JVI man beobachten, wie die Höhenlagen der Türen und der Gebälke der Fenster dem Vorbilde Rechnung tragen und wie nur geringfügige Abweichun- gen in der Form der Profile die spätere Entstehungszeit verraten. Die Ver- einigung der beiden Kirchen war das Werk des Udineser Baumeisters Luca Andreoli (17xo bis 17x I);"' die Kapelle aber wurde erst 1748 vom Patriarchen Daniele Dolfin eingeweiht. Die weite und freie Fläche des um einige Stufen erhöhten Plateaus des Platzes aber wird durch zwei bemerkenswerte Denkmale geschmückt. Der Kirchenfassade sich nähernd, erhebt sich die hohe Säule mit dem Abb. 4. Der Mercato nuovo zu Udine, im Vordergrund die Fontäne Giuvannis da Udine Standbilde der Muttergottes; ihr gegen die Höhe zu sich stark verjüngender Schaft wird mit relieiierten Ringwulsten unterbrochen" (Abb. 7). Eine Kapitälscheibe dient als Unterlage für einen von nackten, fähnchentragen- den Putten umstellten Säulenstumpf, der als Bekrönung die hochgewachsene Statue der Madonna mit dem Kinde und dem Stadtrnodell in den Armen aufweist. Über den Urheber dieses Werkes erbringen die Stadtguiden und desgleichen die wertvollen archivalischen Nachforschungen Joppis keinen Anhaltspunkt; doch wird ziemlich allgemein die Entstehung der Guglia in das Jahr 1487 versetzt und auf die Anregungen des Statthalters Lippornano 5' Pfarrarcbiv von S. Giacomo, Busta X. - Madrassi, a. a. 0., Seite 58. ß" An dem oberen Steinring, der ein Kettenband vortäuschen soll, ist ein herausstehender Eisendorn bemerkbar; er diente zur Befestigung der Marktglocke, wie dies noch die Lithographie von G. B. Cecchini zeigt (erste Hälfte des XIX. Jahrhunderts).