Mitthailunuen das k. k_. (lestßrraißh. Museums KUNST UND INDUSTRIE. (Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) Am I. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.- Redacteur Bruno Bucher. Expedition von C. Gerold": Sohn. Man zbonnirt im Museum, bei Gerold 81 Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen. Nr. 141. WIEN, l- JIM 1877. XII. Jahrg. lnlnlc: Die Kunstindustlie im Pariser Salon im Jahre 1877. - Curs für Zeichenlehrer an der Kunst- gewerbeschule des Gesten. Museums für Kunst und Industrie. -r Die Anfänge der Manllfactur- und Graveurschnie nyss-iyyrl. A Wilhelm Kralik v. Mcyrswnlden 4;. 4 Organisznon des Muneums rnr Kunst und Gewerbe in Hamburg. H Pariser Weltausstellung rs s. - Literatur. - Fortsetzung des Kataloges der verkäuflichen Gypsnbgüsse. - Kleinere Min leilungen. Die Kunstindustrie im Pariser Salon im Jahre I877. Die Kunstindustrie ist salonfähig geworden. Der Pariser Salon in diesem Jahre gibt derselben einen grüsseren Spielraum, als dies je bei einer Kunst-Ausstellung der Fall war. Die ziffermässigen Nachweise, welche durch den Katalog geliefert werden, geben einen interessanten Ein- blick in das Kunstgewerbe in Frankreich. Wir können uns über diese Thatsache nur freuen; denn seit der Eröffnung unseres Museums wurde der Grundsatz festgehalten, dass das Gebiet der Kunstindustrie auch zu- gleich ein Gebiet der Kunst sei. Es geht absolut nicht an, die Kunst- industric aus dem Gebiete der Kunst und dem der Industrie auszuscheiden. In den ersten Paragraphen der Statuten des Oesterreichischen Museums ist es ausdrücklich betont, dass die Aufgabe des Museums darin besteht, durch I-Ierbeischatiung der Hilfsmittel, welche Kunst und Wissenschaft den Kunstgewerben bieten und durch Ermöglichung der leichteren Benützung derselben, die kunstgewerbliche Thätigkeit zu fördern und vorzugsweise zur Hebung des Geschmackes in dieser Richtung beizutragen. Ueberall, wo auf dem Gebiet der Industrie das Bedürfniss hervortritt, sich mit der Kunst in Verbindung zu setzen, da ist auch der Augenblick für das Ein! greifen der Kunst in die Industrie und das Gewerbe gegeben; überall, wo ein selbstständiges kunstgewerbliches Schaffen von Künstlerhand möglich ist, da ist auch das kunstgewerbliche Werk als ein wahres Kunstwerk zu betrachten. Daher haben die Franzosen vollständig recht gethan, in ihrem Salon in den Gruppen der Malerei, Sculptur, Architektur. der Medailleur-, Kupferstichkunst und Lithographie auch Werke der Kunstindustrie, als zur Kunst gehörig, aufzunehmen. Wir finden daher in dem diesjährigen Salon 1877. 6