in der Industrie zur Verbreitung und Geltung zu bringen; er bot opfer- willig die Hand zur Durchführung von litterarisch-künstlerischen Unter- nehmungen, für welche das Museum allein die Mittel nicht aufwenden konnte; es braucht hier nur an die "Stickmnster der Renaissanceu, die wKunstgewerblichen Flugblättern, F. Ritter's neuen "Ornamentstich- Katalogw und A. RiegPs vKatalog der Aegyptischen Textilfuxider- erinnert zu werden. Aber sein thatkräftiges Eingreifen beschränkte sich keineswegs auf dieses sein eigenstes Gebiet, auf welchem er auch eine hochinteressante Sammlung zunlllustration der Geschichte der graphischen Reproduction anlegte; er war aufrichtiger Kunstfreund und immer bereit, jedes tüchtige künstlerische Streben zu fördern, in welcher Richtung immer es sich bekunden mochte. Demgemäß stand er auch dem kunstgewerblichen Schaffen jeder Art als werkthätiger Freund nahe, betheiligte sich mit aller Lebhaftigkeit an der Gründung des vWiener Kunstgewerbevereinesx, und widmete sich als dessen erster Präsident mit Hingebung dieser guten Sache. Wie er in Ausstellungsfragen die Interessen des Vereines und damit des österreichischen Kunstgewerbes nachdrücklich und erfolgreich vertrat, ist unvergessen; wie er im Einzelnen und für den Einzelnen wirkte, das ent- zieht sich der Besprechung, aber die dankbare Erinnerung an ihn als einen Mann, der nicht blos platonische Liebe für unser kunstgewerbliches Schaffen hegte, wird allgemein lebendig bleiben. Und so werden wir jederzeit das Gedächtniss dieses wahren Freundes unserer Anstalt und unserer Bestrebungen hoch in Ehren halten. B. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. S9. Majestät der KRIEG? hat Mittwoch den 22. Januar das Atelier des Professors Otto König mit Allerhöchstseinem Besuche beehrt. Se. Majestät fuhr ohne Begleitung um 11,1 Uhr am Portale der Kunst- gewerbeschule vor und begab sich, vorn Künstler begrüßt, in dessen Arbeitsraum, um ihm zur Vollendung einer Porträtbüste zu sitzen. Die in Thon modellirte Büste ist zur Ausführung in Marmor be- stimmt. Die Büste ist im hohen Grade gelungen und fand den vollen Beifall Sr. Majestät. Nach beendigter Sitzung besichtigte Se. Majestät die übrigen im Atelier befindlichen fertigen und in Ausführung begrif- fenen plastischen Werke. Unter diesen seien besonders erwähnt: Die Liebesgruppe (Amor und Psyche), der Entwurf für das Wiener Goethe- ,Denkmal, die allegorische Gruppe: vEin Triou, die Gruppe für Silber: w-Großmlitterchens Jugendzeitu und die Brunnenskizze mit den schönen Figuren der Nixe mit der Wassermuschel, des Centaurs mit dem Wein- schlauche und des Amor. - Se. Majestät verweilte über eine Stunde im Atelier. .