mächtige, prunkliebende Minister, der damals schon mit dem Gedanken umging, sich in Vaux-le-Vicomte ein Schloss von nie gesehener Pracht zu errichten, und noch unschlüssig war, welchem Meister er die Oberleitung des Ganzen anvertrauen sollte. Fouquet hatte nun seinen Mann gefunden und trat mit Le Brun sofort in Verhandlungen. Male- reien, Sculpturen, Tapisserien, Gärten u. s. w. sollten geschaffen, Schau- spiele, Feerien und nächtliche Feste in Scene gesetzt werden, alles noch glänzender und prächtiger als selbst am königlichen Hofe. Le Brun schreckte vor so verschiedenartigen Aufträgen nicht zurück. Er war von langer Hand darauf vorbereitet und für derartige Unterneh- mungen geschult. Seit Jahren hatte er die freie Zeit, welche ihm die Ausführung seiner decorativen Gemälde gelassen, dazu benützt, sich mit allen Zweigen der Kunst zu befreunden, die bei Ausstattung von Pracht- räumen in Betracht kommen. Er hatte sich mit Architektur und Sculptur nicht minder befasst wie mit Goldschmiedekunst und Tischlerei, und kein Gebiet der Kunstindustrie war ihm völlig fremd. Nichts konnte ihm erwünschter sein, als seine vielfachen Kenntnisse in Vaux-le-Vicomte vor aller Welt zu zeigen, und allerlei neue, werthvolle Erfahrungen zu sammeln. (Schluss folgt.) Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. Besuch des Museums. Dienstag den 14. Juli hat Herr Erzherzog Leopold Ferdinand von Toscana das Oesterr. Museum mit einem längeremBesuche beehrt und wurde hiebei vom Vice-Director, Reg.-Rath Bucher, empfangen und durch die Sammlungen geleitet. - Die Sammlungen des Museums wurden im Monat Juli von 5844., die Bi- bliothek von 12:7 Personen besucht. Auszeichnung. Se. Majestät der deutsche Kaiser hat nach dem Vorschlage der internationalen Preisjury gelegentlich der Jubiläums- Ausstellung des Vereines Berliner Künstler dem Professor an der Kunst- gewerbeschule des Oesterr. Museums, William Unger, die große goldene Medaille verliehen. Neu ausgestellt. Saal l: Antike Ohrgehange, Gold; Bronzeschmuckstücke, zum Theil mit Email oder Silbereinlagen; Dose mit Pique; Pistole aus Madagaskar; vier gra- virte Uhrwerke; zwei Bronzelolfelchen, antik. Saal ll: Schnelle, niederrheinisch, 17. Jahrh. Anfang; Reliefiläschchen, Berliner Porzellan, 18. Jahrlu; Kntfeeschale, Porzellan, Brüssel, um 1800; Spucknapf und Krankenschälchen, Altwiener Porzellan; Katfeeschale, türkisch. Saal lV: Standuhr und Console, Boulearbeit. Saal V: Eisernes Gewehrbeschlage; wag- rechte Uhr, italienisch; Medaille auf Ministerialrath Dr. Lind von Pawlik; Medaille der Sncietä degli amici dell'arte in Triest von Leisek; Bleifigürchen und Bronzegeratbe, antik; Bronzelowin, desgl. Saal Vll: Zwei antike Weberschißchen, Bronze und Bein. Saulenhof: Venus von Messner, Marmor, Eigenthum Sr. Exell. des Grafen Wurmbrand.