1885 hatte er das Ladenhaus für die Firma Focke en Meltzer in
Amsterdam ausgeführt. Die Fassaden zeigen eine feine italienische Renais-
sancearchitektur, welche in Unterteilen an die Florentiner Palazzi er-
innert, Die schwierige Aufgabe (die auch in der modernen Baukunst selten
wirklich gelöst ist), die unteren Geschäftsräume mit ihren großen Schau-
fenstern in Übereinstimmung zu bringen mit den oberen Kontor- oder Wohn-
räumen mit ihren größeren MauerHächen und kleineren Fenstern, hat auch
in dieser Fassade zu einer Zwitterhaftigkeit geführt, welche vom Balkon
der rechten Seitenfassade nur unvollkommen verhüllt wird. Es ist übrigens
äußerst merkwürdig, eine Vergleichung zu machen zwischen diesem Gebäude
und dem Gebäude der „Algemeene Maatschappij van- Levensverzekering en
Lijfrente". Der Aufbau der Fassade des letzteren weicht im wesentlichen
nur ganz wenig ab vom Aufbau der Fassade des ersteren. Man findet sogar
alle Elemente wieder, welche am Gebäude der Firma Focke en Meltzer auf-
treten: die großen, durch Säulen getrennten Schaufenster des Erdgeschosses;
das Zwischenglied: der Balkon; die beiden gleich hohen Stockwerke mit
den Kontorräumen und die oberen kleineren Fenstergruppen. Auch in der
Anordnung der verschiedenen Fenstergruppen Endet man vieles von der
anderen Fassade wieder und man könnte (ungeachtet der selbstverständ-
lichen Abweichungen den lokalen Bedingungen gemäß) beinahe die spätere
Fassade für eine Umarbeitung der früheren halten. Jedoch ist der Unter-
schied, welcher im 'Aufbau weniger auffällt, in der Ausarbeitung beider
Abb. n. Eingänge der Amsterdamer Börse