohnblume, die Granat-
blüthe und Primel deutlich zu erkennen. Das viele Grün bestreiten Pinie,
Fächerpalme, Weinlaub, das Blatt der Erdbeere u. s. w. Von Früchten
findet sich eine reiche Auslese die Traube, die Citrone, der Granatapfel,
der Mohn, die Gurke und andere bereits früher erwähnte Arten.
Wir wären aber nicht berechtigt, die Naturliebe der Renaissance als
wesentlichen Factor in der Entwickelung des Ornamentes zu bezeichnen,
wenn sich dieselbe blos auf die angeführten Monumente beschränken
würde. In ihnen gipfelt zwar diese Naturliebe, aber sie erschöpft
sich nicht in diesen wenigen Arbeiten. Die Verwendung des natura-
listisch nachgebildeten Pflanzenwuchses erstreckt sich vielmehr, an-
geregt durch die decorativen Compositionen Ghiberti's und der Della
Robbia, fortan auf die gesammte Decorationskunst. Wenige unter den
reicher geschmückten Obiecten der italienischen Renaissance sind von
nun an zu finden, an welchen nicht auch solche Zier in geringerem oder
reicherem Maße Verwendung fände. Dadurch ergaben sich aber wichtige
Consequenzen für das gesammte Decorationswesen. Dasselbe musste sich
vor Allem, um mit den naturalistischen Bildungen nicht widerwärtig zu
contrastiren, ebenfalls mit frischer Lebenskraft durchdringen. Auch hier
musste der vegetabilische Charakter des Urbildes schärfer betont werden,
auch hier musste der Künstler sich an die lebende Pflanze halten, und
die Formen bei aller Stilisirung in gewissem Sinne zur Natur zurück-
führen, von der sie einst ausgegangen waren. Da rin also liegt die
wesentliche Bedeutung des Naturalismus für die decorative
Kunst, dass sein Auftreten gleichsam eine neue Redaction
der gesammten Ornamentik der Antike veranlasste, und aus
dieser Umdeutung und Umbildung jener Schatz an idealen Pflanzen-
formen hervorging, der die Decoration des r5. Jahrhunderts zur Höhe
classischer Bedeutung erhob.
Vergl; nMinheil. des k. k. Oeuerr. Museums-n 1888, Nr. 29 Hi.
Die Mitte des Jahrhunderts mag ungefähr die Grenze bezeichnen,
bis wie lange speciell in Florenz die antikisirende und naturalistische
Richtung noch nebeneinander angetroffen werden.
lrn Jahre 1444 begann Bernardo Rossellino, ein Schüler Dona-
tello's, die Ausführung des Grabmales des Leonardo Aretino in
S. Croce. So verdienstvoll dieses Werk in Bezug auf die architektonische
Disposition ist und nach dieser Richtung auch mit vollem Recht auf lange
Zeit als Muster galt, so lässt sich doch nicht in Abrede stellen, dass es
hinsichtlich des decorativen Details an einer fast reizlosen Trockenheit
leidet. Blätterkränze fallen zu beiden Seiten des Wappens herab, welches
das Grabmal bekrönt, Blätterkränze zieren den Fries der Archivolte,
Blumenguirlanden schmücken den Sockel, aber alle diese Gebilde sind
wohl mit schematischer Correctheit, jedoch sichtlich freudlos behandelt.
Auch die beiden großen Adler, die Stützen der Bahre, auf welcher
Leonardo ruht, zeigen kein directes Naturstudium.
Kurze Zeit darauf führte Desiderio da Settignano in derselben
Kirche das Grabmal des Staatssecretärs Carlo Marzuppini aus, der 14.55
gestorben war. lm Aufbau, in der architektonischen Disposition, hält sich
Desiderio genau an das Schema, das sein Vorgänger geschaffen. im Detail
zeigt sich aber in jeder Linie der auf das Liebliche und Anmuthige,
Lebendige und decorativ Wirksame gerichtete Sinn dieses Künstlers.
Zwei prächtige Guirlanden, herabfallend vom obersten Gipfel des Grab-
mals, an henkelartigen Ansätzen eines Kandelabers befestigt, der den
Scheitel des Bogens bekrönt, und in ihrer halben Länge von Putten
unterstützt, bilden den äußeren Abschluss des Baues und lassen die
starren Linien der Architektur gleichsam in bewegtes Leben ausklingen.
lm vertieften Fries des Bogens liegt ein prächtiger, in einzelne Büschel
abgebundener Kranz von Früchten. Am Sockel sehen wir ebenfalls zu
beiden Seiten einer Mittelvase mit Blumen naturalistisch behandelte
Blüthengehänge. Der prächtigste Schmuck bleibt aber dem Kern der An-
lage, dem Sarkophag, vorbehalten. Hier entwickeln sich an beiden Ecken
der Langseite, aus Löwenpranken emporsteigend, Akanthusranken voll Kraft
und Leben. Nach innen wie nach außen treiben sie reizende Blüthen, die
einen sich an die lnschrifttafel in der Mitte des Sarkophages anschließend,
die anderen wie Voluten eines jonischen Capitäls in freier Arbeit an den
Ecken heraustretend. ln der Mitte zwischen den zwei Löwenpranken
stützen ein Paar schwungvoller Adlerschwingen zur Seite einer Muschel
den Sarkophag. Auch dieses Gefieder ist, im Gegensatze zu dem an den
Adlern Rossellinds, höchst lebensvoll behandelt.
Hier sehen wir eines der ersten Beispiele der Einwirkung des Na-
turalismus auf die Wiedergabe antiker Motive, und erkennen es deutlich,
wie die Renaissance erst auf dem Wege der Rückbildung dieser Formen
in das ursprüngliche vegetabilische Vorbild zu solclf vollkommener Freiheit
in der Verwendung dieser Zierformen gelangen konnte. Von diesem Ge-
sichtspunkte betrachtet, ist auch der Palmettenschmuck im Hauptfries des
Denkmals interessant. Das Bestreben, das antike Palmettenschema neu
zu variiren, demselben durch originelle Wendungen besondere Reize ab-
zugewinnen, ist in dieser Zeit nichts Neues. Auch Rossellino hatte es
genau an derselben Stelle bei dem von ihm geschaffenen Denkmal an-
gestrebt, aber et suchte auf dem Wege mühseliger Speculation dahin
zu gelangen und erreichte dabei nichts Anderes als den Verlust des rhyth-
mischen Linieniiusses der Antike. Bei Desiderio dagegen schießt gleichsam
frischer Frühlingssaft in die Stengel und in die Rippen der Blätter. Sie
biegen sich und stemmen sich nach aufwärts voll Elasticität, rollen sich
ein und fälleln sich am Rande wie ihre natürlichen Vorbilder; Blüthen
treten dazwischen, und das Ganze erscheint in mustergiltiger Weichheit,
in köstlicher Fülle.
Auch nach anderer Richtung bezeichnen die Arbeiten Desideritfs
einen Fortschritt in der Entwickelung der Decorationskunst er ist sich
der feinen Eifecte klar bewusst, welche durch eine verständige Ab-
wechselung von Hoch- und Flachrelief im Ornament erzielt werden und
weiß auf diese Art hohe malerische Reize zu erzielen. Der Reichrhum
wird nicht drückend, die Fülle nicht verwirrend durch solch' weises Ab-
wägen der Wirkung auf die Ferne und in der Nähe.
Ein Schüler und Nachfolger des Desiderio, dessen Arbeiten ein
weiteres Entwickelungsstadium in der Decoration bedeuten, ist Mino
da Fiesole. Ihm gebührt auch das Verdienst, die ornamentale Be-
handlung des Marmors, wie sie sich bis nun in Florenz entwickelt hat,
in Rom eingebürgert zu haben. Gibt sich einerseits an dem im Jahre
14,66 ausgeführten Grabmal des Bischofs Lionardo Salutati im Dorn
von Fiesole in den Pilasterverzierungen sowie in den Capitäl- und Con-
solenbildungen ein überaus feiner decorativer Sinn zu erkennen, der
antike Motive originell zu verwerthen weiß, so spricht anderseits die
Umrahmung der Grabplatte des Cardinals Acciajuolo in der Certosa
bei Florenz mit ihren üppigen Fruchtgehängen dafür, dass sich Mino
auch mit rein naturalistischen Formen zu befreunden wusste. Eine schöne
Vereinigung beider Decorationsarten zeigt aber die Thüreinfassung der
Sacristei von Santa nnunziata in Florenz.
Das waren aber gleichsam nur Vorarbeiten für die prächtigen Werke,
welche Mino in Rom schaffen sollte. Hier erhielt er nach verschiedenen,
uns weniger berührenden Aufträgen 14.74, den für das Grabmonument
des Pietro Riario in der Kirche Santi Apostoli. Er beschränkt hier
die ornamentale Zier auf den Fries der rechtwinkeligen Nische und auf
den Sarkophag. Im Uebrigen verwendet er iiguralen Schmuck in reichcrem
Ausmaße als bisher. lm prächtigen Friese verdrängen kräftig modellirte
Füllhörner und Masken das alte Palmettenmotiv, das nur noch bescheiden
zwischendurch läuft. Der Sarkophag imponirt vor Allem durch die große,
energische Formengebung. Er steht auf drei prächtigen 8655891116?!
