dung oder der geschnittenen Lederwaare, am stärksten aber wohl bei dem famosen Versuch einer gepressten statt geschnitzten Holzwaare der Fall ist. Nur gänzlicher Geschmacksrnangel kann über dergleichen Unterschiede hinwegsehen. Hingegen muss man, um der Maschinenarbeit Gerechtigkeit ange- deihen zu lassen, bekennen, dass überall da, wo durch die Maschine die bloße Vorarbeit, die Gestaltung des i-Rohproductesu (in kunst- technischem Sinne) geleistet werden kann, dies nur mit Vortheil für die Sache verbunden sein wird. So leisten unsere Walzwerke, indem sie fertige Stabeisen erzeugen, der Schmiedeeisentechnik gewaltig Vorschub, ohne deshalb im geringsten den künstlerischen Charakter des Productes zu verringern; ja es ist bekannt, dass sogar die Blütbezeit der Schmiede- eisenkunst im 16. u. 17. Jahrhundert erst nach Einführung der Hammer- werke sich einstellte. Und dies ist ganz natürlich, wenn man bedenkt, dass die enormen Schwierigkeiten, welche sich hier der rein technischen Beherrschung des Materials entgegenstellen, durch bloße Handarbeit kaum gänzlich zu bezwingen sind, während die gewaltige Maschinenkraft sie spielend überwältigt. Dieser Umstand aber wird sich häufig wiederholen und überall, wo er eintritt, der natürliche und berechtigte Bundes- genosse des Maschinenbetriebes sein. Was wären, in diesem Sinne gefragt, z. B. unsere heutigen Maschinen ohne - eben diese Maschinen, d. h. wenn nicht successive eine die andere ermöglicht hätte? Hier also zeigt sich unmittelbar und drastisch, wie die Natur des Stoffes, die Schwierigkeit seiner Bewältigung, die Maschinenarbeit als nothwendige Ergänzung der Menschenkraft und -Arbeit herbeiführt und solcherart der Fabriksbetrieb neben der Handarbeit zum mitbestimmenden Factor der modernen Cultur- entwickelung -- im guten Sinne - geworden ist. Nur sollte die Maschine diese ihr naturgemäß gezogene Grenze nicht überschreiten und überall da, wo die Feinheit und Geschmeidigkeit des StoHes die Handarbeit zu- lässt, ja erfordert, auch der Hand freien Spielraum lassen. Denn auch auf kunsttechnischem Gebiete gilt _Schiller's Ausspruch vom Starken und Zarten; möchte die Maschine deshalb den rguten Klangu nicht allzu oft in ihrer rauhen Weise übertönenl Wenden wir uns nun der eigentlichen Frage zu, der Frage nach den Vor- und Nachth eilen des Fabriksbetriebes, wie sie uns in der Erfahrung entgegentretenf Im Allgemeinen lässt sich nicht leugnen, dass die rein technischen Zweige, welche mit der Kunst nichts zu thun haben, nur gewonnen, die künstlerischen jedoch theilweise verloren haben. Jene aber freilich haben uns hier nicht weiter zu beschäftigen, und der große Aufschwung z. B. der Zuckerindustrie lässt uns völlig gleichgiltig. Bei diesen, den Kunstindustrien, ist der Erfolg ein durchaus verschiedener. Wer wollte z. B. verkennen, dass die Weberei und Spinnerei, also die beiden größten Textilbranchen, durch den fabriksmäßigen Betrieb ge- wonnen haben? Liegt doch der Weberei von allem Anfang an ein mehr