Landschaft mit mehreren Gebäuden. Die rechte Seite des Bildes wird von einer reich verzierten Säule begrenzt. Als Oberbildchen eine durch Roll- werk mit Genien in zwei Hälften getheilte, rechts unvollendete Dar- stellung einer Entenjagd. Nach unten wird das Ganze durch eine nur zur rechtsseitigen Hälfte ausgeführte Cartuuche mit leerem Felde abgeschlossen. Zu den Füßen des Schlitzen, auf dem Sockel der Umrahmung das Mono- gramrn (DLM in einandergeschoben) und die Jahreszahl. Federzeichnung, ohne Kreuzschraffirung. Höhe 0'300, Br. 0'210. Der Scheibenriss von 1583 (k. k. Oesterr. Museum, lnvrNr. 6272, ervrorben 1889 auf der Auction Klinkosch) zählt zu den schönsten und tigurenreichsten Compositionen Lindtmayefs. lm Mittelbilde, von einem Kranze aus Eichenblättern und Lorbeerzweigen eingefasst, eine weibliche Costümfigur mit einem Allianzwappen (im ersten Schilde drei Binden, im zweiten drei, 2, 1 gestellte Ringe, als Helmzier je ein "halber Flug") Zu Füßen der weiblichen Figur die Jahreszahl 15 . 83 und die Initialen des Meisters ln der reichen architektonischen Umgebung zwischen Säulenstellungen links oben FIDES, darunter PRVDENCIA, rechts TEMPERANCIA und FORTITVDO, oben in Ornamentrahrnen die Darstellung einer Falkenjagd, unten in der Mitte eine Cartouche aus Rollwerk mit leerem Felde, in den Ecken je ein Genius mit Palmzweigen, der linkssitzende auf eine Sturmhaube mit dem Wappen der Eidgenossen- schaft gestützt. Getuschte Federzeichnung, nur zur linken Hälfte voll- ständig ausgeführt. Höhe 0'410, Br. 0'330. Die Zeichnung aus dem Jahre 1590 (Sammlung Hauslab-Liechten- stein) ist ein auf das Sorgfältigste ausgeführter Entwurf für eine Standes- scheibe von Schaffhausen. Die Composition folgt dem üblichen Schema der Standesscheiben, die architektonische Umrahmung ist jedoch durch die Schildhalter zum größten Theile verdeckt. Links steht der Banner- herr im halben Harnisch, das Banner mit dem gekrönten Widder, dem Wappen von Schaffhausen in der Linken, den Streitkolben in der Rechten. Das Haupt bedeckt ein Federbarett mit dem Wappen der Eidgenossen- schaft. Rechts, dem Bannerherrn gegenüber, der Hellebardier in derlTracht der Landsknechte, das Federbarett auf dem Rücken, bewehrt mit Helle- barde, Schwert und Dolch. Zwischen Beiden das von der Kaiserkrone überragte Reichswappen und unter diesem zwei gegeneinander gestellte Schilde mit dem Wappen von Schaffhausen. Unten in den Ecken Waffen- trophäen und in der Mitte, in einer Cartouche, die Jahreszahl 1590. Auf dem Sockel der umgebenden Architektur die Initialen des Künstlers, links D, rechts L, im oberen sichtbaren Theile der Architektur in der Mitte ein Ornament mit einem Cherub, links ein posaunenblasender Genius. Vollständig ausgetuschte Federzeichnung. Höhe 0'470, Br. 0'335. Die weitaus größte Zahl von Scheibenrissen Lindtmayefs dürfte sich nunmehr wohl in der Stadtbibliothek zu Bern befinden, nachdem es der Eidgenossenschaft im Jahre 188g gelungen ist, sechs Bände der ehe-