314 ungleiche Höhe der mit Aufbauten, Galerien aller Art besetzten Dächer erzielt wird, die unterschiedliche Verteilung der Fassadenbreiten und die da- durch resultierten Abweichungen in der Anordnung, in der Größe und Aus- schmückung der Fenster und Balkontüren w diese Willkür an Formen und Formenvereinigungen findet in der Bewegung der ringsum (an drei Seiten des Platzes) sich entlang ziehenden Laubengänge ein wirkungsvolles Moment des Zusammenschlusses. Aber auch diese durch die Arkadenbogen ver- körperte Bewegung läuft nicht im rhythmischen Gleitflusse um den Platz herum. Denn flache Bogen, die über weitgespannte Säulenzwischenräume sich spannen, finden für ihren vorschnellen Lauf in einer vermehrten Zahl engerer und stärker gewölbter Rundbogen Einhalt und Zeitverlust. Dem entspricht denn auch, daß die Form, die Stärke und Höhe der diese Bogen tragenden Stützen sich jeweilig verändert und daß dadurch die Schatten- Wirkung der verschiedenartig konstruierten Ausschnitte stets aufs neue variiert erscheint. Früher freilich war das Aussehen des Platzes mit der Anbringung von Fresken, welche die Fassaden der I-Iäuser überzogen und von den größten Malern der Stadt, von Pomponio Amalteo und Grassi herstammten, weit mehr belebt gewesen als in der Gegenwart, entsprechend dem alten Brauche, wie er in der Lagunenstadt und überhaupt in Oberitalien allgemein üblich gewesen war. Die Piazza d'Erbe in Verona, deren Verunstaltung kurz Abb. 2. Der Mercato nuovo zu Udine (x77!)