Wir müssen uns von allem literarischen Ballast befreien und uns vorurteillos fra- gen: Ist es möglich, diese verschiedenen und entgegengesetz- ten Datierungen, die fallweise jenen Ge- bieten entsprechen, in denen der betref- fende Autor am we- nigsten bewandert war, durch eine auf sicherem Vergleichs- material beruhende Stilanalyse zu er- setzen, aus der dann eine Zeitbestimmung sich ergeben könnte? Ich glaube, dies hät- ten Rivoira und Ven- turi wohl versucht. Wahrscheinlich ha- ben sie richtig er- kannt, daß die Kanzel unmöglichimVLjahr- hundert und ebenso wenig im IX. oder XII. Jahrhundert ent- standen sein kann. Da sie eben nichts Besseres vorbringen konnten, erwähnten sie das Denkmal über- haupt nicht: sicher- lich eine bessere und gesündere Methode, als einen traditio- nellen Unsinn mehr oder weniger gewäs- Abb. z. Grade, Dom, Kanzel sert (siehe Jackson) weiterzuschleppen. Um unsere Frage nach Möglichkeit erschöpfend zu beantworten, ist eine nähere Kenntnis des Denkmales erforderlich. Eine