469 Serbinnen producirt wird, so dürfte sie darnach genannt worden sein, ohne dass man den arabischen Namen dafür kannte. Der Name vÖeuaru bedeutet dasselbe. Wie mir Prof. Karabacek erzählte, bezeichnet das arabische Kenar einen Streifen, daher Kenar wie Sarb - gestreifte Leinwand. Und Misir? Liegt in diesem Namen nicht die alte Tradition, welche stets eine lebendige Erinnerung aufrecht erhielt, dass dieses Gewebe aus Aegypten, aus "Misirn zu uns gekommen? Die Fülle der Thatsachen berechtigt also zum Schlusse, dass die Ornamentik der Südslaven sowohl als die verwandte Ornarnentik anders- sprachiger Völker auf die Ornamentation der Gewebe der Culturvölker des Alterthumes zurückzuführen sei. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. Ernennung. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den mit den Secretariatsgeschäften des Oesterr. Museums betrauten Dr. Eduard Leisching zum Custosadjuncten an dieser Anstalt ernannt. Personalnaohriohten. Der Director des k. k. Oesterr. Museums, Hofrath v. Falke, ist von seinem Urlaube zurückgekehrt und hat die Leitung des Museums wieder übernommen. - Der Vice-Director, Reg.- Rath Bruno Bucher, hat einen sechswöchentlichen Urlaub angetreten. Weihnaohts-Ausstellung im Oesterr. Museum. Der Wiener Kunstgewerbeverein veranstaltet in der Zeit vorn 28. November d. l. bis inclusive 6. Januar 1892 abermals eine Ausstellung der österreichi- schen Kunstgewerbe, an welcher auch Nichtmitglieder Theil nehmen können. Die ausführlichen Programme nebst Anmeldungsformularien sind beim Portier des Museums und in der ständigen Ausstellung des Wiener Kunstgewerbevereines unentgeltlich zu beziehen. Die Anmeldungen sind an die Adresse: nWeihnachts-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbe- vereines zu Hunden des Herrn Dr. Leischingu zu richten; der Anmel- dungstermin läuft am 14. October ab. Neu ausgestellt. Saal l: Chinesischer Buchdeckel in Silberfiligrany kleines sil- bernes Kelchgefeß mit hebräischer Inschrift aus der Synagoge zu Kobersdorf in Ungarn. Saal Vll: Drei Ledereinbände mit Goldpressung aus dem 16. Jahrh., einer derselben bemalt und verziert mit dem Wappen der Tudors. der andere mit dem Monogrnmm Heinrich II. von Frankreich, der dritte mit der Devise des Canevari; Stein- und Metall- ärzungen für bau- und kunsrgewerbliche Zwecke von Hugo Würbel in Wien. Besuch das Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat August von 691a, die Bibliothek von m43 Personen besucht. Litteratur-Bericht. Erudes sur Yorfevrerie frangaise au XVIIIM siecle. Les Germain, orfövres- sculpteurs du roy, par Germain Bapst. Ouvrage ornä de 90 gravures. 8". XXXI, 254. S. Paris, Rouam et Co. 1891. M. 15. In vorliegender Studie bereichert der Verfasser die Litteratur über französische Golduchmiedekunst um eine durchaus gediegene, auf gründlicher Kenntniss beruhende Jahrg. 1891. 13