den Tafeln werden einundzwanzig solcher lnschriften in Photogravüre mitgetheilt. Des Weiteren, nach der Besprechung und Feststellung einzelner der vorragendsten, bisher nach Rembrandt benannten Bilder, sucht nun Lautner nachzuweisen, einmal, dass Fer- dinand Bol, der während eines langen Lebens ein geehrter Künstler und angesehener, wohlhabender Bürger war, wirklich der Verfertiger aller jener Bilder hat sein können, und andererseits, wieso es gekommen ist und kommen konnte, den jener lrrthum ent- stand, dass alle die Gemllde auf den Namen Rembrandt übertragen oder vielmehr durch die Kunsthandler des 17. und 18. Jahrhunderts gefllscht werden sind. lnwiefem alle diese, wie gesagt mit Ernst geführten Untersuchungen und Erörte- rungen Glauben verdienen oder überzeugend wirken, mag der Leser des Buches selber entscheiden. Gewiss wird die Antwort von Seiten der Rembrandt-Specialisten nicht ausbleiben; wir überlassen es ihnen den Kampf auszufechten, den sie sicherlich auf- nehmen werden und aufnehmen müssen. .l. v. F. N achschrift. So ist es bereits geschehen und die Entscheidung gegen Lautner ausg efal len. it- Die königl. Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig. Fest- schrift und amtlicher Bericht, verfasst und erstattet vom Director der Akademie tmd Schule Hofrath Prof. Dr. Ludwig Nieper. Mit 4c Ab- bildungen. Fol. Leipzig, 1890. - Nicht im Handel. Dem im Jahre 138i veröffentlichten ersten Berichte folgt dieser zweite ebenfalls in Form einer typographisch künstlerischen Prachtausgabe, um über den Stand und die Entwickelung der Akademie und Schule im Laufe der letzten zehn Jahre in Wort und Bild Zeugniss abzulegen. - Mit Rücksicht auf das hervorragendste Gewerbe Leipzigs, das Buchgewerbe, gehort die Pflege der graphischen Künste zu den wichtigsten Aufgaben beider Institute. Vierzig Proben der Leistungen auf diesem Gebiete sind theils dem Texte einverleibt, theils in Tafeln beigegeben. Es sind durchwegs tvohlgelungene Ar- beiten, sowohl in jenen Fallen, in welchen die Composition in erster Linie steht, wie bei den hübsch erfundenen Kopfleisten, als auch in solchen, in welchen die technische Durchführung in den Vordergrund tritt, wie bei den Proben moderner malerischer Holz- schnitthehandlung, den vortrefflichen Radirungen, den Lithographien in Kreide- und Federtechnik, den Lichtdrucken, den Zeichnungen für Zinkographien und den Chromolitho- graphien. Die Darstellungen beziehen sich meistentheils auf das Leben und Treiben in der Anstalt und um dieselbe, und stehen fast durchwegs in engster Beziehung zum Texte. Dieser selbst bringt uns nach dem vom Director verfassten Vorworte einen Artikel von Anton Springer über die Aufgaben der graphischen Künste, sodann eine Geschichte des Akademießngels von 1765-1843, und von 1870-1890, ferner einen, dem Andenken des dritten Directnrs der Anstalt Schnorr v. Carolsfeld gewidmeten Aufsatz vorn Verfasser der Festschrift, sowie einen über den ältesten der noch lebenden Schüler Schnorr's, über Karl Werner. Den Schluss bilden Schulnachrichten, Personalien, ein Bericht über das neue Geblude der Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, und das Schülerverzeichniss von 1882-1890. Fs. e Das Schlosserbuch, Von Th. Krauth und F. S. Meyer. Vollständig in 9 Liefergn. ä z Mark. Leipzig, E. A. Seemann, 1891. 1. Liefg. Bog. 1-4. Taf. 1-12. 4". Compl. M. 18. Bei der stets fortschreitenden Technik der Eisenbearbeitung und der immer weiter greifenden Anwendung des Eisens im Bauwesen ist es ein dankenswerthes Unternehmen, alles Wissenswürdige innerhalb entsprechender Grenzen in klarer, leicht fasslicher und den neuesten Stand der Dinge berücksichtigender Weise darzustellen. ln ähnlicher Art wie das Schreinerbuch soll auch das Schlosserbuch die technische und künstlerische Seite des Gewerbes umfassen, und beginnt daher mit einer Besprechung des Materiales, auf welche in weiteren Capiteln Abhandlungen über die Werkzeuge, die Bearbeitung und Behandlung des Schmiedeeisens, die üblichen Eisenverbindungemdie meistgabrauchten Zierformen, das Eigenthümliche der verschiedenen Stile u. s. w. folgen sollen, wahrend in den folgenden Capiteln, nach Gegenständen gruppirt, die verschiedenen Iüzeugnisse durchgenommen und durch Beispiele erläutert werden sollen. Nach der vielseitigen Anerkennung, welche das Schreinerbuch gefunden hat, und nach den werthvollen Erfahrungen der beiden Verfasser in der Herausgabe praktischer Handbücher für Gewerbetreibende liest sich annehmen, dass auch diesem Unternehmen der erwünschte Erfolg nicht ausbleiben wird. Fs.