korrekten Notbehel- fes, doch litt die Stil- echtheit bei der Far- benwahl leider Schiff- bruch. Anstatt der leuchtenden, klaren Farben eines roma- nischen Emails oder Glasgemäldes waren moderne gebrochene Töne, viel Braun, Gelb und Olivgrün vorherrschend, an der ungewöhnlich sorg- fältigen Ausführung derLederauflagen so- wohl wie des zise- lierten und bemalten Goldschnitts konnte man allerdings seine Freude haben. Neben diesertechnischhoch- stehenden Leistung behaupteten sich die einfacheren Bände des Meisters in Ehren. Die einen zeigten den jetzt in Deutschland vorherrschenden Schmuck einfacher, großzügiger Goldlinien, das Linienbandwerk und waren zum Teil mit marmorierten, in der Farbe gut abgestimmten Feldern ausge- legt, die anderen ahmten das Grolier- und Kartuschenornament in freier, selbständiger Auffassung nach. Besonders elegant war ein Quartband von türkisblauem Ecrase mit langgezogenen, feingeschwungenen Goldlinien und originellen augenförmigen Auflagen in grünem, schwarzem und rotem Leder. Es tat der vortrefflichen Arbeit keinen Eintrag, daß das ausgesprochen deutsche Muster einer Sammlung tschechischer Poesien zum Schmuck diente. Auf zwei anderen zierlichen Bänden in grauem Ecrase war das flotte Linien- bandwerk mit kleinen farbigen Lederauflagen in Verbindung, die an gewissen Stellen wie eine Verdickung dieser Linien erschienen und von Goldkonturen umrissen waren. Während der Schmuck von Einbänden durch Aquarell- und Brandmalerei aus dem Rahmen der eigentlichen Buchbinderei herausfällt, das farbige Leder- mosaik aber in der Anwendung auf Figuren leicht einen plakat- und reklame- Brunnen im Hofe des Hauses Weslbahnstraße 8