493 Prag; in ausdrücklichster Weise hat er das Werk im Text seiner „Histo- rischen Architektur" als seine Erfindung bezeichnet: „structuram . . . invenit et delineavit Dn. Joann. Bernard. Fischers ab Erlach S. C. M. primus Archi- tectus"."' Eine mit diesem Grabmal zusammenhängende Zeichnung kann - wenn die Möglichkeit einer Nachzeichnung ausscheidet - nur ein Entwurf Fischers sein; und jene Möglichkeit schwindet, sobald entscheidende Ab- weichungen von der Ausführung - und dem getreuen Stich in der „Histo- rischen Architektur" (Abb. 8) - festgestellt werden können. Diese Eigen- schaften treffen auf eine leicht lavierte Federzeichnung zu, die zu dem reichen Schatz von österreichischen Barockzeichnungen im Besitz der Herren Artaria in Wien gehört (Abb. 9). Alle Elemente der endgültigen Fassung sind schon vorhan- den: der breite Obelisk in der abgerundetenNi- sche, vor den der Sarkophag ge- stellt ist; der auf diesem gelagerte Kriegsheld, über den sich der Glau- be beugt; die Trauerndeunten, der mahnende ChronoszurRech- ten, der Genius des Ruhmes links oben. Aber von kleineren Abwei- chungen abge- sehen und den Gedanken an ei- ne Kopie völlig ausschaltend : die Hauptgruppe auf dem Sarkophag- deckel ist im Ge- gensinn gehalten, der Beigesetzte liegt verkehrt, die "k Über die Ge- schichte des Grabmals siehe Ilg, „Fischer von Abb. g. Entwurf Fischer von Erlachs zum Grabmal des Grafen Wratislaw Wenzel Erlach", Seite 690 H. von Mitrowitz in Prag