Sphinxen, die durch antikisirendes Rankenwerk verbunden sind; diesen
entsprechen in der oberen Hälfte ebenso viele frisch bewegte Putten,
welche Fruchtgehänge tragen. Ueber den Biegungen derselben heben
sich weibliche Masken energisch vom Hintergrunde ab. An diesem
wundervollen Werke ist der Einfluss des Reliefschrnuckes der antiken
Ruinen unverkennbar. Plötzlich gewinnt der feine, liebenswürdige Flo-
.rentiner ungewöhnliche Kraft und Energie des Ausdrucks. Die lebendige
Naturempfindung geht dabei nicht verloren, aber das Studium der Alten
verleiht ihm einen Muth der Sprache, wodurch sein Werk sich bereits
den Schöpfungen der Hochrenaissance nähert
Zu reifster Schönheit entwickelt sich Minos Pfianzenreichthum an
zwei Marmor-Tabernakeln, von denen einer in Santa Maria Trastevere,
der andere in Santa Croce sich befinden. Alles weiß er hier in blühendes
Leben zu verwandeln und bleibt dennoch in den Grenzen reinster Sti-
listik. Hier sowohl wie bei anderen römischen Arbeiten, wie dem Grab-
monumente des Bischofs Alano in S. Prasede und dem des Bartolomeo
Roverella in S. Clemente greift Mino wieder auf die zarte, delicate
Florentiner Weise zurück, ohne jedoch den Einfluss antik-römischer
Decorationskunst zu verleugnen. So findet sich z. B. an dem Grabmonu-
mente des Bischofs Alano ein interessantes Detail, das direct auf solchen
Einfluss hinweist und meines Wissens bisher unbeachtet geblieben ist.
Wir sehen daselbst am Sarkophage den Apex, die Priestermütze der
Salier, und zwar in ganz derselben Weise und Zusammenstellung mit
Fruchtgehängen wie wir sie unter Anderen in der Vorhalle des Pantheons
heute noch erblicken.
Einen überaus anmuthigen Pilasterschmuck, hauptsächlich aus Eichen-
zweigen gebildet, erfindet Mino für das Grab des Cristoforo della Rovere
in S. Maria del Popolo". Eines der reizendsten Beispiele für die tiefe
Durchdringung von Naturstudium und Nachbildung der Antike auf dem
Gebiete der Decoration.
Wir haben hier gleichsam einen Canon für freie Erfindungen inner-
halb stilistischer Gesetze vor uns. Wie ein lebendiger Organismus ent-
wickelt sich hier das Ornament und dennoch ganz und gar nach eigenen,
der Natur nachempfundenen, aber nicht nachgeahmten Gesetzen. Ebenso
weiß Desiderio den Bogenfries dieses Denkmals anmuthig und originell
zu gestalten. Er schmückt ihn mit Masken und Palmetten, belebt ihn
aber durch dazwischen gesteckte Eichenzweige, ein Motiv, wozu ihm
Name und Wappen des Cardinals Anlass geben. Trotz dieses natura-
listischen Motivs herrscht dennoch mit den stilistischen Formen volle
Harmonie.
Zu weiterer glänzender Entwicklung steigert sich die florentinische
Decorationskunst in den Werken des Benedetto da Majano. Ich müsste
Vergl. hier und im Folgenden H. Semperr Hervorragende Bildhauer-Architekten
der Renaissance.
et-
Vieles von dem bereits Gesagten wiederholen, wollte ich mich auf eine
nähere Beschreibung seiner ornamentalen Compositionen einlassen. Ich
erwähne daher blos das was dieselben mit Rücksicht auf das schon Vorhan-
dene besonders auszeichnet. Es ist dies die prächtige Gesammtwirkung,
hervorgebracht durch die fein erwogene Uebereinstirnmung einer üppigen
Ornamentik mit einer ebenso reichgegliederten Architektur. Dies sehen
wir vor Allem an einem seiner bekanntesten Werke, der berühmten
Kanzel in S. Croce vom Jahre 1475. Hier sind Trennungsfriese und
Consolen mit Blumen, Kornähren, Schoten, Mispeln, kleinen Pinien-
zapfen, allen möglichen anderen Früchten, mit Eichenlaub, Lorbeerzweigen
u. s. w. in Relief verziert. Die vollste Uebereinstimmung einer compli-
cirten Architektur mit reichern Schmucke voll innerer Kraft und frischem
Leben zeigt auch das herrliche Marmorciborium in S. Domenico in Siena.
Als drittes Beispiel für die nach glänzender Gesammtwirkung unter Bei-
behaltung feinsten Details strebenden Eigenart Benedettos möchte ich
noch die Thüreinfassung in der Sala de Gigli des Palazzo Vecchio
erwähnen.
Die Decorationskunst des 15. Jahrhunderts auf der Höhe ihrer
Vollendung führt uns Andrea San sovino vor Augen. ln Bezug auf den
Formenschatz, über welchen er verfügt, noch im 15. Jahrhundert stehend,
mit Rücksicht auf die großen Intentionen, die er verfolgt, schon ein
Meister der Hochrenaissance, bezeichnet er zugleich den Uebergang in
die folgende Epoche. Seine ersten Arbeiten stehen noch in naher Ver-
wandtschaft zu den Werken seines Lehrers Antonio del Pollajuolo, der
in die Sculptur als neues Motiv zierliche Gehänge, aus allerlei niedlichem
Gerärhe bestehend, eingeführt hat. So hat Sansovino an einem Altar der
Familie Carbinelli in S. Spirito zu Florenz vom Jahre 14.90 im Pilaster-
schmuck die Marterwerkzeuge Christi zu Gehängen verwendet. Bald
jedoch scheint ihm diese etwas äußerliche Art der Bereicherung nicht
mehr gefallen zu haben. An dem Taufbecken im Baptisterium zu Volterra
vom Jahre 1502, wie in dem Monument des Pietro da Vicenza in S. Maria
Araceli vom Jahre 1504. kommt Aehnliches nicht mehr vor. Dagegen
fügt die nähere Bekanntschaft mit den neuen Entdeckungen auf dem
Gebiet der Antike, sowie das Beispiel der umbrischen Malerschule manches
neue Detail in seinen Decorationsstil. Die Pilaster schmückt ein phan-
tastischer Aufbau von Prunkgeräthen aus der Werkstatt des Goldschmiedes,
Sphinxe und fratzenhaftes Gethier treten hinzu, Satyrgestalten und Ge-
bilde aus dem bacchischen Kreise vervollständigen den Eindruck. Ein
besonders häufiges Motiv Sansovino's sind gekreuzte Füllhörner; im
Uebrigen bilden Ranken, Masken, Guirlanden, Vögel u. s. w. die Bestand-
theile seiner Ornamentik. Am reichsten und edelsten entfaltet sich die-
selbe bekanntlich in dem Grabmale des Ascanio Sforza in S. Maria del
Popolo, das er 1505 vollendete. Dieses herrliche Werk übertrifft an Adel
der Composition und Reichthum der Durchführung alle seine Vorgänger.
Wir sehen in diesem Denkmal den Gipfel und die Krone der orna-
mentalen Plastik, wie sie sich im 15. Jahrhundert herausgebildet. ln den
wirkungsvollen Contrasten zwischen Licht und Schatten, welche er durch
starke Unterhöhlung einzelner Theile herbeiführt. in der edlen Linien-
führung, in der wohlerwogenen Vertheilung der Massen und Ausfüllung
des Raumes, endlich in dem schönen Verhältnisse von Hoch- und Flach-
relief bekundet Sansovino eine unübertroffene Meisterschaft.
Schon sein blos um 14 Jahre jüngerer Fachgenosse Benedetto da
Rovezzano, der ähnliche Aufträge auszuführen hatte wie Sansovino, zeigt
in seiner Decoration eine Sucht nach neuen Motiven, die ihn hie und da
auf Abwege verlockt. Auch er bevorzugt, wie Sansovino, das Hochrelief,
sucht aber auch den zarten Bildungen der Frührenaissance durch kräf-
tige Darstellungsweise erhöhte Wirkung zu verleihen und mischt, feinere
Empfindung verletzend, allerlei Gegenstände, wie Schwerter, Bücher,
Pokale, Leuchter, Körbe, Fackeln und andere, meist symbolische Gegen-
stände in fast freier, unsymmetrischer Vertheilung in sein Ornament.
Ja, er scheut sich nicht, gelegentlich einen ganzen Bogenfries mit anein-
andergereihten Todtenschädeln und gekreuzten Knochen zu verzieren.
Immerhin bietet Rovezzano in seinen besten Werken, wie in seinem Altar
des Dionysius in S. Trinita zu Florenz ganz Vorzügliches. ln den deco-
rativen Cotnpositionen seiner Zeitgenossen und Nachfolger nehmen aber
animalische und fratzenhafte Bildungen, die sogenannten Grottesken,
immer mehr überhand. An Stelle des lebensvollen vegetabilischen Ranken-
werkes treten übertriebene Formen, der Schüler will den Meister, das
spätere Werk das vorangegangene überbieten. Virtuosität ersetzt das
frische Empfinden, die Barocke meldet sich mit leiser, aber dennoch
vernehmbarer Stimme, und es versiegt der Jungbrunnen künstlerischer
Phantasie, die Liebe zur Natur.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Spezial-Ausstellung von farbigen Kupferstlohen. Se. Ma-
jestät der Kaiser hat am 9. v. M. die Ausstellung mit Allerhöchst
Seinem Besuche ausgezeichnet. Se. Majestät erschien um Uhr Vor-
mittags im Museum und wurde von dem Director Hofrath v. Falke
und dem Vice-Director Regierungsrath Buch er empfangen und in die
Ausstellung geleitet. Bibliothekar-Scriptor Ritter, welcher den Katalog
redigirt und die Aufstellung der Bilder geleitet hat, wurde hier dem
Kaiser vorgestellt. Se. Majestät verweilte über drei Viertelstunden in der
Ausstellung und besichtigte dieselbe mit lebhaftem Interesse.
Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog Ludwig Victor hat die Ausstellung
am 7., Ihre k. u. k. Hoheiten die Erzherzogin Maria Theresia und
Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este haben dieselbe am
8. v. mit Ihrem Besuche beehrt. Am letztgenannten Tage hat auch
Se. kgl. Hoheit Prinz Philipp von Coburg die Ausstellung besucht.
Die Ausstellung erfreut sich in allen Kreisen des Puhlicums un-
ausgesetzt des lebhaftesten Interesses. Wie vorauszusehen war, hat auch
nach der Eröffnung noch eine große Zahl von Freunden dieses eigen-
artigen Zweiges der graphischen Künste dem Oesterr. Museum eine Reihe
der prächtigsten Farbenstiche für die Ausstellung zur Verfügung gestellt,
namentlich Gräfin Schönborn geb. Gräfin Czernin, Hugo Graf Traun,
Baron Georges Beess-Chrostin, Dr. A. Loew, Herr Adolf Taussig, Herr
Josef Salzer, Frau Emilie Kassowitz, Fräulein Julie Wertheimer. Die
nachträglich eingelangten Blätter sind seit dem r. d. M. im Vorlesesaal
des Museums, anschließend an die bereits dort befindlichen Bilder, auf-
gestellt; einzelne dieser Ergänzungen, darunter mehrere reizende Blätter
von Janinet und Debucourt, haben noch im Saal IX Platz gefunden.
Gleichzeitig ist auch der 83 Nummern zählende Katalog der Nach-
träge erschienen und im Verlage von C. Gerold's Sohn sowie im
Oesterr. Museum um den Preis von zo kr. zu beziehen.
Auszeichnungen. Anlässlich der Weihnachts-Ausstellung des
Wiener Kunstgewerbevereines hat Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr
Erzherzog Rainer als Protector des k. k. Oesterr. Museums folgenden
Theilnehmern an der genannten Ausstellung das Anerkennungsdiplam,
beziehungsweise die Medaille des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und
Industrie zu verleihen befunden, und zwar l. Das Anerkennungsdiplom
dem k. u. k. Hoftischler Alexander Albert; dem Bronzewaarenfabri-
kanten Franz Bergmann", der bosnisch-herzegowin. Landes-
regierung; dem Bildhauer Gustav Gassmann; dem Privatatelier
für Ernailmalerei an der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Mu-
seums; dem Glaswaarenfabrikanten Alois Reich; dem k. u. 1k. Hof-
vergolder Josef Threm. 2. Die Medaille dem Werkmeister für Metall-
technik an der k. k. Staatsgewerbeschule zu Innsbruck A. Biendl; der
Malerin Anna Plischke; dem Bildhauer Michael Ruppe.
1361801181380111101113811. Der Director des Oesterr. Museums Hofrath
v. Falke, die Curatoren Nicolaus Dumba und Ludwig Lobmeyr,
der Director der Kunstgewerbeschule Hofrath Josef Storck und Custos-
Adjunct Dr. Eduard Leisching wurden in das Central-Comite der inter-
nationalen Kunst- und Industrie-Ausstellung 1893 in Chicago berufen
und Hofrath v. Falke, Ludwig Lobmeyr und Hofrath Storck vom
Handelsminister gleichzeitig zu Mitgliedern des Executiv-Comitäs dieser
Ausstellung ernannt.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Februar von 10.105, die Bibliothek von 2x49, die Vorlesungen von 598 Personen
besucht.
Neu ausgestellt lm Atcadenhofe Thor und Gitter for die Villa Mattoni in
Karlsbad, nach Zeichnung und unter der Leitung des Architekten Karl Haybdek in
Schmiedeeisen ausgeführt vom Kunstschlosser M. Toman in Wien.
Vorlesung. Am a1. Janner 1892 sprach Custoa-Adjunct Dr. Leisching über
tOriginalitat und Nachahmung im Kunsischaifem.
Der Vortragende ging von der Unterschätzung aus, welche Platon dem nach-
bildenden Künstler im Phadrus angedeihen ließ, wogegen jeder Künstler und Kunstver-
standige sich auflehnen müsse, und untersuchte sodann zunächst die Frage, inwiefern
das Kunstschatfen die Natur nachahmen konne und müsse. Der Vortragende entwickelte
hier die Theorie des zwischen dem idealistischen und naturalistischen die Mitte haltenden
lvnierh-rtnlislischen Stils. welcher nicht das Zuflllige, sondern das Bleibende aufsucht
zu bieten vermag. Gerade diese Herausarbeitung des Typiachen zwingt zu Verständniss-
voller Versenkung in die Natur, deren unablassiges Studium nicht genug empfohlen
werden kann. ln diesem Sinne ist demnach Originalität nicht Erfindung eines Neuen,
in der Natur Nichtvorhandenen, sondern Auffindung eines Verborgenen, unter der Ober-
Hacbe des natürlichen, bewegten Seins Ruhenden; ferner vollzieht sich diese Auffindung
zwar nach allgemein giltigen Gesetzen, jedoch in der Seele eines Individuums, welches die
Auffindung der charakteristischen Eigenthßmlichlteiten und insoferne Schönheiten der Natur,
ohne der Gesetze zu gedenken, unbewusst, absichtslos und in individueller, subjectiv gefärbter
Weise vollzieht. Hiezu bedarf der Künstler aber zweier nur ihm eigenthümlicher Fähig-
keiten der angeborenen Disposition des guten Geschmackes für das ästhetisch Werthvolle
und der angeborenen Disposition zur Bildung anschaulicher Phantasievorstellungen. Wie
aber die Kunst der Anlehnung an die Natur bedarf, aus welcher sie immer neue Kräfte
zieht, so bedarf sie auch der Anlehnung an das, was die Kunst bereits geschaffen, um
neue Werke hervorzubringen, seien es höhere, gleiche oder überhaupt andere. Der Vor-
tragende verwies nun auf die Beschränktheit der überhaupt möglichen Kunstmotive,
-Typen und -Techniken und auf die Wichtigkeit der Lehre, der Schulen, der Uebertragung,
Nachfolg und Weiterbildung. Auch im Stoffe sind die Künstler einander und der an der
Hervorbringung künstlerischer, verwerthbarer Stoffe unbewusst mitarbeitenden Menge
tausendfach verpflichtet. Redner führte hiefür zahlreiche Beispiele aus allen Gebieten
und Epochen der Kunst an, aus der Plastik und Malerei und Litteratur, wobei besonders
die Entwickelung RaifaePs und die Geschichte der Faustdichtung analysirt wurde. Wenn
man wollte, konnte man jeden Künstler, die größten voran, mit den QQ 17x und 467 St. G.
bebelligen; dies wäre aber nur von Seiten Solcher möglich, welche das Wesen der
Kunst, das Erwachsen des Künstlers nicht kennen und nicht verstehen, wie er mit tausend
Fasern in Ueberlieierung und Gegenwart wurzelt und dass seine Originalitat dem Boden
der Nachfolge und Nachahmung entstamme. Jene beiden angeborenen Dispositionen vor-
ausgesetzt, ist die geistige Verfassung des Künstlers keine im Wesen, sondern nur eine,
dem Grade nach andere als bei anderen Menschen. Er ist nPrimus inter paresn.
Litteratur Bericht.
Deutsches Leben im t4. und 15. Jahrhundert. Von Alwin Schultz.
Große Ausgabe. Erster Halbband. Wien und Prag, Tempsky, 1892.
8". 320 S. Mit vielen Abbildungen, zum Theil in Farben. H. 18.
Es ist nur ein halbes Buch, welches wir hier zur Anzeige bringen, ein Halbband,
welcher mitten in einem Satze endet. Dem Verfasser, dessen Arbeit an diesem neuen
Werke, wie uns die Vorrede belehrt, schon seit mehreren Jahren abgeschlossen ist,
wurde die Zeit des Druckes und insbesondere der Herstellung der farbigen Bilder zu
lan und so entschloss er sich, die erste Hälfte vorausgehen zu lassen. Wir sind ihm
des alb nicht gram, denn bei dem großen lnteresse des Gegenstandes und bei dem
vielen neuen Material, welches dieses Buch in Text und Abbildungen bringt, kann es
nur angenehm und erwünscht sein, auch nur die Hälfte um einige Jahre früher in
Händen zu haben. Und bei Alwin Schultz wissen wir in aus dessen früherem Werke
über das höüsche Leben, dass wir nicht blns einen reichen, sondern auch einen zuver-
lassigen, quellenmaßig begründeten lnhalt zu erwarten haben. Weniger einverstanden
sind wir mit der Form, welche bei dem Umstande, dass dem Werke das nonum pre-
matur in annutn zu Gute kommt, wohl anders hatte ausfallen sollen. Wir meinen nicht
damit die mosaikartige Zusammenstellung des überreichen Inhalts, da das Werk viel-
mehr diese Ausgabe, wie wir noch sehen werden ein wissenschaftliches und wissen-
schaftlich benutzbares sein soll. Was uns auffällt, ist der gänzliche Mangel an Eintheilung
und Unterordnung, der Mangel jeden Hinweises auf die einander folgenden Gegenstände.
