der musaea in der That an etwas der Rocaille, resp. dem Mosaik dieser Art, Aehnliches zu denken sei. Plinius") hat darüber keine Silbe. Er spricht von porösen, von der Decke herabhängenden Steinen, die dem lnnern den Charakter einer Grotte geben sollten, _ lauter Dinge und Eigenschaften, welche dem, was wir Mosaik nennen, stracks zuwider laufen, denn dazu wählt man nichts Poröses, auch nichts uneben Hervor- tretendes, und schließlich wird doch Niemand behaupten wollen, dass ein Mosaik dazu beiträgt, einen Raum höhlenartig erscheinen zu lassen. Plinius") berichtet uns zwar allerdings, dass zu einer gewissen Zeit das Mosaik, welches vordem blos den Estrich bedeckte, nun Wände und Decke ebenfalls in Besitz genommen habe, - aber gewiss wird dieses Mosaik seinen Flächencharakter, den es am Fußboden gehabt hatte, nicht so rasch in die rocailleartige, unebene Anlage jener geträumten Grotten- mosaiken verwandelt haben. Wenn Engelmnnn aber bei den Gewölben in der That an Rocaille denken will, so kann er nicht sagen, dass all- mälig der Name Mosaik für beide Dinge, die sich von einander wenig oder gar nicht unterschieden hätten, gemeinsam wurde, denn Boden- mosaik und Rocaille bleiben ewig unvereinbare Gegensätze in ihrer Er- scheinung, sind daher gewaltig verschieden zu nennen, und können un- möglich dieselbe Namensbezeichnung geführt haben. Wir finden das Wort musivum bei Aelius Spartianus im 3. Jahr- hundert n. Chr. in: Pescennius Niger"): hunc in Commodianis hortis in porticu curva pictum de musivo inter Commodi amicissimos videmus sacra Isidis ferentem. Er ist aber nicht der Erste, der das Wort gebraucht, welches unter Anderen auch schon bei Sextus Empiricus um 200 n. Chr. vorkommt. ln der zweiten Hälfte des 4.. Jahrhunderts bedient sich Augustinus") des Ausdruckes: musivo picta sunt. Man hat seit jeher nämlich die Herstellung von Gebilden in Mosaik, welcher Art Technik es gewesen sein mag, immer eine Malerei genannt. S0 spricht z. B. Apulejus vom Pflastermosaik des Bodens: pavimenta ipsa lapide praetioso caesim diminuto in varia picturae genera discriminantur; so sagt Isidorus von Sevilla: lithostrata sunt elaboratum arte picturae parvulis crustis et tessellis, ja schon bei Plinius") heißt es: pavimenta apud Graecos ori- ginem habent elaboratum arte picturae ratione, donec lithostrata expulere eam, so dass also die ästhetische Vorstellung von unserem Fache als einem malerischen fast so weit in der Litteratur Rorn's zu verfolgen ist, als unsere Kunde davon reicht, dass Mosaik, zuerst als Estrichschmuck, aus dem Orient überbracht, daselbst eingeführt war, d. i. vor den Tagen Sulla's "). Cassiodor") nennt die Arbeiter in dieser Technik musuarii, die Constitutio Theodosii (lib. X, de excusationibus artificum) versteht sie "j xxxvx; n. 41-, xxxvn Civ. m; v1, s. 1') xxxvl, 1;. , 6. ") XXXVI, 64. ") Cup. 6. ") D: ") Marquardt, Handb. V, z. 217. ") VII, Var. 5. 13 '