zien schließt Walcher auf den I-Iafner Achaz in Kremseck, der „neues aufgesetztes I-Iafnerwerk" in Steyr verkaufte, sehr zum Mißvergnügen der dortigen Hafner. Otto von Falke hat in einem Aufsatz im XIX. Band des Jahrbuchs der königlich preußischen Kunstsammlun- gen eine kleine Gruppe zusammengehöriger bunter Haf- nerarbeiten der deutschen Frührenaissance auf Grund von Scherbenfunden in Cöln und anderer Momente diese Gruppe einer Cölner Hafnerwerkstätte zugeschrieben. Eines der Hauptstücke derselben ist eine Vase mit Porträt- medaillons Karl V., Ferdinand I. und dessen Gemahlin Anna. Eine von Falke nicht erwähnte Replik dieser Vase besitzt Herr von Lanna in Prag. Auch andere Stücke dieser Gruppe tragen diese Reliefmedaillons, von denen die Ferdinands und seiner Gemahlin, wie ich glaube, nach der prächtigen, wohl Tiroler Gußmedaille von 1524 (Do- manig, Porträtmedaillen des Erzhauses Österreich, Tafel XII, 80) geformt zu sein scheinen. Als ältestes Stück der Gruppe ist der 1526 datierte Zwingli-Becher des Schwei- zerischen Landesmuseums zu betrachten, der von dessen früherem Direktor Dr. Angst im Jahresbericht des Museums 1898199 und im Anzeiger für Schweizerische Altertums- kunde 1892 besprochen und farbig reproduziert wurde. Die Inschrift im Deckel des Gefäßes wurde von Walcher revidiert und er fand die Worte „Reinh. Zwingli cus po- Ausstellung der culum hoc inserviet". Zwinglis Gattin war eine geborene :lj:'l':"'(ä':'f;;2fl' Reinhart und Walcher konstatiert eine Verwandtschaft PlaggikixLgbgnggi-ßßg: dieser Schweizer Reinharts mit dem bekannten Nürnberger GÄPS- "o" "w" "m?" I-Iafner Oswald Reinhart, der in Venedig gewesen war und (Schwanz-schule) mit I-Iirschvogel und Nickel zusammen die vielbesprochene Werkstätte hatte, in der Öfen, Krüge und Bilder auf antiquitätische Art gemacht wurden. Und diesem Oswald Reinhart, der I 53x gestorben zu sein scheint, schreibt Walcher diese kleine Gruppe hervorragender Hafnerarbeiten der Frührenaissance zu. Es ist möglich, aber ich glaube, seine Hypothese ist nicht basiert genug undman behält Falkes Ansicht bei„ die vieles für sich hat, wenn auch die Argumente, die Walcher gegen Falkes Theorie anführt, nicht unberechtigt sind, nämlich die künstlerische Differenz des Zwingli-Bechers, der Figdor-Vase und anderer Stücke mit den Cölner Funden. Jedenfalls ist die Frage noch offen, bis neue archivalische oder Denkmälerfunde vielleicht mehr Klarheit geben. Man hat schon verschiedene Arbeiten der Kompagnie- f-irma Reinhart, Nickel und Hirschvogel oder einzelnen derselben zugeschrie- ben, zuletzt Pazaurek in seiner „Keramik im nordböhmischen Gewerbe- museum", aber sicher erwiesen ist noch keine dieser Zuteilungen. Merkwür- digerweise hat man den Teller im Nürnberger Germanischen Museum von 55