Weder gibt es Capiteleintheilung noch Nennung der Gegenstände auf den einzelnen
Seiten; wenn wir uns urientiren wollen, so sind wir auf Blättern im Buche und ins-
besondere auf die Bilder als Leiter für unser Suchen angewiesen, Die Haupteintheilung
geschieht nach Burgen, Städten und Dörfern. Aber während die Burgen auf acht Seiten
abgethan sind, nehmen die Städte den größten Theil dieses Halbbandes ein mit allen
möglichen Gegenständen, von der Architektur bis hinab zum intimsten Leben und zum
kleinsten Hausgerathe, man kann sagen, in einem Zuge weg. Gelegentlich findet
sich dann auch einmal eine Ueberschrift, wie z. B. Wirthshaus, ohne dass man weiß
oder dass angegeben ist, wo nun ein anderer Gegenstand anfängt. Dieser Unbequem-
lichkeit wird allerdings am Schluss des ganzen Werkes durch ein ausführliches Register
einigermaßen abgeholfen, aber sie wird dadurch nicht aufgehoben.
Was den Inhalt betriEt, so sind die Quellen außerordentlich vielseitig herangezogen
und mit bekannter Zuverlässigkeit benützt worden. Sie bringen für den Culturbistoriker
sehr viel Neues, was er mühsam hatte zusammensuchen müssen; er ist also dem Ver-
fasser sehr zu Dank verpflichtet. Das Gleiche gilt von den überaus zahlreichen Abbil-
dungen, die viel Neues bringen, insbesondere aus schwer oder nicht für Jedermann zu-
glnglichen Miniaturmanuscripten. Eines ist uns aber dabei aufgefallen. Das Buch soll
das deutsche Leben im 14. und 1;. Jahrhundert darstellen, zahlreiche Bilder aber ge-
hören schon dem 16. Jahrhundert an. Nun kann es ja in vielen Fallen richtig sein, dass
die Sitte sich aus dem 15. in das 16. Jahrhundert hinübergezogen hat, wie z. B. eine
Küche an dem Ende des einen Jahrhunderts nicht viel anders ausgesehen haben wird,
als im Anfange des nachsten. ln anderen Fällen aber ist ein entschiedener Gegensatz
vorhanden. Dies gilt von der Kunst, vom Gerath und ganz insbesondere vom Costüm.
Es ist daher auffallend, Wenn der Umschlagtitel, der vom 14. und 15. Jahrhundert spricht,
sich mit einer weiblichen Figur aus dem 16. Jahrhundert verziert, deren Costüm zu
dem des 15. Jahrhunderts in einem totalen Gegensatze steht.
Diese Ausgabe kündet sich auf dem Titel als die ngroffe Ausgabe-i an. Es soll ihr
eine andere kleinere folgen oder vielmehr zur Seite gehen, eine Volksausgabe, welche
von vielen Dingen gereinigt ist, welche nicht für Jedermanns Auge und Ohr sind, denn
unser Werk enthüllt unbarmherzig in Wort wie in Bild alle moralischen Schwachen
dieser wilden, zerfahrenen und ausgelassenen Zeit des spateren Mittelalters. Wenn diese
kleinere Ausgabe noch nicht im Druck ist, möchten wir doch rathen, bei ihr die Capitel-
eintheilung einzuführen, welche die große Ausgabe vermissen lässt. Auch ein Volksbuch
kann sie brauchen. J. v. F.
Albrecht Dürer. Von Anton Springer. Mit Tafeln und Illustrationen
im Texte. Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandl. 1892. 8". 184. S.
M. 10.
Aus meinem Leben. Von Anton Springer. Grote'sche Sammlung von
Werken zeitgenössischer Schriftsteller, 59. Bd. Berlin, G. Grote'sche
Verlagsbuchhandl. 1892. 8". 387 S. M. 6.
Es war bekannt, dass sich Springer seit Jahrzehnten mit dem Gedanken trage,
dem größten deutschen Künstler eine Monographie zu widmen, wie er es bei dem
Doppelgestirne am italienischen Kunsthimmel, bei Michelangelo und Raifael gethan hat.
Die Vorliebe, mit welcher er während seiner letzten Lebensjahre Lionardostudien betrieb,
hatte uns wahrscheinlich auch eine Lionardobiographie beschert, wenn ihm eine längere
Arbeitsdauer vergönnt gewesen Ware. Denn Leben hieß bei ihm arbeiten und als eine
Lebensarbeit dürfen wir auch das erstgenannte Buch über Dürer auffassen, von dessen
früherer Verbientlichung der Verfasser durch die Rücksicht auf das Dürerbuch von
Thausing abgehalten wurde. Bei der Verehrung, mit welcher wir Alle in Springer
unseren Lehrmeister der Kunstgeschichte anerkannten, wurde begreiflicherweise seinem
Dürerwerke mit größter Spannung entgegengesehen und dessen endliches Erscheinen mit
Freude begrüßt.
Hingegen muß der Wahrheit gemäll eingestanden werden, dass wir einigermaßen
enttäuscht wurden, freilich aber liegt die Schuld hievon nur auf unserer Seite. Wir
hatten gar zu viel erwartet und müssen uns jetzt mit einem Torso begnügen, weil der
Tod dem unermüdlichen Autor die Feder aus der Hand nahm; das ist die einfache
Erklärung der Mangel, welche dem neuen Buche anheften. Was zunachst auffällt, ist
der Verlust jener hinreißenden Warme, mit welcher Thausing's iugendfrisch geschriebenes
Werk sich auch in weiteren Kreisen grofle Anerkennung erwarb. Dagegen schrieb
Springer sein Werk als hoch in den Sechzigern stehender Mann, dessen schweres Leiden
begeisterten Schwung der Sprache Iahmte, dessen gereiftes Urtheil von der Warte des
Lebens und der Wissenschaft ihn dafür auch vor den Fehlern bewahrte, welche Thausings
fröhlicher Wagesinn in manchen Punkten seiner Darstellung verschuldet hat. So erhalten
wir also von Springer eine durchaus auf solidestem wissenschaftlichen Grunde aufge-
baute Zusammenfassung des heutigen Standes der Dürerforschung, eine Schilderung,
deren ruhiges Vorscbreiten kaum einen Zweifel an ihrer Richtigkeit wird aufkommen
lassen. Auch dort, wo uns wegen des Torsocharakters des Buches die schlagenden
litterarischen und artistischen Belege vorenthalten sind, folgen wir vertrauensvoll der
Führung Springefs, der uns die Entwicklung der Werke des Meisters von den ersten
Keimen, von den Skizzen zu Zeichnungen angefangen und die Abspiegelung von der
Natur des Künstlers in seinen Werken liefert. Wenn Thausing in manchem seiner
Capitel einen gllnzenden Rahmen um die Persönlichkeit Dürcrs legt, so verzichtet
dessen neuer Biograph auf weitere rulturgesehichtliche Schilderungen und concentrirt
sich ausschließlich auf den Meister und seine Werke. Stotflich Neues konnte er hiebei
nicht liefern, weil der gesatnmte Denkmalsvorrath auch schon Thausing bekannt gewesen,
aber er corrigirt Letzteren durch einfache Hinweglassung von dessen allzugeistreichen
Combinationen, wie in der Wohlgemuthfrage und rückt einzelne Momente in Dürers Ent-
wickelung in schärfere Beleuchtung. Hiezu gehört vor Allem die Einwirkung der italieni-
schen Kunstweisen eines Barhari, Mantegna und Lionardo in aufsteigender Richtung zur
Abklärung von detailreicher, aber allzuscharfer Charakteristik zu einfacher Formengröße
und Farbenwirkung. Gleichwohl gestaltete sich die niederländische Reise Dürers für
dessen Kunstanschauungen einiiußreicher als Italien und die aus dem Nürnberger Huma-
nistenkreise aufgesogene Verehrung für die Antike, wenngleich seine praktische Kunst-
übung seither gegenüber der Neigung zu theoretischen Kunststudien fast ganz in den
Hintergrund trat. Nach unserem persönlichen Empfinden scheint sich Springer gerade
in den späteren Theilen seines Buches für den Menschen Dürer mehr erwärmt zu haben
als für den Künstler und er wurde dadurch der Aufgabe nicht untreu, welche er seiner-
zeit dem Kunsthistoriker stellte, namlich der plastischen Herausarbeitung der Künstler-
personlichkeiten mit scharfer Begrenzung dessen, was die Zeit ihnen gab und was sie
der Zeit und der Zukunft gaben. Vielmehr gelten uns seine Schilderungen von Dürer's
altehrwürdig frommen Sinne, welcher ganz beherrscht war von der Tragödie der Passions-
geschichte, von seinem regen und dabei äußerst feinfühligen Antheile an dem Geister-
kampfe der Reformation für meisterhafte psychologische Zeichnungen des deutschen
Künstlergemüthes. Die originale Vertiefung des letzteren wird uns durch Besprechungen
der großen Stiche, wie der christliche Ritter Ritter, Tod und Teufel und durch die
geistvolle Gegenüberstellung des Hieronymus und der Melancolia nahe gerückt, und
vollends die Skizzirung von Dürer's theoretischen Schriften mit ihrem Borne an Gold-
körnern der Weisheit macht den Nürnberger Meister wieder mehr als je zum Stolz der
deutschen Nation.
