gestürzt und manches Denkmal wurde damals zu Brennholz verschnitten oder -- es wanderte in eine entfernte Dorfkirche, wo es bis zum heutigen Tag ein unbeachtetes Dasein führt. Nur durch solches Verschollensein fast aller Denkmäler dieser Zeit konnte in der Kunstgeschichte bei der Besprechung der deutschen Bildnerei der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts jene irre- führende Lücke entstehen und sich erhalten, welche erst durch die Einzel- forschung der letzten Jahre ausgefüllt zu werden be- ginnt. Der Reihe der aus- gezeichneten monographi- schen Schriften, welche in jüngerer Zeit über deutsche Bildhauer dieser Epoche erschienen sind - ich verweise nur auf eine der jüngsten Arbeiten, auf Bal- kes interessante Monogra- phie über den kurtrierschen Hofbildhauer H. R. Hoff- mann -, soll mit diesem Aufsatz über Hans Wald- burger, den führenden Salz- burger Meister dieser _Zeit, ein weiterer bescheidener Beitraghinzugefügtwerden. HansWaldburger(Walt- burger, Walburger, Wal- purger) war von Geburt Tiroler. Die Lust und das Geschick zur Bildnerei war ihm das von Geschlecht zu Geschlecht überkom- mene Altenteil seines kunst- frohen Volkes und nicht minder väterliches Erbe. Sein Vater, Hans Leonhard Waldburger, war der Hofbildhauer keines Geringeren als des Erzherzogs Ferdinand von Tirolf" Abb. 3. Figur Gottvalers vom Kreuzgang von St. Peter in Salzburg 4' Die biographischen Daten über Hans Leonhard Waldburger entnehme ich den 'von Dr. David Ritter von Schönherr im „jahrbuche der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses", Band XIV und XVII, herausgegebenen „Urkunden und Regesten aus dem Statthaltereiarchiv in Innsbruck", Reg. Band XIV: 10461, 10469, 16604, 10927, 10972, 10979, 11084, 11118, 11193: Band XVII, Reg.: 14134, X4161, 14199, 14250, 14303, 14429, 14463, 14546, 14548. 14549, 14559, 14566, 14631, 14824, 14825. Ferner findet Wzldburger der Vater Erwähnung in den „Urkunden und Regesten aus dem k. und k. Reichs-Finanz-Archiv" („Iahrbuch der kunst- historischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses", Band XV, Reg. 1 2249), dann in johnnn Ev. Schlagers „Materialien zur österreichischen Kunstgeschichte" („Archiv für Geschichtsforschung", 1850, Seite 765), in Tinkhausers „Geschichte der Diözese Brixen", Band 3, Seite 125, und in Josef Hirn, „Erzherzog Ferdinand H. von Tirol", Innsbruck 1885, l, Seite 373.