451 einem ersten Projekt das hügelige Terrain noch mehr durch Wasserkünste belebt dachte; das Schloß war auf der Höhe des Hü- gels geplant und der an- steigende Vorplatz durch Terrassen mit Bassins und Kaskaden gegliedert. Von dem zweiten ein- facheren EntwurfFischers kam nur ein kleiner Teil in seiner Zeit zur Voll- endung; was jetzt vor uns liegt, ist von dem Archi- tekten Pacossi, und später von Hohenberg ausgebaut worden; auch am Garten haben Steckhofen und Hohenberg weitergebildet und doch wirkt das Ganze wie ein Vermächtnis jener großen baulustigen Zeit, die ihren Sinn für Monu- mentalität und Größe auch im architektonisch gere- gelten Park zum Ausdruck brachte. Der Brunnen und im erweiterten Sinne die Wasserkunst ist ihr ein willkommenes Hilfsmittel, weite Räume durch fernwirkende Elemente zu gliedern. Die ebene Fläche des Bassins betont ihr Bestreben, geneigte Terrains in horizontale Terrassen aufzulösen; der Wasserfall, die Kaskade, die Brunnengruppen sind in Verbindung mit Grotten, Stiitzmauern, Treppen- anlagen ihr großer Apparat, der Übergänge vermittelt, Augenpunkte fest- legt, Richtungen bestimmt. Glänzende Leistungen dieser Art sind in unserer Monarchie zerstreut, aber die Wiener Parkanlagen gehören unter ihnen gewiß zu den schönsten und besten. Wenden wir nun unser Augenmerk den städtischen Leistungen jener Zeit zu, so weist auch hier der Wiener Brunnen große Züge auf. Wohl fehlten dem städtischen Gemeinwesen ebenso die Gelegenheiten, als Mittel und Lust zu großen künstlerischen Aufträgen, die Kunst war noch im Solde der Herrscher, des Adels, der Kirchenfürsten. Und doch erhielt Wien ein Brunnendenkmal vornehmster Art, wie es wenige andere Städte besitzen. Brunnen auf dem Vorplntze des Schönbrunner Schlosses