Minhßilunußn das k. k. (lestßrreiuh. Museums KUNST UND INDUSTRIE. (Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) Am I. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4..- Redacteur Bruno Sucher. Expedition von C. Geroldlr Salm. Man abonnin im Museum, bei Gerold 61 Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungcn. Nr. x38. WIEN, 1- MÄRZ 1377- XII. Jahrg. Inhnlt: Zur Fuge der Beschicknng der Plriner Weluuulellung. - EröHnungs-Aunslellung der k. k. Akademie der bildenden Künste. - Die Weihuachls-Ausstellung im Oesterr. Museum. Von hoch Falke. [I]. - Vorlesungen im Museum. - Kleinere Minheilnngen. Zur Frage der Beschickung der Pariser Weltausstellung. Ein Promemoria. Man kann darüber in Zweifel sein,'_ ob die Pariser Weltausstellung für das Jahr 1878 überhaupt opportun ist oder nicht; man wird sich sogar kaum der Ueberzeugung erwehren können, dass sie fast der ganzen Welt ungelegen kommt. Man kann ferner darüber verschiedener Meinung sein, ob die Be- schickung dieser Ausstellung unsrerseits für Oesterreich gut ist oder nicht, ob sie stattfinden soll oder nicht. Man kann darüber noch streiten, selbst nachdem oder obwohl die Regierung sich für die Beschickung ausgesprochen und den nöthigen Credit vom Reichsrath verlangt; obwohl die Handelskammern Oester- reichs fast ausnahmslos sich für die Beschickung erklärt haben und die öifentliche Presse mit gleicher Bestimmtheit dafür Partei ergrilfen hat; obwohl zahlreiche Industrielle ihre Bereitwilligkeit zur Theilnahme kund- gegeben haben (beispielsweise mehr denn dreihundert aus Niederösterreich) und endlich viele von ihnen, und die bedeutendsten mit darunter, bereits in voller Thätigkeit für die Ausstellung begriffen sind. Man kann, wie gesagt, über dieses Alles noch in Streit und Ver- schiedenheit der Meinungen sein - aber Eines kann man nicht. Wenn man sich für die Beschickung ausgesprochen hat, dann kann man eine unzulängliche, eine unehrenvolle Repräsentation Oesterreichs auf der Welt- ausstellung des Jahres 1878 nicht mehr wollen. Wenn man die Be- schickung will, dann muss man sie ganz und voll wollen, nicht dieses gut und jenes schlecht, nicht eine partielle, nicht eine ungenügende und un- würdige Betheiligung. Aller Wille, alle Kräfte müssen dahin vereinigt 1877. 3