Die Ausstattung des Werkes ist nach Wahl und Ausführung der Illustrationen
reich und trefflich zu nennen, sie war noch durch Springer selber in's Detail hinein
bestimmt worden. Bei der Drucklegung nahm man sich leider nicht einmal die Mühe,
durch ein Register oder Inhaltsangabe der fünfzehn Capitel die Benützung des Buches
zu erleichtern.
Im Anhange an die oben an zweiter Stelle genannte, in jeglichem Betracht inter-
essante Selbstbirvgraphie Springers ist ein Essay von Gustav Freytag über den Ver-
stnrbenen als Historiker und Journalist enthalten und ein zweiter von H. Janitschek
über Springer als Kunsthistoriker. Letzterer ist ein würdiger, pietatvoller Nachruf für
den unbestrittenen Begründer der Kunstgeschichte als Wissenschaft. Nur flüchtige Um-
schau auf den heutigen Stand dieser Disciplin erweist dessen am Schlüsse seiner
Selbstbiographie ausgesprochenen Wunsch nach der Grabschrift aEr hat nicht umsonst
gelebte als bereits erfüllt. Wir wünschen aber noch ein anderes Denkmal für Anton
Springer und das ware die Sammlung seiner in vielen Zeitschriften zerstreuten kunst-
geschichtlichen Aufsätze. Ch.
Meisterwerke der Holzschneidekunst. t4. Bd. Leipzig, J. J. Weber. Fol.
't.-3. Liefg. M. t.
Wie ihre Vorgänger, so bringen auch die drei ersten Lieferungen des I4. Bandes,
der -Meisterwerke der Holzschneidekunstu hauptsächlich Schöpfungen namhafter neuerer
Meister zur Anschauung, besonders solche, welche auf Ausstellungen die allgemeine Auf-
merksamkeit auf sich gezogen haben, dann Bilder aus der Hochgebirgswelt, Sculp.
turen u. s. w. Der Inhalt der einzelnen Lieferungen ist möglichst vielseitig und kommt
so auch dem Bedürfnisse Derjenigen entgegen, welche auf das Gegenständliche der Dar-
stellungen das Hauptgewicht legen. Die Ausführung der Holzschnitte entspricht der
heutigen hochentwickelten Technik des Tonschnittea, wie er in der periodischen Illustra-
tionslitteratur in England, Frankreich und Amerika mit so großem Erfolge angewendet
wird und welchem in Deutschland mehr und mehr Eingang und Verbreitung verschafft
zu haben bekanntlich ein hauptsachliches Verdienst der slllustrirten Zeitung ist, deren
rühriger Verlag vor nun schon vierzehn Jahren auch die vorliegende dankenswerthe
Publication in's Leben gerufen hat. R-r.
Die Rolle der Aachener Goldschmiedezunft vom t6. April t573. Von
Hugo Loersch. Sonderabdruck aus der aZeitschrift des Aachener
Gescbichtsvereinesc Bd. Xlll, S. 230 ff. 8". 29 S.
Die Goldschmiedekunst und alle damit Verwandten Kunsthandwerke blühten in
den Rheinlsnden schon vor Jahrhunderten so frisch und voll als irgendwo anderwarts.
Zu Zeiten traten sie führend auf, wobei ich besonders die ungewohnlich prachtigen ro-
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manischen Reliquienschreine rheinischen Ursprungs im Sinne habe. Von Bedeutung aber
blieb das rheinische Goldschmiedehandwerlt auch spüterhin, wie denn auch die modernen
Goldarbeiten dieser Provenienz volle Beachtung verdienen. Die Publication von H. Loersch
gibt nun ein bisher gänzlich unbekannt gebliebenes Gedenkbuch der Aachener Gold-
schmiedezunft wieder, das sich in Privatbesitz erhalten hat. Es enthalt die Zunftstatuten
von i573 und Nachtrage rechtsgeschichtlicher Natur aus der Zeit von i596 bis 1663 und
aus dem Jahre 1720.
Die Kenntniss von den Vorschriften der Goldschmiedezünfte in verschiedenen
Stadten wurde bekanntlich durch die Arbeiten von Hans Meyer und Friedrich Crull
besonders gefördert, woran sich vor wenigen Jahren Bruno Bucher's Publication des
Krakauer Behemcodex anreihte. Was Loersch nun beibringt, bedeutet eine neuerliche
dankenswerthe Erweiterung unseres Wissens auf dem angedeuteten Gebiete; es wird
allen Jenen unentbehrlich sein, die sich für die Geschichte der Goldschmiedeltunst
im 16. Jahrhundert interessiren. Fr.
Die Roggenkorngemmen des frühchristlichen Kirchengeräthes. Von
H. Sökeland. Aus den Verhandlungen der Berliner Anthropo-
logischen Gesellschaft. Berlin i8gi.
Der Verfasser hat die Beobachtung gemacht, dass Edelsteine und Halbedelsteine
an mittelalterlichen Reliquiarien, Kreuzen, Buchdeckeln etc. häufig Vertiefungen zeigen,
die man bei oberflächlicher Betrachtung für zufällige Verletzungen halten kann, deren im
Wesentlichen übereinstimmende, an ein Roggenkorn erinnernde Gestalt und in manchen
Fallen Combinirung jedoch absichtliches Einschleifen unzweifelhaft machen. Er hat in
verschiedenen Kirchen und Sammlungen in Deutschland, an der Büste des heil. Blasius
im Schatze des Herzogs von Cumberland, ferner in Utrecht, Moriza, Mailand, Venedig
31 901419, üllrlilgingig en cabochon geschliffene Steine mit einem bis ai Einschnitten
nachgewiesen. Die meisten stehen vereinzelt und vollig regellos, einigemal kommt Kreuz-
form vor, an einem Buchdeckel aus Niedermtinster in der Münchener Bibliothek sieht
man auf einem herzförmigen Stein ein Kreuz, eine Rosette und einzelne Vertiefungen,
im Ganzen H. Der Verfasser verinuthet, dass Künstler des frühen Mittelalters durch
antike lntaglien angeregt worden seien, die für kirchliche Gegenstand bestimmten Steine zu
ornamentiren soweit ihre geringe Technik dies möglich machte. Dem dürfte aber wider-
sprechen, dass einer symmetrischen Anordnung überall scheinbar geflissentlich aus dem
VVege gegangen ist, was doch weder zu dem Kunstcharakter der Zeit, noch zu den an-
tiken Vorbildern stimmen würde. Es ist auffallend, dass ihn nicht Kunsttechniker auf eine
andere Spur gelenkt haben. Steine von solcher Große kommen bekanntlich fast nie ohne
Fehler vor, die heutzutage vermittelst des Fasseitenschlilfs beseitigt werden. An geschlif-
fenen Glasern lässt sich beobachten, dass Kugeln u. dgl. mitunter nur zu dem Zweck
angebracht worden sind, eingesunkene Stellen zu maskiren, wozu in der Porzellanmalerei
Streublfimchen benutzt zu werden pßegen. Sollten die Roggenltorner nicht in dieselbe
Kategorie gehören? Namentlich die vom Rande eines Steins ausgehenden Stellen scheinen
diese Annahme zu bestätigen.
IKleine Galeriestudienc von Dr. Theodor Frimn-iel Bamberg, Buchner.
Auf den mannigfachen Gewinn, welcher der Kunstgeschichte durch dieses höchst ver-
dienstliche Werk Frimmefs erwächst, ist bereits gelegentlich der Besprechung der ersten
Lieferung in diesen Blattern iMitiheilungem, N. F. Bd. lll. p. 356 hingewiesen worden.
Der kürzlich erschienene zweite Theil bringt nun den I. Band des Werkes zum Abschluss.
Er ist den Galerien in Budapest gewidmet, und zwar der Landesgalerie, der National-
galerie uiid der Sammlung des Senaisprasidenten Georg uns. Den Schluss des zweiten
Theiles und damit des I. Bandes bildet ein sehr lesenswerthes Capitel von allgemeinerem
Interesse, namlich eine Abhandlung über das von dem Autor schon vor einigen Jahren
an anderem Orte erörterte Thema -Wie die alten Gemalde wandernr.
i-Der Formenschatu, herausgegeben von Georg Hirth in München. Diese
äußerst werthvolle Sammlung von Vorbildern für das Kunstgewerbe eröffnet mit dem
kürzlich erschienenen Hefte bereits den ig. Jahrgang jährlich iz Hefte Mk. ifzg,
umfasst also schon ungeflhr 1500 Blltter Reproductionen von Werken aus allen Gebieten
der Kunst und des Kunsthandwerks. Durch Vielseitigkeit, verstandige Auswahl und ent-
sprechende Wiedergabe der dargestellten Kunstwerke erfüllt der rFormenschatzr that-
sachlich vollauf seine selbstgestellte Aufgabe Künstlern und Kunstgewerbetreibenden
eine Quelle der Belehrung und Anregung zu sein.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vorn I5. Januar bis tg. Februar 1892.
