Gründlichkeit des Forschers mit der freien, grossen Weltanschauung des Humanisten und dem Feinsinn des Aesthetikers. So sind seine -Cultur der Renaissanceu und seine 1G:- schichte der Renaissance" (Architektur) klassische Bücher im vollsten Sinne des Wortes. Beide erscheinen nun in neuer Ausgabe; die des ersteren von S. Geiger besorgt, die des letzteren von dem Verfasser selbst. Die "Geschichte der Renaissance-A ist in der neuen Ausgabe herausgehoben aus dem Verbande der Fortsetzung der Kuglefschen Geschichte der Baukunst; das ist besonders erfreulich, weil wir damit Burckhardfs Werk erst in seiner ganzen Eigenart kennen lernen. Die früheren Angaben hat Burclthardt revidirt, die Quellenhinweise sind zahlreicher geworden, so z. B. gleich im i. Capitel: der monu- mentale Sinn der italienischen Architektur. Das Format ist grosser, der Druck schöner, die Abbildungen bedeutend vermehrt worden. Sobald diese neue Ausgabe vollständig er- schienen, werden wir aufdas Werk zurückkommen und seine eigenartige Stellung in unserer kunstgeschichtlichen Literatur eingehend beleuchten. P. Villari: Niccolo Macchiavelli e i suoi tempi, illustrati con nuovi documenti. Vol. I. Firenze, Successori Le Monnier, t877. (Deutsch von Bernhard Mangold. Leipzig, H. Hartung St Sohn, i8Z7.) Dieser erste Band führt das Leben des Macchiavelli bis zum Jahre i o7. Die Ein- leitung füllt dreihundert Seiten; sie gibt eine Geschichte des Humanismus bis zu Macchia- velli. Die Strömungen innerhalb desselben werden auch hier nicht gesondert und charak- terisirt; die locale Gruppirung verwirrt eher, als dass sie die Uebersicht erleichterte. Herzliche Freude aber macht es, einem durchaus selbstständigen Urtheil zu begegnen, nicht der steten Wiederholung von Tiraboschi oder Voigt. Wird unsere persönliche Neigung durch die Herbheit desselben nicht selten verletzt, so ist der Fremde doch am wenigsten befugt, dagegen Einsprache zu thun. Die geistige Selbstständigkeit, eine Selbst- ständigkeit aber, die nicht in subjectiver Caprice, sondern in gründlicher und umfassender Quellenkenntniss ihren Ursprung hat, bekundet sich auch in der Darstellung des Lebens Macchiavellfs. Trotz der zahlreichen Publicationen über Macchiavelli, an welchen die Gegenwart so reich ist. bringt Villari doch manches höchst bedeutsame Document zum ersten Male an das Licht. Soweit der erste Band ein Urtheil gestattet, wird man Vil- lari's Macchiavelli zu den besten historischen Leistungen zahlen müssen, welche die Ge- genwart aufzuweisen hat. Umfassendes Quellenmaterial, gründliche Herrschaft über das- selbe, warrne lebensvolle Darstellung finden sich nicht oft in solcher Vereinigung wie hier, Jaennicke, Friedrich: Grundriss der Keramik in Bezug auf das Kunstgewerbe. Eine historische Darstellung ihres Entwickelungsganges in Europa, dem Orient und Ostasien von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Ein zuverlässiger Führer flir Kunstfreunde, Sammler, Fabrikanten, Modelleure und Gewerbeschulen, wie auch als Ergänzung zur Kunstgeschichte. Mit circa 400 Holzschnitten und über 2500 Marken und Monogrammen. Stuttgart, Verlag von Paul Neff. i. Licfg. Was mit dem Werke beabsichtigt ist, wird in dem ausführlichen Titel ziemlich klar angedeutet und die in der vorliegenden Lieferung enthaltene Uebersicht der kera- mis'hen Literatur beweist am besten, dass Jaennicke's Buch in der That eine auffallende Lüc f in der deutschen Literatur dieses Faches ausfüllt, und darum begrüssen wir sein Erscheinen mit wahrer Freude. Doch wird erst die weitere Fortführung des Werkes uns darüber belehren, ob wir mit gleicher Zuversicht wie Herr Jaennicke selbst es aus- sprechen dürfen, dass wwer ein feiner Kenner werden will, es in erster Linie nicht ver- säumen soll, sich mit dem Inhalte dieses Buches möglichst vertraut zu machen.- "Echou. Centralorgan für Glas-, Porcellan- und Thonwaaren-Industrie. Eigenthüiner und Herausgeber Josef Kaufm an n, unter Mitwirkung der Herren Proff. C. H. Knoll, Dr. Hellbrunn und Ingenieur Luksch. Beginnend mit dem i5. November, erscheinen von dieser neuen Zeitschrift monat- lich zwei Nummern, und da es bisher für die betreffenden Kreise von Industriellen - abgesehen von der Berliner Thonindustrie-Zeitung - in der That an einem Fachblatte gebrach, ein solches aber unstreitig sehr wünschenswerth ist, so liegt es wohl ganz in der Hand der Herausgeber, ihrem Unternehmen durch gediegene Arbeiten freundliche Auf- nahme und weitere Verbreitung zu sichern. Quellenschriften für Kunstgeschichte etc., herausgegeben von R. v. Eitelberger. (Wien, W. Braumüller.) In Kurzem erscheint der XIII. Band der -Quellenschriften-, enthaltend das Buch der Malerzeche in Prag, herausgegeben von Dr. Matthias Pangerl mit Beitragen von