Landeswappen in Farbendruck. Eine so vollständige und gewissenhaft studirte heraldische Musterliate hat bisher nicht bestanden und ganz gewiss auch keine, die ihre Aufgabe so sehr von der künstlerischen Seite genommen haue. Ein besonderer Vorzug liegt ferner darin, dass hier die Helmkleinodien vollkommen richtig gegeben sind, ein sehr schwie- riger Gegenstand, über welchen bisher vielfach widersprechende und irrige Angaben vor- lagen. Das hübsche Werk hat in erster Linie den praktischen Zweck, unseren Kunst- handwcrkern zu dienen, und wird in dieser Hinsicht großen Nutzen schaffen, denn noch sieht man auf Firmen, auf Gerithschaflen, ganz besonders aber bei den ütfentlichen Fest- lichkeiten und deren Decorationen in der Regel heraldische Producte, welche ebenso dem wissenschaftlichen Fachmanne dieser Disciplin als dem Künstler ein wahrer Greuel sind. Strühl's Entwürfe bieten zu solchem Behuf die besten Vorbilder, und zwafgerade wie sie unsere moderne Production braucht. Seine Wappen haben in der Haupterschei- nung den Charakter der Renaissance, beiläufig in der Weise, wie die von mir heraus- gegebenen Wappen des österreichischen Herrscherhauses nach den Holzstöcken der kaiserlichen Sammlung, und auch wie die Wappen an der Decke des Saales Karl's V. in der Waffensammlung des neuen Hofmuseums gehalten sind. Zünftige Ur-Heraldiker be- kreuzen sich zwar vor dieser Auffassung, indem sie blos die gothische Wappenform gelten lassen wollen, jedoch, wir machen una aus solchen pedantischen Schrullen gar nichts. Ea gibt keine Stilform, welche ein künstlerisches Privilegium für die Heraldik hatte, das Wappen ist einfach ein Zeichen des Adels und so lange es einen Adel gibt und in welchen Zeitperioden immer - deren künstlerische Stilformen sind alle der Reihe nach für das Wappen gleichberechtigt, gerade so wie Rüstungen und Schwerter, Becher und Kirchengerathe, Costüme, Glaser, Möbel etc. alle Zeiten und Stilformen durchlaufen haben. Ein Wappen, das ein Barockrneister unter einem Kupferstich gezeichnet hat, ist gerade so berechtigt wie eines in der Zuricher Wappenrolle. Und was speciell dieses Buches Zweck betrifft: sollen wir vielleicht an unseren modernen Ringstraßenpalasten und bei unseren Festen Wappen des 14.-15. Jahrhunderts auf unseren Renaissance- und Barockportalen anbringen? Das ist einfach unmöglich und darum sind diese geschmack- vollen Renaissance-Typen sehr willkommen. Die sehr rührige Verlagshandlung hat das schöne YVerkchen musterhaft ausgestattet] l. Bibliographie des Kunstgewerbes. (Vom 15. Februar bis 15. März 1390.) I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. Kunstgewerblicher Unterricht. Ahrens, H. Das Kreuz als symbolisches Zeichen aufGrabdenkmalen. (Der deutsche Stcinbildhauer, 7.) L'Assembl6e generelle de l: Sociüte de l'Union centrale des Arts decor. (Revue des ans decon, 7, 8.) Ausführung kunstgeiverblicher Arbeiten im Kunslgewerbemuseum (Berlin). (Cenlral- blau der Bnuverwaltg, 3, 4.) Bshnbrecher, Die, unseres modernen Kunst- gewerbes. I. Georg Hirth. (Bayer. Gewß Zts. 3-) Diner. Antiquitltengeschmack, Fälschung und Kunstgewerbe. (Frankf. Z1g„ 31 H.) -- Das Sammeln und das Fälschen der Kunstgegenstände. l. (ln mngyar. Sprache.) (Müveszi lpsr, 1889, 5, 6.) Duval, M., et A. Bicnl. Lhinatomie des mnitres. 30 pl. reproduisant les originaux d: Leonsrd de Vinci, Micbel-Ange, R1- phael, Gericeult etc., aceomp. de notices explieuives e: pxecedees d'une Hisloire de Panntomie plastique pur Mathins Duval. Livr. 1. Fol. ll, 12 p., 6 pl. et notices, Paris, Qulntin. L'I:1cole des fabricants de bronze. des nrts decon, 7, 8.) Effenberger, P. Einführung in die Or- namentik. (Zeilschr. des Vereines deut- scher Zeichenlebrer, 5 K.) Falke, Jac. v. XVesen und Grenzen des Barockstils. (Der Colorist. S4; n. Wochen- schrift des n. b. Gew.-Vereines.) Götz, W. Die naturgemäße Ausstattung des Wohnzimmers. (Wieck's Gew.-Ztg., 6.) Goldschmidt, A. Lübecker Malerei und Plastik bis 1530. Mit 43 Lichtdn-Taf. von Joh. Nöhring. gr. Fol. VI, 39 S. Lübeck, Nöhring, 1889. M. 25. Hausindustrie, Ungarische. (Bayer. Gew.- Zle. 4-) Jubiläum, Zumf des Niederosterr. Gewerbe- vereines. (Die Presse, 58.) Lameire. Manufactures nationales. Rapport adresse ä M. le ministre de Finstruction publique er des beaux-arts, uu nom de la eommission de In Manufacture nationale de mosnique. 8'. 13 p. Paris, impr. nationale. Pulszky, F. v. Denkmäler der Völker- wanderung. (Ungar. Revue, X, z.) (Revue