Elemosynarius-Kapelle zu Preßburg zu Finden ist. In der Omamentik fällt wieder das gotisierende Stabgitter auf. Sehr schön sind auch die Gesichter aus Wachs an den stoffbekleideten Statuen Hemmas und Wilhelms auf der Tragbahre der Kapelle. Die Tischler- arbeit wurde 1751 von Johann Grabner gemacht, was ein Zettel innerhalb des Kirchenmodells mitteilt. In bezug auf den I-Iemma-Altar in der Krypta ist zu bemerken, daß von Anton Corradini nur das Figurale stammt. Dasselbe wurde in Venedig gearbeitet und nach Gurk transportiert. Aus Sicherheitsgründen ließ der Künstler beim Putto rechts die Verbindungsstücke bei den Fingern. die noch heute bestehen. Das wie bei Donner sich eigentlich nur auf den Unterbau beschränkende architektonische Gerüste wurde im Lande gearbeitet, ist auch im Voranschlag besonders verzeichnet, es besteht aus demselben roten Marmor, dem wir in Gurk an den Werken dieser Zeit vielfach, darunter an den Chorschranken begegnen. Die Messingplatte vor der Mensa hat deutsche Inschrift, ist selbstverständlich im Lande gefertigt, ebenso di_e aus Stuck aufgeklebten Lendentücher der beiden Putten. Wir wissen aber auch, daß Corradini 1732 die Statuen des Denkmales auf dem Hohen Markt in Wien fertigte, was auch für die Beziehung des Domstiftes zu Wien, die gerade im XVIII. ]ahrhundert besonders hervortritt, von Bedeutung erscheint. Gurk liegt eben an dem Wege zwischen Wien und Italien. Donners Wirken in Gurk ist in Kärnten nicht ohne Nachahmung ge- blieben. Bildhauer Johann Propst schuf für die Kapelle der fürstbischöflichen Residenz in Klagenfurt im Auftrage des Kardinals Salm eine freie, durch die zwei Nebenfiguren einheitlich erweiterte Nachbildung der Pieta. Das Ganze ist aus Holz und war ursprünglich mit Bleifarbe angestrichen. Außerdem schuf Propst eine große Gruppe der Kreuzabnahme für die Priesterhauskirche zu Klagenfurt. Dieselbe ist ebenfalls aus Holz, mit weißer Farbe angestrichen, in neuerer Zeit durch Entfernung der seitlichen Frauengestalten arg entstellt. Diese letztere Gruppe lehnt sich augenscheinlich an malerische Vorbilder, besonders Rubens' an. xg17 ward in Privatbesitz das dazugehörige Modell gefunden. Dasselbe ist ebenfalls aus Holz, mit Bleifarbe angestrichen. ANHANG. AUS DEM ARCHIVE DES DOMKAPITELS: Kiirchen und Gebey Meliorationen. Zu 7 Aitlr die ober und unter piiötter und 7 große qunder werden aeszirnirt auf 1000 6., davor gebn nebst der Kost 800 H. Die Marmorsteinerne Palustnda 72 Stuck Zang wird aestirnirt pr. 1300 H. gebn 576 fl. Das Pflaster von weiß und schwarzen Stein in der Kürchen und alle weißstainerne Stäpfl und Posta- menter kosten eifective 1500 H. Der neue Musicxnlen Chor und Orgl wird aestimin auf 1500 H. Davor geben 1000 ü. Kürchen Ordinari Gehen und Beicht Stuell werden aesrimirt auf 1500 H. bezalr nebst der Kost 700 fl. Der von Cornposition gegossene h. Kreuz-Altar laut Contracr mit Herrn Raphael Donner, Kayserl. Cnxnmer Bilt Hauer de dato B. jenner 1740 Gießer und Arbeilh Lohn nebst der Kost 2000 H. V01 zugehörigen Zün, Bley nebst andern Requisiten 1300 H.