wie jener am Piaristen- platz, vermögen durch die Abmessungen zu wirken, oder wie jener im Hofe des Bäcken- häusels gut in grüne Umgebungen zu stim- men. Manchmal zeigte der mittlere Aufbau Formen, die an den Grabsteintypus gemah- nen (Sobieskyplatz), wie ihn die antikisierende Richtung liebte. Immer aber ist zu erkennen, daß ein sicherer Ge- schmack in der Wahl der Verhältnisse und des Materials lebendig ist, der bei aller Be- schränkung undVerein- fachung oder vielleicht gerade deswegen, sein Ziel erreicht, dekorativ zu wirken. In solcher Einfachheit liegt meist mehr Monumentalität trotz bescheidener Ab- messungen, wie in der Unruhe reicher Werke späterer Tage. In ihr ruhen gewisse Stimmungswerte verborgen, deren Ge- heimnis nicht aus dem Detail des einzelnen Denkmals, sondern aus dem Zusammenhang eines Platzbildes, der ganzen Raumwirkung hervorgeht. Es konnte natürlich nicht fehlen, daß auch die reizvollen kleinen Hofan- lagen der Vorstadthäuser ihren Brunnenschmuck erhielten. In der Westbahn- Straße (Nr. 8) ist noch ein solches kleines Werk der Plastik erhalten, bei dem die populäre Figur einer Wasserausträgerin mit ihrer I-Iolzbutte geschickt verwendet wurde, den Wasserauslauf in der Mitte eines gegen den Garten zu offenen Hofes zu betonen. In diesen Werken klingt die letzte Periode heimischer Kunsttätigkeit aus, der Einheitlichkeit, Zusammenhang mit einer alle Tätigkeit beherrschen- den Überzeugung zugesprochen werden kann, deren Äußerungen tiefer wurzeln als jene in ihrer Richtung und Meinung so schwankenden, wenn auch oft glänzenden Schöpfungen der nächsten Zeit. II. Wandbrunnen am alten Akademiegebäude (1755)