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. I-"Ihmef-
Kunstgewerblicher- Unterricht.
Alexandre, A. Histoire de l'art decoratil
du XVIC siäcle nos jours.
Roger Marx. Ouvr. ornä de 48 lanches
en couleurs, tz enux-fortes, et 52. dessins
dans le texte. Fol. XIII, 336 p. Paris,
H. Laurens.
Ausblicke, Retrospective, auf die Kleinkunst
im Dienste der Kirche. St. Leopold-Bl.
1892, r.
Birdwood, G. The Collectlons of lndian
Art in Marlborough Hause und at San.
dringham Hall. The Journal of Indien
Art, 36, 37.
Buff, A. Rechnungsauszüge, Urkunden und
Urkundenregesten aus dem Augsburger
Stadtarchive. Jahrbuch der kunsthistor.
Samml. d. Allerh. Keiserhauses, XIII. Bd.
Cnthiau-Ksrlsruhe. Aussichten für des
badische Gewerbeschulwesen. Zeitscbr.
für gewerbl. Untern, n.
Cougny, G. L'Art antique. Egypte, Chaldee.
Assyrie, Perae, Asie Mineure, Phenicie.
Choix de lectures sur l'histoire de l'srt,
Yesthetique et Vnrcheologie, nccornp. de
notes cxplicaL, historiques et hibliogn.
conforrne aux derniers programmes de
l'enseignement secondaire moderne. Ouvr.
illustr. de 4.8 grav. 8'. IV, 350 p. Paris.
Firmin-Didot et Co.
Dankelmann. Krystallglasur für Filigran
arbeiten. Ackermanns Illustr.
Gaw.-Ztg., 3.
Dilettantenarbeit. Mittheil. des Gew.-Mus
zu Bremen, VlI, I.
Ebers, G. Die französische archäologische
Mission in Kairo und ihre neue Samm-
lung arabischer Ornamente. Brief In
W. Lauser. Allg. Kunstchronik, z.
Entwickelung, Die, der gewerblichen Fort
bildungsschulen in Böhmen. Suppl. zum
Centralbl. für das gewerbl. Unterrichts-
wesen in Oesterreich, 4.
Hartmetall-Aetzung, Elektrochem. Wieclfs
Gewwltg. LVII, n. d. -W. G. Bl.!
Haushofer, M. Die letzten SChiCItSBlc
künstlerischer und gewerblicher Erzeug-
nisse. Zeitschr. des Bayer. Kunstgewe
Vereines in München tage, I.
Jahrbuch der kunsthistor. Sammlungen des
Allerh. Kaiserhauses. Red. Dr. H. Zimer-
man. XIII. Bd. Wien, F. TempskyLtsgz.
Ful. 8. 6a.
Lachner. Die Bedeutung des gewerblichen
Unterrichtes für Handwerk, Kunngewerbe
und Industrie. Zeitschr. für gewerbl.
Unterr., n.
Lepke, R. Preise von Antiquitaten. Bayer.
Gew.-Ztg., t.
Preface de
Wiener
Kirchenschatze und
Zeitsehr. far-
ihre Be-
nutzung. christl. Kunst,
IV, u.
Otte, I-Ieinr., Zur Erinnerung an. Otte's
Leben u. Wirken, dnrgest. von J. Schmidt.
Zur Glockenkunde. Nachgelassenes Bruch-
stuck von Heinr. Orte. Mit u. in den Text
gedr. Abbild. B". 50 S. Halle a. d. 5.,
O. Hendel. M. 1'513.
Rouvln, A. Essai sur Part et l'industrie.
8'. 57 p. Dinnn, impr. Peignä, 1391.
Seyboth, A. Verzeichniss der Künstler,
welche in Urkunden des Straßburger
Stndtarchivs vom 13. bis 18. Jahrhundert
erwähnt werden. Repert. f. Kunstwissen-
schaft, XV, t.
Statistik, Eine, über gewerbl. Schulwesen
u. den Handfertiglteits- Unterricht. Wieckha
Gevm-Ztg. LVll, i.
Stockbauer. J. Der Blumenschmuck im
Hause. Bayer. Gew-Ztg., i.
ollelini, H. v. Urkunden und Regesten
aus dem k. u. k. Haus-, Hof- u. Staats-
archiv in Wien. Jahrb. der kunsthistor.
Samml. des Allerh. Kaiserhauses, XIII. Bd.
I1. Architektur. Sculptur.
Bude, W. L0 scultore Bartolomeo Bellanu
da Pndova. Archivio storico dell' arte,
1v, e.
Carrier-Belleuse. Sculpture moderne.
La terre-cuite francaise. II. Serie. Liege,
Ch. Claesen. Fol. I5 planches en bistre.
H. 40.
Erölfnung, Die, des Apostelgrabes in der
Platonia von San Sehastiano fuori le mura.
Allg. Ztg. 34.. Beil.
Gurlitt, C. Der Zwinger in Dresden.
Blauer für Architektur und Kunsthand-
werk, I.
asenauer Karl Frh. v. Ausschmuckung
der lnterieurs des k. k. kunsthixtomHof-
museums in Wien. gr. Fol. 30 Bl. in
Lichtdr. mit BLText. Wien, A. Schroll
Co. M. 3.
HeIner-Alteneck, v. Ueber das Grab-
denkmal des Kaisers Maximilian I. in
Innsbruck. Sltzungsber. der kgl. bayer.
Akad. der Wissensch. zu München. Phil.-
philol. u. histor. Cl. H. 3.
llg, Alb. Das kunsthistor. Hofrnuseums-
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Wochenschr. des N. Ö. Gew.-V., 4.
Ledebur, H. Freih. v. Das Grabmal Franz
von Sickingens. Mit Taf. Der deutsche
Herold, t.
Monumente und Standbilder Europe's. In
Liefgn. r. Lfg. gr. Fol. Lichtdn-
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Petersen. E. Griechische Bronze. Mitth.
des kaiserl. deutschen archäul. Instituts,
Rönx. Abtheil. VI, 3.
Schnntgen, A. Elfenbeinrelief in Metall-
fassung als Buchdeckel des 14. Jahrhdts.
Zeitschr. für christI. Kunst, lV, u.
Elienbeinmedaillon des I5. Jahrhdts.
als Spiegelkapeel. Zeitschr. für christl.
Kunst, IV, n.
Starcke. Der Altarschrein in der Lamberti-
Itirche zu Aurich. Jahrb. der Gesellsch.
für biId. Kunst u. vaterländ. Alterthümer
zu Emden, IX, a.
Studniczka, F. Archaisches Thonrelief
der Sammlung Santangelo. Mittheil. des
kaieerl. deutschen archsol. Instituts, Rom.
Abtheil. VI, 3.
Walle. Peter. Wohnhäuser des 17. und
18. Jahrhs. in Potsdam. Blätter f. Archi-
tektur u. Kunsthandwerk, t.
111. Malerei. Lackmalerei. Glas-
malerei. Mosaik.
Blumauer, A. Mangel in unserer Glas-
malerei. Keim's Techn. Mittheil. für
Malerei, x36, 137.
Bboeheim, W. Die Zeugbncher des Kaisers
Maximilian I. Jahrb. der kunsthistor.
Samml. des Allerhßaiserhauses, XIII. Bd.
Braun, F. Weitere alte Wandmalereien
der Frauenkirche zu Mernmingen. Christi.
Kunstblatt, a.
Buas, G. Der Ehrenburgerbrief der Stadt
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Blatt, N. F. III, 4.
Chmelarz, E. Le songe du pastourel,
von Jean Du Prier. Bilderhandschrift in
der k. k. Hofbibliothek. Jahrb. der kunst-
histnr. Samml. des AIIerh. Kaiserhauses,
XIII. Bd.
Durrieu, Paul. Jacques de Besancon et
sun oeuvre. Un grand enlumineur parisien
au XV! siecle. Publication der nSociete
de l'histoire de Parisu, 189a.
Eiselen, G. Kirchen-Fenstergemalde zu
Altenweddingen bei Magdeburg. Christl.
KunstbL, t.
Falke, J. v. vDie pompejanische Wand-
malerei in moderner Anwendung. Illustr.
kunstgew. Zeitschr. f. Innendecor. Febr.
Fleury, Paul. Modeles de peinture
l'usage des peintres en bitiments, bois
et marbres. Liege-Paris, Ch. Claesen. 8'.
45 p. et 20 planches en chrocno. E. 50.
Nouveau traite pratique et raisonne
de Ia peinture de batiment et du decor
l'usage des ouvriers peintres etc. Liege,
Ch. Claesen. 8'. VIII, 208 p. B. 5.
Glasgemalde, Alte schweizerische. Mittheil.
des Nordbdhm. Gewerbe-Mus. IX, 4.
Hann, F. G. Drei Darstellungen des Jüngsten
Gerichtes auf klrntner. Wandmalereien des
15. Jahrhs. Carinthia N92, x.
l-Iasenauer, K. Freih. v., s. Gruppe II.
Heer, J. C. Die alten schweizerischen Glas-
gemalde. Allg. Ztg. t89t, 340, Beil.
