KIIJIStgGWSIbGSOhIIIB. Für das Schuljahr i8gifgz wurde mit der
Unterrichtsertheilung im technischen Zeichnen wie im Vorjahre Professor
Julius Kajetan, und mit der Unterrichtsertheilung in der Kunstgeschichte
(Geschichte der technischen Künste) Prof. Hans Macht betraut.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
September von 6382, die Bibliothek von 92g Personen besucht.
Litteratur-Bericht.
Farbenlehre. Für die praktische Anwendung in den verschiedenen Ge-
werben und in der Kunstindustrie bearb. von Alwin v. Wouwer-
mans. S", 196 S. mit 7 Abbild. Zweite verm. Aufl. Wien, Budapest,
Leipzig, A. Hartleben. (B. XLVIlI {der Chem.-techn. Bibliothek.)
Die Aufgabe des Werkchens ist eine dreifache. ln dem weitaus größten Theil des-
selben (Abschnitt l-XlX) hat der Verfasser die wichtigsten Lehrsatze der Physiologie
der Farben, den verschiedensten Litteraturquellen entnommen, zusammengestellt und ge-
ordnet vorgeführt, ohne sich auf kritische Besprechungen der manchmal auseinander-
gehenden Behauptungen einzulassen. In Abschnitt XX-XXVll werden die gangbarsten
ästhetischen Axiome aus dem Gebiete der Farbenlehre recapitulirt, endlich im Abschnitte
XXVllI die Pigmente in Bezug auf ihre chemische Zusammensetzung, auf die Art ihrer
Verwendung und ihre größere oder geringere Dauerhaftigkeit besprochen, sowie das
Wichtigste über Malgründe, Bindemittel, Trockenpraparate, Firnisse u. s. w. hinzugefügt.
Durch Mittheilungen eigener Studien und Erfahrungen hat der Verfasser sein Thema in
schatzenswerther Weise ergänzt und vervollständigt. Das Gebotene ist durchwegs auf
Gemeinverstandliches beschrankt und bei der Anführung erlauternder Experimente von
allen ienen gänzlich abgesehen, bei deren Vornahme nicht mit den einfachsten Mitteln
das Ausreichen gefunden werden kann. M-t.
ü
Geschichte der deutschen Kunst. IV. Bd. Geschichte des deutschen
Kupferstiches und Holzschnittes. Von Carl v. Llitzow. Mit Text-
illustrationen, Tafeln und Farbendrucken. Berlin, G. Grotesche Ver-
lagsbuchhandlung, 189i. 4". VI, 3x4 S.
ln den i-Mitlheilungenu (N. F. Nr. 28) wurde gelegentlich der Besprechung der
iGeschichte des deutschen Kunstgewerbesa von J. v. Falke bereits auf die hohe Be-
deutung hingewiesen, welche dem Unternehmen der Grote'schen Verlagsbuchhandlung
in der Geschichte der deutschen Kunstforschung sowohl als auch des deutschen Buch-
handels zukommt. Mit dem oben angezeigten Bande ist das große Werk zum Abschlusse
gebracht worden und es liegt nun dem deutschen Volke in fünf stattlichen Banden die
Geschichte seiner nationalen Kunst vollendet vor. Nicht allein in wissenschaftlicher,
auch in künstlerischer Beziehung gestaltet sich das Ganze zu einem Prachtwerke ersten
Ranges, denn die gründliche und ausführliche Darstellung des Entwickelungsganges der
deutschen Kunst aus den Federn berufener Fachmänner begleitet ein reicher, sorgsam
ausgewählter und sorgfältig ausgeführter Bilderschmuck (über tooo Illustrationen im Text
und auf zum großen Theile farbigen Tafeln!) , welcher die schönsten und interessan-
testen Denkmaler deutscher Baukunst, Bildnerei und Malerei, des Kupferstiches, Holz-
schnittes und des Kunstgewerbes zur Anschauung bringt. Mit berechtigter Genugthuung
dürfen die Herausgeber und der Verleger auf das nun abgeschlossene Werk blicken,
welches die wohlverdiente Theilnahme und das warmste Interesse des kunstliebettden
deutschen Lesepublicums schon von allem Anfange an begleitet hat.
Auch der kürzlich vollendete Band, die nGesChiChle des deutschen Kupfer-
stiches und Holzschnitt es: von Carl v. Lützow, wird allerseits mit ungetheilter
Befriedigung aufgenommen werden. Dass mit dem Buche einem wirklichen Bedürfnisse
Genüge geleistet wird, steht außer Frage, .denn der Entwickelungsgang des deutschen
Kupferstiches und Holzschnittes Endet in demselben zum ersten Male zusammenhängende
Darstellung. Alle Ergebnisse der Specialforschung sind in dem Buche auf das Gewissen-
hafteste berücksichtigt, die Litteraturnacbweise sind stets so ausführlich als möglich gea
geben und so ist hinwiederum der Leser in den Stand gesetzt, überall den Quellen selbst