nachzugehen. Das Buch leistet in der That, was es nach den Intentionen seines Ver- fassers leisten soll: es bietet nicht blos eine meisterhaft geschriebene -bequen1e Uebere sicht über den gewonnenen Stand der Dingen, sondern es gibt auch die Mittel an die Hand nzum Fortschreiten und zur Prüfung des Gebotenem. Wollte man Vereinzeltes nachtragen, so hätte dies höchstens hinsichtlich einiger weniger Litteraturnachweise zu geschehen. und zwar wäre zu Seite 46 das treEliche Buch von Max Lehrs über Wenzel von Olmütz (Dresden 1889) zu nennen, zu Seite 199 die vollständige Reproduction der Landsltnecht- bilder von Nicolaus Meldemaun, Hans Guldenmundt und David de Necker - der letzt- genannte Formschneider hatte übrigens schon seines prächtigen Starnmbuches willen in dem vorliegenden Werke Erwähnung verdient - in: Römisch kaiserlicher Majestät Kriegs- volker im Zeitalter der Landsknechte, herausgegeben von Graf Breunner-Enkevoarth mit Text von .I. v. Falke (Wien 1883), zu Seite 216, Note, die kleine Abhandlung Friedrich Schneidefs über den Urheber des Marktbrunnens in Mainz (Mainz 1890) - zu Seite 115 sei bemerkt, dass der Tod Peter Fl0tner's nach dem Todtengellutbuch von St. Sebald (Mittheilungen aus dem german. Nationalmuseum, ll, p. 1.78) unzweifelhaft in das Jahr 1546 (nicht nach 1548) zu setzen ist - und schließlich ware auf Seite 224 zur Ergänzung des daselbst über Augustin Hirschvogel Gesagten die ausgezeichnete Arbeit von Carl Friedrich über diesen Künstler (Nürnberg lßsgfheranzuziehen. Nach Friedrich's Untersuchungen muss, nebenher erwähnt, als das wahrscheinliche Geburtsjahr Hirsch- Vogel's 1488 (nicht 1503) angenommen werden. R-r. G Die Fayence- und Steingutfahrik Hubertusburg. Ein Beitrag zur Geschichte der sächsischen Keramik von K. Berling. gr. 8'. 30 S. und 4 Taf. in Lichtdruck. Dresden, Stengel 61 Markert. Durch diese actenmäßige Darstellung wird dem, wie der Verfasser angibt, in Sachsen mit der Bezeichnung -Hubertusburger Fayencec vielfach getriebenen Missbrauche ein Ziel gesetzt. Wir erfahren, dass die Fabrik um 1770 unter dem Namen eines Hafners Tannich, aber thatsachlich durch einen Grafen Lindenau in's Leben gerufen worden ist, der sie dem Kurfürsten unentgeltlich überließ, weil er durch die Rücksichten auf die bevorzugte Stellung der Meißner Porzellanfabrik gehindert wurde, die Fabrik so zu erweitern und zu heben, wie er es wünschte. 1776-1814 wurde sie unter Marcolini's Namen, bis 1835 in des Königs Namen geführt, dann ging sie wieder in Privatlnlnde über. Das Fabricat nach 1770 ist meistens Steingut von strohgelbem Ton und mit dem Ortsnamen bezeichnet. Die Verwirrung mag dadurch entstanden sein, dass Fayencevaseu, die früher in den Zimmern des Hubertusburger Schlosses gestanden haben, als Hubertus? burger Fayence inventarisirt worden sind. B. 0 Dresdner alte Schmiedearbeiten des Barock und Rococo. Zeichnerische und photographische Aufnahmen, herausgeg. von Richard Weiße, Architekt, Professor an der königl. Kunstgewerbeschule zu Dresden. Dresden, Gilbers'sche k. Hof-Verlagsbuchh. (1891). Fol. M. 10. Diese kleine Vorbildersammlung für Kunstschlosser und kunstgewerbliche Zeichner besteht aus zehn Blättern, welche fast ausschließlich Gitterwerk verschiedener Art zur Anschauung bringen. Es sind nicht die überreichen, prunkvollen Arbeiten luxurios aus- gestatteter Paläste, es sind Proben jener bescheideneren Mittelgattung. die in unzähligen mehr oder minder fein componirten Exemplaren fast allerorten angetrolen wird. Die fünf ersten Blatter bringen verschiedene Abscltlussgitter vom Elias-Kirchhof aus der Zeit von 1726-1740, es folgen dann Balcon- und Treppengitter einiger Dresdner Palais sowie ahnliche Eiaenarbeiten vom Prinzenpalais am Taschenberg. Hübsche Muster aus dem Kunstgewerbcmuseum nebst einigem Anderen beschließen die Sammlung. - Die Auf- nahmen in Lichtdruck nach Zeichnungen entsprechen in Bezug auf Klarheit und Scharfe der Formen den an sie zu stellenden Anforderungen. Fs.