521 ZU KANISCHBAUER UND DER BAROCK- PLASTIK IN ÖSTERREICH 50' VON MORIZ DREGER-WIEN S0- '" j __i."il"'gff"' US älterem Wiener Besitze kam uns vor kurzem ' ' h die hier (Abb. 1 und z) dargestellte silberne Medaille zu Gesicht, die auf der einen Seite die Anbetung des heiligen Kindes durch seine Eltern, auf der anderen die heilige Barbara zeigt, das Christkind verehrend. (Beiläufig bemerkt, konnte das Stück während der Drucklegung dieses Aufsatzes für das k. k. Österreichische Museum erworben werden.) Die Medaille trägt auf beiden Seiten die Bezeichnung „Januario". Über mehrere Träger. dieses Namens (Januario oder Gennari), insbesondere über den für uns wichtigsten darunter, Antonio Maria, hat vor Jahren Dr. Heinrich Kabdebo in seiner Schrift „Matthäus Donner und die Geschichte der Wiener Graveur- akademie" (Wien, 1880) eingehend gehandelt!" Antonio Maria de Gennaro wurde im Jahre 1679 in Neapel geboren, wo sein Vater an der Münze Amtsmeister und sein Bruder später Stempel- schneidet war. Im Jahre 1712 kam Antonio Maria nach Wien und ward hier, zunächst vorläufig und im Jahre 1713 endgültig, als Münzeisenschneider des Münzamtes angestellt. In demselben Jahre wurde er noch „kaiserl. Metallen- und Münz-Crraveur-Instructions-Director", in welcher Stellung er in einen bemerkenswerten Streit mit dem damals emporstrebenden Matthäus Donner geriet. Im Jahre 1744 starb dieser Gennaro." Es ist kein erquickliches Bild, das uns Kabdebos Forschungen von dem Charakter und den Fähigkeiten des Neapolitaners bieten. Übrigens kommt bei seinen Angelegenheiten auch die Wiener I-Iofbuchhalterei, die sich in alles einmischte und selbst in reinen Kunstangelegenheiten sich ein Urteil anmaßte, ziemlich schlecht weg; doch ist dies eine Sache für sich. Kabdebo sagt, daß ihm nur drei Medaillen von Antonio Maria bekannt seien und daß dieser sonst die Köpfe für die laufenden Münzen geschnitten habe. Karl Domanig bietet in seinem Werke über die „Porträtmedaillen des Erzhauses Österreich" (Wien, 1896) unter Nr. 212 eine Medaille auf Kaiser Leopold I., bezeichnet 4 Seite 15 B". ä" Nach Kibdebo, a. a. 0., Seite 15, An- merkung 33, nannte er sich „anfänglich" Jnn- Abb. x und z. Taufmedaille aus Silber von Anton Maria narius; vgl. auch Anmerkung 4x, Seite 23. Gennaro (wirkliche Größe)