484 wo das korbartige Gebilde in der Mitte zu vergleichen wäre." Wenn auch Virgil Solis und andere Vergleichbares bringen, so scheint uns doch alles mehr auf die Niederlande oder die verwandte französische Richtung der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts hinzudeuten. Man wird dann auch die Aus- führung in diese Gegend zu versetzen haben, um so mehr, als sie für die Tapisseriearbeit überhaupt die wichtigste war. Doch sind die Formen selbst zeitlich noch bis in den Anfang des XVILJahr- hunderts möglich. Auffällig ist der himbeer- rote Hintergrund, der dem Stücke einen besonderen Reiz verleiht, ohne jedoch in Ver- bindung mit den andern Far- ben der Zeit zu widersprechen. Weniger als Einzelstücke als durch den Zusammenhang mit einer ganzen Gruppe an- derer Werke sind die auf Sei- te 489 dargestellten Arbeiten von Bedeutung. Sie sind ganz in farbiger Seide mit viel Me- tallfäden ausgeführt, wobei das Silber zumeist über eine größere Kettenanzahl gefloch- ten ist. Bei der Flamme (Seite 48g oben) ist Gold, in schräger Lage, eingestickt. Das Metall wird vielfach auch zur I-Iöhung der Glanzlichter verwendet, Neuerwerbung der Textilsarnmlung des Österreichischen Wle dles vom Xvluiahrhundert Museums. Weherei-Meisterstück, mehrfarbig lanciert, Wien, an und besonders erstes Viertel des äirlggfäljklalkligläuzgleritiläseite dieses Stückes war. Szenen sind der Geschichte von Amor und Psyche (nach Apulejus) entnommen. Ursprünglich offenbar in größerer Anzahl vorhanden, dienten diese Bilder vermutlich zum Schmucke der im XVII. und XVIII. Jahrhundert üblichen Wand- oder Falttaschen, die senk- recht untereinander geordnet eine Reihe von Einzeltäschchen zeigten?" Die Form des Stuhles, der bis zum Boden bedeckte Tisch und anderes weisen auf die Zeit Ludwigs XIII., wie wir sie aus den Stichen Abraham ' Aber auch sonst das Rankem. Beschlagwerk und die Draperie. '"' Ein ganz erhaltenes späteres Beispiel dieser Art, eine Schweizer Arbeit vom Jahre r784, wurde im Jahre xg13 neu erworben. Von einem älteren Stücke sind die einzelnen Zierstücke in sehr erhobener Gold- stickerei vorhanden; sie zeigen noch frilhbarocken Charakter.