Quellenstudien in Archiven, die viele wertvolle Nachrichten über alte Töpferbetriebe gaben und zahlreiche Namen, Siegel und Hausmarken von Töpfern lieferten, Nachgrabungen und Notizen über zufällige Funde von größeren Scherbenansamm- lungen, die auf eine Werk- stätte schließen ließen, end- lich eine überaus stattliche An- zahl von erhaltenen Objekten in den privaten und öffentlichen Sammlungen verarbeitete Wal- cher zu dem so anregenden und wertvollen Buche. Wenn ihn auch der Eifer, volle Klarheit zu schaffen, und die Ergriffenheit von seiner Auf- gabe manches Mal verleitet ha- ben, Hypothesen aufzustellen, die vielleicht richtig, aber nicht genug bewiesen sind und noch Ausstellung der Wiener Kunstgewerbeschule. Bronzeplastik zur Diskussion Stehen bleiben von Albert Besserdich (Schwarm-Schule) müssen, so noch So außex; ordentlich viel an Neuem, Gesichertem, daß wir dem Verfasser für sein Buch vom Herzen dankbar sein müssen. Nach den Akten blühte das Hafnergewerbe seit der Spätgotik in der Stadt Steyr. Walcher führt viele Meister an und bildet ihre Siegel ab. Diesen Mei- stern schreibt er zunächst eine Gruppe von Arbeiten zu, die sämtlich in der Gegend gefunden, respektive erworbenwurden und sich dadurch charakterisie- ren, daß die Umrisse der Zeichnung in den noch weichen Ton eingeritzt und dann erst mit den Farbglasuren versehen wurden, so daß im Brande ein Ineinanderfließen der Glasuren verhütet wurde. Allerdings ist diese Technik nicht allein auf die Stadt Steyr lokalisiert gewesen, auch bei Weiser Arbeiten konstatiert sie Walcher; in Schlesien wurde sie ausgeübt, und zwar von der Mitte des XVI. bis zur Mitte des XVIII. Jahrhunderts, wie ein versprengter Ausläufer dieser Technik aus letzterer Zeit im Görlitzer Museum beweist; auch der Innsbrucker Meister Christoph Gandtner wandte dieselbe Tech- nik bei der Fußbodenplatte einer seiner Figuren im Wiener I-Iofmuseurn an. Übrigens weicht gerade eines der von Walcher den Steyrer Werkstätten zu- geteilten Stücke, ein 1550 datierter Teller des Grafen Hans Wilczek mit einem männlichen und weiblichen Brustbilde, der bereits von Masner im ersten Band des Jahrbuchs des Schlesischen Museums, Seite 132, abgebildet