reißend", mit den Initialen I. R. des Formschnei- ders tragen. Der obere Rand ist in der bereits besprochenen Technik geziert und die Blumen- vase kehrt sehr ähnlich auf dem Steyrer I-Iafner- innungssiegel aus der Zeit um IÖOO wieder. Befremdend ist nur die Technik der aufgelegten Perlstäbe, die für die Altenburger Steinzeug- gefäße so charakteristisch ist. Eng verwandt durch die Technik der Tren- nungslinien mit diesen wohl in und um Steyr entstandenen Hafnerarbeiten, andrerseits aber in der Form und nach den Darstellungen von den Nürnberger Arbeiten beeinflußt, die man früher fälschlich I-Iirschvogel-Arbeiten nannte, sind ei- nige zusammengehörige Stücke: ein Krug des Barons Viktor Sepler-I-Ierzinger (nachzutragen ist zu Walcher, daß dieser bereits in „Kunst- gewerbliche Arbeiten der kulturhistorischen Aus- stellung, Graz 1883", Heft VIII, Tafel 8, abge- bildet ist) und ein hier reproduzierter Krug im Linzer Museum. Form und Kruzilixnische lassen das Vorbild, einen der Nürnberger Krüge, erkennen, die Walcher in dieser Zeitschrift (VII, 486 bis 495, und VIII, 134 bis 142) auf die Werk- stätte des Nürnberger I-Iafners Preuning lokali- Ausstellungdßrwienßrliunsrgewerbe- siert hat. Zahlreiche Funde solcher Nürnberger "m" Sir;izmtgnifgthäiäpoldi" Krüge im Kremstal lassen Walcherdarauf schlies- sen, daß Preuning dieselben - hauptsächlich sind es die für Oberösterreich und Salzburg charakteristischen Weinkrüge, die „Plutzer" - ausschließlich für den Export nach diesen Gegenden her- stellte. Walcher bildet, um die verschiedenen Typen der früher alle Hirsch- vogel zugeschriebenen Arbeiten zu veranschaulichen, Nürnberger und auch den Krug des Annaberger Töpfers Merten Köller ab. Er hätte auch hier die böhmische Gruppe solcher Arbeiten erwähnen können, die auf das nächste mit dem Annaberger Krug verwandt ist. Es sind hauptsächlich drei in Kutten- berg gefundene Krüge, von denen einer 1576 datiert ist. Koula hat sie in seinen „Denkmälern des Kunstgewerbes in Böhmen", Heft VIII, farbig ab- gebildet. Eine andere gleichfalls von Nürnberger Arbeiten beeinflußte Gruppe von Gefäßen, im Dekor vergröbert, die figuralen Reliefs im Verhältnis zum betreffenden Gefäß sehr groß und mit den eingeschnittenen Trennungslinien der Glasuren, lokalisiert Walcher gleichfalls in Oberösterreich. Ein Stück dieser Gruppe trägt das Wappen der Familie I-Iändl, von denen einer, Wolf I-Iändl, I57r bis 1587 Bürgermeister von Steyr war. Aus verschiedenen Indi-