qoo auf Seite 496 zunächst die Abbildung eines Lehnenbezuges, der in Kreuzstich auf schütter gewebter Leinwand in farbiger Wolle ausgeführt ist. Er gehört noch einem jener breiten barocken Sessel an, die von der Mitte des XVII. bis zur Mitte des XVIII. Jahrhunderts in Verwendung standen. Bei der abgebildeten Arbeit, die einem Wiener Nonnenkloster entstammt, handelt es sich wohl schon um ein späteres Beispiel. Es konnten gleichzeitig übrigens noch andere Teile solcher Sitzmöbelbezüge erworben werden; sie wurden sonst in den letzten Jahren aus unseren Ländern leider sehr viel nach England ausgeführt, wo sie dann im Originale oder in neuer_Nachahmung auf „Queen Anne"-Lehnstühlen Verwendung fanden? Neuerwerbung der Textilsammlung des Österreichischen Museums. Tapisserie, niederländisch (Breite z Meter 47 Zentimeter) Der Wiener Spätbarockkunst ist weiters ein auf Seite 496 dargestelltes Antependium zuzurechnen, das demselben Kloster wie das früher erwähnte Stück angehörte und offenbar dort auch hergestellt worden ist. Über die bemerkenswerte Technik haben wir schon vor mehreren Jahren in der Zeitschrift für christliche Kunst (Köln, xgoö, Seite 341) genauer berichtet. Das Wesen dieser Technik besteht darin, daß man die Form der aufzu- nähenden Blume oder andern Zierform auf Papier aufzeichnet und das Innere der Form bis auf die Rippen und andern Linien ausschneidet; dann werden die leeren Stellen mit Stoffstücken hinterklebt und das außen über- schüssige Papier bis auf einen schmalen Rand entfernt. Alle Papierlinien werden am Schlusse, nach dem Aufnähen, mit Seide überstickt. Man kann so bei gleich vorgezeichneten Formen durch Hinterkleben mit verschiedenen Stoffen große Abwechslung erreichen, wie dies hier zum Beispiele auch bei i? Wir kennen auch eine Stelle in Wien, die seit Jahren Nachahmungen dieser Arbeiten gugfühm