schwungvoller beherrscht. Trotzdem weilt der Blick an den intimen, stillen und anspruchs- losen Blättern gern, sobald sie die persönliche Note des schaffenden herausbringen. Dem Andenken des Architekten Josef Hackhofer war ein eigener Raum gewidmet. Als Mitarbeiter Ohmanns und zeitweilig auch Otto Wagners, dieser beiden Antipoden, ist er naturgemäß auch auf einer mittleren Linie gewandelt. Geschmack und historische Kul- tur, dann wieder Liebe und Verständnis fir konstruktive technische Probleme, für neue Formprobleme finden sich auf dieser Linie zusammen, die den Weg Hackhofers bezeichnet. Seine exakte und elegante Zeichenkunst weiß seine Ideen mit Geschmack vorzutragen. Photographische Aufnahmen, dieser schwache Ersatz des lebendigen Eindrucks, ergänzen das Bild seines Werkes, in dem einige tüchtige Wohnhausbauten vorwiegend aus Wiens Umgebung liebenswürdig hervortreten. Einige Brückenbauten Wiens verdanken ihm künst- lerischen Schmuck, der einen glücklichen ornamentalen Sinn, Empfinden für eleganten Umriß und das Anpassen an konstruktive Notwendigkeiten vereint. Auch in Hackhofer lebte jene heitere und mehr zarte als kraftvolle Wiener Art, wie sie in Kurzweil und mit einer melancholischen Note auch in Stöhr zum Ausdruck kam. Geschmack und Feinfühligkeit gedeihen auf dem Boden Österreichs noch immer. Alle Stürme und Kämpfe vorn Beginn dieses Jahrhunderts haben aber nicht vermocht, die Stadt der Lieder künstlerisch aufzurütteln. Einzelne starke Naturen blieben in ihrer vereinsamten Größe aufrecht, sie haben Fesseln gesprengt und Wege freigemacht. Aber die Gefolgschaft war nicht zahlreich und die Resonanz nicht stark genug, um die Bedeutung dieser Starken voll und ganz auswirken zu lassen. Die Führer sind nun schon zum Teil begraben; Wagner und Klimt sind nicht mehr. Beide haben das nicht erleben dürfen, wozu sie berufen schienen. Wird eine heranwachsende Generation kraftvoller einsetzen können, weiteren Wirkungs- kreis erleben, als es den Bahnbrechern gegönnt war? Das Alte stürzt. Möchte das neue Leben, das auf seinen Ruinen blüht, für die Kunst einen machtvollen Aufschwung bringen. GQN SCHIELE. In frühen jahren ist der hoffnungsvolle und Hoffnungen weckende Künstler plötzlich gestorben. Zu den vielen Verlusten, welche die österreichische Kunst kürzlich zu erleiden hatte, tritt nun auch das Hinscheiden eines der stärksten Talente unter den jüngsten. Eben war seine merkwürdige Eigenart in eine Stufe der Entwicklung eingetreten, die ein Ausreifen zu vollem Persönlichkeitswert erkennen ließ. Es waren ab- gerundete Eindrücke eines starken Wollens und intensiven Könnens, die in letzter Zeit aus den Schaustellungen seiner Werke für ihn sprachen. Er hat seine eigene Welt aufgebaut. Von der vollendeten zeichnerischen Ausdruckskunst bis zur tonfeinen, streng disziplinierten Bild- Wirkung größerer malerischer Arbeiten weist sie denselben Geist innerlicher Ergriffenheit auf, dem eine außerordentlich sichere Hand zum unmittelbaren Ausdruck verhilft. Seine Zeichnungen gehören zum Besten, was er geschaffen, und können dem Besten angereiht werden. Seine Bilder vermochten auch die Eigenart seiner Lebens- und Weltanschauung widerzuspiegeln. Äußere Eindrücke haben sie nie unmittelbar reflektiert, er hat diese lange verarbeitet, bis ein Neues aus ihnen hervorwuchs, das den Stempel seiner Persönlichkeit trug. Trotz vieler Irijungen und Wirrungen rang sich allmählich in ihm eine Klärung durch, die Bedeutendes erhoHen ließ, das nun verloren geht. RMIN HÜRÜVITZ BEI ARNOT. Unter den intimen Schaustellungen jüngerer Kriegsmaler, die in der Galerie Arnot zu sehen waren, ist sicher jene von Armin Horovitz eine der interessantesten. Man hat hier den lebhaften Eindruck eines energischen Zeichners, der fern von Schule und Ausstellung ganz seinem Temperament freien Lauf gab und sich frisch auf eigene Füße stellte. Die prächtige Natur und die malerische Baukunst der Adrialänder, Bosniens und Albaniens haben sichtlich stark auf ihn gewirkt und sind mit so einfachen gesunden Mitteln von ihm festgehalten worden, daß eine ausdrucksvolle Reihe fein