Herrscherhalle, Die, im Zeughaus in Berlin.
Corresp.-Blatt für den D. Malerbund, 4.
Jcle, F. Ueber die Lackindustrie in Japan.
IMittheiI. des Tiroler Gewerbevereines,
9. xo.
Kaltenboeck, Joh. Die Malreform. Deut-
sches Maler-Journal, XIV, 4.
Lechlei tner, Fritz. Stilvolle Musterblatter
für I-Iolzmalerei, I-Iolzbrnnd und Einlege-
arbeit. Farbenbl. 4'. S. Text. Mün-
chen, Mey 8x Widmayer. M. z.
Lehner, v. Aus den Katakomben.
21g. zt, Beil.
Lessing, J. Ueber Glasmosaik. Corresp.-
Blatt für den D. Mnlerbund, 5.
Meyer, Ed. Amours et Iigures de femrnes,
sujets decoratifs modernes. Liege, Ch.
Claesen. Fol. lz pl. en chromo. livr.
La livr. G. 10.
Rathslaube, Die, im Rathhause zu Lüne-
burg. Corresp-Blatt f. d. D. Malerb, 6.
Robert, Karl. Scenen der Ilias u. Aithiopis
auf einer Vase der Sammlung des Grafen
MichaelTysktewics. I2 S. mit I7 Figuren
u. farb. Taf. in qu. gr. Fol. I5. Halli-
sches Winckelmanns-Programm. gr. Fol.
I-Ialle a. d. S., M. Nierneyer. M. m.
Schlosser, J. v. Eine Fulder Mininturhand-
schrift der k. k. Hofbibliothelt. Jahrbuch
der kunsthist. Samml. des Allerh. Kaiser-
hauses, XIII. Bd.
Seder, A. Decorationen. Bl. in Farbendr.
gr. Fol. Leipzig, E. Baldamus. M. 6.
Thenal, A. Die Lackarbeiten der Bruder
Martin. Bayer. Gew.-Ztg. aus Revue
des arts decnratifs.
Verfahren, Neues, zum Imitlren eingelegter
Holzarbeiten oder Intarsien durch Beizen.
Keim's Techn. Mittheil. f. Malerei, 136,
Wi3c7khoff, Fr. Die italienischen Hand-
zeichnungen der Albertina. II. Die rö-
mische Schule. Jahrb. der ltunsthistor.
Samrnl. des Allerh.Kaiserh., XIII. Bd.
Zucker. Fragmente zweier karolingischer
Evangeliarien in Nürnberg und München
und der Codex millenarius in Krems-
munster. Repertor. für Kunstwissensclm,
xv, X.
Allg.
IV. Textile Kunst. Costüme. Feste.
Leder- und Buchbinder-Arbeiten.
Ausschmlickung, Die, der Wand und die
Verwendung der Tapete. Tap.-Ztg., 3.
Barren, L. Les Jeux. Jeux histori ues;
Jeux nationaux; Sports modernes. uvr.
ome de 116 grav. 8'. 139 p. Paris,
Laurens. fr. 3'541.
Buss, G., s. Gruppe III.
Krise, Die, der vorarlbergischen Stickerei.
Volkswirthschaftl. Wochenschrift, 422.
59
Kumsch, E. Posamente des 16. bis 19.
Jahrlts. im kgl. Kunstgewerbe-Museum zu
Dresden und im Kunstgewerbe-Museutn
zu Leipzig. 25 Taf. in photogr. Druck
mit 5t5 Abbild. Fol. Bl. Text. Dresden,
Stengel 81 Marken. M. 5o.
Mayer, Manfred. Geschichte der Wand-
teppichfabrilten Haulelisse-Mttnufncturen
des Wittelsbach'schen Fürstenhauses in
Bayern. Mit einer Geschichte der Wand-
teppichverfertigung als Einleitung. gr. 4'.
139 S. mit 21 Lichzdn-Taf. Manchen,
G. Hirth. M. 15.
Musterbuch venetinn. Nadelarbeiten, 1558.
4'. 33 Bl. Facsinr-Druck mit I. Bl. Text.
Berlin, E. Wasmuth. M. 5.
Riegl, A. Aeltere orientalische Teppiche
aus dem Besitze des Allerh. Kaiserhauses.
Jahrb. der kunsthist. Samml. des Allerh.
Keiserhttuses, XIII. Bd.
Schnutgen, A. Chormantel-Sehtld und
-Stibe in Applicationsstickerei. Zeitschr.
für christl. Kunst, lV, 11.
Schwinghammer, E. Moderne Decoru-
tionen. Neue Vorlagen von meist aus-
geführten Entwürfen u. Zeichnungen für
Tapeziere u. Decorztteure. In 10 Liefgn.
1. Lfg. Fol. Taf. mit Bl. Text. Ra-
vensburg, Dorn. M. P80.
Turnierzug, Mittelalterlicher, zur Sooiähr.
Jubelfeier des erleuchten Hauses Wettin.
Darstellung der Theilnehmer in farbigem
Lichtdr., nebst erläut. histor. Nachweisen
von B. Freih. v. Mansberg. In ca. Lfgn.
1.-6. Lfg. qu. Fol. t. Thl. 68 S. und
z. Thl. S. 1-16 mit 10 Liehtdn- u. 39
farbigen, Noten- u. Stammtafel ITIII
11 Bl. Erklärgn. Dresden, W. Hoffmann.
M. 180.
Villermont, De. Histoire de Ia coiITure
feminine. 8'. XIV, Szz p. et nombr. grnv.
BruxeIles, Mertens. B. 30
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
Beruldi, H. Estnmpes et Livres 1871.
-189z. 4'. XIV, 279 p. et portrait.
Paris, L. Conquet.
Bibliographie des Iivres 21 figures venitiens
de In hn du XVß siecle et du commence-
ment du XVIC 1469-1525. XLVI,
541 p. avee grttvures. Paris, Leclerc et
Cortnan.
Bouchot, H. .IuIes Jstquemart. Chronik
für vervielf. Kunst, IV, 11, lz.
Bucher. EineAusstelIung farbigerKupfer-
stiche. Allgem. Ztg., 34.
Frnnke, Emil. Holzschrift. Monogrnmme.
qu. gr. 8'. zz Bl. Zürich, Artist. Institut,
M. z.
GnlvnnographiqUeber. Bayer. Gew.-Ztg., 2.
Lnuser. Fnrbige Stiche. Allgem. Kunst-
chronik, 5.
Falke, O. v. Türkische Fnyencen.
Lauser, W. Ueber die Ausstellung von
farbigen Kupferstichett im k. k. Oesterr.
Museum. N. Wr. TagbL, 43, 46.
V1. Glas. Keramik.
Zeit-
schrift des Bayer. Kunstgevß-Vereines
München 189, z.
Fouque, E. Moustiers et ses fniences. 8'.
115 p. et pl. Aix, impr. J. Remondet-
Aubin.
Keramo-Chemie. Ackermanns Illustr. Wr.
Gew.-Ztg, 3.
Masner. Die Sammlung antiker Vasen und
Terracotten im k. k. Oestcrr. Museum für
Kunst und Industrie. Katalog u. histor.
Einleitung, Mit 1c Lichtdn- u. Steindr.-
Taf. sowie 36 Abbild. im Text. 4'.XXV,
104 S. Wien, C. Gerold's Sohn. M. zo.
Robert, C., s. Gruppe III.
Schaper- und Kunckelgliser. Mittheil. des
Mßhr. Gevtx-Museums in Brünn, 11. d.
rVOSS. ZlgJ
VII. Arbeiten aus Holz. Mobilien.
Flechner, R. Mittheilungen über Holz-
industrie in Tirol. Mittheil. des Tiroler
Gew.-Vereines, 8.
Kindte, E. Jul. Le tnobilier moderne, re-
cueil de meubles veries de forme et de
style dans Ie goüt de l'art francais du
XVQ au XVIIIC siecle. Liege, Ch. Claesen.
Fol. 30 pl. Iivr. -fl. 60. Sera complet
en livraisons.
Lcchleitner, F., s. Gruppe III.
VIII. Eisenarbeiten. Wafen. Uhren.
Brongen etc.
Boeheim, W., s. Gruppe III.
Augsburger Waffenscbmiede, ihre
Werke und ihre Beziehungen zum kaiser-
lichen und zu anderen Holen. Jahrb. der
kunsthistor. Samml. des Allerh. Kaiser-
hauses, XIII. Bd.
Bosch, H. Die Aetzmaler Hans Konrad
Spbrl und Hans Keiser. gMittheil. aus dem
german. Nationalmus. 91, p. 87.
Glockenkunde, Zur. Christl. Kunstblatt, z.
Hefner-Ajteneck, v., s. Gruppe II.
Lei sching Jul. Sächsische Schmiede-
arbeiten. Bl. für Kunstgew., XXI, 1.
Otte, H., s. Gruppe I.
Therrode, L. Manuel du serrurier. Illustr.
de 14,4 Etg. 16'. 125 p. Paris, Flnmma-
rion. 75 cts.
Walcher, C. Ein altes Gldckchen. Christi.
Kunstblatt. z.
IX. Email. Goldschmiedekunst.
Familienschmuck, Ein hersldischer. Mit
einer Tafel. Der deutsche Herold, z.
