506 kurze Beschreibung dürfte dafür genügen. Das Weitere ergeben die Repro- duktionen. . f Die Grundform der Kanzel ist die des Sechspasses. Sie wird von sechs kurzen und dünnen Säulen getragen, von denen zwei spiralförmig gedreht sind. Sie ruhen einzeln auf viereckigen Basen, das Ganze sodann auf einer als Postament dienenden sechsseitigen Steinplatte. Dem Sechspaß ent- sprechend hat die Kanzel sechs ausgebauchte Wangen, wovon vier mit tiguralen Reliefs, die fünfte mit einem gleicharmigen Kreuze in Flachrelief geschmückt werden. Die sech- ste ist offen und dient als Ein- gang. Die Reliefs dieserKanzel- brüstungen stellen die Tetra- morphen dar: a) den Engel des heiligen Johannes, schrei- tend, mit langem Gewande und großen Flügeln, ein Buch in den Händen haltend, auf dessen aufgeschlagenen Sei- ten LIBER GENERATIONIS zu lesen ist; b) den geflügel- ten Ochsen des heiligen Mat- thäus, ebenfalls mit einem offe- nen Buche, worauf geschrie- ben steht: FVII INDIE BVS I-IERO DISR EGIS Vor dieser Platte ist ein voll- ausgearbeiteter kleiner Kopf unvermitteltangebracht; c) den Löwen des heiligen Markus Abb. 3. Gemona_ Dgm mit einem Buche ohne In- schrift; d) den Adler des heili- gen Lukas mit dem aufgeschlagenen Evangelium und der Inschrift: IN PRIN- CIPIO VER.Zwischen den einzelnenWangen erheben sich dünne sechsseitige Säulen, ebenfalls sechs an der Zahl, die eine auf einfachen Kapitellen ruhende Kuppel, eine Art „Cuba" tragen. Diese besteht aus runden, zweilappigen, stark geschweiften Bogen und einer darauf ruhenden, etwas erweiterten Halb- kugel. Die Bogen wie die Kalotte sind weiß-rot inkrustiert: diese mit einem Schachbrettmuster, jene mit verschiedenen geometrischen und vegetabilen Motiven geschmückt. Pli Bei einer ersten, raschen Betrachtung unserer Kanzel werden wir uns kaum wundern, wenn Eitelberger darin zwei Kunstperioden erblickt hat: