Zum Behufe seiner näheren Zeitbestimmung ist noch Folgendes zu er- wähnen. Genau dieselben beiden Wappenschilde, der kursächsische und der dänische, finden sich auf Rüstungen und Werkzeugen im kgl. historischen Museum zu Dresden, welche dem Kurfürsten August I. zugeschrieben werden (abgebildet bei Rade, Das kgl. histor. Museum zu Dresden, Bl. 26, 72, 73 u. A.), sowie auf Bucheinbänden der Bibliotheken zu Dresden und Wolfenbüttel (abgeb. bei Stockbauer, Mnstereinbände, Taf. IV, XXVll u. A.), welche vom Jahre 1578 datirt sind. Auf einem Bande der Dresdener Bibliothek vom Jahre 1576 ist das vollständige dänische Königswappen eingepresst mit der Unterschrift: vAnna geborne aus königlichem Stamm zu Denmarck, Hertzogin zu Sachsen". (Stockbauer, TatIXXlX.) Diese Fürstin war die Gemalin des Kurfürsten August, welcher von 1553-1586 regirte. Unsere Truhe stammt daher jedenfalls aus dem Besitze dieser Prinzessin und ist aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu datiren. Erst gelegentlich eines Besitzwechsels im folgenden Jahrhundert, erhielt dann die Truhe die im Jahre 1639 aufgemalten Familienwappen 'der Wutnaw und Lattorf. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. "Auszeichnung. Se. k. u. k. Apostol. Majestät haben mit Allerh. Entschließung vom 20. April d. J. dem Herrenhausmitgliede Nicolaus Dumba, Curator des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie, das Commandeurkreuz des Leopoldordens mit Nachsicht der Taxe, und dem Bildhauer an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, Kaspar Ritter von Zumbusch, Curator des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie, aus Anlass der Vollendung des von ihm aus- geführten Monumentes des Feldmarschalls Grafen Radetzky in KVien das Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft allergnädigst zu verleihen geruht. Speoial-Ausetellung von farbigen Kupferstichen. Freitag den 22. April hat Se. k. und k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer die Aus- stellung mit einem längeren Besuche beehrt. - Die Ausstellung wurde am t. Mai geschlossen. Radetzky-Ausstellung. Diese Ausstellung, welche Sonntag den w. April um 9 Uhr Vormittags eröffnet wurde, ist in den Sälen Vl und Vll des Oesterr. Museums untergebracht und wird bis einschließlich Sonntag den 8. Mai währen. Die Ausstellung, für welche die bevorstehende Enthüllung des Radetzky-Monumentes den Anlass gab, besteht aus meh- reren Hunderten von Kunstblättern, welche sich auf das Leben und die Thaten Radetzkfs beziehen. Diese Sammlung, ebensowohl Porträts des Feldmarschalls selber und seiner Generale, wie Darstellungen von .Scblachten und anderen Begebenheiten, insbesondere aus den italienischen Feldzügen enthaltend, ist Eigenthum des Malers und Oberinspectors am Operntheater Franz Gaul und von ihm selber angelegt worden, und kann in ihrer Art als vollständig betrachtet werden. Auch eine Anzahl Autographe gehören dazu und gelangten mit zur Ausstellung.