zurück; auch sind sie längst ausser Gebrauch gekommen, während jene noch gearbeitet und getragen oder verwendet werden. Aus den Arbeiten in Eisen, soweit sie künstlerischer Art, sind in Stahl geschnittene, mit Figuren und Ornamenten in Relief verzierte kleinere Gegenstände, Stempel, Medaillen, Stockknöpfe, Schlösser und Beschläge von Pistolen und Gewehren hervorzuheben. Auch geschmiedete Eisenarbeiten sind vorhanden, Geländer, Armleuchter, Gitter, Laternen und allerlei kleineres Geräth, wie das heute in Mode steht, nicht besser aber auch nicht schlechter als es heute dieser wieder so hoch aus- gebildete Zweig des Kunstgewerbes zu bieten pflegt. Andere kleine Gegen- stände, Becher, Vasen, Dosen, Medaillons mit Silber- und Goldtauschirung zeigen den Einfluss Wiener Arbeiten, sei es direct, sei es durch die Ver- mittlung der Fachschulen. Diese Fachschulen des Landes Böhmen, welche unseres Erachtens zum Interessantesten gehören, was die Prager Ausstellung zu zeigen hat, muss man leider am äussersten Ende eines großen Nebengebäudes auf- suchen. Man hat sie aber hier übersichtlich beisammen, und sie legen ein beredtes Zeugniss ab, wie weit sich dieser jüngste Zweig des Unter- richtswesens ausgebreitet hat und wie namentlich in Böhmen selber er die verschiedensten Zweige der lndustrie umfasst. Eine ganze Reihe ist der Textilindustrie gewidmet, eine andere Reihe den Holzarbeiten, der Möbelfabrication mit ihrem Schmuck in Schnitzerei und Marqueterie, eine dritte Reihe dient der Keramik und der Glasfabrication; die Edelstein- bearbeitung, die kleinen populären Schmuckgegenstände der Quincaillerie, die Eisenarbeiten, die Bearbeitung und Verwendung des Marmors, das alles hat seine Specialschulen, neben denen nun auch zum ersten Male die neue Kunstgewerbeschule in Prag auf dem Felde der Ausstel- lungen erschienen ist. Prüft man ihre künstlerische Seite, so sieht man, dass dem modernen Bedürfnisse Rechnung getragen ist, dass der Unterricht aber sich vor- zugsweise auf Benutzung älterer Musterschöpfungen und der nach ihnen geschaffenen Vorbilder gründet. Diese vorn österreichischen Museum aus- gegangene Tendenz ist auf alle Fachschulen übertragen, so dass man bei ihnen leicht ein einheitliches und zielbewusstes Wirken erkennt. Keine von den Ausstellungen der Fachschulen, auch diejenige im Oesterr. Museum nicht, ist uns so lehrreich vorgekommen wie die in Prag, welche nur die Schulen eines Kronlandes vereinigt, aber diese vollständig, alle und jede einzeln. Was man an der künstlerischen Art der Fachschulen nicht findet, aber auch nicht vermisst, das ist irgend ein specilischer Charakter, den man böhmisch nennen könnte. Alles zeugt für die gemeinsame Quelle und die gemeinsame Leitung, die durchaus allgemein moderner Natur sind. Es ist kaum anders mit all dem, was die Ausstellung alter Kunst- gegenstände bietet, die doch mit Fleiß und Sorgsamkeit aus dem ganzen