geschmackvoller Wei- se ausstattete. Franz Zichlarz in Wien schmückte farbi- ge Kalblederbändchen mit Handvergoldung, Blinddruck, Lederin- tarsia und flocht stili- sierteBlumenmusterin Aquarell ein. Andere nahmen das Leder- mosaik zu Hilfe und erreichten damit leb- hafte, an ein Plakat erinnernde Farbenwir- kungen. In besonders virtuoser Weise kam dies in den Arbeiten der Firma Vve. Ry- kers 8: Fils in Brüssel zurGeltung,welche die phantastischen Dich- tungen Edgar Poe's in ein entsprechend phan- tastisches Gewand hüllt. Das vielfarbige Ledermosaik zeigt auf hellbraunem Maroquin Brunnen mit der Figur des heihgenJosef von j. M. Fischer (1804) a1sHauptügul-ein Weib. lichesBrustbildinHelrn und Rüstung. Auf jenem sitzt ein pechschwarzer Rabe mit einem blutigen Fleischbrocken im Schnabel. Den Hintergrund bildet blauer, von grauen Wolken durchzogener Himmel und eine goldstrahlende Sonne. Die Umrisse und inneren Linien der Zeichnung sind mit einem Brandstift dünn nach- gezogen, so daß die Kanten der Mosaikstücke völlig verschwinden und das Ganze in seiner Exaktheit wie ein freilich recht bunt koloriertes Plakatbild erscheint. Einen vornehmeren Eindruck macht der aus derselben Werkstatt hervorgegangene Einband zu Edmond Levy's „Hist0ire de 1a peinture sur verre", dessen lebhaftes Farbenmosaik ein Glasgemälde nachahmt, wozu sich die Technik recht gut eignet. Man sieht ein Doppelfenster mit reichem gotischen Maßwerk, auf dessen bunten Scheiben ein Paar in ritterlicher Tracht erscheint. Hiebei boten die Gesichtszüge und Hände nicht geringe Schwierigkeiten. Ihre Umrisse sind aus kurzen geradlinigen und gebogenen Stempeln zusammengesetzt, was zwar recht primitiv aussieht, aber durchaus