Les reliures artistiques et armoriäes de la Bibliotheque communale d'Abbe- ville par Alcius Ledieu. Ouvrage orne de I8 planches et de 7x flgures dans le texte. Paris, Gruel-Engelmann, 189i. gr. 8". II, x27 S. M. 35. Obwohl man bereits wiederholt darangegangen, den Bestand alter Bibliotheken mit Rücksicht auf künstlerisch ausgeführte Bucheinbande systematisch durchzugehen, um das von diesem Gesichtspunkte aus Werthvolle zu publiciren - wir brauchen nur an Bouchot (Bibl. nationale), Wheatiey (British Museum) und Zimmermann (Dresden) zu erinnern - so bleibt auf diesem Gebiete doch noch außerordentlich viel zu thun, denn selbstverständlich kommen hier nicht blos Bibliotheken ersten Ranges in Betracht, auch kleine veraltete und sonst wenig benützte Büchersammlungen bergen nach dieser Richtung hüchst interessante Stücke. Den besten Beweis hiefür liefert die vorliegende Arbeit des Bibliothekars der Communal-Bibliothek in der kleinen nordfranzosischen Stadt Abbeville. Diese Bibliothek ist indess reicher als man meinen möchte; sie zahlt an 30.000 Bande, war ursprünglich Klosterbibliothek und verdankt ihren ausgedehnten Bücherschatz dem Umstande, dass zur Zeit der großen Revolution die Bücher der in der Stadt wie im ge- sammten Arrondissement aufgehobenen Kloster und sonstigen religiösen Genossenschaften derselben zugewiesen wurden. Ferner erfuhr sie in unsermJahrhundert in Folge einer ganzen Reihe von Legaten bedeutende Verrnehrungen. Sammlungen hervorragender Bibliophilen wurden auf solche Art der Bibliothek von Abbeville einverleibt. Ledieu hat nun, unter- stützt von einem der besten Kenner auf diesem Gebiete, L. Gruel, sich seiner Aufgabe in vollkommen entsprechender Weise entledigt. Wir finden nach einem kurzen Vorwort und einer Einleitung zunachst französische Bucheinbande in chronologischer Folge systematisch beschrieben und die wichtigsten derselben auf beigegebenen Tafeln meist in einfachem Liehtdruck, hie und da aber auch farbig. abgebildet. Es sind interessante Typen aus der Zeit Ludwig XIL, Franz 1., sowie Heinrich ll. und dann folgen die bekannten Arbeiten des t7. und 18. Jahrhunderts. Daran schließen sich in einem eigenen Capitel einige ausllndische Einbande. Gleichsam ein zweiter Theil des Buches beginnt mit der Aufzählung und Beschreibung solcher Bücher, die in den letzten zwei Jahrhunderten an höheren Schulen als Preise vertheilt wurden, und findet seine Fortsetzung im Schlusscapitel, welches eine Zusammenstellung der mit Wappen verzierten Bucheinbande, der im Kunsthandel heute so geschatzten nreliures armoriees- bietet. Die Arbeit, welche diesem und dem vorangegangenen Capitel zu Grunde liegt, muss als eine besonders werthvolle bezeichnet werden. Jedes der be- schriebenen Wappen ist in einer Abbildung dem Texte beigegeben, die Beschreibungen und Zuweisungen sind mit der nbthigea Pracision abgefasst und enthalten alle wunschensv werthen Daten über Abkunft, Verwandtschaft, Lebensstellung und Lebensdauer des ur- sprünglichen Besitzers. Die mühevolle Arbeit, welche in diesen Angaben verborgen ist, hat umsomehr Anspruch auf Anerkennung, als Heraldiker von Beruf diesen oft recht willkürlich eomponirten Wappen des 17. und I8. Jahrhunderts haußg rathlos gegenüber- stehen. Auch über die engeren Grenzen des Faches hinaus haben derartige Arbeiten außerordentlichen Werth, indem sie nicht selten auch dem Forscher auf dem Gebiete der Goldschmiedekunst, der Keramik, der Glasindustrie u. s. w. gute Dienste leisten. Es sind allerdings nur etwa go verschiedene Wappen, 'die besprochen werden; würde aber das Beispiel, welches der Verfasser gegeben, Nachahmung finden und seine Arbeit von Anderen systematisch fortgesetzt, so stünde dem Kunsthistorilter binnen wenigen Jahren ein unschatzbares Hilfsmaterial zu Gebote. Fs. Bibliographie des Kunstgewerbes. (Vom 15. Auguu bis 15. September 189:.) I. Technik u. Allgemeines. Aesthetilr. [ Dillhßy. W- Die drei Epochen der mo- _ 4 . ß dernen Acszherik und ihre heutigen Auf- Kunxtgewerblmhe, Unterncim gaben. (Deutsche Rundschau, XVIII, n.) Berlcpsch, H. E. v. Naturstudium oder Dobbert, E. Das Abendmahl Christi in Venrocknung? (Kunslgewerbebh, N. F. der bild. Kunst bis gegen den Schluss III, U.) des u. Jahrh. (Reperr. f. Kunsxwissenscm, Brun, C. Leonnrdds Ansichten über du XV, 4„ 5.) Verhlltniss der Künste. (Rep. für Kuust- Duvar, J. H. The Slone, Bronze and Iran Wissenschaft, XV, 4„ 5.) Ages, a Popular Trends: on Enrly Ar-