Lnersch, H. Die Rolle der Aachener Gold-
sclimiedezunft vorn 16.April r573. Zeit-
schrift des lAachener Geschichtsvereines,
XIII.
Prost, B. Präsente dbrfevrerie oifert par
la ville de Paris aux rois et reines de
France et sux souverains etrangers
Voccasiun de leurs enrrees 1414-3613.
Bulletin de la soc. de l'hisr. de Paris,6.
Schirek, C. Nachweis des Namens Jam-
nitzer in Mehren im 16. Jahrh. Mittheil.
des Mihr. Gew. Museums, r.
X. Heraldik. Sphragistik. Numis-
nzatik. Gemmenkunde.
Clericus, L. Das sogenannte Künstler-
wappen. Zeitschr. des Bayer. Kunstgew.-
Vereines München, 1891., z.
Kenner, Fr. Die Münzen und Medaillen
im k. k. kunsthistor. Hofmuseum. Wr.
213., zg H.
Leone Leoni's Medaillen für den
kaiserlichen Hof. Jahrb. der kunsthistor.
Ssmml. des Allerh. Kaiserhauses,Xlll. Bd.
Neuenstein, Karl Freih. v. Das Wappen
des grußherzngl. Hauses Baden in seiner
geschichtlichen Entwickelung, verbunden
mit genealcg. Notizen. gr. 4.". 68 S. mit
n. zum Theil arb. Taf. u. Stammtaf.
Karlsruhe, O. Nemmich. M. 10.
Raad De. Les atmoiries des Berthout et
de Malines. Bruxelles. Malines, Dessain.
8'. 34 p. H. I. Extr. du Bull. du Cercle
archeologique etc. 189i.
Schlosser, J. v. Typare und Bullen in
der Münz-, Medaillen- und Anlikensammv
lung des Allcrh. Ksiserhauses. Jahrb.
der ltunsthist. Samml. des Allerh. Kaiser-
hauses, XIII. Bei.
Seyler. Die deutschen Königs- u. Kaiser-
kronen. Mit Tafel. Der deutsche lle-
rold, 1.
X1. Ausstellungen. Topographie.
Museographie.
Lepke, R., s. Gruppe l.
rl n.
Ausstellung japanischer Kunstwerke im
Kunstgewerbemuseurn in Berlin. Bayer.
Gew.-Ztg., z.
Die japanische Ausstellung im kbnigl.
Kunstgem-Museum zu Berlin. COITCSPr
Blatt für den D. Malerin, 5.
Chicago.
Die Lage und die Aussichten der Chi-
cagoerkVeltausstellung 1893. Ackermann's
Illustr. Wr. Gew.-Ztg., 3.
Weltausstellung, Die, in Chicago, 1893.
Bayer. Gew.-Ztg., 23, 24.
bl n.
Cundall, H. de. Dublin Museum of
Science nnd Art. The Art Journ., Febr.
Innsbruck.
Weihnachts-Ausstellung, Die, des Tiroler
Gewerbe-Vereintes. Mittheil. des Tiroler
Gevm-Vereines, 8.
Kopenhagen.
Bucher, B. Eine Rococo-Ausstellung.
Blatter für Kunstgew, XXI, l.
Paris.
lfhistoire des Salles du Louvre. La
Chronique des arts, Extrait du Temps.
Wien.
Bucher, s. Gruppe V.
Kenner, Fr., s. Gruppe X.
Lauser, W., s. Gruppe V.
Leisching, E. Die Ausstellung der
Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr.
Museums in Wien 1891. Supplern. zum
Centralbl. für das gewerbl. Unterrichts-
wesen in Oesterreich, 4.
Masner, s. Gruppe Vl.
Riegl, A., s. Gruppe lV.
Schlosser, .l. v., s. Gruppe X.
Wickhoff, Fr., s. Gruppe lll.
Notiz.
Das Museum Hammer. Da die Absicht des bekannten Kunstsammlers Hammer
in Stockholm, dass seine berühmte Sammlung den Grundstock eines schwedischen Kunst-
gewerbemuseums bilden und zu diesem Zwecke vom Staate erworben werden solle,
leider auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt, wird dieselbe mit Ausnahme der
Münzen, welche nach den Berichten schwedischer Blstter bereits im vorigen Jahre zu
Stockholm versteigert worden sind, im kommenden Monat in Köln zur Auction gelangen.
Die Sendung umfasste 1200 Kisten und wsr auf 2. Millionen Mark versichert. Die Ver-
steigerung erfolgt durch die Firma J. M. Heberle und wird sich in passenden Zwischen-
rsumen voraussichtlich auf ein Jahr oder länger vertheilen.
Für die Rcdaction vennlwonlich J. Fahrerin und F. Nlkr.
Selbnverlag du k. k. Outerr. Muneumn für Kunst und Industrie.
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Verlag von Danziger C0. in Einsiedeln Schweiz und Vuldslnlt Baden.
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Professur der Aesxhelik.
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artistischen Beilagen. Vollsrändig in Blinden in circa
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Mit 27 Tafeln in Lichtdruck. Format 4". Preis cartonnirt 20 Mark.
VDas vorliegende Werk bringt zum eratenmal eine treue, auch IYPOSFHPIÜSC! in 8h!-
sprechender Weise ausgemaneterwiedergabe der Willkür llbf Kilklll" in. dem berühmten
vCodex picturatusc der Krakauer Universitits-Bibliothek. ein Unicum der Jellerlster Art, nebst
den 27 Miniaturen desselben imvollendeten Lichtdruckbildern. Um eine vollständige Zusammen-
sxellung der auf das. Bürgerxhum der damals deutschen Stadt und vornehmlich auf da Gewerbe-
wesen sich beziehenden Urkunden aus dem XIV. bis XVHJahehundert zu gewinnen, sind die
Lücken des genannten Codex soviel als möglich aus anderen, Quellen ausgefüllt worden. Darf
demnach das Werk als eine Allgemein cultmz, kuust- und gewerbgescluchtlich sehr wichtige
Erscheinung bezeichnet werden, so dürfte es namentlich auch das Interesse der Sprachforsehung
in Anspruch nehmen.
Im Verlage von- Carl Ger01d's Sohn in VVien ist soeben erschienen und
durch alle Buchhandlungen zu beziehen
Fünfzig Ansißhten von Wien und Umgehung.
IIüBll AllllilTEllBll Vüll l. VARIIONE llllll L. PE TRÜVITS lll Farnenurunl llllßlßlllhlLj
Verzeichnlss und Reihenfolge der Ansichten.
Nr. 1. Wien vorn Belvedere aus. Nr. z. Stefanskirche. Nr. 3. Gruben. Nr. 4.
Neuer Markt, Donner-Brunnen. Nr. 5. Kapuzinerlünche. Nr. 6. Palais Albrecht und
Philipphof. Nr. 7. Hof-Operntheater Aeußeres. Nr. 8. Huf-Operntheater Inneres.
Nr. 9. Akademie der bildenden Künste und das Schiller-Monument. Nr. 10; Hochsirahl-
brunnen und Schwarzenberg-Palais. Nr. 11. K. k. Belvedere. Nr. u. Das k. und k. Arsenal.
Nr. 13. Theresianum. Nr. 14. Karlskirche und Polyrechnikum. Nr. 15. Künstlerhaus
und Musikvereinsgebäude. Nr. 16. Beethoven-Denkmal. Nr. 17. Cursalon im Stadtpark.
Nr. 18. Schubert-Denkmal im Stadtpark. Nr. 19, Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. 20.
Museum für Kunst und Industrie. Nr. 11. Tegertholfhenkmul. Nr. 22. vFürsrtheater im
Prater. Nr. 23. Rotunde im Prarer. Nr. 24. Wettrennplatz in der Freudenau. Nr. 25.
Hbtel Metropole. Nr. '26. Kirche Maria-Stiegen. Nr. '27. Kahlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneuburg vom Kahlenberg aus. Nr. '39. Augnrtenbrücke und Rudolfs-
Kaserne. Nr. 30. Börse. Nr. 31. Sühnhaus. Nr. 31. Vorivkirche. Nr. 33. Universität.
Nr. 34. Ruthhaux. Nr. 35. Hof-Burgtheater Aeußeres. Nr. 36. Hof-Burgtheater
Inneres. Nr. 37. Reichururhsgebäude. Nr. 38. Juetizpalast. Nr. 39. Deutsches Volks-
theater. Nr. 40. Die Hof-Museen und das Maria Theresin-lienkmnl. Nr. 41. Grillparzer-
Monument. Nr. 42. Thesen-Gruppe. Nr. 43. Aeußerer Burgplalz mit den Reiteruatuen;
Nr. 44. Innerer Burgplatz rnir dem Franzens-Monumenr. Nr. 45. Christinen-Denkmpl voni
Canovn Auguslinerkirche. Nr. 46. Kirche in Lerchenfeld, Nr. 47. Kirche in Fünfhlul.
Nr. 48. Schönbrunner-Schlossgarlen. Nr.4.g. Laxenburg. Nr. '50. Singeriesrhalle 1590.
Die mit bezeichneten fünf Ansichten sind nachOriyginalen von L. Petrovits, die
übrigen nach Aquarellen von J. Ymrrone.
Format 1813 Zentimeter, elegant inleinwnnd Qeliundcu. 14.111611.-